
[Schon gelesen?] Der Schwarm von Frank Schätzing
Interessanterweise muss ich seit gestern wieder ab und zu an Szenen aus dem Buch denken. Ein seltener Effekt. Und das nach vier Wochen. Ich glaube, ich guck da heute Abend noch mal rein.Frank Böhmert 19.05. hat geschrieben:Hm, bin ich der Einzige, dessen Leseschwung noch in der Exposition verloren ging? [...] Ich werde jetzt erstmal pausieren und kucken, ob mich irgendwas an dem Buch wieder zu ziehen anfängt ...

Ich hab den Schinken jetzt auch gelesen und mir hat er nicht so sonderlich gefallen. Im wesentlichen kann ich mich Gast09 anschließen. Die Menschen sind im Roman viel zu trantütig, als dass da eine ernsthafte Auseinandersetzung stattfindet. Auf Seite 700 kommen sie endlich in die Gänge mit ihrem Forschungsschiff. Bis dahin beschränkt sich die Handlung auf Liebesszenen, philosophisch Erbauliches, Wissenwertes über Indianerstämme, Whalewatching, usw. Nicht schlecht, aber ich wollte einen SF lesen und keinen Simmel. Das Hauptthema, der Kampf gegen den Schwarm kommt einfach zu kurz.
Das Ende ist auch nicht richtig spannend, irgendwie konnte ich mich mit den heldenhaften Wissenschaftlern nicht so richtig identifizieren. Da wars dann nicht mehr so interessant, wer von den "10 kleinen Negerlein" denn nun überlebt. Langweilig.
Schade, denn die Idee von dem Buch find ich echt genial und schreiben kann er auch der Schätzing.
Das Ende ist auch nicht richtig spannend, irgendwie konnte ich mich mit den heldenhaften Wissenschaftlern nicht so richtig identifizieren. Da wars dann nicht mehr so interessant, wer von den "10 kleinen Negerlein" denn nun überlebt. Langweilig.
Schade, denn die Idee von dem Buch find ich echt genial und schreiben kann er auch der Schätzing.
Nee, zu denen war ich noch gar nicht vorgedrungen. Ich musste auf einmal doch wieder an eine der Figuren denken - Leon Anawak hat mich offensichtlich doch nicht so kalt gelassen, sondern auf der unbewussten Ebene weiter beschäftigt.Oliver hat geschrieben:Liegt vielleicht daran, weil einige der Szenen tatsächlich neuartig sind, gerade die Action-Szenen waren angenehm unverbraucht.Frank Böhmert hat geschrieben:Interessanterweise muss ich seit gestern wieder ab und zu an Szenen aus dem Buch denken. Ein seltener Effekt.
Inzwischen bin ich schon auf Seite 600nochwas.
Ihr habt mich neugierig gemacht und ich hab mir das Buch nun auch zugelegt.
Übrigens: Frank Schätzing ist nächsten Montag zu Gast bei TV Total(Pro 7, 28.6. 22.55h)
Werner
Übrigens: Frank Schätzing ist nächsten Montag zu Gast bei TV Total(Pro 7, 28.6. 22.55h)
Werner
Liest zur Zeit:
David Weber - HH Folge 97, irgendwas mit Krieg
David Weber - HH Folge 97, irgendwas mit Krieg
"Der Schwarm" ist diese Woche auf Platz 1 der Spiegel-Buchcharts http://www.spiegel.de/kultur/charts/0,1 ... ik,00.html
Der erste Preis für den "Schwarm" ...
... mal sehen, wie viele noch folgen werden.
Frank B. aus B.
Na denn, das Abräumen kann losgehen!phantastik.de hat geschrieben:Die Preisverleihung des Corine Internationalen Buchpreises findet am 17. November 2004 im Münchner Prinzregententheater statt. Im Bereich Bellestristik erhält ihn Frank Schätzing ("Der Schwarm"), der US-Amerikaner Tad Williams erhält den in diesem Jahr erstmals verliehenen Corine Futurepreis.
Die TV-Gala für die Corine 2004 findet am 17. November statt. 3sat überträgt den Festakt am 20. November um 21.45 Uhr. Das Bayerische Fernsehen sendet die TV-Gala am 21. November um 11 Uhr.
Frank B. aus B.
- CaptainGen
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Über weite Strecken ist das Buch hammermässig: geil recherchiert, ausschweifend und trotzdem immer auf den Punkt. Die Fakten und Zusammenhänge werden adäquat und perfekt serviert ohne langweilig zu werden. Ich bin selbst Biologe und muss sagen, besser kann man das in einem Spannungsroman wohl nicht hinbekommen. Was Schätzing aber nicht so gut kann, ist Spannung erzeugen. Sätze wie 'Das konnte nicht sein, er glaubte den Verstand zu verlieren' erinnern dann doch hier und da an John Sinclait-Stil (nix gegen geilen billigen Horror-Trash, aber im 'Schwarm' , der so exzellent mit einem ganz eigenen Stil spielt dann doch etwas befremdend). Und der Showdown geht dann gar nicht mehr, der Militärkram, die Action, passt einfach nicht mehr ganz und ist auch nicht mehr 'rund'. Emfehlenswert ist das zwar trotzdem noch, obwohl dann alles doch zu sehr an 'Bruckheimer'-Kino erinnert.
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HIER gibts ein aktuelles interview mit frank schätzing, vom 19.11.`04, vielleicht ja von interesse
gruß -TFA-
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Nach einer knapp einwöchigen Unterbrechung in der Mitte des Buches (wegen nicht mehr wegzusteckendem Angenervtsein) habe ich die Lektüre des "Ziegelsteins" wieder aufgenommen und in wenigen Tagen beendet.
Mit einigem Abstand gesprochen:
1. Schätzing kann gut schreiben und gut Geschichten erzählen.
2. Schätzing hat im "Schwarm" konsequent versucht, eine nichtmenschliche intelligente Lebensform so nichtmenschlich wie möglich darzustellen. Das ist ihm über weite Strecken auch gelungen.
3. Schätzing hat viel recherchiert. Leider hat er auch alles recherchierte Wissen in den Roman pressen müssen. Deshalb liest er sich seitenweise eher wie ein Lexikon-Artikel.
4. Schätzing liebt Action-Szenen. Ein paar zertrümmerte Schiffe und ein paar Leichen weniger hätten es auch getan.
5. Schätzing schielt im Roman bereits überdeutlich auf eine Verfilmung. Anspielungen wie: "Wir sind doch hier nicht in einem HOLLYWOOD-Film?" (ich meine, HOLLYWOOD war sogar groß geschrieben) oder "In einem Science-Fiction-Film fallen immer folgende Sätze:") nerven auf Dauer.
6. Schätzing versuchte, ein gutes, zumindest erträgliches Ende zu finden. *Das* ist ihm nun gründlich mißlungen. Die letzten 80-100 Seiten hätte er sich schenken können.
Gesamturteil: Ein Buch mit unbestrittenen Qualitäten, aber auch so mancher Schwäche!
Gruß
Ralf
Mit einigem Abstand gesprochen:
1. Schätzing kann gut schreiben und gut Geschichten erzählen.
2. Schätzing hat im "Schwarm" konsequent versucht, eine nichtmenschliche intelligente Lebensform so nichtmenschlich wie möglich darzustellen. Das ist ihm über weite Strecken auch gelungen.
3. Schätzing hat viel recherchiert. Leider hat er auch alles recherchierte Wissen in den Roman pressen müssen. Deshalb liest er sich seitenweise eher wie ein Lexikon-Artikel.
4. Schätzing liebt Action-Szenen. Ein paar zertrümmerte Schiffe und ein paar Leichen weniger hätten es auch getan.
5. Schätzing schielt im Roman bereits überdeutlich auf eine Verfilmung. Anspielungen wie: "Wir sind doch hier nicht in einem HOLLYWOOD-Film?" (ich meine, HOLLYWOOD war sogar groß geschrieben) oder "In einem Science-Fiction-Film fallen immer folgende Sätze:") nerven auf Dauer.
6. Schätzing versuchte, ein gutes, zumindest erträgliches Ende zu finden. *Das* ist ihm nun gründlich mißlungen. Die letzten 80-100 Seiten hätte er sich schenken können.
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Gruß
Ralf
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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- Shock Wave Rider
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Nebenbei: Es gibt keine Yrr!
Hier der Beweis:
Delphine retten Schwimmer vor weißem Hai
Die Yrr-Gallerte hätten das nicht zugelassen.
Oder war Greyhound mit seinen Staffeln gerade in der Nähe?
Gruß
Ralf
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Ralf
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Der Schwarm ist ein gutes Buch.
Allerdings muss ich nach der Lektüre von LAUTLOS sagen, dass Schätzing eines kann, was die meisten deutschen Autoren nicht können: Personen plastisch aufbauen, daß man sie greifen kann, egal ob GUT oder BÖSE (auf LAUTLOS gemünzt.) Er schafft es wie kein Zweiter politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge kurzweilig zu erzählen. Kann sein, daß das die MTV-Generation nicht gerne hört, weil man da eben auf komprimierte Kacke steht, aber LAUTLOS ist über weite Strecken besser als der Schwarm. Wer dahinter nur einen Thriller vermutet, sollte es sein lassen, die Substanz von LAUTLOS bietet weit mehr. Und sei es nur zu wissen, was ein guter Whiskey ist. 
