Der literarische Jahresrückblick 2009
- breitsameter
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							 Der literarische Jahresrückblick 2009
						Der literarische Jahresrückblick 2009
		
													
							
						
			
			
			
			
			Das Jahr neigt sich dem Ende zu, das Fernsehen hat seine Jahresrückblicke schon längst gebracht, und die Vorschauen auf den nächsten Buchsommer sind da. Zeit einmal stehenzubleiben und einen Blick zurückzuwerfen: Auf das Jahr 2009, die Geschehnisse in der SF und die Bücher, mit denen man sich beschäftigt hat.
Auf Eure Top-Neuerscheinungen des Jahres, aber auch die Flops des Jahres.
			
			
									
						
							Auf Eure Top-Neuerscheinungen des Jahres, aber auch die Flops des Jahres.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
			
						- Doop
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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Wie immer nahm ich mir zum Lesen viel zu wenig Zeit.
In 2009 habe ich John Scalzi für mich entdeckt. Auch wenn "Old Man's War" schon etwas länger auf deutsch vorliegt, so hatte ich bislang um das Buch einen Bogen gemacht. Zu unrecht, wie sich zeigte, versteht es Scalzi doch sehr schöne Military-SF in der Tradition Heinleins zu verfassen. "Die letzte Kolonie" und "Zoe's Tale" habe ich auch gelesen und für zumindest Kolonie als sehr gut befunden. "Zoe's Tale" bekommt immer noch ein gut von mir.
Das schönste Lesererlebnis war Gaimans "Graveyard Book", das ich mal als "Harry Potter alle sieben Bücher in einem schmalen Band (nur die guten Teile)" bezeichnet habe. Nicht makellos, aber ein wundervolles Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.
In der graphischen Literatur habe ich einiges gelesen, aber wenig herausragendes. Ach doch, "The League of Extraordinary Gentlemen" war bislang an mir vorbeigegangen. Ich weiß nicht wie das passieren konnte, stand lange auf meiner Leseliste und ist jetzt abgearbeitet und als sehr gut befunden. Im Marvel-Kosmos war es "The Long Cold Dark" von Garth Ennis und Goran Parlov in der Max-Serie des "Punisher", das am längsten nachgehallt hat. Und dieser Nachhall lag an Frank Castles wunderbarem inneren Schlussmonolog: "The sun slipped away behind me, the last sliver seeming to pause on the horizon, then succumbing to the black. And I drove on through the shadows of America … through the long, cold, dark night that I’ve made of my life."
			
			
									
						
										
						In 2009 habe ich John Scalzi für mich entdeckt. Auch wenn "Old Man's War" schon etwas länger auf deutsch vorliegt, so hatte ich bislang um das Buch einen Bogen gemacht. Zu unrecht, wie sich zeigte, versteht es Scalzi doch sehr schöne Military-SF in der Tradition Heinleins zu verfassen. "Die letzte Kolonie" und "Zoe's Tale" habe ich auch gelesen und für zumindest Kolonie als sehr gut befunden. "Zoe's Tale" bekommt immer noch ein gut von mir.
Das schönste Lesererlebnis war Gaimans "Graveyard Book", das ich mal als "Harry Potter alle sieben Bücher in einem schmalen Band (nur die guten Teile)" bezeichnet habe. Nicht makellos, aber ein wundervolles Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.
In der graphischen Literatur habe ich einiges gelesen, aber wenig herausragendes. Ach doch, "The League of Extraordinary Gentlemen" war bislang an mir vorbeigegangen. Ich weiß nicht wie das passieren konnte, stand lange auf meiner Leseliste und ist jetzt abgearbeitet und als sehr gut befunden. Im Marvel-Kosmos war es "The Long Cold Dark" von Garth Ennis und Goran Parlov in der Max-Serie des "Punisher", das am längsten nachgehallt hat. Und dieser Nachhall lag an Frank Castles wunderbarem inneren Schlussmonolog: "The sun slipped away behind me, the last sliver seeming to pause on the horizon, then succumbing to the black. And I drove on through the shadows of America … through the long, cold, dark night that I’ve made of my life."
- bukaman
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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Hab viel altes Zeugs gelesen dies Jahr, somit haben es nicht viele Neuerscheinungen in mein Regal geschafft. Das Beste, was ich dieses Jahr gelesen habe, war "Ewigkeit" von Alastair Reynolds. Auch "Das Haus der Sonnen" hat mir gut gefallen, kommt aber nicht an "Ewigkeit" heran.
Etwas mehr hatte ich mir von Michael Marcus Thurners "Turils Reise" erwartet, es ist aber trotzdem ein gutes, lesbares Buch, hat mich nur nicht so recht gefesselt.
Zur Zeit lese ich noch "Der Algebrast" von Iain Banks und bislang bin ich recht angetan davon.
Comics lese ich nur noch sehr sehr selten, meistens die von meinem Sohn. Da gab es dieses Jahr "Star Trek: Countdown", die Vorgeschichte zum neuen Film. Hat mir gefallen, da es eigentlich ein Next-Generation Comic ist, und Star Trek TNG ist meine absolute Lieblingsserie, was Star Trek angeht. Werd mir im nächsten Jahr wohl auch die neuen (CrossCult) Romane zulegen....
Dann habe ich es noch mal mit Star Wars "Legacy" probiert, und wieder einmal festgestellt: Star Wars ist inzwischen mehr als ausgelutscht und toter als tot, nur noch nicht begraben, denn die "Clone Wars" schaufeln noch das Grab. 
 
Fürs nächste Jahr wünsche/erhoffe ich mir endlich das Erscheinen von Reynolds´ "Aurora" im Taschenbuchformat (und wenn´s geht, optisch zu den restlichen Revelation-Space Bücher passend, aber ich befürchte, das da nichts draus wird, denn Heyne hat das Design der Reynolds-Bücher ja schon geändert.)
			
			
									
						
										
						Etwas mehr hatte ich mir von Michael Marcus Thurners "Turils Reise" erwartet, es ist aber trotzdem ein gutes, lesbares Buch, hat mich nur nicht so recht gefesselt.
Zur Zeit lese ich noch "Der Algebrast" von Iain Banks und bislang bin ich recht angetan davon.
Comics lese ich nur noch sehr sehr selten, meistens die von meinem Sohn. Da gab es dieses Jahr "Star Trek: Countdown", die Vorgeschichte zum neuen Film. Hat mir gefallen, da es eigentlich ein Next-Generation Comic ist, und Star Trek TNG ist meine absolute Lieblingsserie, was Star Trek angeht. Werd mir im nächsten Jahr wohl auch die neuen (CrossCult) Romane zulegen....
Dann habe ich es noch mal mit Star Wars "Legacy" probiert, und wieder einmal festgestellt: Star Wars ist inzwischen mehr als ausgelutscht und toter als tot, nur noch nicht begraben, denn die "Clone Wars" schaufeln noch das Grab.
 
 Fürs nächste Jahr wünsche/erhoffe ich mir endlich das Erscheinen von Reynolds´ "Aurora" im Taschenbuchformat (und wenn´s geht, optisch zu den restlichen Revelation-Space Bücher passend, aber ich befürchte, das da nichts draus wird, denn Heyne hat das Design der Reynolds-Bücher ja schon geändert.)
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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Aufgrund der Komitee-Arbeit lag auch dieses Jahr mein Schwerpunkt auf Neuerscheinungen deutschsprachiger Science Fiction.
Auf dem Romansektor hat sich im vergangenen Jahr quantitativ und qualitativ einiges getan.
Einige Kleinverlage setzten Akzente, allen voran der Atlantis-Verlag mit gleich drei Romanen bekannter Autoren (Uwe Post "Symbiose", Jan Gardemann "Der Remburg-Report", Oliver Henkel "Im Jahre Ragnarök"), aber auch der Wurdack-Verlag ließ sich mit Karsten Kruschels Doppelband über "VILM - Der Regenplanet" nicht lumpen. Daneben erfreuten uns zwei Bestseller-Autoren mit ihren neuesten Werken (Andreas Eschbach "Ein König für Deutschland" und Frank Schätzing "Limit"). Aber auch Vertreter der "ernsten" Literatur wagten Sidesteps ins SF-Genre (Juli Zeh "Corpus Delicti", Selim Özdogan "Zwischen zwei Träumen"). Die Aufzählung ist nicht vollständig.
Meine bisherigen Romanfavoriten (Reihenfolge nach Autorenalphabet):
Karsten Kruschel "VILM" (Bd 1 "Der Regenplanet" und Bd 2 "Die Eingeborenen")
Selim Özdogan "Zwischen zwei Träumen"
Uwe Post "Symbiose"
Etwas anders sieht es auf dem Kurzgeschichten-Sektor aus. Der Wegfall von Mommers' VISIONEN wird nur teilweise durch die Wurdack-Antho "Molekularmusik", NOVA bzw. die c't-Stories aufgefangen. Mein bisheriger Eindruck: Wir verfügen mittlerweile über einen breiten Unterbau an Story-Autoren, die eine hohe Zahl solide geschriebener Stories abliefern. Aber die ganz großen Knaller fehlten mir im Jahre 2009 noch.
Einige Anthos liegen allerdings noch ungelesen bei mir rum, z.B. die 2 Bände des SFCD-Story-Centers "Boa Esperança" und "Das Wort" sowie die voraussichtlich letzte EDFC-Jahresantho "Das Experiment". Außerdem möchte ich mir noch die Military-SF-Antho "Weltraumkrieger" (Atlantis) antun, sobald sie käuflich zu erwerben ist.
Es fällt mir schwer, im KG-Sektor einzelne Werke hervorzuheben.
Empfehlen kann ich die Lektüre folgender Anthos/Magazine/Zeitschriften:
- Molekularmusik (Wurdack, 2009)
- den Stories in der Zeitschrift "c't"
- NOVA 15
Beeindruckt haben mich die beiden Stories von Gero Reimann, der dieses Jahr leider verstarb: "Kalchas wie kotzende Hunde" (c't 3/2009) und "Im Äquilibrium" (NOVA 15).
Außerdem haben ich im Jahre 2009 einige schöne Bücher gelesen, die schon vorher erschienen sind:
Hans Erich Nossack "Die gestohlene Melodie" (zum x-ten mal - und wird jedesmal besser!)
Paolo Maurensig "Die Lüneburg-Variante"
Daniel Kehlmann "Mahlers Zeit"
Johanna und Günter Braun "Das Kugeltranszendentale Vorhaben"
Johanna und Günter Braun "Die unhörbaren Töne"
Thomas Ziegler: "Lichtjahreweit"
Thomas Ziegler: "Keine Angst vor der Zukunft"
Uwe Anton: "Venus ist tot"
So, soll erstmal reichen!
Gruß
Ralf
			
			
													Auf dem Romansektor hat sich im vergangenen Jahr quantitativ und qualitativ einiges getan.
Einige Kleinverlage setzten Akzente, allen voran der Atlantis-Verlag mit gleich drei Romanen bekannter Autoren (Uwe Post "Symbiose", Jan Gardemann "Der Remburg-Report", Oliver Henkel "Im Jahre Ragnarök"), aber auch der Wurdack-Verlag ließ sich mit Karsten Kruschels Doppelband über "VILM - Der Regenplanet" nicht lumpen. Daneben erfreuten uns zwei Bestseller-Autoren mit ihren neuesten Werken (Andreas Eschbach "Ein König für Deutschland" und Frank Schätzing "Limit"). Aber auch Vertreter der "ernsten" Literatur wagten Sidesteps ins SF-Genre (Juli Zeh "Corpus Delicti", Selim Özdogan "Zwischen zwei Träumen"). Die Aufzählung ist nicht vollständig.
Meine bisherigen Romanfavoriten (Reihenfolge nach Autorenalphabet):
Karsten Kruschel "VILM" (Bd 1 "Der Regenplanet" und Bd 2 "Die Eingeborenen")
Selim Özdogan "Zwischen zwei Träumen"
Uwe Post "Symbiose"
Etwas anders sieht es auf dem Kurzgeschichten-Sektor aus. Der Wegfall von Mommers' VISIONEN wird nur teilweise durch die Wurdack-Antho "Molekularmusik", NOVA bzw. die c't-Stories aufgefangen. Mein bisheriger Eindruck: Wir verfügen mittlerweile über einen breiten Unterbau an Story-Autoren, die eine hohe Zahl solide geschriebener Stories abliefern. Aber die ganz großen Knaller fehlten mir im Jahre 2009 noch.
Einige Anthos liegen allerdings noch ungelesen bei mir rum, z.B. die 2 Bände des SFCD-Story-Centers "Boa Esperança" und "Das Wort" sowie die voraussichtlich letzte EDFC-Jahresantho "Das Experiment". Außerdem möchte ich mir noch die Military-SF-Antho "Weltraumkrieger" (Atlantis) antun, sobald sie käuflich zu erwerben ist.
Es fällt mir schwer, im KG-Sektor einzelne Werke hervorzuheben.
Empfehlen kann ich die Lektüre folgender Anthos/Magazine/Zeitschriften:
- Molekularmusik (Wurdack, 2009)
- den Stories in der Zeitschrift "c't"
- NOVA 15
Beeindruckt haben mich die beiden Stories von Gero Reimann, der dieses Jahr leider verstarb: "Kalchas wie kotzende Hunde" (c't 3/2009) und "Im Äquilibrium" (NOVA 15).
Außerdem haben ich im Jahre 2009 einige schöne Bücher gelesen, die schon vorher erschienen sind:
Hans Erich Nossack "Die gestohlene Melodie" (zum x-ten mal - und wird jedesmal besser!)
Paolo Maurensig "Die Lüneburg-Variante"
Daniel Kehlmann "Mahlers Zeit"
Johanna und Günter Braun "Das Kugeltranszendentale Vorhaben"
Johanna und Günter Braun "Die unhörbaren Töne"
Thomas Ziegler: "Lichtjahreweit"
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Ralf
					Zuletzt geändert von Shock Wave Rider am 22. Dezember 2009 16:28, insgesamt 1-mal geändert.
									
			
						
							Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
			
						möchten viele Autor'n übertünchen.
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- Knochenmann
- Der Sailor-Mod 
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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Entdeckung des Jahres: 
Peter Watts
Positiv Aufgefallen:
Ian Banks
			
			
									
						
							Peter Watts
Positiv Aufgefallen:
Ian Banks
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet  ABMGW
			
						- Pogopuschel
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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Meine Science Fiction Highlights waren:
US: “Die Stadt am Ende der Zeit” von Greg Bear, ein beeindruckendes, atmosphärische Werk, das gegen Ende leider schwächelt.
„Krieg der Klone“ – von Scalzi, welche überaus unterhaltsam und kurzweilig war.
„Dr. Impossible schlägt zurück“ - Austin Grossmann : Origineller Superhelden Roman, der durch seinen selbstironischen Ton überzeugt. Allerdings etwas zu viele Rückblenden. Die größte Leistung im Superheldengenre ist es doch, sich immer noch Superheldennamen auszudenken, die es bisher noch nicht gab.
„Roter Donner“ – John Varley: Unterhaltsamer und flotter „Pseudo SF-Roman“ der durch seine bewusste Naivität punktet.
„Julian Comstock“ – Robert Charles Wilson: gut geschriebener Abenteuerroman aus einer Zukunft, die dem 19ten Jahrhundert gleicht
Deutschland: „Das Ardennen-Artefakt“ – Bernhard Schneider: Spannend geschriebener Near-Future-Roman, der aber ruhig mehr in Details gehen könnte
Gruß Markus
			
			
									
						
							US: “Die Stadt am Ende der Zeit” von Greg Bear, ein beeindruckendes, atmosphärische Werk, das gegen Ende leider schwächelt.
„Krieg der Klone“ – von Scalzi, welche überaus unterhaltsam und kurzweilig war.
„Dr. Impossible schlägt zurück“ - Austin Grossmann : Origineller Superhelden Roman, der durch seinen selbstironischen Ton überzeugt. Allerdings etwas zu viele Rückblenden. Die größte Leistung im Superheldengenre ist es doch, sich immer noch Superheldennamen auszudenken, die es bisher noch nicht gab.
„Roter Donner“ – John Varley: Unterhaltsamer und flotter „Pseudo SF-Roman“ der durch seine bewusste Naivität punktet.
„Julian Comstock“ – Robert Charles Wilson: gut geschriebener Abenteuerroman aus einer Zukunft, die dem 19ten Jahrhundert gleicht
Deutschland: „Das Ardennen-Artefakt“ – Bernhard Schneider: Spannend geschriebener Near-Future-Roman, der aber ruhig mehr in Details gehen könnte
Gruß Markus
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
			
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				heino
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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Im SF-Bereich gab es für mich dieses Jahr mit "Blindflug" von Peter Watts und "Dr. Impossible schlägt zurück" von Austin Grossman zwei wirklich gute Romane, die mir sehr gefallen haben. Klarer Verlierer war dagegen Vernor Vinge, da hab ich nichtmal 100 Seiten durchgehalten.
Ausserhalb der SF waren für mich diesmal die Autobiographie "Hell bent for leather" von Seb Hunter und das Sachbuch "Hast du Töne" von Christoph Drösser die besten Bücher. Beide kann ich nur weiterempfehlen.
			
			
									
						
							Ausserhalb der SF waren für mich diesmal die Autobiographie "Hell bent for leather" von Seb Hunter und das Sachbuch "Hast du Töne" von Christoph Drösser die besten Bücher. Beide kann ich nur weiterempfehlen.
Lese zur Zeit:
Michael Wolffsohn - Wem gehört das Heilige Land?
			
						Michael Wolffsohn - Wem gehört das Heilige Land?
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- Liest zur Zeit: Kazuo Ishiguro: Der begrabene Riese
 C.R. Schmidt: Sherman's End
Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Von den Neuerscheinungen 2009 habe ich dieses Jahr nicht viele "erwischt".
Die beiden Vilm-Romane von Karsten Kruschel zählen dabei für mich ebenfalls zu den Highlights. Schöne, atmosphärische Geschichten, haben mir sehr gut gefallen.
Ansonsten habe ich dieses Jahr eher zu "Klassikern" gegriffen, darunter Rendezvouz with Rama, Starship Troopers, die Hyperion-Gesänge, Ringwelt und Foundation.
Besonders positiv überrascht haben mich Edgar Pangborn: Der Spiegel des Beobachters und Kazuo Ishiguro: Alles, was wir geben mußten. Zwei mit leisen Tönen, aber ungeheuer intensiv erzählte Geschichten, wie ich sie liebe.
Ein weiteres Highlight meines Lesejahres war Walter Jon Williams: Implied Spaces. Eine mit sehr viel Augenzwinkern erzählte Geschichte, die aber keinen Augenblick albern oder überdreht daherkommt. Das Buch habe ich mit breitem Grinsen gelesen, ein richtiger Gute-Laune-Schmöker
Schließlich hat mir die Neuausgabe der Mark Brandis Romane großen Spaß gemacht. Wenn eine neue "Ladung" eintrifft, bleibt erst mal alles andere stehen und liegen
Abseits der SF standen für mich Sándor Marai: Die Glut, Leo Perutz: Zwischen Neun und Neun sowie Jan Christophersen: Schneetage ganz oben auf der Hitliste
			
			
									
						
							Die beiden Vilm-Romane von Karsten Kruschel zählen dabei für mich ebenfalls zu den Highlights. Schöne, atmosphärische Geschichten, haben mir sehr gut gefallen.
Ansonsten habe ich dieses Jahr eher zu "Klassikern" gegriffen, darunter Rendezvouz with Rama, Starship Troopers, die Hyperion-Gesänge, Ringwelt und Foundation.
Besonders positiv überrascht haben mich Edgar Pangborn: Der Spiegel des Beobachters und Kazuo Ishiguro: Alles, was wir geben mußten. Zwei mit leisen Tönen, aber ungeheuer intensiv erzählte Geschichten, wie ich sie liebe.
Ein weiteres Highlight meines Lesejahres war Walter Jon Williams: Implied Spaces. Eine mit sehr viel Augenzwinkern erzählte Geschichte, die aber keinen Augenblick albern oder überdreht daherkommt. Das Buch habe ich mit breitem Grinsen gelesen, ein richtiger Gute-Laune-Schmöker
Schließlich hat mir die Neuausgabe der Mark Brandis Romane großen Spaß gemacht. Wenn eine neue "Ladung" eintrifft, bleibt erst mal alles andere stehen und liegen
Abseits der SF standen für mich Sándor Marai: Die Glut, Leo Perutz: Zwischen Neun und Neun sowie Jan Christophersen: Schneetage ganz oben auf der Hitliste
Niemand hier ist genau das, was er zu sein scheint - Botschafter G'Kar, Babylon 5
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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Bei mir sieht's ähnlich, aber doch anders aus: Ich hatte viel zu wenig Zeit zum Lesen. Möglichkeiten für mehr Lektüre gab's kaum, dafür war dieses Jahr zu streßig...Doop hat geschrieben:Wie immer nahm ich mir zum Lesen viel zu wenig Zeit.
Ich habe auch 2009 endlich die neuen Romane von John Scalzi gelesen (seinen ganz alten Roman »Agent to the Stars« kannte ich ja schon) und wurde nicht enttäuscht. »Old Man's War« war zwar schrecklich reaktionär, aber im Laufe der weiteren Bände wird das gehörig relativiert und sogar ins Gegenteil verkehrt: sprich, selbst die Hauptfigur sieht das so.Doop hat geschrieben:In 2009 habe ich John Scalzi für mich entdeckt. Auch wenn "Old Man's War" schon etwas länger auf deutsch vorliegt, so hatte ich bislang um das Buch einen Bogen gemacht. Zu unrecht, wie sich zeigte, versteht es Scalzi doch sehr schöne Military-SF in der Tradition Heinleins zu verfassen. "Die letzte Kolonie" und "Zoe's Tale" habe ich auch gelesen und für zumindest Kolonie als sehr gut befunden. "Zoe's Tale" bekommt immer noch ein gut von mir.
 
 Du liest den Punisher? Den habe ich auch immer gemocht (wobei mir Ennis in zeitweise ganz schön vergällt hatte), aber seit ich ihn nicht mehr übersetze, habe ich auch nicht mehr reingeguckt.Doop hat geschrieben:Im Marvel-Kosmos war es "The Long Cold Dark" von Garth Ennis und Goran Parlov in der Max-Serie des "Punisher", das am längsten nachgehallt hat. Und dieser Nachhall lag an Frank Castles wunderbarem inneren Schlussmonolog: "The sun slipped away behind me, the last sliver seeming to pause on the horizon, then succumbing to the black. And I drove on through the shadows of America … through the long, cold, dark night that I’ve made of my life."
Ansonsten habe ich mit großem Genuß Dirks Abschluß seiner Tentakel-Trilogie gelesen, mich über Oliver Henkels neuen Roman gefreut (auch wenn er seine Fehler hatte), zwei NOVA-Bände gelesen und soeben festgestellt, daß ich mich an beide kaum noch erinnern kann (außer, daß ich mich über manchen nicht Story-Beitrag in der 15 geärgert habe).
Die c't-Geschichten dieses Jahres haben sich als erstaunlich lesenswert herausgestellt und ich habe beschlossen den »c't-Lesezirkel« auf alle Fälle weiterzuführen - auch wenn es wohl leider weiterhin eine nur selten verstärkte One-Man-Show mit späten Zugaben von Hellmuth Mommers bleiben wird...
In zwei Roman-Lesezirkeln habe ich zum einen »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan und zum anderen »Die Stimme des Wirbelwindes« von Walter Jon Williams gelesen. Beide Lesezirkel empfand ich als leseerlebnis-verstärkend, sprich: lohnenswert.
Eschbachs »Ein König für Deutschland« fand ich in manchen Punkten etwas konstruiert (wobei der Roman eine längere Kritik/Würdigung verdient hätte), an Schätzings »Limit« lese ich noch...
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
			
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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Ich stimme da gerne zu – ich finde aber, daß man unbedingt auch die Nachfolgebände lesen sollte, da erst sie das ganze rund werden lassen.Pogopuschel hat geschrieben:„Krieg der Klone“ – von Scalzi, welche überaus unterhaltsam und kurzweilig war.
Den hatte ich schon 2008 im Original gelesen (angeregt durch eine Rezension von molosovsky). Ja, das ist endlich mal tatsächlich ein Superhelden-Comic als Roman! Fand ich auch klasse.Pogopuschel hat geschrieben:„Dr. Impossible schlägt zurück“ - Austin Grossmann : Origineller Superhelden Roman, der durch seinen selbstironischen Ton überzeugt. Allerdings etwas zu viele Rückblenden. Die größte Leistung im Superheldengenre ist es doch, sich immer noch Superheldennamen auszudenken, die es bisher noch nicht gab.
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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Ah, Danke für diese Kurzkritik!Pogopuschel hat geschrieben:„Julian Comstock“ – Robert Charles Wilson: gut geschriebener Abenteuerroman aus einer Zukunft, die dem 19ten Jahrhundert gleicht
Mal ehrlich, das stört mich immer bei solchen Romanen: Es gab wahrscheinlich noch nie in der Menschheitsgeschichte eine Zeitalter, daß einem vorhergehendem glich. Warum sollte das in der Zukunft passieren?

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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Ennis hat gerade zum Schluss seiner Max-Serie, (für Nicht-Marvelleser: Marvel Max ist das Imprint, dass sich ausdrücklich an erwachsene Leser richtet) ein paar sehr schöne, düstere und tatsächlich erwachsene Punisher-Geschichten abgeliefert. Das war nicht mehr nur der teilweise sehr kranke, manchmal auch sehr formelhafte Humor seiner frühen Punisher-Hefte oder der übernatürliche Schmarrn in "Punisher: Born". "The Slavers", "Long Cold Dark" und "Valley Forge, Valley Forge". Die fand ich alle sehr schön, mit den richtigen Dosen Realismus und Ennis-Humor (obwohl das bei Frank-Castle-Geschichten vielleicht das falsche Wort ist... Ich vermute aber, dass unser Resident Comic Expert L.N. Muhr erklären wird, dass ich unter Geschmacksverirrung leide und dass alles von Ennis nach dem Preacher in die Tonne gehört...breitsameter hat geschrieben: Du liest den Punisher? Den habe ich auch immer gemocht (wobei mir Ennis ihn zeitweise ganz schön vergällt hatte), aber seit ich ihn nicht mehr übersetze, habe ich auch nicht mehr reingeguckt.
 
 Bis wann hast Du denn den Punisher übersetzt?
- Bungle
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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Da ich nicht viel Neuerscheinungen in der SF.
"Krieg der Clone" war das beste sprich befriedigendste. Die Neuauflage von "Necroville" war auf eine andere Weise ein schweres Kaliber. Ein ambitionierter Entwurf einer Zukunft, die von Nanotechnologie bestimmt wird. Aber nicht so zugänglich wie die Romane von Scalzi, dafür hallt ein solches Werk viel stärker nach.
Ein herausragendes Jugendbuch war "Das Blut des Tako" von Martin und Maho Clauß, das ich gestern zu Ende gelesen habe. Takos sind Drachen in Japan, die die man steigen lassen kann. Der Roman schöpft das Thema wirklich aus, ist spannend und sehr gut geschrieben.
Deutschsprachige SF hat mich dieses Jahr nicht richtig begeistern können, obwohl ich einiges gelesen habe. Am ehesten sind mir "Molekularmusik" als Anthologie und "Im Jahre Ragnarök" als Roman im Gedächtnis geblieben.
MB
			
			
									
						
										
						"Krieg der Clone" war das beste sprich befriedigendste. Die Neuauflage von "Necroville" war auf eine andere Weise ein schweres Kaliber. Ein ambitionierter Entwurf einer Zukunft, die von Nanotechnologie bestimmt wird. Aber nicht so zugänglich wie die Romane von Scalzi, dafür hallt ein solches Werk viel stärker nach.
Ein herausragendes Jugendbuch war "Das Blut des Tako" von Martin und Maho Clauß, das ich gestern zu Ende gelesen habe. Takos sind Drachen in Japan, die die man steigen lassen kann. Der Roman schöpft das Thema wirklich aus, ist spannend und sehr gut geschrieben.
Deutschsprachige SF hat mich dieses Jahr nicht richtig begeistern können, obwohl ich einiges gelesen habe. Am ehesten sind mir "Molekularmusik" als Anthologie und "Im Jahre Ragnarök" als Roman im Gedächtnis geblieben.
MB
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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
Gute Frage, lass mal überlegen und nachsehen... Es war schnell nach dem Wechsel vom Punisher zu MAX zuende. »Kitchen Irish« war der letzte Sechsteiler, den ich übersetzt habe. Insgesamt, alles in allem, dürfte ich aber so um die 70 oder mehr Punisher-Ausgaben übersetzt haben.Doop hat geschrieben:Bis wann hast Du denn den Punisher übersetzt?
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
			
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Re: Der literarische Jahresrückblick 2009
@Florian:
Ich habe Dich ›abgeregt‹ den Grossman zu lesen. Na trotzdem Danke 
 
Leider komme ich nicht so viel zum Rezischreiben, wie ich müsst, so heftig schöne Leseerlebnise wie z.B. 2009 wieder hatte.
Gut-Buch (Fiktion):
Ganz oben stehen freilich meine persönlichen besten Phantastik-Meister,
• Jeff Vandermeer: »Shriek« & »Finch« und
• China Miéville: »The City & The City«, die es wunderbar verstanden mit ihren Weird Noir-Romanen ungewöhnliche Phantastik-Krimis zu bieten.
• Thomas Pynchon: »Inherent Vice«, einfach nur saukomisch und die wohl beste Art, ohne Dope stoned zu werden.
• Dan Simmons: »Drood«, berührend, verstörend und ein verdammt schlauer-unheimlicher Roman über Freundschaft, Konkurrenz und die (finstere) Macht des Geschichtenerzählens.
• Douglas Coupland: »Generation A« medizinische und fabulatorische Gesellschafts-Science Fiction mit Bienenstich.
• Cervantes: »Don Quijote von La Mancha«, Neuübersetzung bei Hanser ist ein Genuss, auch wegen der vielen feinen Anmerkungen.
»Eine andere Welt« von Anonymus mit Illustration von Gandville, worüber ich hoffentlich fürs »Magira 2010« mehr berichten werde.
Gut-Buch (Sach):
• Jan Philipp Reemtsma: »Vertrauen und Gewalt – Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne«, sehr kluges Buch über sehr ernste Themen, dennoch leicht zu lesen.
• Peter Sloterdijk: »Du musst Dein Leben ändern«, allein das Kapitel über Hubbard und Scientology als Musterbeispiel eines finsteren spirituellen Übungssystems lohnt die Lektüre.
• Albrecht Müller: »Meiungsmache« unerlässlich in unseren schlächten schlächten Woit.
• Colin Wilson: »Das Okkulte« & »Mysteries«, einfach nur herrlich schräg und das perfekte Kompendium für einen »Invisibles«-Fan wie mich.
• »Darwin – Kunst und die Suche nach den Ursprüngen«, herausgegeben von Pamela Kort und Max Hollein. Schön, wenn der Katalog die brilliante Ausstellung sozusagen zu einer Dauerfreude macht.
Gut-Buch (Comic):
Erst die Phantastik.
• Naoki Urasawa: »20th Century Boys« ich bin erst beim englischsprachigen Band 5 (von 22) und kann nicht sagen, dass ich groß durchblicke. Aber eine spannende Lesesucht hat sich bereits eingestellt und Urasawa ist ein gewiefter Erzähler mit allen Tricks.
• Max: »Bardin, der Superrealist«, ein bunter Kessel kurzer Strips von überwältigender Abseitigkeit. Wunderbares Beispiel, was für irre Hirntrips die moderne Kunst ermöglicht, wenn man nur mit dem richtigen Humor hantiert.
• David B.: ]»Nocturnal Conspiracies«, unheimlich, rätselhaft, wunderschön diese Traumprotokolle.
• Joan Sfar (& Hervé Tanquerelle): »Professor Bell«, feine humorig-dreiste OkkultAbenteuer mit einem Sherlock Holmes-artigen Menschenhasser plus Gespenstern, wehrhaften Frauen, Riesenaffen, Teufeln und was nicht noch alles.
Realistisch
• Fane & Jim: »Sonnenfinsternis«, Beziehungsproblemdrama. Klingt schrecklich? Ist genau das Gegenteil.
• Kazuo Koike & Gôseki Kojima: »Lone Wolf & Cub«, hab alle 28 Bände durch und freue mich schon auf den Urlaub, in dem ich diese episch-tragische Rachestory am Stück noch mal lese.
• Brian Azzarello & Eduardo Risso: »100 Bullets«, 100 Hefte, mindestens doppelt so viele Gangster in einem x-bödigen Finten- und Intrigenspiel, dass einem die Luft wegbleibt.
• Manu Larcenet: »Der alltägliche Kampf«, passiert auch nix großes, außer eben den kleinen Dingen des Lebens. Nimmt das Herz sachte in die Hände und hebt es zur Sonne.
Grüße
Alex / molo
			
			
									
						
							Ich habe Dich ›abgeregt‹ den Grossman zu lesen. Na trotzdem Danke
 
 Leider komme ich nicht so viel zum Rezischreiben, wie ich müsst, so heftig schöne Leseerlebnise wie z.B. 2009 wieder hatte.
Gut-Buch (Fiktion):
Ganz oben stehen freilich meine persönlichen besten Phantastik-Meister,
• Jeff Vandermeer: »Shriek« & »Finch« und
• China Miéville: »The City & The City«, die es wunderbar verstanden mit ihren Weird Noir-Romanen ungewöhnliche Phantastik-Krimis zu bieten.
• Thomas Pynchon: »Inherent Vice«, einfach nur saukomisch und die wohl beste Art, ohne Dope stoned zu werden.
• Dan Simmons: »Drood«, berührend, verstörend und ein verdammt schlauer-unheimlicher Roman über Freundschaft, Konkurrenz und die (finstere) Macht des Geschichtenerzählens.
• Douglas Coupland: »Generation A« medizinische und fabulatorische Gesellschafts-Science Fiction mit Bienenstich.
• Cervantes: »Don Quijote von La Mancha«, Neuübersetzung bei Hanser ist ein Genuss, auch wegen der vielen feinen Anmerkungen.
»Eine andere Welt« von Anonymus mit Illustration von Gandville, worüber ich hoffentlich fürs »Magira 2010« mehr berichten werde.
Gut-Buch (Sach):
• Jan Philipp Reemtsma: »Vertrauen und Gewalt – Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne«, sehr kluges Buch über sehr ernste Themen, dennoch leicht zu lesen.
• Peter Sloterdijk: »Du musst Dein Leben ändern«, allein das Kapitel über Hubbard und Scientology als Musterbeispiel eines finsteren spirituellen Übungssystems lohnt die Lektüre.
• Albrecht Müller: »Meiungsmache« unerlässlich in unseren schlächten schlächten Woit.
• Colin Wilson: »Das Okkulte« & »Mysteries«, einfach nur herrlich schräg und das perfekte Kompendium für einen »Invisibles«-Fan wie mich.
• »Darwin – Kunst und die Suche nach den Ursprüngen«, herausgegeben von Pamela Kort und Max Hollein. Schön, wenn der Katalog die brilliante Ausstellung sozusagen zu einer Dauerfreude macht.
Gut-Buch (Comic):
Erst die Phantastik.
• Naoki Urasawa: »20th Century Boys« ich bin erst beim englischsprachigen Band 5 (von 22) und kann nicht sagen, dass ich groß durchblicke. Aber eine spannende Lesesucht hat sich bereits eingestellt und Urasawa ist ein gewiefter Erzähler mit allen Tricks.
• Max: »Bardin, der Superrealist«, ein bunter Kessel kurzer Strips von überwältigender Abseitigkeit. Wunderbares Beispiel, was für irre Hirntrips die moderne Kunst ermöglicht, wenn man nur mit dem richtigen Humor hantiert.
• David B.: ]»Nocturnal Conspiracies«, unheimlich, rätselhaft, wunderschön diese Traumprotokolle.
• Joan Sfar (& Hervé Tanquerelle): »Professor Bell«, feine humorig-dreiste OkkultAbenteuer mit einem Sherlock Holmes-artigen Menschenhasser plus Gespenstern, wehrhaften Frauen, Riesenaffen, Teufeln und was nicht noch alles.
Realistisch
• Fane & Jim: »Sonnenfinsternis«, Beziehungsproblemdrama. Klingt schrecklich? Ist genau das Gegenteil.
• Kazuo Koike & Gôseki Kojima: »Lone Wolf & Cub«, hab alle 28 Bände durch und freue mich schon auf den Urlaub, in dem ich diese episch-tragische Rachestory am Stück noch mal lese.
• Brian Azzarello & Eduardo Risso: »100 Bullets«, 100 Hefte, mindestens doppelt so viele Gangster in einem x-bödigen Finten- und Intrigenspiel, dass einem die Luft wegbleibt.
• Manu Larcenet: »Der alltägliche Kampf«, passiert auch nix großes, außer eben den kleinen Dingen des Lebens. Nimmt das Herz sachte in die Hände und hebt es zur Sonne.
Grüße
Alex / molo
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV STAND: 30. JANUAR 2013.
»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
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						»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
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