[Film] Noah
- Uschi Zietsch
- TBGDOFE

- Beiträge: 20216
- Registriert: 13. März 2004 18:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Noah
Manchmal kann ich ausblenden, manchmal nicht. Vielleicht, weil das keine Geschichte mit diesem Motiv ist, sondern die Geschichte selbst. Keine Ahnung. Ist in dem Fall einfach so. Nennen wir's "persönliche Ressentiments". 
Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
Re: [Film] Noah
Ähäm. Räusper. Sorry.
Ich bedauere es sehr, mich in diese außerordentlich nahrhafte und anspruchsvolle akademische Diskussion einmischen zu wollen, aber oben im Titel steht in eckigen Klammern das Wort: Film.
Wäre es da nicht sinnvoll, eben genau über den Film hier sich auszutauschen? Über Schnitt, Farbe, Kameraführung, die Kleidung von Emma, das Casting bezüglich der Nebenrollen, die doch reichhaltigen kleinen seitlichen Stories, z.B. die mit dem Mädchen in der Raubtierfalle oder die mit dem Barbarenhäuptling an Bord der Arche? U. v. a.
Wenn ich es richtig verfolgt habe, dann hat außer mir diesen Film nur noch einer gesehen. Das reicht bei weitem nicht aus, um über einen Kinofilm zu diskutieren. Und irgendwelche akademisch-religiösen Statements sind eher Fehl am Platz, denn es handelt sich um einen Film hergestellt unter der Konsortialführung von Paramount, mithin also um ein hochgradig kommerzielles Unterfangen. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Produzenten mit einem weitläufigen Verbot dieses Filmes in islamischen Ländern gerechnet haben und das in ihre Marketing-Kalküle einbauten; der Reiz des Verbotenen sozusagen und kostenlose Werbung dazu. Der Film liefert einige Szenen, die solche Gedanken unterstützen.
Aber darüber kann man nur diskutieren, wenn alle den Film auch gesehen haben.
Es ist nur ein Film. Ein Produkt der Amerikanischen Traumfabrik, hergestellt mit dem Ziel der Gewinnmaximierung.
Insofern unterscheidet sich Noah in nichts von James Bond oder, wie oben erwähnt, von Armageddon.
Aber wie gesagt:
Ähäm. Räusper. Sorry.
Gast09
Ich bedauere es sehr, mich in diese außerordentlich nahrhafte und anspruchsvolle akademische Diskussion einmischen zu wollen, aber oben im Titel steht in eckigen Klammern das Wort: Film.
Wäre es da nicht sinnvoll, eben genau über den Film hier sich auszutauschen? Über Schnitt, Farbe, Kameraführung, die Kleidung von Emma, das Casting bezüglich der Nebenrollen, die doch reichhaltigen kleinen seitlichen Stories, z.B. die mit dem Mädchen in der Raubtierfalle oder die mit dem Barbarenhäuptling an Bord der Arche? U. v. a.
Wenn ich es richtig verfolgt habe, dann hat außer mir diesen Film nur noch einer gesehen. Das reicht bei weitem nicht aus, um über einen Kinofilm zu diskutieren. Und irgendwelche akademisch-religiösen Statements sind eher Fehl am Platz, denn es handelt sich um einen Film hergestellt unter der Konsortialführung von Paramount, mithin also um ein hochgradig kommerzielles Unterfangen. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Produzenten mit einem weitläufigen Verbot dieses Filmes in islamischen Ländern gerechnet haben und das in ihre Marketing-Kalküle einbauten; der Reiz des Verbotenen sozusagen und kostenlose Werbung dazu. Der Film liefert einige Szenen, die solche Gedanken unterstützen.
Aber darüber kann man nur diskutieren, wenn alle den Film auch gesehen haben.
Es ist nur ein Film. Ein Produkt der Amerikanischen Traumfabrik, hergestellt mit dem Ziel der Gewinnmaximierung.
Insofern unterscheidet sich Noah in nichts von James Bond oder, wie oben erwähnt, von Armageddon.
Aber wie gesagt:
Ähäm. Räusper. Sorry.
Gast09
- lapismont
- SMOF

- Beiträge: 14581
- Registriert: 17. Februar 2004 13:23
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Uschi Zietsch –Unerwartete Begegnungen
Robert Jordan – Zwielicht
Nils Westerboer – Lyneham - Wohnort: Berlin
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Noah
okay.L.N. Muhr hat geschrieben: Lapismont: ich fasse dich mal zusammen - "Mich interessiert das nicht".
[…]
Aber kritisiert und hinterfragt habe ich deine Aussage "es ist nicht von Relevanz".
Denn das ist was völlig anderes. Die Welt ist voll von Dingen, die von entscheidender Relevanz sind, aber 90% der Bürger nicht interessieren - man sieht es an den Wahlergebnissen. Man kann den Leuten auch nicht vorschreiben, das interessant zu finden, und sollte es auch nicht versuchen. Aber dennoch bzw. genau deswegen ist der Unterschied wichtig zw. "mir egal" und "irrelevant".
Und es stört mich eben immer noch, dass du diese "Relevanz" als Kriterium anbringst. Wer fragt denn, ob es "relevant" ist, "Narnia" zu verfilmen - und wieso sollte man die Frage stellen (und was bedeutet sie)? Wer kann, soll machen - ob es was taugt, darüber kann man hinterher reden. Freiheit der Kunst heisst für mich ja auch, nicht nach einer Relevanz zu fragen, sondern erstmal zu machen.
Ignorieren kann man im Zweifelsfall ja auch heimlich, still und leise tun, und wenn man keine Meinung zu etwas haben will, geht das idR auch sehr wortökonomisch.
Lass es mich deutlicher ausdrücken. Weder die Bibel noch das Christentum spielen in meinem Leben eine Bedeutung. Sie sind für mich auch nicht relevant. Ich muss sie auch gar nicht ignorieren. Außer in solchen Diskussionen tauchen beide nirgends auf.
Wenn es also um das Leben von Noah geht, finde ich Interpretationen und Adaptionsversuche tatsächlich nur für Christen relevant. Das war ja der Ausgangspunkt.
Versuchen wir die Story als SF zu sehen. Jemand kolonisiert einen Planeten und stellt nach einiger Zeit fest, dass die Kolonie sich anders als geplant entwickelt. Er beschließt, alle Kolonisten umzubringen, bis auf einen, der zumindest die Biosphäre bewahren soll um einen Neustart der Kolonisierung zu ermöglichen.
Ende, alle glücklich.
Tja, für mich gibt’s da nicht allzu viele mögliche moralische Sichten auf das Geschehen. Ändert das aber etwas an die christliche Sicht auf die Noah-Geschichte? Oder meine?
Nein. Sollen weiterhin Christen über Noah nachdenken, es ist ihre Mythologie.
Nur seltsam, dass die US-Amerikaner die Parallelen zu ihrer Gründungsgeschichte nicht für eine Adaption nutzen.
- Bully
- SMOF

- Beiträge: 4790
- Registriert: 8. Dezember 2007 17:24
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Wohnort: Münzenberg
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Noah
Sollen jetzt etwa nur Leute über einen Film reden, die ihn auch gesehen haben?Gast09 hat geschrieben:...
Wenn ich es richtig verfolgt habe, dann hat außer mir diesen Film nur noch einer gesehen. Das reicht bei weitem nicht aus, um über einen Kinofilm zu diskutieren. ...
Ich verstehe Deinen Einwand, aber jetzt ist es etwas in die Metadiskussion: "Sinn und Unsinn von biblischen Geschichten auf der Kinoleinwand" abgewandert, was jetzt immer noch nah genug am Thema ist, um eine Auslagerung nicht unbedingt nötig zu machen.
Wenn man sehr pingelig ist, in fast allen Filmen, die ich so kenne, bricht mindestens eine Figur mindestens eines der zehn Gebote oder scheitert beim Versuch...
Hmmm, Zufall oder Verschwörung?
Anderswo known as Yart Fulgen
- L.N. Muhr
- SMOF

- Beiträge: 12207
- Registriert: 2. Februar 2003 01:31
- Land: Deutschland
- Wohnort: Leipzig
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Noah
Sofern du nicht grade als Einsiedler im Wald haust, ist das schlicht falsch.lapismont hat geschrieben:okay.L.N. Muhr hat geschrieben: Lapismont: ich fasse dich mal zusammen - "Mich interessiert das nicht".
[…]
Aber kritisiert und hinterfragt habe ich deine Aussage "es ist nicht von Relevanz".
Denn das ist was völlig anderes. Die Welt ist voll von Dingen, die von entscheidender Relevanz sind, aber 90% der Bürger nicht interessieren - man sieht es an den Wahlergebnissen. Man kann den Leuten auch nicht vorschreiben, das interessant zu finden, und sollte es auch nicht versuchen. Aber dennoch bzw. genau deswegen ist der Unterschied wichtig zw. "mir egal" und "irrelevant".
Und es stört mich eben immer noch, dass du diese "Relevanz" als Kriterium anbringst. Wer fragt denn, ob es "relevant" ist, "Narnia" zu verfilmen - und wieso sollte man die Frage stellen (und was bedeutet sie)? Wer kann, soll machen - ob es was taugt, darüber kann man hinterher reden. Freiheit der Kunst heisst für mich ja auch, nicht nach einer Relevanz zu fragen, sondern erstmal zu machen.
Ignorieren kann man im Zweifelsfall ja auch heimlich, still und leise tun, und wenn man keine Meinung zu etwas haben will, geht das idR auch sehr wortökonomisch.
Lass es mich deutlicher ausdrücken. Weder die Bibel noch das Christentum spielen in meinem Leben eine Bedeutung.
Du meinst: "Ich will nicht, dass es eine Rolle spielt." Aber das ändert nichts daran, dass die zwei- bis fünftausend Jahre dieser Historie auch deine Gegenwart geprägt haben und mithin beeinflussen.
Mal davon abgesehen: Tentakelaliens spielen in meinem leben definitiv keine Rolle. Ist das nun ein Argument gegen Bücher, Filme oder Theateraufführungen mit Tentakelaliens?
Mit dem Argument, sorry, könnte man die Relevanz/ Existenzberechtigung der gesamten phantastischen Literatur aushebeln, und darum ist es dumm.
Im Endeffekt, dabei bleibe ich, bist du es, der dem AT eine Sonderrolle zuteilt, grade in deinem Bestreben, ihm keine besondere Rolle zuzuteilen. Statt es einfach als ein Buch von vielen, wenn auch mit außergewöhnlicher Wirkungsgeschichte, zu nehmen, ordnest du es so absolut singulär ein, wie das sonst nur sehr überzeugte Christen tun. Im Prinzip argumentierst du wie die, nur mit umgekehrtem Vorzeichen, was in der Gesamtformel am Schluss aber keinen Unterschied macht: euer beider Ergebnis lautet "die Bibel ist was Besonderes und sollte nicht verfilmt werden".
Ich finde das verblüffend.
http://www.pannor.de
'nuff said.
'nuff said.
- lapismont
- SMOF

- Beiträge: 14581
- Registriert: 17. Februar 2004 13:23
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Uschi Zietsch –Unerwartete Begegnungen
Robert Jordan – Zwielicht
Nils Westerboer – Lyneham - Wohnort: Berlin
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Noah
Ellen, ich habe keine Ahnung, wovon Du redest. Du scheinst irgendwelche telepatischen Strahlen auf meinen Geist gerichtet zu haben und zu sehen, was mir wichtig ist.
Es ging um die Frage, ob das Nachdenken über Noah nur was für Christen sei. Und ich sag: Ja, denn für andere ist es schlicht nicht relevant, ob er nun ein guter Christ oder ein dummer Hans Wurst war. Die Story ergibt nur im Zusammenspiel mit dem Christentum einen Sinn. Man muss das Gottesurteil als gerecht akzeptieren, das ist Voraussetzung für die ganze Geschichte. Das machen aber nur Christen.
Was nützt es, wenn ich mich mit der Story beschäftige und schon die Prämisse mich dazu führt, dass dieser Gott ein großes Übel für die Menschheit ist? Gar nichts nützt das. Da es mir schlicht gleichgültig ist, ob die Christen nun an ein Monster oder an eine Blume glauben.
Für Christen ist die Bibel eine wahre Darstellung geschichtlicher Ereignisse. Für mich nicht.
Und natürlich kann sie verfilmt werden. Mir werden die Verfilmungen auch weiterhin egal sein. Ob nun altes oder neues Testament, ich sehe da eh keinen Unterschied.
Lass die Bibel den Christen, es ist ihr Buch.
Es ging um die Frage, ob das Nachdenken über Noah nur was für Christen sei. Und ich sag: Ja, denn für andere ist es schlicht nicht relevant, ob er nun ein guter Christ oder ein dummer Hans Wurst war. Die Story ergibt nur im Zusammenspiel mit dem Christentum einen Sinn. Man muss das Gottesurteil als gerecht akzeptieren, das ist Voraussetzung für die ganze Geschichte. Das machen aber nur Christen.
Was nützt es, wenn ich mich mit der Story beschäftige und schon die Prämisse mich dazu führt, dass dieser Gott ein großes Übel für die Menschheit ist? Gar nichts nützt das. Da es mir schlicht gleichgültig ist, ob die Christen nun an ein Monster oder an eine Blume glauben.
Für Christen ist die Bibel eine wahre Darstellung geschichtlicher Ereignisse. Für mich nicht.
Und natürlich kann sie verfilmt werden. Mir werden die Verfilmungen auch weiterhin egal sein. Ob nun altes oder neues Testament, ich sehe da eh keinen Unterschied.
Lass die Bibel den Christen, es ist ihr Buch.