Die Lateiner pflegten dazu zu sagen: De mortuis nil nisi bene. Und daran werde ich versuchen, mich zu halten. So ist es zweifellos gut, dass er inzwischen mehr oder weniger vergessen wurde. Natürlich habe ich nicht alles von ihm gelesen, aber gemeinhin gilt all das, was er vor 1969 geschrieben hat als Pulp reinsten Wassers. Davon habe ich eine Anthologie Sie schenkten uns die Sterne mir angetan.
Und wieder muss ich ihn loben, den bevor ich dieses Machtwerk gelesen hatte, wusste ich gar nicht, dass das Subgenre Sword-Science-Fiction überhaupt existiert. Am besten stellt man sich ein paar verlauste Wikinger in ein so hochmodernes Raumschiff, dass die nur das Ziel eingeben müssen und um den Rest kümmert sich die Technik. Die erste Geschichte war amüsant, die zweite ging so und bei der dritten hatte ich schon raus, dass John Brunner sich hauptsächlich des Deus ex Machina bedient, um eine Geschichte, die eigentlich keinen positiven Ausgang mehr haben kann, doch noch zum Positiven zu wenden.
Andere mögen es anders einschätzen, aber mir geht so was auf Dauer echt auf den Geist, was schnell zu Abzügen in der B-Note führte und danach sogar zu noch drastischeren Punktabzügen.
Aber bleiben wir beim Guten: Der Schockwellenreiter aus dem Jahr 1975 ist definitiv empfehlenswert.
Über den Rest hingegen sollte man eher den Mantel des Schweigens ausbreiten, alleine schon deswegen, weil viele seine hochgerühmten Werken wirklich sehr schlecht gealtert sind.
Zu seiner Zeit mag er großartig gewesen sein, aber heute kann er einfach nicht mehr mithalten. Er starb 1995 an einem Herzinfarkt, als er an der World Science Fiction Convention in Glasgow teilnahm. Aber um ehrlich zu sein: Seit 1980 hat er nichts wirklich Brauchbares mehr rausgebracht.