Fantasy Filmfest 2012

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lapismont
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von lapismont »

a3kHH hat geschrieben:Vorhin in Hamburg von meiner Frau gesichtet : Typ in T-Shirt mit Aufdruck "Elfen sind doof".
Lapismont, bist Du in Hamburg beim FFF ?
:smokin
nee, ich war auf einem Knorkatorkonzert, aber da gab es nur dicke Männer mit Bärten ...
Mein neuestes T-Shirt ist bedruckt mit
Born to be Knorke
:headbanger:

Und an hatte ich das Cpt. Metal Shirt von Die Ärtze

doof, das T-Shirts nich mitwachsen ...
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Uschi Zietsch
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

RoM hat geschrieben:Hast Du bereits 'City Of Ember' gesehen?
Jau.
:bier:
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Bungle
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von Bungle »

Uschi Zietsch hat geschrieben:Außergewöhnlicher Trailer. geht nicht gut aus, wie?
Wohl nicht, aber zu einem guten Horror-Film gehört Tragisch. Man muss mit dem Bösen auch ein wenig mitfühlen können.
Das bringt der Trailer gut herüber. Bin echt neugierig geworden.

MB
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Pogopuschel
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

The Tall Man

Über den Film darf ich eigentlich gar nichts schreiben. Den schaut man am besten ohne Vorkenntnisse, da es einige interessante Handlungstwists gibt. Nur soviel: Es geht um eine amerikanische Minenstadt, in der ständig Kinder verschwinden. Angeblich soll der Tall Man dahinterstecken. Der Film spielt geschickt mit den Erwartungen des Zuschauers, die Darsteller sind alle überzeugend und die erste Hälfte des Films ist sehr rasant. Danach geht ihm ein wenig die Luft aus, aber die letzten drei Worte retten den Film dann wieder. Ein Ende, das auf jeden Fall nachdenklich stimmt.
Wer allerdings einen ultraharten, kontroversen Vorschlaghammer wie »Martyrs« erwartet, der wird vom ersten US-Film von Pascal Laugier enttäuscht werden.

Doomsday Book


Ein koreanischer Episodenfilm von Jee-Woon Kim (I saw the Devil) und Pil-Sung Yim (Hansel & Gretel)
In der ersten Episode wird uns auf amüsant eklige Weise der Nahrungskreislauf einer modernen Industrienation gezeigt, der in einer romantischen Zombieepidemie endet.
In Episode zwei überrascht der Regisseur des ultrabrutalen Actionthrillers »I Saw the Devil«, mit einer philosophisch-spirituellen Reflexion über einen Dienstroboter, der in einem buddhistischen Kloster die Erleuchtung findet. Ganz großes Kino.
Und in Episode 3 rast eine überdimensionale Billardkugel auf die Erde zu. Eine warmherzige Familienkomödie über die letzten Stunden vor dem Weltuntergang, gespickt mit lustigen Ausschnitten aus einer skurrilen Nachrichtensendung, die das moderne Fernsehen aufs Korn nimmt.

So tolle Erzählungen bekommen momentan nur die Koreaner hin. Ein äußerst sehenswerter und unterhaltsamer Episodenfilm, der statt auf krawallige Effekte lieber die leisen Töne anschlägt.
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Pogopuschel
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Crawl
Ein kroatischer Killer taucht in der australischen Provinz auf, erledigt seinen Job und fährt wieder. Nur kommt er nicht weit. Eine drogenbedingte Unachtsamkeit führt zu einer Verkettung unglücklicher Umstände und Morden, bei denen einige Provinzler den Kürzeren ziehen.

Aus mir unerklärlichen Gründen scheinen die Filmemacher der Meinung zu sein, dass man seinen Film cooler und spannender macht, wenn man die Darsteller sich in Zeitlupe bewegen lässt, einzelne Geräusche (von Bewegungen) besonders hervorhebt und dies mit dramatischen Streichern unterlegt. Das mag funktionieren, wenn man es so kunstvoll hinbekommt, wie in »Amer«, aber hier nervt es nach 10 Minuten nur noch.
So wird eine Handlung von 20 Minuten auf 80 gestreckt. Und obwohl es »nur« 80 Minuten sind, will der Film einfach nicht enden. Dabei hat er gute Ansätze. Es gibt einige sehr gut gemachte Szenen, die Filmemacher haben eindeutig Talent, aber leider fehlt ihnen für einen guten Film eine ordentliche Story. Es hilft auch nicht, dass dem Zuschauer die Hinweise auf den weiteren Handlungsverlauf mit der Holzaxt präsentiert werden, so dass man genau weiß, was als Nächstes passiert.

Beasts of the Southern Wild

WOW! Der Film des Jahres!

The Flying Swords of the Dragon Gate

Vorbemerkung: Man sollte den Film unbedingt in 3D im Kino sehen, da jede einzelne Szene aufwändig auf 3D getrimmt ist. Und zwar gutes 3D. Ich habe ihn im Cinestar Event im Sonycenter gesehen (dem ehemaligen IMAX) auf einer riesen Leinwand mit super Auflösung.

Der Name ist Programm, hier fliegen einem die Schwerter nur so um die Ohren. Das ist ein in 3D komponierter Schwertkampffilm, bei dem man das Gefühl bekommt, sich mitten im Getümmel zu befinden. Die Kämpfe sind erstklassig inszeniert, die CGI und 3D Effekte (bis auf wenige Ausnahmen) erstklassig. Dazu gibt es auch noch eine ganz ordentliche Story (eine Mischung aus den üblichen politischen Intrigen, die in Kämpfen ausgetragen werden und einer abenteuerlichen Schatzsuche) und ausgezeichnete Schauspieler. Manchmal ist es schwierig, den unzähligen Figuren und Handlungssträngen zu folgen, aber am Ende fügt sich wieder alles zusammen.
Habe ich schon die tollen und aufwendigen 3D Effekte und Einstellungen erwähnt. Dabei mache ich normalerweise einen großen Bogen um 3D Filme. Aber ich war doch zu neugierig, was Tsui Hark bei einem Schwertkampffilm daraus macht.
Das ist auf jeden Fall der beste Genrebeitrag, den ich in den letzten Jahren gesehen habe. Aber wie gesagt, der wird nur in 3D so gut funktionieren. Hätte nicht gedacht, dass man die rasanten Kämpfe in 3D so gut hinbekommt.
Außerdem ist der Film auch noch eine nette Hommage an die alten Filme der Shaw Brothers.

Am Montag stehen "After" und "Complience" auf dem Programm, sowie die Pressevorführung von "The Cabin in the Woods".
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Pogopuschel
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Mit etwas Verspätung noch meine letzten drei Filme.
After
Mann und Frauen wachen nach Unfall in einer verlassenen Stadt auf und müssen sich mit einer Reihe mysteriöser Vorkommnisse rumschlagen. Ruhiges, romantisches Mysterydrama mit zwei guten Hauptdarstellern, das, obwohl nicht viel passiert, nie langweilig ist.

Compliance
Böser kleiner Film über einen Telefonstreich, der die Mitarbeiter einer Fastfoodkette durch ihre blinde Autoritätshörigkeit in ein persönliches Drama treibt. Als Film wirkt die Geschichte eigentlich völlig unglaubwürdig bzw. unglaublich. Nur ist sie so fast 1:1 tatsächlich passiert. Gute Schauspieler, die die für den Zuschauer so unfassbaren Handlungen glaubwürdig rüberbringen.

The Possession
Ein klischeehafter Hollywoodexorzismus von der Stange, der dank Ole Bornedal aber ganz gut und gruselig inszeniert ist.
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lapismont
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Ich hab Pogos Berichte zusammengebappt:
http://www.fantasyguide.de/12693.0.html
:tentakel:
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von heino »

Da Pogopuschel hier schon seine Eindrücke so ausführlich geschildert hat, schliesse ich mich ihm einfach mal an. Den Anfang macht ein Film, den er wohl nicht gesehen hat:

Sightseers

Extrem schwarze Komödie über eine Frau, die bei ihrer wirklich fiesen Mutter lebt und gegen deren Willen mit ihrem neuen Freund Chris auf eine Camping-Rundreise quer durch England geht. Leider stellt sich heraus, dass Chris ein Serienmörder mit extrem kurzem Gedulsfaden und einem Hang zu Todesromantik ist. Anfangs ist sie schockiert, dann passt sie sich schnell an und schließlich übertrumpft sie ihn in Sachen Niederträchtigkeit und Mordlust sogar. Nur mit Todesromatik hat sie nichts im Sinn.

Der Film ist abgesehen von kleinen Längen richtig gut. Die Figuren sind sehr schön geschildert, die Morde sind ebenso blutig wie sie unerwartet kommen und die Darsteller spielen ihre Rollen so herrlich trocken, dass dadurch erst der schwarze Humor zum Tragen kommt. Ein unerwartet guter Festivalauftakt, nachdem in den letzten Jahren ja eher schwache Filme den Start einläuteten.

8 von 10 sebstgestrickten Strapsen
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von heino »

Gestern standen 3 Filme auf dem Programm. Hier meine leicht redigierten Eindrücke, die ich eben auch schon beim Wortvogel abgesondert habe:

"Girls against boys" oder Männer sind Schweine, der Film. Möchte gerne so hart und dreckig wie "Baise moi" (den ich mies finde, der aber wenigstens einen klaren, wenn auch blöden, Standpunkt vertritt) wirken, ist aber so klinisch steril wie eine beliebige Folge von "Melrose place" udn wärmt nur olle Kamellen auf, ohne eine einzige eigene Idee anzubieten. Am Ende verirrt er sich noch in "Weblich ledig jung sucht..."-Territorium, was ihm gar nicht gut bekommt.

2 von 10 Tainted Love-Versionen

"Killer Joe" hat mich verstört zurückgelassen und ich weiß immer noch nicht, ob ich begeistert oder angeekelt sein soll, was vermutlich für Friedkins Können spricht, da er wohl genau diese Wirkung hervorrufen wollte. McConnaughey ist großartig, Thomas Haden Church und Gina Gershon sind es auch, nur Emile Hirsch grimassiert sich ab und an leicht zu Tode. Noch mehr als der Film hat mich allerdings verstört, dass es "Cineasten" gibt, die über die Vergewaltigung einer geistig zurückgebliebenen und wohl auch (zumindest im Film) minderjährigen Frau lachen können, obwohl die wirklich hochgradig unangenehm inszeniert ist.

Keine Wertung, da ich nicht weiß, was ich von dem Film halten soll.

"Detention" ist die amerikanische Antwort auf Takashi Miike. Völlig irre und vordergründig zusammenhanglos, mit Unmengen visueller Spielereien und Insider Gags gespickt, einem Affentempo und extrem hohem Unterhaltungsfaktor. Das wird für mich wohl DER Spassfilm dieses Jahr, da könnte höchstens noch "Ace Attorney" von Miike selbst irrer sein.

10 von 10 Zeitreisen
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von RoM »

@heino
'Killer Joe'
Für so manchen Sackträger war also die Vergewaltigung einer Minderjahrigen (ich vermute einmal Dottie) von komischer Heiterkeit...
Ist schon ein gewaltiges Problem sich in einem Film permanent mit dem Gesehenen gedanklich zu beschäftigen. Eben hatte der Kinogänger noch Gründe zur Schenkelklopfung - also "muß" DAS jetzt auch witzig gemeint sein. Lachen kann einem schlecht im Halse stecken bleiben, wenn der "Gag" mit einem Bier begossen wird.

Gut, mich haben Fridkins Filme auch nie weiters interessiert - bei diesem wäre mir einzig der Part von Juno Temple anmerkernwert.
"Unsterblichkeit ist den Kindern wie der Phantasie geschuldet."
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von heino »

RoM hat geschrieben:@heino
'Killer Joe'
Für so manchen Sackträger war also die Vergewaltigung einer Minderjahrigen (ich vermute einmal Dottie) von komischer Heiterkeit...
Ist schon ein gewaltiges Problem sich in einem Film permanent mit dem Gesehenen gedanklich zu beschäftigen. Eben hatte der Kinogänger noch Gründe zur Schenkelklopfung - also "muß" DAS jetzt auch witzig gemeint sein. Lachen kann einem schlecht im Halse stecken bleiben, wenn der "Gag" mit einem Bier begossen wird.
Ich kann deine Aussage nicht bestätigen, denn das Publikum bei dieser Aufführung bestand nicht aus diesem Typ Kinogänger (von denen man generell eher wenig Exemplare beim FFF sieht, zumindest meiner jetzt schon 18jährigen Erfahrung nach). Ich bezog mich hier auf 2 Männer, die ich schon von früheren Besuchen kenne und von denen ich bisher einen besseren Eindruck hatte.

So, nachdem das geklärt wäre, hier die gestrigen Filme:

Violet & Daisy

Tragikomödie um 2 Auftragskillerinnen (Alexis Bledel, Saoirs Ronan), die einen lebensmüden Mann (James Gandolfini) töten sollen, der aber eh sterben will, was die beiden arg aus dem Konzept bringt.
Bledel, Ronan und Gandolfini (die 90 % des Films komplett allein tragen) sind hervorragend, die Musik ist klasse, der Film hat viel Humor und Herz und ist nie langweilig. Leider weiß Autor/Regisseur Flettcher nicht so recht, was er eigentlich erzählen will, daher springt der Streifen munter zwischen Krimikomödie, Farce und Kammerspiel hin und her und wirft jede Menge Fragen auf, die einfach nie beantwortet werden. Das Ende ist dermassen beiläufig und nichtssagend, dass ich mir ein wenig verarscht vorkam.

7,5 von 10 Internal bleeding dances

Thale

Fantasy-Märchen um 2 Mitarbeiter einer Firma für Tatortreinigungen, die in einer Waldhütte auf eine seltsame Frau treffen, die vielleicht ein Mensch, vielleicht aber auch etwas ganz anderes ist.
Ein wirklich schönes Fantasy-Märchen, das auch hervorragedn als Akte X-Folge funktioniert hätte. Die Story ist sehr einfach, aber enorm effektiv erzählt, die Figuren sind sehr gut entwickelt, es gibt viel lakonischen Humor und witzige Dialoge, zwischendurch scheint auch mal der gute alte Terrorfilm durch, und die Laufzeit ist mit 76 min gearde so lang, wie es für den Film richtig ist. Einziger Minuspunkt sind die schwachen CGI und das Friede-Freude-Eierkuchen-Ende, das allerdings passt, da wir es hier mit einem Fantasy-Märchen zu tun haben.

9 von 10 abgeschnittenen Schwänzen
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von RoM »

Hmmm...
...ich welchem Punkt kannst Du besagte Aussage (über Sackträger, die sich bei einer Vergewaltigung ulken) nicht bestätigen? Besagter Satz orientiert sich an Deiner Beobachtung über "Cineasten, die...".
"Unsterblichkeit ist den Kindern wie der Phantasie geschuldet."
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von heino »

RoM hat geschrieben:Hmmm...
...ich welchem Punkt kannst Du besagte Aussage (über Sackträger, die sich bei einer Vergewaltigung ulken) nicht bestätigen? Besagter Satz orientiert sich an Deiner Beobachtung über "Cineasten, die...".
Eben an dieser. So, wie du das formuliert hast, klang das für mich nach im Kino Bier trinkenden Proleten, die eher bei Filmen wie "Ballermann 6" richtig aufgehoben wären. Die von mir kritisierten Leute sind eben nicht so, die haben nur bei "KIller Joe" gezeigt, dass auch Leute, die sich für echte Cineasten halten, empathielose A******geigen sein können.


Tag 4 ist durch, hier die Ergebnisse:

"Game of werewolves" (dämlicher Titel, eigentlich heißt er "Die Wölfe von Agra) ist eine sehr witzige spanische Werwolfkomödie, die hauptsächlich von den guten Dialogen und den Darstellern lebt. Die Werwölfe selbst sehen ziemlich nach einer durchschnittlichen Buffy-Folge aus und der Film ist etwas zu lang, aber sehr gutes Festival-Futter.

8 von 10 kleinen Fingern

"God bless America" ist der "Super" dieses Jahres, sowohl die Handlung als auch die Figurenkonstellation betreffend (was im Film selbst auch noch karikiert wird). Im Gegensatz zu "Super" gibt es aber keine Andeutung eines versöhnlichen Endes, da hat jemand seinen Frust über den Zustand der USA auf Zelluloid gekotzt. Sehr böse, sehr zynisch, sehr witzig.

9,5 von 10 godless liberals

"Chained" ist durch den ungalublich bescheuerten Endtwist nichts anderes als die Kammerspielversion von Bill Paxtons "Frailty". Julia Ormond beisst schon nach 3 min ins Gras, Jake Weber kommt immerhin in 2 Szenen vor und Vincent D`Onofrio darf hier mal wieder zeigen, dass er eine wesentlich größere Kinokarriere verdíent hätte. Von 2 völlig sinnfreien Szenen abgesehen funktionieren 90 % des Films außerordentlich gut, aber dann kommt besagter Endttwist und reißt den Streifen in den Abgrund. Schade drum.

2 von 10 Taxifahrten
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von heino »

13 Eerie

Kreuzung aus Renny Harlins "Mindhunters" und "Woodoo" von Lucio Fulci. Der Splatterfilm italienischer Prägung aus den 80ern wird hier sehr genußvoll zelebriert und besonders Fulci wird oft und gerne zitiert (in anderen Worten:ziemlich ekliges Teil). Die Story ist geradlinig und sauber, allerdings ohne jede eigene Idee, die Figuren verhalten sich zur Abwechslung mal nicht alle völlig dämlich, es gibt viel Tempo, Atmosphäre und gute Musik. Dafür solide

6 von 10 Dingen, die ins Auge gehen


Excision


Meine Herren, ist der gut. Definitiv der beste Film dieses Festivals und thematisch sehr eng verwandt mit dem ebenfalls hervorragenden "We need to talk about Kevin", den ich erst im März bei den FFF-Nights gesehen habe. Hier ist wirklich alles fantastisch, von den Darstellern (Ray Wise, John Waters und - die absolut größte Überraschung - eine herausragende Traci Lords) über die Story bis hin zu den Bildern und der tollen Musik. Tiefschwarzer Humor und absolut eklige Szenen halten sich die Waage und das Ende ist ebenso logisch, wie es tragisch ist. Toller Film, im wahrsten Wortsinne ganz großes Kino

10 von 10 zu großen Kondomen :prima:
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Re: Fantasy Filmfest 2012

Ungelesener Beitrag von heino »

Zum Abschluß noch die letzte 3 Filme:

- The Awakening

Spukhausgrusel von der Stange, der hut anfängt und die Story an einer Art Dana Scully der 1920er Jahre aufzieht, die unheimliche Geschehnisse an einem Internat aufklären soll. In der ersten Hälfte stimmt alles, die Darsteller, Musik und Ausstattung sind eh über jeden Zweifel erhaben. Aber je länger der Film wird, desto mehr rutscht die Story von Grusel zu langatmiger Familientragödie und die zunächst tolle, weil mal in dem Genre ungewöhnliche, Protagonistin wird immer mehr zum Klischee. Dadurch wird die zweite Hälfte enorm vorhersehbar und langweilig.

5 von 10 Puppenhäusern

- Ace Attorney

Takashi Miike verfilmt ein Capcom-Videospiel und wie bei ihm zu erwarten, wird das mal wieder eine sehr schräge Nummer, die besonders durch die visullen Effekte und die äußerst eigenwilligen Frisuren aller Beteiligten hervorsticht. Leider ist der Film mit 135 min deutlich zu lang, denn dadurch macht sich die repititive Natur solcher Spiele unangenehm bemerkbar und die erste Filmhälfte zieht sich ziemlich. Insgesamt guter Film, aber an den schieren Wahnsinn von "Detention" kommt er nicht ansatzweise ran.

7 von 10 Einsprüchen

- The Baytown Outlaws

3 nicht sehr gesetztestreue Brüder, die eben mal aufgrund einer Verwechslung ein Massaker im falschen Haus angerichtet haben, werden von Celeste angeheuert, um ihren Sohn vom Vater aus Texas zurückzuholen. Leider hat Celeste ihnen verschwiegen, dass Sohnemann ein köper- und geistesbehinderter Rollstuhlfahrer und der Ex-Mann der lokale Gangterboss ist und so sind bald sowohl diverse Killerkommandos als auch das ATF hinter ihnen her.

Cooler Action-Film, der mit guten Darstellern, klasse Dialogen, viel Tempo und einem saucoolen Southern Rock-Soundtrack aufwartet. Ein guter Festivalabschluß, der richtig Spass gemacht hat.

9 von 10 tragbaren Kindercomputern
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