Idee oder Schreibkunst: Was macht gute SF-Literatur aus?

Science Fiction in Buchform
Benutzeravatar
Shock Wave Rider
Statistiker des Forums!
Statistiker des Forums!
Beiträge: 11292
Registriert: 20. Juli 2003 21:28
Bundesland: Bayern
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: M. Haitel (Hg.) "NOVA 33"
W.M. Schmitt "Die Filmanalyse"
Wohnort: München

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Nepharite hat geschrieben:@SWR, e.a.
Helft mir mal auf die Sprünge: Wo beginnt die Idee eines Romans?
Das Karl-Kraus-Zitat muß ich mir wohl in die eigene Nase bohren - oder wie das jetzt so heißen tut...

Ich hätte wohl eher auf Schreibtechnik und Inhalt abheben sollen.
Der Begriff "Idee" ist in diesem Zusammenhang in der Tat etwas unklar.

Idealtypischer Gruß
Ralf
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
Benutzeravatar
misc
Fan
Fan
Beiträge: 86
Registriert: 23. November 2002 10:35
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Idee oder Schreibkunst: Was macht gute SF-Literatur aus?

Ungelesener Beitrag von misc »

Shock Wave Rider hat geschrieben:Was macht Eurer Meinung nach einen guten SF-Roman aus?
Sind es vorwiegend überraschende, gut durchdachte Ideen?
Oder sind die eher handwerklich-schreibtechnischen Fähigkeiten des Autors entscheidend?
Die "handwerklich-schreibtechnischen Fähigkeiten" sind für mich die Grundlage einer Erzählung, das Werkzeug, mit dem dem Leser der Inhalt vermittelt wird. Insofern halte ich sie zwar für entscheidend (wenn sie nicht vorhanden sind, lege ich ein Buch meist schon nach wenigen Seiten wieder weg). Ich schätze es aber sehr, wenn der Autor sie nicht in den Vordergrund stellt, sondern sie sozusagen zum "Diener seiner Geschichte" macht.
Die Idee - oder besser: "DIE IDEE" - finde ich nicht sooo wichtig. Natürlich soll mich ein Roman oder eine Story packen und fesseln, und dazu muß der Plot zumindest so gut durchdacht sein, daß ich nicht alle zwei Seiten aus der Geschichte gerissen werde, weil etwas zu unlogisch (oder auch zu konstruiert) ist. Wenn der Autor / die Autorin eine tolle Idee toll erzählt: super. Wenn eine gute Idee toll erzählt wird: auch super. Und wenn eine (grundsätzlich) schon bekannte Idee in neuem Gewand toll erzählt wird, bin ich auch zufrieden - ich lese in erster Linie, um mich unterhalten zu lassen.

Ad Astra,
Marc-Ivo
Benutzeravatar
frankh
BNF
BNF
Beiträge: 764
Registriert: 25. Dezember 2003 18:05
Land: Deutschland
Wohnort: Busch
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von frankh »

Ich denke, daß man Idee und Stil nicht auseinanderdividieren sollte. Was nutzt die beste Idee, wenn sie handwerklich miserabel umgesetzt wird? Bücher dieser Art lege ich schon nach den ersten zehn Seiten zur Seite, anders als gut geschriebene, bei denen sich am Ende herausstellt, daß die Idee alles andere als neu oder überzeugend ist.
Wenn ein Buch fesselnd geschrieben ist, sieht man dem Autor in der Regel sogar völlig blödsinnige Wendungen nach, wie z. B. Dan Simmons "Geniestreich", die Kruziform (deren Entdeckung im ersten Teil sehr detailliert und überzeugend geschildert wird) am Ende zu einer Schöpfung des Core mutieren zu lassen.
Wesentlich ärgerlicher ist, wenn die handelnden Personen wie Pappkameraden durch die Handlung taumeln, weil der Autor unfähig ist, die Sympathie des Lesers für seine Charaktere zu wecken. Das geschieht - gerade in der SF - am laufenden Band. Greg Bear oder Ian Banks sind da nur die Spitze des Eisbergs. Was nutzt die detaillierteste Beschreibung nanotechnischer Implantate, wenn mir der Kerl, der sie eingepflanzt bekommt, völlig schnuppe ist?
Jedem Mainstream-Autoren würden Lektor und/oder Verleger das entsprechende Manuskript um die Ohren hauen, in der SF wird es mit Handkuß genommen ...
Natürlich sind die Präferenzen unterschiedlich, der eine mag technisch orientierte SF, der andere plausibel gestaltete Charaktere, nur sollte man endlich aufhören, an die SF andere Maßstäbe anzulegen als an "normale" Literatur.

Gruß
Frank
Benutzeravatar
TT

Ungelesener Beitrag von TT »

frankh hat geschrieben:Jedem Mainstream-Autoren würden Lektor und/oder Verleger das entsprechende Manuskript um die Ohren hauen, in der SF wird es mit Handkuß genommen ...
Natürlich sind die Präferenzen unterschiedlich, der eine mag technisch orientierte SF, der andere plausibel gestaltete Charaktere, nur sollte man endlich aufhören, an die SF andere Maßstäbe anzulegen als an "normale" Literatur.
Bravo!! :dafuer: :respekt:
Das trifft genau den Punkt. Ich als "Nicht SF'ler" hätte mich nur nicht getraut, diesen Standpunkt so klar auszusprechen. Aber wenn die SF wirklich aus ihrem Nischendasein herauswill, muß sie sich mit dem selben Maßstab messen lassen, wie der sogenannte "Mainstream". Es gibt natürlich Ausnahmen. Einen Ray Bradbury würde ich vielleicht eher mit dem Maßstab der "Literatur-Literatur" oder der Lyrik messen.

Gruß,

Thomas
Benutzeravatar
Shock Wave Rider
Statistiker des Forums!
Statistiker des Forums!
Beiträge: 11292
Registriert: 20. Juli 2003 21:28
Bundesland: Bayern
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: M. Haitel (Hg.) "NOVA 33"
W.M. Schmitt "Die Filmanalyse"
Wohnort: München

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

1. @frankh: Volle Zustimmung!

2. Bei der explorativen Lesearbeit zum letztjährigen DSFP sind mir Paradebeispiele für beide Extreme vorgekommen: toller Inhalt/wichtige Botschaft mit horrender Erzähltechnik und gut erzählte 08/15-Romane. Ich wage mal, konkrete Beispiele zu nennen.

Achim Hiltrop: Die Clou-Gallagher-Chroniken
Der Roman ist nichts anderes als "Knight Rider" im Weltraum. Versatzstücke aus diversen Space-Operas werden zu einer wenig originellen Abenteuer-Handlung verknüpft. 1000 mal gelesen und gesehen - aber routiniert und fesselnd geschrieben. Die Lesezeit hat mich nicht gereut, obwohl das "nur" ein Unterhaltungsroman war. Aber er wollte auch gar nichts anderes sein. Und das fand ich ok. Nicht nominierenswert, aber ok.

Hermann Maurer: Der Telekinet
In dem Buch geht es um paranormal begabte Menschen und ihre Chancen und Schwierigkeiten in der real existierenden Gesellschaft. Maurer hat das Problemfeld z.T. sehr tief durchdacht. Ein wichtiges Thema mit originellen Einsichten.
ABER: Der Mann (Informatik-Professor an der TU Graz) kann einfach nicht erzählen. Manche Kapitel lesen sich wie wissenschaftliche Abhandlungen. Dann belästigt er den Leser mit Hinweisen wie "Dieses Detail wird später noch mal wichtig werden.". Wobei das oftmals gar nicht stimmt. Die Story ist stückwerkartig zusammengepatcht. Teile lesen sich recht flüssig, andere Teile sind pflichtartig heruntergespult. Manche Handlungssprünge lassen sich nur erklären, weil er dem Leser zeigen will, wie weltgewandt der Autor doch ist (er kennt sich in USA, Neuseeland, der Südsee und anderen exotischen Regionen dieses Planeten aus). Und
dann nervt er, weil er in etlichen Vor- und Nachworten dem Leser sich selbst und auf expliziteste Weise seine Intentionen aufdrängt.
Das Buch hat mich geärgert. Der Mann hat was zu sagen, kann es aber nicht adäquat rüberbringen.

Gruß
Ralf
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
Benutzeravatar
nekropole
True-Fan
True-Fan
Beiträge: 211
Registriert: 16. August 2002 12:46
Land: Österreich
Wohnort: Neunkirchen/Österreich
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von nekropole »

frankh hat geschrieben:...Natürlich sind die Präferenzen unterschiedlich, der eine mag technisch orientierte SF, der andere plausibel gestaltete Charaktere, nur sollte man endlich aufhören, an die SF andere Maßstäbe anzulegen als an "normale" Literatur...
Das ist wirklich gut, endlich bringt's frankh auf den Punkt. SF ist Literatur und muß sich nach deren Maßstäbe messen lassen. Sie darf nicht, wie dies geschieht, außer für inhaltliche Genremaßstäbe, eigene Maßstäbe aufstellen. Besonders die schludrige Charakteristik von handelnden Personen ist besonders disqualifizierend.

Gruß
Thomas
Nekropole/t.sebesta/Austria
Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/
Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta
Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/seklit. ... e/members/
Benutzeravatar
Stefan Hoffmann
SMOF
SMOF
Beiträge: 1544
Registriert: 23. Oktober 2003 12:03
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin

Ungelesener Beitrag von Stefan Hoffmann »

So ganz verstehe ich die letzten Postings hier im Thread nicht. Es ist natürlich völlig richtig, daß viele SF-Romane nach den allgemeinen literarischen Maßstäben ziemlich versagen - ganz speziell hinsichtlich der Charaktere. Das ist aber IMHO völlig in Ordnung, solange die resultierenden Werke eben andere Qualitäten aufweisen, die die jeweilige Zielgruppe glücklich machen, wie z.B. die Hard-Science-Fans (die ich allerdings auch nicht verstehe, zugegeben). Dann gibts auch noch genügend SF, die sich irgendwie nicht nach diesen Maßstäben messen läßt, sei's zum Beispiel "Morgenwelt" oder "Schafe blicken auf" von Brunner. Auch Olaf Stapledon setzt mit seinen "Die letzten und die ersten Menschen" seine Maßstäbe so meilenweit ab vom Mainstream (hab ich nur drüber gelesen, nicht selbst gelesen), daß ich da einen Vergleich ziemlich unsinnig finde.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich denke, nicht alle SF, die in Bezug auf Charakterisierung mau ist, gehört auch unbedingt auf den Scheiterhaufen.

Als Leser begrüße ich allerdings eh, wenn ich merke, daß der Schriftsteller mir seine Figuren nahebringen will und wenn sich nicht nur die Handlung irgendwie fortentwickelt, sondern auch die Charaktere. Wenn die SF sich hier immer mehr den Mainstream-Maßstäben angleicht, solls mir wirklich recht sein.


Stefan
Liest: "Cyberabad" von Ian McDonald
Benutzeravatar
TT

Ungelesener Beitrag von TT »

Hallo zusammen,
Stefan Hoffmann hat geschrieben:So ganz verstehe ich die letzten Postings hier im Thread nicht. Es ist natürlich völlig richtig, daß viele SF-Romane nach den allgemeinen literarischen Maßstäben ziemlich versagen - ganz speziell hinsichtlich der Charaktere. Das ist aber IMHO völlig in Ordnung
Dann verstehe ich aber das Gejammere der SF-Gemeinde nicht, die immerzu beklagt, daß SF nur als Nischenprodukt gehandelt und nicht ernst genommen werde.
Man muß sich schon entscheiden...
:wink:

Gruß,

Thomas
Benutzeravatar
Stefan Hoffmann
SMOF
SMOF
Beiträge: 1544
Registriert: 23. Oktober 2003 12:03
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin

Ungelesener Beitrag von Stefan Hoffmann »

TT hat geschrieben:Dann verstehe ich aber das Gejammere der SF-Gemeinde nicht, die immerzu beklagt, daß SF nur als Nischenprodukt gehandelt und nicht ernst genommen werde.
Man muß sich schon entscheiden...
Ich finde nicht. :)
Denn: SF, die nur in ihrer ureigenen kuscheligen Nische gedeiht, hindert ja die restliche SF nicht daran, sich dem Mainstream anzugleichen und auch gefälligst ernst genommen zu werden. Es führt halt IMHO in die Irre, die SF "als Ganzes" sehen zu wollen.


Stefan
Liest: "Cyberabad" von Ian McDonald
Benutzeravatar
TT

Ungelesener Beitrag von TT »

Stefan Hoffmann hat geschrieben:SF, die nur in ihrer ureigenen kuscheligen Nische gedeiht, hindert ja die restliche SF nicht daran, sich dem Mainstream anzugleichen und auch gefälligst ernst genommen zu werden. Es führt halt IMHO in die Irre, die SF "als Ganzes" sehen zu wollen.
Das mag für dich und mich einen Unterschied ausmachen, nicht aber für die Buchhändler, die auch die "mainstreamige", gut geschriebene und spannende SF in genau das gleiche kuschelige Schubfach einordnen wie den Rest. Für jemanden, der sich in der SF nicht auskennt (und das sind viele - ich habe selbst jahrelang dazu gehört), ist es unmöglich zu unterscheiden was was ist. Und ich prophezeie dir, das jemand, der SF zwar tendenziell aufgeschlossen gegenübersteht, aber einfach mal etwas Spannendes lesen möchte, dann doch lieber zum altbewährten Thriller greifen wird.

Gruß,

Thomas
Benutzeravatar
Stefan Hoffmann
SMOF
SMOF
Beiträge: 1544
Registriert: 23. Oktober 2003 12:03
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin

Ungelesener Beitrag von Stefan Hoffmann »

TT hat geschrieben:Das mag für dich und mich einen Unterschied ausmachen, nicht aber für die Buchhändler, die auch die "mainstreamige", gut geschriebene und spannende SF in genau das gleiche kuschelige Schubfach einordnen wie den Rest. Für jemanden, der sich in der SF nicht auskennt (und das sind viele - ich habe selbst jahrelang dazu gehört), ist es unmöglich zu unterscheiden was was ist. Und ich prophezeie dir, das jemand, der SF zwar tendenziell aufgeschlossen gegenübersteht, aber einfach mal etwas Spannendes lesen möchte, dann doch lieber zum altbewährten Thriller greifen wird.
Heee, und ich dachte immer, SF wird zunehmend außerhalb der entsprechend gekennzeichneten Reihen publiziert? Ergo wirds auch der Buchhändler vielleicht gar nicht unbedingt unter SF einordnen.
Nein, schon recht, das Zuordnungsproblem besteht. Das kann man aber imho nicht abstellen und ist auch in anderen Genres nicht anders. Ich kann beim Thriller-Blindkauf ja auch einen intelligenten Le Carré oder einen unsäglichen Clancy erwischen. Bescheid zu wissen, was man lesen möchte, läßt sich glaube ich durch nichts ersetzen.

Neben meinem Plädoyer für das Lebensrecht der SF-Nischen bin ich aber eh ziemlich eurer Meinung. Die SF soll ruhig mainstreamiger werden und entsprechend ihre Schwerpunkte ein Stück weit umverlagern zu klassischen literarischen Tugenden. Das ist zumindest auch meine Geschmackspräferenz.


Stefan
Liest: "Cyberabad" von Ian McDonald
Benutzeravatar
upanishad
SMOF
SMOF
Beiträge: 1538
Registriert: 24. Februar 2004 19:43
Land: Deutschland
Wohnort: Westfalen

Ungelesener Beitrag von upanishad »

Mensch, da habt Ihr ja eigentlich schon alles gesagt.
Muss natürlich trotzdem meinen Senf dazu tun.... :smokin
Ein Buch muss mich unterhalten. Es kann noch so extravagente Ideen aufweisen wie z.B. Excession von Banks, wenn die Schreibe mir nicht passt dann auch das Buch nicht.
Auch durchaus simple Geschichten können Ihren Reiz haben.
Gaaaaaanz toll ist es natürlich, wenn sich Anspruch und Unterhaltung treffen. So als Beispiel fällt mir da "Sperling" ein.
:lehrer:
so everything is meaningless and so we carry on
until we face the consequence of everything we've done

:headbanger:
Benutzeravatar
Jürgen
Fan
Fan
Beiträge: 23
Registriert: 7. August 2003 11:21
Land: Deutschland
Wohnort: Duisburg
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Jürgen »

Ich denke, es gibt keine klare Definition zu einem guten Roman. Zu viele subjektive Betrachtungsweisen des einzelnen Lesers machen einen Ratgeber: -wie schreibe ich einen Roman, der jedem gefällt- zur Markulatur.

Vollkommen subjektiv betrachtet sind Romane, bei denen es der Autor schafft, dass ich mich mitten im Roman befinde, schon einmal ein ganz guter Anfang.

Ich weiss nicht, ob einige Leser hier im Forum das Gefühl kennen, eine Story so zu erleben, als wenn man ein Beobachter im augenblicklichen Geschehen wäre. Der Prozess des Lesens wird auf eine unterschwellige Bewusstseinsebene gedrückt... und die Geschichte entsteht im Kopf..
Wenn dann noch eine fesselnde Story dazu kommt, werden Seiten einfach weniger und der Vorgang des Umblätterns wirkt als störende Unterbrechung.

Habe ich so ein Buch gefunden, dann hat der Autor alles richtig gemacht.

Eine Idee ohne schriftstellerisches Können verblasst schnell zu einem Artikel, schriftstellerisches Können ohne eine gute Idee führt zu Langeweile... und die soll doch eigentlich durch das Lesen unterbrochen werden.

bis denne
Jürgen
SF-Buchseite.de - Rezensionen und Vorstellungen zur Science Fiction Literatur
Benutzeravatar
Gast

Ungelesener Beitrag von Gast »

Ich möchte es noch komplizierter machen:

Es gibt Mainstream-Autoren, teilweise auch aus der Literatur-Literatur, die versuchen sich an Science Fiction.
Die haben wirklich literarisch was drauf, können sogar tief in ein Thema vordringen, und doch ist das Resultat ihrer Bemühungen ein schlechter SF-Roman, weil eben etwas fehlt. Weil die Leute nicht wissen, wie SF funktioniert, sie brillieren literarisch, doch die Science Fiction tritt zurück hinter Bedeutungsgeheische.
Vielleicht kein gutes Beispiel : "Die Nacht der Händler" von Gert Heidenreich.
Gegenbeispiel George Turner "Sommer im Treibhaus" "Das Menschenpprojekt", Turner war ein australischer Literat, der auch Science Fiction schrieb.
MB
Benutzeravatar
Stefan Hoffmann
SMOF
SMOF
Beiträge: 1544
Registriert: 23. Oktober 2003 12:03
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin

Ungelesener Beitrag von Stefan Hoffmann »

Anonymous hat geschrieben:Die haben wirklich literarisch was drauf, können sogar tief in ein Thema vordringen, und doch ist das Resultat ihrer Bemühungen ein schlechter SF-Roman, weil eben etwas fehlt. Weil die Leute nicht wissen, wie SF funktioniert, sie brillieren literarisch, doch die Science Fiction tritt zurück hinter Bedeutungsgeheische.
Öhm, Verständnisfrage: Wie kann jemand literarisch brillieren und dann einen Roman mit Bedeutungsgeheische versauen? Letzteres ist sicherlich auch für einen Vollblutliteraten keine besonders gute Angewohnheit, oder?


Stefan
Liest: "Cyberabad" von Ian McDonald
Antworten