Matrix: Ein philosophischer und religöser Film?

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Rusch
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Matrix: Ein philosophischer und religöser Film?

Ungelesener Beitrag von Rusch »

Ihr habt richtig gelesen. In dem Film wird sehr viel über Religion und Philosophie zwischen den Zeilen gesagt. Jeder Name hat eine Bedeutung und hängt mit dem Schicksal der Figur zusammen. Jeder Name hat biblisch oder philosophische Bedeutung oder stammt aus der griechischen Mythologie. Manche Bedeutungen sind noch im Dunklen, andere sind schon enthüllt. Denkt mal darüber nach.

Und: Der Architekt ist Gott oder der Teufel, der sich als Gott ausgibt um Neo in die irre zu führen. Es ist klar, dass auch Zion und alles was die Menschen für die Wirklichkeit halten nur ein Teil einer weiteren Matrix ist. Fünf mal schon wurde die Matrix zerstört, zum ersten mal war es das Paradies aus dem Adam und Eva vertrieben wurden.

Es wird alles im Film gesagt, man darf sich nur nicht von der Action
ablenken lassen. :lol:

Ich glaube nicht, dass auch nur 10 % der Zuschauer den Film verstanden haben. Wozu auch. Sie haben Action erwartet und Action bekommen. Wen kümmert da schon das Gelaber!
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@ntje
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Re: Matrix: Ein philosophischer und religöser Film?

Ungelesener Beitrag von @ntje »

Rusch hat geschrieben:Ihr habt richtig gelesen. In dem Film wird sehr viel über Religion und Philosophie zwischen den Zeilen gesagt. Jeder Name hat eine Bedeutung und hängt mit dem Schicksal der Figur zusammen. Jeder Name hat biblisch oder philosophische Bedeutung oder stammt aus der griechischen Mythologie. Manche Bedeutungen sind noch im Dunklen, andere sind schon enthüllt. Denkt mal darüber nach.
aber macht es den Film wirklich schon zu einem religioesen Film, nur weil sich die Autoren "Mythologie, Philosopie & Religion fuer Dummies" durchgelesen haben?
Ich denke nicht das die Autoren sich da wirklich riesig Gedanken drueber gemacht haben. Wieviele der Kinobesucher wissen denn schon das Zion die Gemeinschaft der glaeubigen, das gelobte Land und noch viele andere Sachen ist? Fuer die meisten Leute die ich kenne war das nichts weiter als ein Name... auch die Tatsache das Trinity nicht uebersetzt wurde (zugegeben Dreieinigkeit ist ein scheiss Name fuer eine attraktive Frau) hilft nicht gerade die Hintergedanken zu verstehen... :lehrer:

... und einen philosophischen Hintergedanken den nur 1 % der Kinobesucher versteht halte ich fuer Nutzlos weil er bei den Menschen nicht ankommt...

aber Du hast recht der Film war vollgespickt mit Andeutungen....

@ntje
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Rusch
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Re: Matrix: Ein philosophischer und religöser Film?

Ungelesener Beitrag von Rusch »

Hi Antje,

wenn das was ich vermute, richtig ist, so wird das im nächsten Teil gelöst.
Ich glaube die Macher haben eine diebische Freude daran die Leute im Dunkeln zu lassen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es am Ende tatsächlich darauf hinaus läuft, dass es eine Menschheit nur in der Matrix gegeben hat. Das wäre eine Ende, mit dem ich leben könnte.

Was genau der Hintergrund bei Trinity ist, werde wir wohl noch erfahren. Bei Morpheus ist es z. B. schon klar geworden. Auch Niobe ist ein sehr sprechender Name. Mal sehen, was da raus kommt.
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Nepharite
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Ungelesener Beitrag von Nepharite »

@Rusch
Ich seh´s wie @ntje: schnell mal ein paar Namen aus der Mottenkiste "Religion, Mystizismus und Sagen des klassischen Altertums" rausgepult, und schon gibt man der plattesten Handlung den Anstrich von etwas verheißungsvollem.
Hätte ich zwei Zwergwachteln und würde sie Freki & Geri (oder Simon & Garfunkel) nennen, läge dem diesselbe Religiösität zu Grunde wie den zusammengeklaubten Matrix-Namen.
Was die Handlung bertrifft: ich könnte Dir relativ mühelos ein Essay über die Metaphysik und das Gottesbild in "Aliens-Die Rückkehr" oder "Texas Chainsaw Massacre" abliefern (bekäme ich denn Geld dafür ;)). Sind die Filme aber deshalb gleich relgiös oder philosophisch, nur weil man das interpretatorische Messer an dieser Stelle ansetzt?
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Nepharite hat geschrieben:@Rusch
Ich seh´s wie @ntje: schnell mal ein paar Namen aus der Mottenkiste "Religion, Mystizismus und Sagen des klassischen Altertums" rausgepult, und schon gibt man der plattesten Handlung den Anstrich von etwas verheißungsvollem.
Hätte ich zwei Zwergwachteln und würde sie Freki & Geri (oder Simon & Garfunkel) nennen, läge dem diesselbe Religiösität zu Grunde wie den zusammengeklaubten Matrix-Namen.
Was die Handlung bertrifft: ich könnte Dir relativ mühelos ein Essay über die Metaphysik und das Gottesbild in "Aliens-Die Rückkehr" oder "Texas Chainsaw Massacre" abliefern (bekäme ich denn Geld dafür ;)). Sind die Filme aber deshalb gleich relgiös oder philosophisch, nur weil man das interpretatorische Messer an dieser Stelle ansetzt?
Hehe, Neph. Ich rede jetzt nicht von Anspielungen, sondern, dass sich der Film auf Ereignisse auf der Bibel beruft (hierzu mehr im anderen Matrix Thread). Wenn ich recht habe, dann war die erste Matrix das Pradies. Ein weiterer "Neo" war Noah, der mit seiner Arche die nächste Zerstörrung überlebt hat. Ich bleibe dabei: Nach meiner Theorie, sofern sie richtig ist, wäre der Architekt Gott. :lehrer:

Letztendlich werde wir es aber erst im November erfahren. :wink:
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Ungelesener Beitrag von Smiley »

Ich bin sowieso der Meinung, dass auch wir mal ein ernsthaftes Gespräch mit unserem "Architekten" führen sollten.
Das ist doch alles total falsch programmiert hier bei uns . . . Ne aber auch.
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Smiley hat geschrieben:Ich bin sowieso der Meinung, dass auch wir mal ein ernsthaftes Gespräch mit unserem "Architekten" führen sollten.
Das ist doch alles total falsch programmiert hier bei uns . . . Ne aber auch.
Tja, Gott hat Humor! :smokin
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Tim
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Ungelesener Beitrag von Tim »

Einen Humor bei dem mir manchmal das Lachen im Halse stecken bleibt.

Wie dem auch sei, wenn die Theorie, dass die gesamte Menschheitsgeschichte sich in der Matrix abgespielt hat, also Adam, Noah etc. Neos Vorgänger waren, stimmt, dann wären 5 Auserwählte ein bischen wenig für die gesamte Dauer (also von Adam bis heute, dass sind ja Tausende von Jahren).

Jesus müsste dann ja auch ein Auserwählter gewesen sein, der von den Agenten in Form von römischen Legionären getötet wurde. Diese Theorie würde dann wieder die Katholische Kirche auf die Palme bringen. Wäre für die Wachowskis aber glaube ich nichts Neues. Haben die nicht auch diesen Film über den homosexuellen Priester gemacht, der auch für Proteste seitens der Kirche gesorgt hat?
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Tim hat geschrieben:Wie dem auch sei, wenn die Theorie, dass die gesamte Menschheitsgeschichte sich in der Matrix abgespielt hat, also Adam, Noah etc. Neos Vorgänger waren, stimmt, dann wären 5 Auserwählte ein bischen wenig für die gesamte Dauer (also von Adam bis heute, dass sind ja Tausende von Jahren).
Tatsächlich komme ich, wenn ich mich nur an der Bibel orientiere auf zu wenige Auserwählte, denn der Auftreten der Auserwählten hängt immer auch mit der Zerstörung der Welt zusammen.

In der Bibel ist dies mit der Vertreibung aus dem Paradies geschehen. Adam wäre dann der erste gewesen. Dann kam Abraham als neuer Stammvater. Gott hat erneut alle Menschen vertrieben und verfolgt um mit Abraham erneut anzufangen. Das dritte Mal war es Noah und seien Arche. Doch danach? Die ganze Geschichte Israels? Jesus könnte der vierte gewesen sein, doch er hat die Welt nicht vernichtet. Und einen fünften kann es in unserer Zukunft gegeben haben, der mit Menschen in die Konklave Zion geflüchtet ist. Neo wäre dann der sechste.

Der einzige, der nicht hinein passt ist Jesus. Aber mir fällt kein anderer ein.
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Tim
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Ungelesener Beitrag von Tim »

Wenn das Auftreten des Auserwählten immer mit der Zerstörung der Welt zusammenhängt, bleiben aus biblischer Sicht nur 2 Auserwählte. Adam, da dieser aus dem Paradis vertrieben wurde (allerdings wurde laut Bibel das Paradis nicht zerstört, sondern der Mensch konnte nicht mehr hinein) und Noah mit seiner Arche. Bei Abraham wurde die Welt ja nicht zerstört; er war lediglich der Stammvater der Juden und auch der Araber (laut Koran).

Aber ich glaube man sollte sich dabei nicht zu sehr auf die Bibel versteifen, denn in dem Film wird auch die griechische Mythologie benutzt, wenn auch nur durch die Erwähnung irgendwelcher Namen wie z. B. Persephone (die Frau des Hades in der gr. Götterwelt), die meiner Meinung nach im Film sonst keinen Bezug zur griechischen Mythologie hat, außer eben der reinen Erwähnung des Namens.
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Patrick
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Ungelesener Beitrag von Patrick »

Smiley hat geschrieben:Ich bin sowieso der Meinung, dass auch wir mal ein ernsthaftes Gespräch mit unserem "Architekten" führen sollten.
Das ist doch alles total falsch programmiert hier bei uns . . . Ne aber auch.
Wie hieß der Architekt eigentlich? (Hoffentlich nicht Bill Gates...)
"Buy the new Matrix ´95 with great new Features like ...." :lol:
Regards,
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Nepharite
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Ungelesener Beitrag von Nepharite »

was ist eigentlich mit den ganzen anderen Weltreligionen? Wie passen die in das Matrix-Schema?
Ich hasse christlichen Chauvinismus ......
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Nepharite hat geschrieben:was ist eigentlich mit den ganzen anderen Weltreligionen? Wie passen die in das Matrix-Schema?
Ich hasse christlichen Chauvinismus ......
Nun, ich denke Du hast Recht. Es wird wahrscheinlich auch auserwählte gegeben haben, die in anderen Religionen erwähnt sind. Leider bin ich im Hinduismus, Buddismus oder Taoismus nicht so bewandert um die Fragen beantworten zu können. Mal sehen.
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Der Hinduismus wäre mit seiner Vorstellung von Maya, der Welt des Scheins, die nicht der wahren Realität entspricht, nach allem was über Matrix weiß sicherlich ein geeigneter Hintergrund. Die Namen der Helden lassen allerdings nicht vermuten das die Macher des Films so etwas beabsichtigt haben.

Beim Budismus sieht es ähnlich aus, dort ist die Maya die Welt der sich ständig verändernden Erscheinungen ist, während das Nirvana die unwandelbare Realität ist.
Man verlangte von mir, Hingespinste von endloser Großartigkeit gegen Realitäten von geringem Wert einzutauschen.

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Nepharite
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Ungelesener Beitrag von Nepharite »

Ich fasse zusammen: der allgemeine Background ist eher nicht-christlich, sondern buddhistisch (was ja seit einiger Zeit in Hollywood en vogue ist), während die Namen "irgendwo und überall her" stammen und das Erlöser-Szenario fundamental christlich scheint (gerade auch weil Erlöser (im Matrix-Sinne) ja nicht ohne weiteres mit Religionsstifter, den IMO alle Religionen kennen, gleichgesetzt werden kann).
Für mich zeugt das nicht gerade von einem kohärenten Ansatz, denn solch beliebig zusammengefügten Elemente lassen sich in (fast) jedem Film "erkennen".
Tut mir leid, aber für mich ist Matrix, was den "Gehalt" betrifft, eher ein McDonald-Muffin als ein Stück Sachertorte.

... aber warten wir wirklich mal ab, wie die Wachowskis alles auflösen ... und -ehrlich gesagt- habe ich auch keine große Lust, mir Matrix 2 nochmals anzusehen .... auf der Suche nach philosophischen Brosamen
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