der ernst der sf-lage

Science Fiction in Buchform
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HMP
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Re: der ernst der sf-lage

Ungelesener Beitrag von HMP »

agro hat geschrieben:Literarisch wertvoll... Das ist wieder sowas von Kaugummi.
Ja, genau, wann ist etwas wertvoll?

Dann, wenn es wenig davon gibt und jeder es haben möchte - wie etwa Gold?

Oder dann, wenn es sehr viel davon gibt und es von sehr vielen ohne große Mühe genutzt werden kann - wie etwa Sauerstoff?

Von welcher Warte aus definiert man "wertvoll"?
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a3kHH
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Re: der ernst der sf-lage

Ungelesener Beitrag von a3kHH »

Wertvoll = nicht-pulp & nicht-Standard
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HMP
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Re: der ernst der sf-lage

Ungelesener Beitrag von HMP »

a3kHH hat geschrieben:Wertvoll = nicht-pulp & nicht-Standard
Deine Defintion. Muss die für jeden gelten?
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Re: der ernst der sf-lage

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Außerdem muss man vorher "pulp" und "Standard" definieren.
Man kommt echt nicht raus...

Gruß
Ralf
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Re: der ernst der sf-lage

Ungelesener Beitrag von Doop »

Außerdem gibt es ja auch literarisch wertvolle Pulps. Bradbury, der frühe Vonnegut... Hat nicht auch Chandler in Pulps veröffentlicht?
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Helge
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Re: Re:

Ungelesener Beitrag von Helge »

Guido Latz hat geschrieben:
breitsameter hat geschrieben:Erscheint zu wenig literarisch wertvolle Science Fiction von deutschen Autoren in Deutschland und wer ist daran schuld?
Ich würde zumindest behaupten, dass weniger verlegt, als verfasst wird. Ob das "zu wenig" ist, weiß ich nicht. Schuld sind "die Verlage", oder zumindest ich auf jeden Fall.
Ich kenne das Problem von beiden Seiten. Einerseits weiß ich als Autor, wie schwierig es ist, irgendwo Stories unterzubringen (ja, bin unverbesserlicher Kurzgeschichten-Autor), andererseits war ich selbst schon Herausgeber einer Buchanthologie (3 Ausgaben immerhin) und hatte als solcher fürchterliche Probleme damit, die Bücher mit halbwegs guten Stories vollzubekommen, und das trotz reichlich Zeit zum Schreiben, viel Freiheit für die Autoren in Sachen Umfang, auch Lyrik war willkommen, und ich habe die Ausschreibungen ausgestreut, wo immer ich ein paar Autoren wusste. An die Mär von all den wunderbaren deutschen Autoren, die sämtliche Schubladen gestopft voll haben mit literarischen Meisterwerken, glaube ich seitdem jedenfalls nicht mehr.
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Re: Re:

Ungelesener Beitrag von Diboo »

Naut hat geschrieben:
Beispiel: van den Booms "Tentakel" sind möglicherweise fest im Pulp verwurzelt, daher so ziemlich die Antithese von "literarisch", aber sie entstanden ja als direkte Reaktion auf das berüchtigte Atwood-Zitat und sind somit post-modern in einen diskursiven Prozess selbstreferentieller Verweisnahme aller Literatur (und Pop-Kultur) eingebunden. Oh noes! Wer will denn das entscheiden?! :D
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Re: der ernst der sf-lage

Ungelesener Beitrag von a3kHH »

HMP hat geschrieben:
a3kHH hat geschrieben:Wertvoll = nicht-pulp & nicht-Standard
Deine Defintion. Muss die für jeden gelten?
Keinesfalls. Aber es wäre eine einfache Drei-Schubladen-Sortierung, die wenig Dissens produzieren dürfte.
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Re: der ernst der sf-lage

Ungelesener Beitrag von Mammut »

a3kHH hat geschrieben:
agro hat geschrieben:Literarisch wertvoll... Das ist wieder sowas von Kaugummi.
Drei Schubladen : Pulp, Standard, literarisch?
Ich finde die grobe Unterteilung passend. Und die Einstufung der einzelnen Bücher macht ja eh jeder für sich.
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HMP
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Re: der ernst der sf-lage

Ungelesener Beitrag von HMP »

a3kHH hat geschrieben:
HMP hat geschrieben:
a3kHH hat geschrieben:Wertvoll = nicht-pulp & nicht-Standard
Deine Defintion. Muss die für jeden gelten?
Keinesfalls. Aber es wäre eine einfache Drei-Schubladen-Sortierung, die wenig Dissens produzieren dürfte.
Ich weiß nicht, ob das so funktioniert oder zu einfach ist, Alfred.

Sehen wir einmal von der schwierigen Frage ab, wie man denn "wertvoll" genau definiert, würde aber die Einteilung in "Pulp - Standard - Literarisch" nicht auch den Schluss zulassen, das Pulp und Standard nicht literarisch sind? Ist aber nicht jedes veröffentlichte (und vielleicht auch manches unveröffentlichte) Werk zunächst einmal Literatur und damit literarisch?

Man müsste zunächst einmal für die Diskussion genau und eindeutig definieren, was unter Pulp, Standard und literarisch zu verstehen ist. Daran würden sich wahrscheinlich schon die Geister scheiden.

Und wenn man nach Deiner Definition
a3kHH hat geschrieben:Wertvoll = nicht-pulp & nicht-Standard
geht, wird es mit dem Begriff "wertvoll" noch mehr scheidende Geister geben. Denn das lässt den Schluss zu, dass alles was Pulp oder Standard ist, nicht wertvoll ist. Ob Du das so meinst, weiß ich nicht, würde aber diesem Schluss, dieser Behauptung, dieser These etc. pp. im Zweifelsfall vehement widersprechen.

Ich befürchte, es ist nicht ganz so einfach ...
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Re: der ernst der sf-lage

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Noch mal zum Thema:

Der Ernst der SF-Lage ...

... heißt Wurdack.

Gruß
Ralf

PS: Ja ich weiß: 2 Tage zu spät. Weltspartag war vorgestern.
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Re: der ernst der sf-lage

Ungelesener Beitrag von Bungle »

Literarisch wertvoll würde ich mal so definieren. Fügt in diesem Beispiel der SF etwa neue thematische Facetten hinzu und erfüllt dabei allgemein die Kriterien von guter Literatur. Was heißt, dass das Werk sprachlich und allgemein durch Handlungsführung und Figurengestaltung zu überzeugen weiß. Nicht zu letzt, dass es den Leser auch in bisschen fordert und zu befruchtenden Auseinandersetzungen anregt.
Das ist schwierig zu bestimmen, den vielen literarisch anspruchsvolle SF-WErke von Nichtautoren zeichnen sich nicht immer durch Originalität ab. Und Werke, die inhaltlich innovativ ist, sind vom allgemeinen literarischen Standpunkt eher schwach auf der Brust. Solche Werke werden meistens in den Reihen produziert, während man anspruchsvolle SF-Werke von Nicht-Autoren eher außerhalb der bekannten Verlage triftt.

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Re: Re:

Ungelesener Beitrag von Teddy »

lapismont hat geschrieben:
Teddy hat geschrieben:
Das kann ja sein und ist vielleicht auch nicht unwahrscheinlich. Ich finde es aber schade, da ich zum Beispiel von dir gerne gewusst hätte, was du für literarisch hältst.
Schwer. Feldeváye und Pulsarnacht von Dath auf jeden Fall. Abschaffung der Arten vermutlich auch, da kenne ich aber nur das Theaterstück
Gecko Neumcke: ein totes im see‘bolo
Margharete Grimma: Rex Feuchti
Anja Kümmel: Träume Digitaler Schläfer
Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden
Ulrich Tukur: Die Spieluhr
Arno Schmidt: Die Gelehrtenrepublik
Johanna und Günter Braun: eigentlich alles
Einige Kurzgeschichten von Hubert Katzmarz und Matthias Falke

Soweit ein kurzer Blick ins Regal und meine Leseliste der letzen 20 Monate und nur SF. Im weiteren Phantastik-Bereich gibt es wesentlich mehr.
Vielen Dank für die Auflistung. Ich habe nachgehakt, weil ich mit vielen deiner Empfehlungen übereinstimme. "Amerika-Plakate" von Richard Lorenz, das du an sehr versteckter Stelle hier im Forum empfohlen hast, habe ich gerade gelesen. Das ist so ein Buch, das ich als "literarisch" bezeichnen würde. (Ist allerdings keine SF sondern Phantastik.) Das Buch hätte ich ohne deine Empfehlung nie gelesen. Darum ist eine ausführliche Diskussion wie man "literarisch wertvoll" zu definieren hat zwar durchaus interessant, führt aber nicht dazu, auch nur ein unbekanntes Werk zu entdecken. Ist vielleicht auch gar nicht das Ziel dieses Threads, wäre mMn aber ein schönes Nebenprodukt.
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a3kHH
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Re: der ernst der sf-lage

Ungelesener Beitrag von a3kHH »

HMP hat geschrieben:Und wenn man nach Deiner Definition
a3kHH hat geschrieben:Wertvoll = nicht-pulp & nicht-Standard
geht, wird es mit dem Begriff "wertvoll" noch mehr scheidende Geister geben. Denn das lässt den Schluss zu, dass alles was Pulp oder Standard ist, nicht wertvoll ist. Ob Du das so meinst, weiß ich nicht, würde aber diesem Schluss, dieser Behauptung, dieser These etc. pp. im Zweifelsfall vehement widersprechen.

Ich befürchte, es ist nicht ganz so einfach ...
Ok, hast Recht.
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Re: der ernst der sf-lage

Ungelesener Beitrag von Guido Latz »

Beim ZAUBERSPIEGEL startete heute eine Reihe zum Thema; bereits in der Einleitung hat der Autor Probleme, eine grobe Übersicht angesichts des Angebots hinzubekommen.
http://zauberspiegel-online.de/index.ph ... einleitung
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