[Film] Watchmen

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TT

Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von TT »

TT hat geschrieben:Mein Fazit fällt zwiespältig aus. Gewiss, die Struktur ist komplex, die Figuren sind ungewöhnlich und die Dialoge machen Spaß. Aber was nutzt das, wenn einen die Story kalt lässt.
Jetzt könnte ich natürlich sagen: "Was geht mich mein Geschwätz von gestern an", aber in diesem Fall ist eine Klärung angesagt.

Ich muss tatsächlich kräftig zurückrudern.
Watchmen gehört mittlerweile zu meinen absoluten Favoriten (allerdings nur in der Absolute Edition, bei der die Farben nicht so knallig sind und die den Tableaus mehr Raum lässt). Ein Werk, das sich erst auf den zweiten und dritten Blick erschließt und das mich ob seiner Komplexität anfangs etwas ratlos zurückgelassen hat.
Keine Liebe auf den ersten Blick, auf den zweiten dafür jetzt aber umso mehr.
Der Film ist eine nette Zugabe, mehr nicht.
Dschinnie
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von Dschinnie »

Und was hat dich auf den zweiten Blick überzeugt?
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TT

Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von TT »

Die Tiefe und Verletzlichkeit der Charaktere, die subversive Weltuntergangsstimmung und die ebenso logische wie bemerkenswerte Auflösung. Zeichnungen und Farbigkeit entsprechen diesem Anspruch, weshalb sie auch auf den ersten Blick auch ein wenig "strange" anmuten (bezogen auf den Comic, der dem Film in vielen Belangen überlegen ist). Wie gesagt: keine Liebe auf den ersten Blick.
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Uschi Zietsch
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Offen gestanden gefallen mir die Zeichnungen vom Stil her nicht besonders - aber dieser unglaubliche Reichtum an Details, die sich oft erst nach dem zweiten oder dritten Lesen offenbaren, wenn man, weil man das Bild schon kennt, mal genauer hinschaut. (Wie übrigens auch bei Moores V)
Was mir auch gefallen hat, es war die Welt von 1985 und doch wieder nicht, auch hier erkennbar an winzigen Details. Und die vielen Kameraeinstellungen, was eine relativ "fade" Szene auf einem Hausdach, in der es um belanglosen Smalltalk geht, zu immer mehr Bedeutung bringt, bis die Figuren am Ende gar nicht mehr erkennbar sind und nur noch der Satz übrig bleibt: "Der Comedian ist tot."
Das ist ganz großes Kino, und da kann echtes Kino natürlich nicht mithalten, weil wir hier eine ständige Bewegung haben. Trotzdem hat der Film seine Aufgabe sehr gut erfüllt.
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Naut
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von Naut »

Dschinnie hat geschrieben:Tja, ich oute mich mal: Ich habe gestern The Watchmen zum ersten Mal gesehen. Die Comics kannte ich nicht und die Storyline auch nicht. Angesichts der vielen Bezüge, die ich hier im Forum gefunden habe, war ich sehr gespannt und habe ihn wirklich bis zum Ende gesehen (soviel zum Asht-Kriterium :wink:).

Nu' hab ich versucht, den ganzen Thread hier zu lesen, habe aber auf Seite 6 oder so aufgegeben. Mein Eindruck ist allerdings, dass die meisten hier entweder die Story lieben (die ja offenbar dem Comic folgt) oder im Fall von TT für schlecht gezeichnet/Figuren zu statisch halten. Bin ich eigentlich die einzige hier, der das zu viel sinnloser Splatter war? Ich habe schon den Hype über Sin City nicht verstanden, den ich mir seinerzeit im Schnelldurchlauf angeguckt habe, auf der Suche nach relevanter Handlung. Oder muss das so? Ist das eine Form von Satire, die ich nicht verstehe? Die Aussage war für mich letztlich, dass die Menschen sowieso ein hoffnungsloser Haufen sind und das Universum wahrscheinlich besser dran ohne sie. Deshalb heiligt der Zweck auch alle Mittel, sogar die eigenen besten Freunde zu zerfetzen. Geschweige denn, dass ne Vergewaltiung okay ist, wenn dabei ein Kind rauskommt. Hä?

Schauspielerisch fand ich es höchst mittelmäßig. Die einzigen Figuren, die ich auf ihre Art glaubwürdig fand, waren Jackie Earle Haley als Rorschach und - rein von der darstellerischen "Leichtigkeit" her - Jeffrey Dean Morgan als Comedian. Die anderen wirkten steif, bemüht und reißbrettartig auf mich.

Tja.
Ich muss mich Dir in Teilen anschließen:
Die Splatterelemente haben mich zwar nicht gestört, eher im Gegenteil, denn die waren zumindest größtenteils Konsequent. Anonsten halte ich den Film aber für grotesk misslungen.
Ich kenne die Vorlage nicht, daher fällt zunächst einmal die wirre Erzählweise auf, die dem Medium ilm hier überhaupt nicht gerecht wird. Dann versagt der Regisseur dabei, irgendeine Figur außer Rorschach auch nur ansatzweise zu charakterisieren. Die Spezialeffekte waren so naja, einzig die Kampfszenen waren okay. Die Erzählweise pendelt unentschlossen zwischen comichafter Überzeichnung und Naturalismus. Manche Dialoge reichten in ihrer postpubertären Schwafelhaftigkeit an jede Studentenparty heran. Die Sexszene war eine Lachnummer. Das Ende war inkonsequent und entwertet mit seiner gleichgültigen Position den eigentlichen Gehalt der Pointe.

Achja: Die Musikauswahl war unter aller Sau. Als Nena anfing, wär mir beinahe mein Bier hochgekommen. ;)

Nö. Der Film hat seine Momente gehabt, insgesamt fand ich ihn aber irgendwie daneben.
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Oliver
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von Oliver »

Naut hat geschrieben:Ich kenne die Vorlage nicht, daher fällt zunächst einmal die wirre Erzählweise auf, die dem Medium ilm hier überhaupt nicht gerecht wird. Dann versagt der Regisseur dabei, irgendeine Figur außer Rorschach auch nur ansatzweise zu charakterisieren. Die Spezialeffekte waren so naja, einzig die Kampfszenen waren okay. Die Erzählweise pendelt unentschlossen zwischen comichafter Überzeichnung und Naturalismus. Manche Dialoge reichten in ihrer postpubertären Schwafelhaftigkeit an jede Studentenparty heran. Die Sexszene war eine Lachnummer. Das Ende war inkonsequent und entwertet mit seiner gleichgültigen Position den eigentlichen Gehalt der Pointe.

Achja: Die Musikauswahl war unter aller Sau.
Der Film hält sich sehr sklavisch an die Vorlage, was bei der Stoffordnung, da gebe ich Dir recht, nicht sonderlich gelingt. Trotz massig Überlänge tut sich der Film sehr schwer, dem dicken Comic-Wälzer da gerecht zu werden. Das gilt für alle drei Versionen des Films.
Wo ich Dir aber vehement widersprechen muss, so unterschiedlich sind Geschmäcker: Sowohl die Sex-Szene, als auch die Musikauswahl fand ich toll. Auch Nena passte da perfekt hin, und bei der gehe ich normalerweise auch schnell laufen. Abgesehen von Nena war die Musikauswahl teilweise richtiggehend brillant und Gänsehaut erzeugend (S&G, Hendrix und Glass haben selten so perfekt zu spezifischen Szenen gepasst, da besitzt der Regisseur einen siebten Sinn).

Und: Naturalismus?! :o
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Finde ich auch. Vor allem: die ersten 10 Minuten, dieser Zeitraffer mit dem Dylan Song, das war das optisch schlagkräftigste was ich je gesehen habe. Ich hab deswegen auch keinen Zweifel das Snyder aus "Superman" einen guten Film machen wird.
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von Doop »

Gerade Nena passt sehr gut, dieser Titel ist für nichtdeutsche Ohren (es war ein Welthit!) sicher deutlich cooler als für deutsche, da im Ausland nich totgenudelt und Nenas restliches Werk unbekannt.

Ansonsten ein sehr guter Film. Ich kannte den Comic, aber meine Frau nicht - und doch teilte sie meine Meinung. In 20 Jahren wird man den Film wiederentdecken als Klassiker.
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Bully
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von Bully »

Oliver hat geschrieben:...Wo ich Dir aber vehement widersprechen muss, so unterschiedlich sind Geschmäcker: Sowohl die Sex-Szene, als auch die Musikauswahl fand ich toll. Auch Nena passte da perfekt hin, und bei der gehe ich normalerweise auch schnell laufen. Abgesehen von Nena war die Musikauswahl teilweise richtiggehend brillant und Gänsehaut erzeugend (S&G, Hendrix und Glass haben selten so perfekt zu spezifischen Szenen gepasst, da besitzt der Regisseur einen siebten Sinn).

Und: Naturalismus?! :o
Die naturgetreue Darstellung eines Wesens, das mal ein Mensch war, und jetzt seine Quantenzustände kontrolliert - Naturalismus.

Die Musikauswahl fand ich gut, aber nicht brilliant, da ich wohl mit diesem Dylan-Song nichts anfangen konnte, die Montage am Anfang war als Prolog ideal, die Splatter-Szenen hätten so nicht sein müssen, aber gut, die Sex-Szene war halt die Sex-Szene, und das Ende fand ich erst besser als im Comic, aber beim späteren drüber diskutieren kam es mir schlechter vor. Die Russen hätten das für einen Angriff der Amerikaner halten können (und zwar leichter als die Sache im Comic, obwohl das Problem da auch schon hätte auftreten können), so dass sie mit Atomwaffen die USA angegriffen hätten, die das Ganze dann natürlich für einen russischen Angriff gehalten hätten. Bevor sich herumgesprochen hätte, was wirklich passiert ist, wäre ein Atomkrieg ausgebrochen. Was die ganze Aktion zwar verhindern sollte, aber nunja.

Und "99 Red Balloons" hätte noch viel besser für den letzten Star Trek gepasst. Rote blasenförmige Masse, die einen Krieg auslöst, ein großes Feuerwerk, und Leute, die sich für Käpt'n Kirk halten. Letztere zugegebenermaßen nicht ganz zu Unrecht. :wink:
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von Naut »

Ich will Euch den Film ja auch gar nicht ausreden, denn ich gebe zu, dass manches einfach Geschmackssache ist.
Dennoch ein paar Begründungen: Der Einsatz von Popmusik kam mir hier wie ein schwacher Abklatsch von Snyders früheren Filmen vor. Man vergleiche etwa die Eröffnung von "Dawn of the Dead" mit "The Man comes around"; das ist für mich eine Gänsehautexposition.

S&G habe ich nicht kapiert, sollte das eine Anspielung auf das Geburtsjahr des Comedian sein? Insgesamt hätte die Musik den Zeitgeist der 80er transportieren können, hat sie aber nicht, weil sie nicht zu der Epoche passte. (Überhaupt fand ich, dass sich der Film gar nicht nach 80er anfühlte, man vergleiche hierzu etwa "23", "Miami Vice (Film)" oder "Sonnenallee" für besseres Zeitkolorit.) Nenas Musik mag ich eben nicht, geht mir genauso mit Rammstein und Lynch, wobei der oft wirklich das bessere Gespür für den Einsatz hat. Der Prolog mit Dylan war aber zugegeben gut.

Die Sexszene war zu schwach, weil sie im Vergleich zum ersten Versuch davor das Potential gehabt hätte, Nightowl als so eine Art Kostümfetischisten zu entlarven. Hat aber nicht geklappt. Die "versehentliche" Betätigung des Feuerknopfs ist ein Schenkelklopfer vom Niveau der "Nackte Kanone"-Filme und in dem Film deplaziert.

Und ja: Naturalismus. Es gibt eine Tendenz in Superheldenfilmen, bestimmte Aspekte sehr "echt" erscheinen zu lassen, siehe etwa der erste X-Men-Film. Snyder möchte das teils auch, dann aber latschen die Heldinnen wieder in High-Heels durch den Knast usw. Beides ist okay, verschmilzt hier aber nicht zu einem konsequenten Ganzen. Es sieht aus, als hätte er gleichzeitig "Batman & Robin" und "Bladerunner" drehen wollen.

Das Ende finde ich inhaltlich okay, aber das Reden der Protagonisten darüber ist irgendwie eklig zynisch. "Ach so, Du hast 15 Millionen Menschen für einen guten Zweck umgebracht. Na dann ist ja gut."

Ich kenne die Vorlage nicht, vermute aber mal, dass Snyder einfach an der Komplexität gescheitert ist.
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Oliver
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von Oliver »

Naut hat geschrieben:Dennoch ein paar Begründungen: Der Einsatz von Popmusik kam mir hier wie ein schwacher Abklatsch von Snyders früheren Filmen vor. Man vergleiche etwa die Eröffnung von "Dawn of the Dead" mit "The Man comes around"; das ist für mich eine Gänsehautexposition.

S&G habe ich nicht kapiert, sollte das eine Anspielung auf das Geburtsjahr des Comedian sein? Insgesamt hätte die Musik den Zeitgeist der 80er transportieren können, hat sie aber nicht, weil sie nicht zu der Epoche passte.
Der Einsatz von Popmusik ist ja inzwischen ein zentrales Markenzeichen von Snyders Filmen; ich fand den Anfang von "Dawn of the Dead" auch grandios, und in dem IMHO schwachen "Sucker Punch" war es immerhin eine tolle Idee, so häufig "Army of Me" von Björk einzusetzen.

Mit S&G meinte ich das Stück bei der Beerdigung (glaube ich, kam doch da vor, oder?!), also "Sound of Silence" von S(imon) & G(arfunkel). Ich stimme Dir zu, so total wie die 80er fühlte sich der Film nicht an, vielleicht, weil er doch zu sehr in einer Parallelwelt spielt. Die Musik stammte ja teilweise schon aus den 80ern (Nena eben, aber auch Glass' Koyaanisqatsi-Musik, der beste Soundtrack der 80er und ggf. aller Zeiten), aber, stimmt schon, lange nicht nur (kann man von Hendrix oder auch S&G nicht behaupten).
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Doop hat geschrieben:Gerade Nena passt sehr gut, dieser Titel ist für nichtdeutsche Ohren (es war ein Welthit!) sicher deutlich cooler als für deutsche, da im Ausland nich totgenudelt und Nenas restliches Werk unbekannt.
Tatsächlich ist Nena eine sehr gute Auswahl, weil es sich ja um ein absolut zeitgenössisches Stück Musik handelt. Immer dran denken, der Film spielt 1985. Man mag über den Soundtrack debattieren, aber das künstlerische Konzept ist stringent.
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von Naut »

Oliver hat geschrieben:
Naut hat geschrieben:Dennoch ein paar Begründungen: Der Einsatz von Popmusik kam mir hier wie ein schwacher Abklatsch von Snyders früheren Filmen vor. Man vergleiche etwa die Eröffnung von "Dawn of the Dead" mit "The Man comes around"; das ist für mich eine Gänsehautexposition.

S&G habe ich nicht kapiert, sollte das eine Anspielung auf das Geburtsjahr des Comedian sein? Insgesamt hätte die Musik den Zeitgeist der 80er transportieren können, hat sie aber nicht, weil sie nicht zu der Epoche passte.
[...]
Mit S&G meinte ich das Stück bei der Beerdigung (glaube ich, kam doch da vor, oder?!), also "Sound of Silence" von S(imon) & G(arfunkel). Ich stimme Dir zu, so total wie die 80er fühlte sich der Film nicht an, vielleicht, weil er doch zu sehr in einer Parallelwelt spielt. Die Musik stammte ja teilweise schon aus den 80ern (Nena eben, aber auch Glass' Koyaanisqatsi-Musik, der beste Soundtrack der 80er und ggf. aller Zeiten), aber, stimmt schon, lange nicht nur (kann man von Hendrix oder auch S&G nicht behaupten).
Ja, das habe ich auch verstanden. Ich hatte mich missverständlich ausgedrückt: Ich meinte, dass ich nicht verstanden habe, warum er bei der Beerdigung "Sound of Silence" spielt, weil das ja kein Stück aus der zeit ist, zu der die Beerdigung stattfindet. Ich vermute, dass es eine Anspielung auf "die Zeit" des Comedians sein könnte (Geburtsjahr ist Quatsch, der ist ja viel älter), also evtl. Comedians Einsatz in Vietnam oder so. Trotzdem kam es mir an der Stelle wie ein Bruch vor.

Popmusik in Filmen ist schwierig, weil sie meist mit anderen (sogar persönlichen) Assoziationen aufgeladen ist, anders als ein speziell erstellter, instrumentaler Score. Und Nena hin oder her, ich bleibe dabei, dass das 80er-gefühl für mich nicht rüberkam.
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Joel SIlver, der sich auch einmal an »Watchmen« probierte und den Film mit Terry Gilliam produzieren wollte, hat sich dieser Tage abfällig über Zack Snyders Verfilmung geäußert. Sein Vorwurf: Sie würde sich zu sklavisch an die Vorlage halten.
Daraufhin hat Snyder zurückgeschlagen und gesagt, dass sein Film auch deshalb so entstand, »To Save It From The Terry Gilliams Of The World«.

Und so wäre das Ende des Films in Gilliams Version ausgefallen:
“[Gilliam] felt that that character really altered the way reality had been. He had the Ozymandias character convince, essentially, the Doctor Manhattan character to go back and stop himself from being created, so there never would be a Doctor Manhattan character. He was the only character with real supernatural powers, he went back and prevented himself from being turned into Doctor Manhattan, and in the vortex that was created after that occurred these characters from Watchmen only became characters in a comic book.”
http://www.tor.com/blogs/2014/02/the-en ... -different
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Re: [Film] Watchmen

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Na dann können wir ja von Dank reden, dass Gilliam nicht verfilmt hat. Snyders Filmende unterscheidet sich ja schon in der Ursächlichkeit, vermutlich aus Platzgründen schätze ich mal, dass die Insel weggefallen ist, aber dieses Ende, da müsste man den Film dann anders benennen und "frei nach der Vorlage ..." angeben.
Dabei mag ich Gilliam sehr.
:bier:
Uschi
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