Intelligenztest bestanden. Nächster Test: Einen Sack voll Geld hinterlegen im Mülleimer auf dem Bremer Bahnhof, links neben dem Haupteingang, morgen um 12 Uhr mittags.
[Ich fotografiere mal alle Habgierigen, die morgen dorthin pilgern.

Och nö. Lass mal stecken, AlterVagabund hat geschrieben:Reicht wohl gerade so fürs Fahrgeld vom Ruhrgebiet in den Norden (da hier vermutlich keiner wirklich Geld hat).Für die Rückfahrt mußte dir halt was einfallen lassen...
Du schreibst hier von "einigen Jahrhunderten", aber IMHO setzte die neuzeitliche und moderne Phantastik das fort, was Menschen schon immer taten: sich Orte und Welten auszudenken, die es nicht gab und Ereignisse zu beschreiben, die in ihrer Alltagswelt nicht geschehen konnten. Vor "Die Fliege" über einen Unfall mit einem Materietransmitter und seine grusligen Folgen gab es "Kalif Storch" über die peinlichen Folgen eines vergesslichen Kalifen und vor den Space Jets gab es Fliegen Teppiche. Per Simmeingabe gesicherte Tresore gab es schon bei "Ali Baba und die 40 Räuber" und vor den fiesen Außeridischen gab es fiese Zyklopen.StevesBaby hat geschrieben:Hat Science Fiction alles besser, schlechter, oder gar nichts geändert?
Es sind ja schon seit einigen Jahrhunderten alle möglichen Geschichten in der SF erschienen. Viele Autoren wollten nicht nur Geld verdienen, sondern "heimlich" auch was anstoßen oder ändern. Nur was haben die ganzen Gedanken überhaupt gebracht? Hat sich etwas im Bewußtsein des Menschen geändert, oder ist nicht alles schlimmer geworden?
Das klingt einfach zu sehr nach Fantasybashing das man hier vielleicht automatisch schon auf Angriff stellt wo es doch gar nicht notwendig wäre. Ich gebe es offen zu, ich habe deinen Post auch falsch verstanden :/Natürlich gibt es auch nette SF ohne Hintergrund oder tieferen Sinn.
Ich selbst schreibe Science Fiction, um Ideen und Vorstellungen Beachtung zu verschaffen, die meiner Meinung nach sträflich vernachlässigt werden.Dirk hat geschrieben:Die Science Fiction ist doch eigentlich das ideale Versuchslabor, um unter nahezu sterilen Bedingungen Theorien und Ideen auf unterhaltsame Weise auf Herz und Nieren und Außenwirkung zu prüfen, sofern es nicht nur um reinen technischen Schnickkschnack geht.
Tut mir Leid, aber wegen der von dir beschriebenen Trends bei den neueren Büchern sage ich nicht mehr, dass ich Science Fiction schreibe. Weil dann keiner mehr weiß, was ich eigentlich meine bzw. was in meinen Geschichten drinsteht. Dabei schreibe ich eigentlich nur gute alte SF und möchte verdammt noch mal auch gute alte SF lesen und kein unleserliches Geschwurbel.Thomas Wawerka hat geschrieben:Ich habe nicht den Eindruck, dass die SF noch ein besonders innovatives Genre ist, das "Horizonte öffnet". Meiner Beobachtung nach ist das Genre, was die großen Linien betrifft, gerade dabei, seine eigene Geschichte aufzuarbeiten; sich selbst zu institutionalisieren, zu historisieren, zu kanonisieren.Dirk hat geschrieben:Die Frage ist also eher, ob Science Fiction (heute noch) die Kraft hat, etwas zu bewirken?
Heyne bringt die "Meisterwerke der SF", eine großartige Rückschau auf all das, was in einem halben Jahrhundert geleistet wurde. Aber außerdem? Olle Space-Operas und Zeugs, das schon der fünfte Aufguss oder so ist. Klar, manchmal kommt auch noch was Tolles rum, das will ich gar nicht abstreiten.
Dann ist zu beobachten, dass retrofiktive Strömungen auf dem Vormarsch sind: Steampunk lehnt sich an die SF der Victorianischen/Wilhelminischen Ära an, Dieselpunk an die SF der 20er bis 40er Jahre, und letztes Jahr hat Bruce Sterling den Atompunk ausgerufen: SF in der Tradition des Golden Age ... Clockpunk käme noch dazu, der sich an der Zeit vor der Dampfmaschine und an den Da-Vinci-Automata orientiert. (Das war vom Cyberpunk aus rückwärts gegangen, vorwärts gibts entsprechend der heutigen Leitwissenschaft - der Biologie - den Biopunk, z.B. Bacigalupis "Biokrieg" ... alle anderen Xy-"punks" halte ich für sinnlose Diversifizierungen, Greenpunk und Elfpunk und Mythpunk und Teslapunk - da gibts noch nichtmal Bücher oder Filme dazu! Dann kann auch gleich jeder Autor sein eigenes "punk" erfinden, ich nehme, ähm ... "Yuppiepunk"!) - Auch das jedenfalls ein Zeichen der Selbst-Historisierung.
Bacigalupis Roman ist sicher etwas Innovatives - er setzt sich ja auch mit zeitgenössischen Fragen auseinander, ist sozusagen "contemporary SF" (und das ist ja toll, dass es sowas gibt!) - Aber vielleicht braucht das Genre in der Hauptsache erstmal eine Verschnaufpause um zu sichten, was es sich da in hundert oder mehr Jahren in den Rucksack gepackt hat, was wie von Sinnen schreibende Autoren wie Asimov, Dick usw. ihm alles aufgebürdet haben, was es alles an Traditionen so mitschleift, und was davon bewahrenswert ist.
Das muss durchaus keine schlechte Entwicklung sein. Vielleicht wird die SF so auch etwas "berechenbarer" für den Rest der Welt. Es kommen bestimmt auch mal wieder Phasen, wo etwas Innovatives aufbricht (aber möglicherweise passiert das dann auch in einem ganz anderem Rahmen als in unserem Genre, und möglicherweise passt es uns ja dann nicht in den Kram ...)
Wer weiß?!
Kapier ich nicht.Beverly hat geschrieben:kein unleserliches Geschwurbel