also ich ging davon aus, daß diesen Thread eigentlich nur Leute lesen, die sich zB für Miévilles Romane allgemein, oder speziellen für dessen <i>auf der Welt Bas-Lag</i> angesiedelten Romane <b>Perdido Street Station</b> und <b>The Scar</b> interessieren.
Ich gestehe aber zu, daß ein eventuell stattfindendes, überwiegend merkantil motiviertes Aufspalten eines 794-seitigen englischen Buches in zwei deutsche Bücher mit 525 und 476 Seiten auch ganz schön spannend sein kann. Ich selbst wüßte die Gründe ja auch gerne.
{schwammig} Es liegt angeblich von irgendwelchen Marketingzauberen in Amerika die Feststellung vor, daß große Kundensegmente ab 350-seitigen Büchern nicht mehr zugreifen. Bezieht sich auf sogenannte Lauf- und Spontankundschaft, also zB Leute an Bahnhöfen die auf dem Weg zur Arbeit lesen und so. Vielleicht vertraut der Basteiverlag dieser mir behämmert anmutenden <i>Expertenmeinung</i>, ja schwört sogar darauf.
Andere Möglichkeit: der Materialeinkauf bei Bastei hat mal ganz ordentlich gepennt und sich ohne hinzugucken für 10 Jahre ein viel zu heftiges Abnahmekontingent für bestimmtes Pulppapier ans Knie genagelt. Und dieses blöde Papier eignet sich bei der franzöischen Druckerei nicht für Taschenbücher über 600 Seiten, und deshalb erscheinen die Miéville-Romane (im Gegensatz zu dem ebenfalls dicken Mappa Mundi von Justina Robson) eben zweigeteilt.
Weitere Möglichkeit: die Lektoren haben im Falle von Miéville sofort erkannt: »Für den Job müssen wir eine sehr fähige Übersetz-Kraft a Bord holen … hmmm, wer könnte das Wuppen, ahh, die Frau Bauche-Eppers vielleicht. Naja, DIE Arbeit wird sie sich für's Honorar eines Buches nicht aufhalsen, aber vielleicht, ja, wenn wir den Miéville aufspalten…« usw.{/schwammig}
Ich habe keine Ahnung. Richtig grummelig bin ich aber eigentlich nicht, denn wenn zum Beispiel letztere Variante zuträfe, dann symphatisierte ich und kann höchstens hoffen, daß Frau Bauche-Eppers noch mehr gazahlt bekommt, entspannter arbeiten kann und mehr Zeit eingeräumt bekommt.
Träfe zweiteres zu, würden sich meine Augen kurz gen Himmel drehen und ein leises Seufzen wäre vernehmbar.
Nur ersteres erschiene mir rundweg behämmert und ärgerlich, aber, so souffliere ich mir selbst, so arg kanns ja nicht im Argen liegen.
Wie auch immer. (Vielleicht handelt es sich auch nur um einen gewöhnlichen Fall von »Leistungsträger deutscher Traditionsunternehmen hören stressbedingt Stimmen die ihnen unsinnige Befehle geben.«

Wichtig ist nur, daß Du jetzt weißt, was Bas-Lag heißt. (Erste gefundene Erwähnung in <b>Die Narbe</b>: Seite 163 {orig. Pan-TB S. 130)
Schönen Feierabend wünscht
molosovsky