RoM hat geschrieben:@heino
'Killer Joe'
Für so manchen Sackträger war also die Vergewaltigung einer Minderjahrigen (ich vermute einmal Dottie) von komischer Heiterkeit...
Ist schon ein gewaltiges Problem sich in einem Film permanent mit dem Gesehenen gedanklich zu beschäftigen. Eben hatte der Kinogänger noch Gründe zur Schenkelklopfung - also "muß" DAS jetzt auch witzig gemeint sein. Lachen kann einem schlecht im Halse stecken bleiben, wenn der "Gag" mit einem Bier begossen wird.
Ich kann deine Aussage nicht bestätigen, denn das Publikum bei dieser Aufführung bestand nicht aus diesem Typ Kinogänger (von denen man generell eher wenig Exemplare beim FFF sieht, zumindest meiner jetzt schon 18jährigen Erfahrung nach). Ich bezog mich hier auf 2 Männer, die ich schon von früheren Besuchen kenne und von denen ich bisher einen besseren Eindruck hatte.
So, nachdem das geklärt wäre, hier die gestrigen Filme:
Violet & Daisy
Tragikomödie um 2 Auftragskillerinnen (Alexis Bledel, Saoirs Ronan), die einen lebensmüden Mann (James Gandolfini) töten sollen, der aber eh sterben will, was die beiden arg aus dem Konzept bringt.
Bledel, Ronan und Gandolfini (die 90 % des Films komplett allein tragen) sind hervorragend, die Musik ist klasse, der Film hat viel Humor und Herz und ist nie langweilig. Leider weiß Autor/Regisseur Flettcher nicht so recht, was er eigentlich erzählen will, daher springt der Streifen munter zwischen Krimikomödie, Farce und Kammerspiel hin und her und wirft jede Menge Fragen auf, die einfach nie beantwortet werden. Das Ende ist dermassen beiläufig und nichtssagend, dass ich mir ein wenig verarscht vorkam.
7,5 von 10 Internal bleeding dances
Thale
Fantasy-Märchen um 2 Mitarbeiter einer Firma für Tatortreinigungen, die in einer Waldhütte auf eine seltsame Frau treffen, die vielleicht ein Mensch, vielleicht aber auch etwas ganz anderes ist.
Ein wirklich schönes Fantasy-Märchen, das auch hervorragedn als Akte X-Folge funktioniert hätte. Die Story ist sehr einfach, aber enorm effektiv erzählt, die Figuren sind sehr gut entwickelt, es gibt viel lakonischen Humor und witzige Dialoge, zwischendurch scheint auch mal der gute alte Terrorfilm durch, und die Laufzeit ist mit 76 min gearde so lang, wie es für den Film richtig ist. Einziger Minuspunkt sind die schwachen CGI und das Friede-Freude-Eierkuchen-Ende, das allerdings passt, da wir es hier mit einem Fantasy-Märchen zu tun haben.
9 von 10 abgeschnittenen Schwänzen