Idee oder Schreibkunst: Was macht gute SF-Literatur aus?

Science Fiction in Buchform
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Frank Böhmert

Re: Fragestellung am Rande

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

molosovsky hat geschrieben:Vielen Dank Frank, Deine (und Andreas und Fils) Meinung bezüglich Schreibblock = Lebensblock kann ich voll und ganz teilen - verständlich, daß ich nicht weiter ins Detail gehen möchte.
Na logo. Ich habe auch ganz schön an meinen Sätzen gefeilt, um die Hosen nicht allzu weit herunterzulassen. :wink:
mosolosvky hat geschrieben:Warum begrenzen sich dann Autoren und Leser von entspannender Tagtraumlektüre (die ich jetzt nicht denunzieren will) nicht auf das Gebiet der Ärtze- und Krimigeschichten, wozu der Aufwand an fiktiver Welt (ontogenesischer Spekulationen), wenn es nur um eine Lektüre gehen soll, die den Leser als Ausgleich zum öden Arbeiten wohlaffektioniert entspannen soll?

a) Moment mal: Wird die fantastische Literatur nicht auch als Fluchtliteratur bezeichnet?

b) Vielleicht weil niemand wirklich ausschließlich zur Entspannung liest - auch wenn er es sich einreden mag?

Und c) natürlich, weil diese verflixten Anderen sich nie so verhalten, wie wir Aufräumer es gern hätten. Undankbare Bande! :biggrin:
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Gast

Zurück zum Titel

Ungelesener Beitrag von Gast »

Ach, und den hier wollte ich ja schon die ganze Zeit loswerden:

Nudel oder Soße: Was macht gute Pasta aus?

:roll: Der Böhmert wieder.
Morgaine le Fey
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Re: Zurück zum Titel

Ungelesener Beitrag von Morgaine le Fey »

Anonymous hat geschrieben:Ach, und den hier wollte ich ja schon die ganze Zeit loswerden:

Nudel oder Soße: Was macht gute Pasta aus?

:roll: Der Böhmert wieder.
Das können des Koches, der die Pasta zubereitet :lehrer:
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MTh
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Re: Zurück zum Titel

Ungelesener Beitrag von MTh »

Morgaine le Fey hat geschrieben:
Anonymous hat geschrieben:Ach, und den hier wollte ich ja schon die ganze Zeit loswerden:

Nudel oder Soße: Was macht gute Pasta aus?

:roll: Der Böhmert wieder.
Das können des Koches, der die Pasta zubereitet :lehrer:
Der Koch!

Die Kombination Soße und Nudeln kriegt vermutlich, mehr oder minder jeder irgendwie hin. Damit das Ganze aber nach mehr als Tüte aufreissen und warm machen schmeckt, bedarf es schon einer erfahrenen Hand.

Aber die Idee von Instant-Literatur ist nicht ganz ohne Charme.
Liest zur Zeit:
Niven - Der Splitter im Auge Gottes
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Diboo
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Re: Fragestellung am Rande

Ungelesener Beitrag von Diboo »

molosovsky hat geschrieben: Warum begrenzen sich dann Autoren und Leser von entspannender Tagtraumlektüre (die ich jetzt nicht denunzieren will) nicht auf das Gebiet der Ärtze- und Krimigeschichten, wozu der Aufwand an fiktiver Welt (ontogenesischer Spekulationen), wenn es nur um eine Lektüre gehen soll, die den Leser als Ausgleich zum öden Arbeiten wohlaffektioniert entspannen soll?
Weil nur die SF die wunderbare Kombination von dicken Wummen, großen Raumschiffen, geilen Laserschlachten und Oberweiten in zu engen Plastikanzügen bietet, deswegen.

Und die Kombination ist eben unschlagbar.
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Fil

Ungelesener Beitrag von Fil »

Ah, Dirk, wie einseitig. Die Science Fiction bietet noch viel mehr.
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Diboo
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Ungelesener Beitrag von Diboo »

Fil hat geschrieben:Ah, Dirk, wie einseitig. Die Science Fiction bietet noch viel mehr.
Natürlich.
Ich habe ja auch nur meine ganz individuelle Sichtweise dargestellt.
Ich brauche keinen Dick, keinen Vonnegut, keinen Ballard und keinen Aldiss.

David Weber, John Ringo, David Drake, Eric Flint, Walter Jon Williams usw. produzieren für mich mehr als genug, vor allem genug, um mein tiefes Bedürfnis nach Eskapismus zu befriedigen.
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Re: Schreib- und andere Blockaden

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Stefan Hoffmann hat geschrieben:Vor einiger Zeit hatte ich einen kleinen "Rückfall". Ich schrieb eine Geschichte. Im Wesentlichen, um daraus eine gewisse persönliche Befriedigung zu ziehen, und das funktionierte auch wunderbar. Die Geschichte selbst war auch gar nichts besonderes: Ein Fantasy-Kurzroman über ein zauberbegabtes Zwillingskinderpaar. Die Gören gerieten mir dabei zur reinsten Landplage.

Über das Resultat meiner Bemühungen mag man wenig Worte verlieren, aber der Prozeß des Schaffens war immens spaßfördernd. Und das lag sicherlich hauptsächlich an den eher "speziellen" Charakteren der Kinder, die mir diebische Freude bereiteten - aus der sicheren Distanz des Autors heraus, versteht sich. Als mir meine Frau wenige Monate später freudestrahlend Ultraschallbilder unter die Nase hielt, wurde mir dann allerdings schwarz vor Augen.
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

Man lacht über so eine Anekdote natürlich, aber ich halte solche Dinge offen gesagt nicht für Zufall. Denn: Ich habe auch einen Sohn, und aus der Zeit könnte ich ganz ähnliche Dinge erzählen. Die Seelen umschwirren uns und suchen sich Eltern hat es mal jemand aus meinem Bekanntenkreis formuliert. Klingt esoterisch, beschreibt es aber m.E. am besten... :smokin

Kurzum: Höchst geheimnisvolle Sache, das Schreiben!
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Fil

Ungelesener Beitrag von Fil »

Zum Lachen find ich das eher nicht. Ich sehe es als eine Art Vorahnung, vielleicht aufgrund einer Erfahrung aus einem früheren Leben?! Wer weiß es schon. Mach es dir, Stefan, zum Nutzen! :wink:
Die Seelen umschwirren uns und suchen sich Eltern
Genau. Durchaus interessante Interpretation über die ich in den letzten Jahren schon oft nachgedacht habe. Ich frage mich dann immer nur, warum sich Kinder die von ihren Eltern misshandelt werden, ausgerechnet solche Eltern ausgesucht haben. Ich habe zwar meine eigenen Antworten darauf, die behalte ich aber auch für mich, damit das hier nicht OT wird.
Kurzum: Höchst geheimnisvolle Sache, das Schreiben!
Jetzt nehmen die Titel deiner Bücher, Andreas, eine neue Dimension an:
Der letzte seiner Art
Eine Billionen Dollar

...
Verstehe!
:wink: :lol:
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Knochenmann
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Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Diboo hat geschrieben:
Fil hat geschrieben:Ah, Dirk, wie einseitig. Die Science Fiction bietet noch viel mehr.
Natürlich.
Ich habe ja auch nur meine ganz individuelle Sichtweise dargestellt.
Ich brauche keinen Dick, keinen Vonnegut, keinen Ballard und keinen Aldiss.

David Weber, John Ringo, David Drake, Eric Flint, Walter Jon Williams usw. produzieren für mich mehr als genug, vor allem genug, um mein tiefes Bedürfnis nach Eskapismus zu befriedigen.
Ja... so seh ich das auch. Das ist ein freies land: Die Autoren schreiben was die schreiben wollen und die Leser kaufen was sie lesen wollen.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

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Ungelesener Beitrag von Kringel »

So ist es. Für mich gibt es eigentlich nur ein Entscheidungskriterium: Ob die Lektüre mir viel oder wenig/keine Gänsehaut verursacht hat...
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Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Für mich muss jemand sterben. Keine Tote = kein gutes Buch. Gild doppelt für Komödien.
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Shock Wave Rider
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Re: Zurück zum Titel

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Anonymous hat geschrieben:Was macht gute Pasta aus?
Die Tube. Und die Streifen. Und der frische Minzgeschmack.
Aber bitte 2mal täglich mindestens drei Minuten. Und immer gut kreisen lassen. :wink:

Aber nun im Ernst:
In einer Fernsehsendung wurden Profiköche einmal gefragt, welches die wichtigsten Voraussetzungen für eine gelungene Mahlzeit sind. Ihre Antwort (in der Reihenfolge):

1. qualitativ hochwertige Zutaten
2. Können und Phantasie des Kochs
3. geeignete Werkzeuge (Töpfe, Pfannen, Messer und anderes Küchenzeugs)

Was lernt uns das nun fürs Schreiben?

Gruß
Ralf
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Frank Böhmert

Re: Zurück zum Titel

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Shock Wave Rider hat geschrieben:Aber nun im Ernst:
In einer Fernsehsendung wurden Profiköche einmal gefragt, welches die wichtigsten Voraussetzungen für eine gelungene Mahlzeit sind. Ihre Antwort (in der Reihenfolge):

1. qualitativ hochwertige Zutaten
2. Können und Phantasie des Kochs
3. geeignete Werkzeuge (Töpfe, Pfannen, Messer und anderes Küchenzeugs)

Was lernt uns das nun fürs Schreiben?
Also ich lehre :biggrin: daraus:

1. originelle oder originell zusammengefügte Handlungen, Orte und Figuren (= Idee)
2. Lebenserfahrung und Spielfreude des Autors (was bisher fehlte)
3. Geeignetes stilistisches Handwerkszeug (= Schreibkunst)

Die (einfach so übernommene) Reihenfolge finde ich nach etwas Nachdenken gar nicht mal falsch.

Und außerdem sind wir damit endgültig von dem didaktischen Entweder-oder der Titelfrage weg. Begrüße das! :wink:
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Shock Wave Rider
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Re: Zurück zum Titel

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Frank Böhmert hat geschrieben:Und außerdem sind wir damit endgültig von dem didaktischen Entweder-oder der Titelfrage weg. Begrüße das! :wink:
Nicht ganz!
Denn die Reihenfolge enthielt bei den Koch-Antworten durchaus eine Wichtung und daraus abgeleitet einige Weiterungen. Etwa:

- Auch der beste Koch kann mit dem besten Werkzeug aus verdorbenen Zutaten keine gute Mahlzeit zaubern.
- Aber auch mit suboptimalen Werkzeugen kann ein guter Koch aus guten Zutaten (edit: war "Mahlzeiten" :oops: ) etwas gut Eßbares zubereiten.

Wenn ich Deine Gleichsetzung Küchenwerkzeug = Schreibhandwerk übernehme, dann muß ich Deiner Wichtung komplett widersprechen. Ich kann ein Buch eher ertragen, wenn es belanglos, aber gut geschrieben ist. Dagegen ärgert es mich total, wenn ich bemerke, dass der Autor Ideen und Botschaften hat, diese auf Grund mangelnder Schreibfähigkeiten aber nicht an den Leser bringen kann.

Und im letzten Jahr hat es mich total überrascht, dass es eine ganze Reihe von Prototypen sowohl für Fall 1 als auch für Fall 2 gab.

Gruß
Ralf,
der natürlich auch am liebsten Bücher mag, an denen *alles* stimmt[/b]
Zuletzt geändert von Shock Wave Rider am 27. Mai 2004 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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