Arthur C. Clarke Award 2012

Science Fiction in Buchform
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muellermanfred
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Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von muellermanfred »

Christopher Priest, nicht in der shortlist für den Arthur C. Clarke Award vertreten, verursacht derzeit milde Aufregung mit der Forderung, man möge doch bitte die Jury rausschmeißen, den Preis für 2012 aussetzen, weil die shortlist qualitativ minderwertig sei (er verreißt Miéville und veralbert Stross) und erst 2013 wieder ausrichten, dann aber mit doppeltem Preisgeld.

Ich hab’s mal notiert:
http://www.fandomobserver.de/2012/03/ch ... jury-raus/

Erinnert an den DSFP 2011 - da nannte Michael Iwoleit die Jury unfähig, Qualität zu erkennen. Merke: Werde unbedingt Juror bei einem Jurypreis – wenn Du ein monströs dickes Fell hast …
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breitsameter
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

muellermanfred hat geschrieben:(er verreißt Miéville und veralbert Stross)
Ich habe »Embassytown« verrissen (siehe hier), Christopher Priest tut dies in seinem Beitrag dazu sicher nicht, denn er schreibt:
This is not to say that Embassytown is a bad novel. It is not, but neither is it a good one. It has too many common flaws that could have been eradicated by a more ruthless editorial process in the writing, or even more simply by an extra draft of the manuscript. Nor does it suggest that Miéville is a poor or failing writer: he is obviously not, but unless he is told in clear terms that he is under-achieving, that he is restricting his art by depending too heavily on genre commonplaces, he will never write the great novels that many people say he is capable of.
http://www.christopher-priest.co.uk/jou ... nthorpe-3/

Und da muss ich ihm in diesem Fall einfach voll und ganz zustimmen.
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Doop
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von Doop »

Mieville hat diese großen Romane bereits geschrieben...
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Pogopuschel
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

muellermanfred hat geschrieben:Christopher Priest, nicht in der shortlist für den Arthur C. Clarke Award vertreten, verursacht derzeit milde Aufregung mit der Forderung, man möge doch bitte die Jury rausschmeißen, den Preis für 2012 aussetzen, weil die shortlist qualitativ minderwertig sei (er verreißt Miéville und veralbert Stross) und erst 2013 wieder ausrichten, dann aber mit doppeltem Preisgeld.

Ich hab’s mal notiert:
http://www.fandomobserver.de/2012/03/ch ... jury-raus/

Erinnert an den DSFP 2011 - da nannte Michael Iwoleit die Jury unfähig, Qualität zu erkennen. Merke: Werde unbedingt Juror bei einem Jurypreis – wenn Du ein monströs dickes Fell hast …
Immerhin hat Priest alle Romane gelesen und begründet im einzelnen auch ausführlich, warum er sie für nicht nominierungswürdig hält. Seine Sticheleien gegen die Jury lesen sich trotzdem wie: "Alle doof außer ich."
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

muellermanfred hat geschrieben:Merke: Werde unbedingt Juror bei einem Jurypreis – wenn Du ein monströs dickes Fell hast …
Bin ich seit 5 Jahren, schert aber keine Sau. Nur über den Publikumspreis beschwert sich das Publikum regelmässig.
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breitsameter
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Pogopuschel hat geschrieben:Immerhin hat Priest alle Romane gelesen und begründet im einzelnen auch ausführlich, warum er sie für nicht nominierungswürdig hält. Seine Sticheleien gegen die Jury lesen sich trotzdem wie: "Alle doof außer ich."
Das ist immer die Gefahr bei einer solchen Kritik: Man steht automatisch als Querulant und Besserwisser da. Das wurde uns auch in diesem Jahr wieder für die Diskussion über die KLP-Nominierungen und die Probleme des Verfahrens vorgeworfen. Geschenkt.

Es gibt aber einen Unterschied zwischen Priest und Iwoleit: Michael war unzufrieden, weil seine Novelle nicht berücksichtigt worden war, Priest ist unzufrieden, weil er die Nominierungen für Mist hält und gleichzeitig sagt, dass sein Roman da nicht auftauchen muss.

Die sehr genaue Analyse, warum er den einen oder anderen auf der Shortlist für nicht würdig hält, finde ich übrigens auch bemerkenswert.

Aber egal: wer kritisiert, der verliert. Schade eigentlich.
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muellermanfred
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von muellermanfred »

breitsameter hat geschrieben:
muellermanfred hat geschrieben:(er verreißt Miéville …)
Christopher Priest tut dies in seinem Beitrag dazu sicher nicht …
Okay, er tut es rhetorisch geschickt, sehr diplomatisch, aber er tut es.

Wo ist denn der Unterschied zwischen „Das Buch ist schlecht.“ und „Das Buch ist schlecht, aber der Autor kann eigentlich ein besseres schreiben?“ In beiden Varianten ist das Buch schlecht.
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breitsameter
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

muellermanfred hat geschrieben:Wo ist denn der Unterschied zwischen „Das Buch ist schlecht.“ und „Das Buch ist schlecht, aber der Autor kann eigentlich ein besseres schreiben?“ In beiden Varianten ist das Buch schlecht.
»This is not to say that Embassytown is a bad novel. It is not, but neither is it a good one.«

Er sagt quasi, dass es ein mittelmäßiger Roman ist, kein schlechter, aber auch kein guter. Christopher Priest hat sich da doch sehr überlegt, was er schreibt. Er hält den Roman einfach schlicht nicht für preiswürdig.
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Pogopuschel
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

breitsameter hat geschrieben: Aber egal: wer kritisiert, der verliert. Schade eigentlich.
Mir hat seine Kritik bis zu dem Part gefallen, an dem er alle Jurymitglieder namentlich auflistet und als inkompetent bezeichnet. Da hat ihn die Diplomatie dann verlassen. Das hätte er stilistisch auch eleganter formulieren können.
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Thomas Wawerka
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von Thomas Wawerka »

Hat Priest was Neues geschrieben?
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von Doop »

Es ist vollkommen okay zu sagen, welche Romane man selbst in der Liste sehen will, aber zu erklären, die Jury bestünde nur aus Idioten und man selbst habe als einziger das Licht der Weiheit erblickt ist leider dumm. Virlleicht ein Zeichen von Altersstarrsinn? Dass Priest seinen eigenen Roman gar nicht in der Sliste sehrn will, hslte ich für Quatsch. Er ist klug genug, um zu verstehen, dass seine Schmährede als solche entlarvt ist, wenn er die Aufnahme des eigenen Werks in die Auswahlliste verlangt. Deshalb tut er das genaue Gegenteil, verzichtet demonstrativ auf etwas, auf das er nicht verzichtet hätte, wäre er nominiert worden. Das ist schade und unter seinem Niveau, das eigentlichsehr, sehr hoch ist.

Vielleicht hatte er 'nen schlechten Tag? Könnte ich gut nachvollziehen.
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von Joshua Calvert »

muellermanfred hat geschrieben:Christopher Priest, nicht in der shortlist für den Arthur C. Clarke Award vertreten, verursacht derzeit milde Aufregung mit der Forderung, man möge doch bitte die Jury rausschmeißen, den Preis für 2012 aussetzen, weil die shortlist qualitativ minderwertig sei (er verreißt Miéville und veralbert Stross) und erst 2013 wieder ausrichten, dann aber mit doppeltem Preisgeld.

Ich hab’s mal notiert:
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Naja, wenn von Herrn MKI solche Äußerungen kommen, laufen die im Regelfall auf "Nur ich schreibe Qualität, nur ich habe Ahnung und wehe jemand wagt es, mein Monopol auf die richtige Meinung zu kritisieren" hinaus. Ganz auf das Niveau lässt sich Christopher Priest ja zum Glück nicht herab, immerhin lobt er sich ja nicht auch noch selber sondern kritisiert andere. Wobei die Art der Kritik in der Tat etwas daneben ist.
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breitsameter
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

John Scalzi hat jetzt auch etwas dazu geschrieben:
http://whatever.scalzi.com/2012/03/29/c ... at-clouds/
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Das T-Shirt Motiv ist klasse.
:popcorn:
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jeamy
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Re: Arthur C. Clarke Award 2012

Ungelesener Beitrag von jeamy »

lapismont hat geschrieben:Das T-Shirt Motiv ist klasse.
:popcorn:
die einzig richtige reaktion darauf. :prima:
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