Matrix Reloaded - Filmkritik

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breitsameter
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Matrix Reloaded - Filmkritik

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Matrix Reloaded

Die Wachowskis laden nach...

Es mag etwas paradox wirken, an den Beginn einer Filmkritik ein Fazit zu stellen, doch in diesem Falle möchte ich eine Ausnahme machen, da es zum Verständnis der Kritik und des Films beiträgt: Es gibt keine Matrix-Trilogie!

Es gibt zum einen SF-Kultfilm "The Matrix", der 1999 mit Produktionskosten von gerade mal 60 Millionen US-Dollar zum Überraschungserfolg wurde und das Actionkino nachhaltig beeinflußte. Und dann gibt es da den Kino-Zweiteiler "The Matrix Reloaded" und "The Matrix Revolutions", dessen erster Teil am 22. Mai 2003 auch in Deutschland in den Kinos startet.

Um den folgenden Worten ein wenig die Schärfe zu nehmen (und auch gleich den Vorwurf abzuschmettern, hier werde versucht, den Film "kaputt zu reden"), sei gesagt, daß "The Matrix Reloaded" vor allem eines ist: ein gewaltiger Actionfilm, der den Zuschauer fast in jeder Sekunde mit einer Bilderflut überwältigt.
Doch reicht das aus, um aus "Matrix Reloaded" einen wirklich großen Film zu machen? Leider nein.

Fast könnte man sagen, "The Matrix Reloaded" leide an "Style over Content", aber das trifft es nicht ganz. Werfen wir also einen Blick auf die Handlung der langerwarteten Matrix-Fortsetzung:

Wie der Zuschauer aus dem Animatrix-Kurzfilm "The Final Flight of the Osiris" wissen sollte (oder vielleicht eben auch nicht), ist Bewegung in den Krieg zwischen den Menschen und den Maschinen gekommen. Eine ungeheure Zahl Sentinels (das sind diese Metall-Drohnen, die in "The Matrix" die Nebukadnezar jagten und wie Spermien aussehen) hat sich auf der Erdoberfläche versammelt und ist auch dem Weg nach der unterirdischen Stadt Zion, dem letzten Ort auf der Erde, an dem noch freie Menschen leben.

Bei einem Geheimtreffen einiger Schiffskapitäne (darunter auch Morpheus und Niobe) in der Matrix ist man sich nicht einig, wie man auf diese Gefahr reagieren soll und auch dem Senat und dem Commander der Streitmacht von Zion geht es da nicht anders. Während Commander Lock nicht an Neo und die Prophezeiung glaubt und lieber alle Schiffe für die Verteidigung der Stadt bereit hätte, schafft es Morpheus schließlich doch Dank der Unterstützung der Bürger Zions die Genehmigung für eine Geheimmission zu bekommen, die den Kampf ein für alle Mal beenden soll.
Neo soll noch einmal mit dem Orakel Kontakt aufnehmen und dann die Prophezeiung erfüllen und alle Menschen aus der Matrix befreien. Doch wird sich die Prophezeiung wirklich erfüllen lassen?

"The Matrix Reloaded" baut das uns bisher bekannte Konzept der Matrix aus. Wir lernen, daß die Matrix nicht statisch ist und selbst Neo seine Grenzen hat, denn schon ein simples Update der Agenten läßt seine Allmacht ein wenig schrumpfen. Programme in Menschenform tauchen auf, die ihre eigenen Ziele verfolgen, oder Statisten in einem undurchschaubaren Spiel mit dem Auserwählten sind. Warum allerdings müssen wir deshalb als Zuschauer mehrmals schrecklich hölzerne Monologe ertragen und warum werden dabei Schauspielerinnen wie Monika Bellucci zu Statisten degradiert, die dümmliche Texte herunterbeten müssen?


Oder warum ist "Matrix Reloaded" nur ein halber Film, der keinen echten Spannungsbogen besitzt, und zum Ende hin schließlich völlig in der Luft hängt? Vielleicht bessert sich das, wenn man im November endlich auch die zweite Hälfte zu sehen bekommt. Vielleicht macht dann auch alles mehr Sinn als bisher.
Denn die Ergänzungen, die in "Matrix Reloaded" zum Matrix-Konzept gemacht werden, sind, wenn man sie mit etwas Abstand betrachtet, durchaus interessant, aber doch auch unbefriedigend, weil sie einen um ein Finale betrügen, daß man sich erhofft und erwartet hatte und das einem auch versprochen worden war.

Beim Betrachten der Spezialeffekte stellt sich die Erkenntnis ein, daß ein Kampf nicht spannender wird, nur weil Neo nur nicht mehr nur gegen einen Agent Smith kämpft, sondern plötzlich gegen knapp einhundert. Es ist ein Overkill, eine Schlacht statt eines Kampfes.

Da wirkt dann auch ein Kampf in der Villa des Merovingian plötzlich mehr wie ein inszeniertes Theaterstück, wenn Neo in Zeitlupe elegant durch die Lüfte gleitet und mit Säbel und Schwert sich seiner Gegner erwehrt.

Aber dafür wirkt ausgerechnet seine "Superman"-Nummer (wie es Link im Film einmal so schön nennt) besser als erwartet. Wenn es tatsächlich irgendwann jemand in Hollywood auf die Reihe kriegen sollte, wieder einen neuen Superman-Film zu drehen, so sollte er sich diese Sequenzen unbedingt einmal ansehen. Nicht wegen der Flugnummern, sondern wegen der Eleganz der Kamera, die Neos wallenden Mantel in einer Drehung einfängt und uns ein wenig davon spüren läßt, wie es sein muß, sich mit reiner Körperkraft in die Luft zu schnellen...

Und auch die Zwillinge sind absolut sehenswert. Okay, Agent Smith war in "The Matrix" cooler, aber so gefährlich wie die Zwillinge war er nie. Hier wird ein neues Kapitel aufgeschlagen, wenn die beiden teils geisterhaft erscheinen, dann aber wieder mit aller Kraft zuschlagen.

Den besten Stunt aber haben die Wachowskis zu Recht an den Anfang und das Ende des Films gesetzt - ein scheinbar simpler Kampf von Trinity gegen ein paar Wachmänner und später gegen einen Agenten. Da stellt sich schließlich das alte Kribbeln wieder ein, wenn Trinity sich aus dem Fenster eines Wolkenkratzers stürzt und im freien Fall verzweifelt versucht sich eines Agenten zu erwehren, der ihr nachspringt...

Und dann wäre da natürlich auch noch die Ankunft der Nebukadnezar in Zion. Wow, ist man hier versucht zu sagen, denn hier sieht man plötzlich, was George Lucas uns mit Episode 1 und 2 vorenthielt. Wenn man "Das Imperium schlägt zurück" erst heute drehen würde, dann würde die Rebellenbasis wie Zion aussehen. Und alleine schon die virtuellen Computermenüs der Überwachsungscrew lassen einem das Wasser im Mund zusammen laufen!

Neo, der uns in "The Matrix" als Auserwählter, ja als Messias-Figur und Retter der Menschheit präsentiert wurde, wird in "The Matrix Reloaded" zum Opfer des Systems - er muß einen Spießrutenlauf absolvieren, um sein Ziel zu erreichen. Er agiert nicht mehr, sondern er kann nur noch reagieren und muß sich dem System wieder unterwerfen und deshalb eine Station nach der anderen abklappern, obwohl er doch eigentlich als Revolutionär angetreten war. Vielleicht hätte er wie sein Vorbild aus der Bibel nach seiner Wiederauferstehung den weiteren Kampf seinen "Jüngern" überlassen sollen...

Und warum eigentlich sehen alle Hovercraft-Captains in der Matrix aus, als ob sie Zuhälter oder Bandenchefs wären?

Fazit: Von den Spezialeffekten und der Optik von "Matrix Reloaded" wird man als Zuschauer schlicht erschlagen. Es wird alles aufgefahren, was möglich und unmöglich erscheint. Aber stellt sich letztlich dieselbe Faszination ein, wie noch vor vier Jahren, als Trinity und Neo im Alleingang eine Befreiungsaktion starteten und dabei einen Trupp Wachmänner und eine Eingangshalle verwüsteten? Nein, und das ist das große Problem der Fortsetzung, das die Wachowski-Brüder nicht in den Griff bekommen haben. "Matrix Reloaded" ist leider - und das möchte ich hier immer wieder betonen - ein zwar optisch sehr sehenswerter Streifen, aber letztlich eine Enttäuschung, da er einen erschlägt, statt fasziniert. Er ist nicht mehr "cool", sondern gewaltig. Er ist voll gestopft mit einmaligen Trickeffekten, aber ohne Herz. Wenn eine Hauptfigur stirbt, erschreckt einen das nicht mehr - man wußte bereits, daß es geschieht, und man ahnt bereits, das der Tod nicht mehr endgültig sein wird.
Die "Matrix" hat ihren jugendlichen Schwung und Energie verloren und versucht dies durch mehr Action und Komplexität zu ersetzen. Und das funktioniert so leider nicht.

Ja, die Stunts sind atemberaubend. Ja, die Zwillinge mischen unsere Helden ordentlich auf. Ja, Neo lässt es richtig krachen. Aber hat der Film auch nur ein Drittel des emotionalen Impacts, den der erste Film bei den Zuschauern hatte? Nein. Und das ist das wahre Problem von "Matrix Reloaded"...

Anmerkung: Hier meine komplette Filmkritik, die gleich auch bei SF-Film.de online geht...
Zuletzt geändert von breitsameter am 19. Mai 2003 13:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Martin
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Ungelesener Beitrag von Martin »

Ich habe "Matrix Reloaded" natürlich noch nicht gesehen, aber eine Frage läßt mir angesichts der Rezi dennoch keine Ruhe: Wer erlebte denn bitteschön bei "Matrix" einen emotionalen Impact? Und wenn, dann wo? :(
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Gästchen

Ungelesener Beitrag von Gästchen »

Mich hats total umgehauen, als Neo 'erwacht' und sich umschaut... Wow! Sowas kannte man nun vorher wirklich NUR aus Romanen. Im Film war das schon sehr beeindruckend und von daher mehr als nur emotional!

- G.
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Ich hatte auch einen emotionalen Impact, und zwar bei der Szene, wo Cypher in dieses herrliche, noch leicht blutige Steak beißt. Mjam! Bei dem Gedanken daran läuft mir jetzt noch der Sabber aus den Backen!
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Gästchen hat geschrieben:Mich hats total umgehauen, als Neo 'erwacht' und sich umschaut... Wow! Sowas kannte man nun vorher wirklich NUR aus Romanen. Im Film war das schon sehr beeindruckend und von daher mehr als nur emotional!

- G.
Stimmt, er tat einem schon leid. Man konnte sich sehr gut das Gefühl im Magen und all die Schmerzen vorstellen. Ungefähr ein Gefühl nach zwei nonstopp durchzechten Nächten. Ich glaube, er wollte im ersten Moment sterben.
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Gast

Ungelesener Beitrag von Gast »

Die Filmkritik finde ich 100% zutreffend, alsob ihr meine Gedanken gelesen hättet.

Klasse!!!

bye
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boneyfantaseas

naja, naja

Ungelesener Beitrag von boneyfantaseas »

ich muss sagen, ich kann der Kritik nur begrenzt zustimmen. Matrix ist und bleibt eine Trilogie; nur weil die Teile zu unterschiedlichen Zeitpunkten erschienen und mit anderen Mitteln gedreht wurden, heißt das noch lange nichts. Ich meine damit, dass es ein abgeschlossenes Werk ist - mit Höhen und Tiefen, Liebessequenzen, Kampfsequenzen, usw. Dass die Schnitte der drei Teile so sind wie sie sind - naja, es ist nun mal so. Etwas ungünstig zugegeben, weil Matrix 1 wie ein abgeschlossener Film erscheint und offensichtlich nun viele auch bei Teil 2 und 3 (ähnlich wie bei Episode I und II) ein abgeschlossenes Ende erwarten.

Der Kritik stimme ich aber in dem Punkt absolut zu, dass einige Mono-/Dialoge zu langatmig sind, bzw. zu wenig Inhalt für zuviel Text. Ich denke, wer erwartet hatte, noch mal den gleichen Effekt zu erleben wie bei Matrix 1, der hat geträumt. Denn die Thematik der Trilogie ist nach Teil 1 klar, das war auch eines seiner Hauptziele. Deswegen musste jetzt natürlich ein thematischer Wechsel stattfinden. Die neuen Themen sind durchaus interessant und bieten wieder viel Diskussionsstoff, leider werden sie im Film zu wenig erörtert, da fehlt echt die Tiefe.

Das Deprimierendste fand ich jedoch den Massenkampf. Bisher wurden alle Kämpfe sehr gut über Stunts und Schnitte umgesetzt. In der Neo-gegen-100-Szene wechselt man leider von Realaufnahmen gegen Ende zu 3D-Animation. Das hat mich sehr enttäuscht. In diesem Fall wäre weniger mehr gewesen. Das Theaterhafte in der Lobby finde ich aber sehr genial, weil es eine schöne, neue Form der Darstellung ist! Das hat mich bisher an allen Kämpfen begeistert: die Art und Weise der Kameraführung und die Kämpfe passen sich der Umgebung an! Schade nur, dass die Effekte so sehr in den Vordergrund gestellt werden und keine Einheit mehr mit den teils recht philosophischen Dialogen bilden. Sehr ausbaufähig wäre die Geschichte um die Struktur der Matrix gewesen, hoffentlich wird das in Teil 3 noch nachgeholt.

Von wegen Emotional Impact: in The Matrix 1 hatte ich diesen Impact in der Szene, als er vor Zimmer 303 die Tür öffnet und niedergeschossen wird. Und es gab solche Impacts auch bei Reloaded. Den heftigsten in der Szene vor der Endszene *nichtspoilernwill*

Die Zwillinge sind völlig untergegangen, was ich schade fand. Es sind einfach leere Charaktere ohne Tiefe, im Gegensatz zu (Agent) Smith, der seine eigenen Ziele verfolgte und bis dato verfolgt...

Mein Fazit: Es lohnt sich, Matrix Reloaded anzuschauen, wenn man a) Action en masse liebt oder b) sich von dem Gedanken gelöst hat, die Geschichte würde noch einmal den gleichen Effekt auslösen. Dann könnte man enttäuscht werden. Wer sich mit dieser Effekt- und Bilderflut allerdings anfreunden kann, der hat auch seinen Spaß daran - und ein paar neue Ideen im Kopf :D
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Patrick
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Re: naja, naja

Ungelesener Beitrag von Patrick »

boneyfantaseas hat geschrieben:Ich meine damit, dass es ein abgeschlossenes Werk ist - mit Höhen und Tiefen, Liebessequenzen, Kampfsequenzen, usw.
Wow! Futurevision?
boneyfantaseas hat geschrieben:Die Zwillinge sind völlig untergegangen, was ich schade fand. Es sind einfach leere Charaktere ohne Tiefe, [...]
Kann das vielleicht daran liegen, dass es Computerprogramme sind? *kopfkratz*
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Ungelesener Beitrag von Creideiki »

also muss ja mal sagen, MUELL!!! so ein dummer!!!! (wirklich dumm) langweiliger liebesfilm. nur schlecht. der 3te teil kann nur besser werden. spart das geld. sind einfach nur auf geldmachen aus. schon lange nicht mehr so was schlechtes gesehen.
bin vielleicht negativ, habe aber gerade diesen film gesehen und der schock/einschlafrelex ist noch da.
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Creideiki hat geschrieben:also muss ja mal sagen, MUELL!!! so ein dummer!!!! (wirklich dumm) langweiliger liebesfilm. nur schlecht.
Aha, eine 3-minütige Liebesszene in einem Film von 136 Minuten Länge sind Dir also schon zuviel? :roll:
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Patrick
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Ungelesener Beitrag von Patrick »

breitsameter hat geschrieben:
Creideiki hat geschrieben:also muss ja mal sagen, MUELL!!! so ein dummer!!!! (wirklich dumm) langweiliger liebesfilm. nur schlecht.
Aha, eine 3-minütige Liebesszene in einem Film von 136 Minuten Länge sind Dir also schon zuviel? :roll:
Genau! Geh doch zu Hause!
Regards,
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Oliver
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Re: Matrix Reloaded - Filmkritik

Ungelesener Beitrag von Oliver »

Hi Florian,

ich habe jetzt gestern auch Matrix Reloaded gesehen und kann Dir in vielen Teilen zustimmen, auch wenn mir der Film etwas besser gefallen hat als Dir. Nachfolgend nur die Teile wo wir abweichen, eine Ack-Orgie erspare ich uns und dem Speicherplatz jetzt mal, ok? :wink:
breitsameter hat geschrieben:Denn die Ergänzungen, die in "Matrix Reloaded" zum Matrix-Konzept gemacht werden, sind, wenn man sie mit etwas Abstand betrachtet, durchaus interessant, aber doch auch unbefriedigend, weil sie einen um ein Finale betrügen, daß man sich erhofft und erwartet hatte und das einem auch versprochen worden war.
Korrekt. Am 6. Novmeber. Diese Kritik von Dir kann ich nicht nachvollziehen. Wusstest Du nicht, dass der Film mit einem "to be concluded" endet? Ich hatte ein Finale in diesem Film weder erhofft, noch erwartet.
Beim Betrachten der Spezialeffekte stellt sich die Erkenntnis ein, daß ein Kampf nicht spannender wird, nur weil Neo nur nicht mehr nur gegen einen Agent Smith kämpft, sondern plötzlich gegen knapp einhundert. Es ist ein Overkill, eine Schlacht statt eines Kampfes.
Ja, aber eine Schlacht statt ein Kampf ist doch per se nichts Schlechtes, oder? Du hast recht, es ist ein Overkill, ich habe aber das ernsthafte Bemühen registriert, dem Zuschauer hier neue Bilderwelten präsentieren zu wollen und bin dafür dankbar, denn zu viel Neues gibt es im Kino leider meist ncht.
Da wirkt dann auch ein Kampf in der Villa des Merovingian plötzlich mehr wie ein inszeniertes Theaterstück, wenn Neo in Zeitlupe elegant durch die Lüfte gleitet und mit Säbel und Schwert sich seiner Gegner erwehrt.
Das ist Geschmackssache und was Du hier kritisierst, würde ich als extrem positiv bewerten, weil ich, genau wie die Wachowskis, John Woo-Filme liebe, von denen die beiden heftigst geprägt wurden. Falls Du die nicht kennst, der inszeniert seine Filme grundsätzlich höchst theatralisch wie eine Oper und läßt sich bei seinen Action-Szenen von der Eleganz des Ballets beeinflussen. Die Wirkung ist (immer noch) umwerfend. Diese Theatralik hat halt die Matrix-Macher auch inspiriert.
Den besten Stunt aber haben die Wachowskis zu Recht an den Anfang und das Ende des Films gesetzt
Ich finde, dass Du den Hauptbeitrag dieses Films für das Action-Genre nicht genügend würdigst, die Autobahn-Szene. Damit wird ein neues Kapitel in der Filmgeschichte aufgeschlagen; wie ich das irgendwo so schön gelesen habe, dies ist das neue Wagenrennen.
Die Leistung ist so gewaltig, dass hier filmhistorische Vergleiche mit dem Wagenrennen oder auch mit dem seit zwanzig Jahren unübertroffenen Finale aus "The Road Warrior (1981)" durchaus angebracht sind.
Die "Matrix" hat ihren jugendlichen Schwung und Energie verloren und versucht dies durch mehr Action und Komplexität zu ersetzen. Und das funktioniert so leider nicht.
Für diese Enttäuschung war ich, wie bei jeder Fortsetung, gewappnet. Es gibt einfach zu wenig Ausnahmen (Camerons Meisterwerk "Aliens - Die Rückkehr" z.B.), die diese Regel brechen.

Beim Rest kann ich Dir mehr oder weniger zustimmen. Ja, die Faszination des ersten Teills ist zu großen Teilen weg, das, was übrig bleibt, reicht für mich aber immer noch dicke aus um den Film im Hollywood-Angebot als herausragend zu bezeichnen.

Ich denke, dass gerade viele Action-Film-Produzenten blaß um die Nase geworden sind, als sie Matrix Reloaded gesehen haben, denn ich bezweifle, dass es ihnen gelingen wird, da dieses Jahr mitzuhalten.

Insbesondere Ahnuld muß sich da sehr warm anziehen, was ich bisher den T3-Trailern entnehmen konnte wird nicht reichen.
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

@Oliver: "The Road Warrior" - ist das Mad Max II oder irre ich mich?
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Rusch
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Re: Matrix Reloaded - Filmkritik

Ungelesener Beitrag von Rusch »

Oliver hat geschrieben: Für diese Enttäuschung war ich, wie bei jeder Fortsetung, gewappnet. Es gibt einfach zu wenig Ausnahmen (Camerons Meisterwerk "Aliens - Die Rückkehr" z.B.), die diese Regel brechen.
Und nicht zu vergessen X-Men 2. :D :D :D :D :D
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Re: Matrix Reloaded - Filmkritik

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Oliver hat geschrieben:
breitsameter hat geschrieben:Denn die Ergänzungen, die in "Matrix Reloaded" zum Matrix-Konzept gemacht werden, sind, wenn man sie mit etwas Abstand betrachtet, durchaus interessant, aber doch auch unbefriedigend, weil sie einen um ein Finale betrügen, daß man sich erhofft und erwartet hatte und das einem auch versprochen worden war.
Korrekt. Am 6. Novmeber. Diese Kritik von Dir kann ich nicht nachvollziehen. Wusstest Du nicht, dass der Film mit einem "to be concluded" endet? Ich hatte ein Finale in diesem Film weder erhofft, noch erwartet.
Doch natürlich ist und war mir klar, dass "Matrix Reloaded" nicht das Ende der Trilogie ist, aber ich hatte nicht erwartet, dass mir ein "HALBER" Film präsentiert wird. Um es mal mit der "Herr der Ringe"-Filmtrilogie zu vergleichen: obwohl auch dort jeder Film nur ein Teil eines Gesamtwerks ist, kann jeder Film auch für sich stehen - er bietet einen Anfang, einen Höhepunkt und ein Ende. "Matrix Reloaded" besitzt IMHO einen solchen Aufbau nicht, er endet mitten im vermeintlichen Höhepunkt.
Oliver hat geschrieben:
Den besten Stunt aber haben die Wachowskis zu Recht an den Anfang und das Ende des Films gesetzt
Ich finde, dass Du den Hauptbeitrag dieses Films für das Action-Genre nicht genügend würdigst, die Autobahn-Szene. Damit wird ein neues Kapitel in der Filmgeschichte aufgeschlagen; wie ich das irgendwo so schön gelesen habe, dies ist das neue Wagenrennen.
Die Leistung ist so gewaltig, dass hier filmhistorische Vergleiche mit dem Wagenrennen oder auch mit dem seit zwanzig Jahren unübertroffenen Finale aus "The Road Warrior (1981)" durchaus angebracht sind.
Ja, es ist sicher so, dass die Autobahn-Szene technisch betrachtet einen Quantensprung darstellt - aber sie hat mich nicht fasziniert, nicht mitgerissen. Und das obwohl einzelne Elemente durchaus unglaublich gefilmt waren - die Zwillinge und die Fahrt gegen den Verkehr.

Wirklich fasziniert hat mich eben am meisten eben Trinitys verzweifelter Kampf gegen diese Agenten, ein Kampf, den sie nicht gewinnen kann und von dem sie weiss, dass sie keine Überlebenschance hat. Das meinte ich mit "bester Stunt" - nicht das technische, sondern seine Wirkung auf der Zuschauer.
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