[Literatur] Neuauflage der "Haarteppichknüpfer"
- breitsameter
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Der Agent, der die Rechte an den Meistbietenden verkauft.Rusch hat geschrieben:Wie ist das eigentlich: Wer ist verantwortlich dafür, das die Rechte von Heyne zu Bastei gingen? Der Verlag oder der Autor?
Ein schlechtes Beispiel: das waren die Originaltitelbilder von Jim Burns.Rusch hat geschrieben:Ach ja: Ich wollte noch zu Ausdruck bringen, dass der Bastei Verlag bei den Cover oft einen schlechten Geschmack bewiesen hat. Wenn ich nur an den Armageddon Zyklus von Hamilton denke....
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
- breitsameter
- Ghu
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Nun ja, das Titelbild wäre tatsächlich ein klassisches Getty Images-Motiv.Marrak hat geschrieben:Na ja, vielleicht ist dieses Getty Images-Blabla auch nur eine generelle Info-Floskel und bezieht sich lediglich auf das (für meinen Geschmack viel zu sterile) Cover ...
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
Und, trotzdem waren die Bilder scheisse. Das soll echt Burns gewesen sein? Kaum zu glauben.breitsameter hat geschrieben:Ein schlechtes Beispiel: das waren die Originaltitelbilder von Jim Burns.Rusch hat geschrieben:Ach ja: Ich wollte noch zu Ausdruck bringen, dass der Bastei Verlag bei den Cover oft einen schlechten Geschmack bewiesen hat. Wenn ich nur an den Armageddon Zyklus von Hamilton denke....
Re: HTK
Ich find's auch geil. Es wendet sich vor allem an eine intelligente Leserschaft. Welche Zielgruppe Bastei ins Auge fasst, darüber wage ich nicht zu spekulieren (abgesehen davon, dass das Bild Andreas' intelligentem Roman in keinster Weise gerecht wird).breitsameter hat geschrieben: MIR gefällt das US-Titelbild. Es ist für ein gebundenes Buch konzipiert und sieht darauf sicher sehr edel aus.
Das mit dem Deal ist nicht so leicht zu erklären. Der Agent hat im Zweifelsfall gar nichts damit zu tun. Die Haarteppichknüpfer sind ja zuerst bei Schneekluth erschienen. Also lagen die Rechte wahrscheinlich dort und wurden von dort aus zuerst an Heyne und später dann an Bastei verkauft. Aber das kann Andreas sicher besser erläutern...
Gruß,
Thomas
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Re: HTK
Für mich ist das Cover der US-Ausgabe das beste, das ich bisher für die Haarteppichknüpfer gesehen habe.Judith Rauch hat geschrieben:Grmmpf...
Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.
Das Titelbild ist auch nicht so der Renner. Oder stehe ich mit meiner Meinung alleine da?
Die Illustrationen von TT sind aber, insbesondere für Quest, 1. Auflage (Eschbach erschienen bei Heyne) und die Die denkenden Wälder (Foster erschienen bei Heyne) deutlich besser.
@TT:
Deine eingereichten Vorschläge hätte ich als Heyne-Verlag blind genommen und auch veröffentlicht.
Liest zur Zeit:
Niven - Der Splitter im Auge Gottes
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Re: HTK
Zum "Haarteppichknüpfer"-Titelbild: Das könnte - einer spontanen Assoziation folgend - das Cover eines Bibi Blocksberg Buches sein. Für meinen Geschmack also eine eindeutige Zielgruppenverfehlung. Ich werde mir dieses Buch bestimmt kaufen, keine Frage, aber irgendwie würde ich mich damit nicht in die Öffentlichkeit wagen. Kann man ein derartiges Buch ungeniert in der U-Bahn lesen, ohne fürchten zu müssen, dass die anderen einen für einen vollkommen infantilen Vollidioten halten?TT hat geschrieben:Welche Zielgruppe Bastei ins Auge fasst, darüber wage ich nicht zu spekulieren (abgesehen davon, dass das Bild Andreas' intelligentem Roman in keinster Weise gerecht wird).
Ein Glück für den Bastei-Verlag, dass Eschbach einen derart guten Namen im deutschsprachigen Raum hat und sich daher dieses Buch - auch trotz dieses Einbandes - gut verkaufen wird.
In meiner Einschätzung, was die Cover-Auswahl des Basteiverlages betrifft, finde ich mich hier zumindest bestätigt. Bis auf Ausnahmen (ich mag z.B. die Covers der Heinlein-Bücher - schön old-school) eigentlich verheerend.
- Stefan Hoffmann
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Re: HTK
Meine Güte. Mach Dir nen Sticker drauf: "Ich bin nicht so blöd, wie dieses Cover vermuten läßt"Motörfisch hat geschrieben:Kann man ein derartiges Buch ungeniert in der U-Bahn lesen, ohne fürchten zu müssen, dass die anderen einen für einen vollkommen infantilen Vollidioten halten?
Stefan, findet das Cover ja nicht wirklich besser
Liest: "Cyberabad" von Ian McDonald
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Haha. Vielleicht wäre das gar nicht mal so eine schlechte Idee? Das könnte man auch verkaufen! Oder neutrale, widerstandsfähige, undurchsichtige Schutzumschläge in den verschiedensten Formaten. Ich glaub', ich werde extra für "Die Haarteppichknüpfer" zum basteln anfangen...Stefan Hoffmann hat geschrieben:Meine Güte. Mach Dir nen Sticker drauf: "Ich bin nicht so blöd, wie dieses Cover vermuten läßt"
Motörfisch, an das Cover denkend und in ein idiosynkratisches Schütteln verfallend.
Re: HTK
Vielleicht nicht.Motörfisch hat geschrieben:Zum "Haarteppichknüpfer"-Titelbild: Das könnte - einer spontanen Assoziation folgend - das Cover eines Bibi Blocksberg Buches sein. Für meinen Geschmack also eine eindeutige Zielgruppenverfehlung.
Zumindest nicht aus Sicht des Verlages.
Ich bin lang genug im Geschäft um zu wissen, dass sich die Verlage sehr viele Gedanken um den Umschlag machen. Da gibt es Konferenzen um Konferenzen. Angefangen von den ersten Entwürfen, über Redaktionssitzungen zum fertigen Bild bis hin zu den Vertretersitzungen.
Dass sie uns ein solches Cover vorsetzen, läßt m.E. Rückschlüsse darüber zu, wie sie uns, ihre Zielgruppe, ihre Leser, sehen und auf welchem Niveau wir uns, ihrer Meinung nach, bewegen.
Schlimm. Damit manövrieren sie die SF selbst in Schundecke, aus der sie seit Jahren, unter viel Wehklagen, herauswollen.
Natürlich kenne ich auch das Argument, dass die Leserschaft der SF zumeist männlich ist und dass man unbedingt die Frauen an die SF bringen möchte. Ist dieses Cover also der Versuch, weibliche Leser anzusprechen? Das wiederum würde ein Licht darauf werfen, welches geistige Niveau man Frauen zutraut.
Mindestens ebenso blamabel, wie ich finde.
Gruß,
Thomas
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Re: HTK
Ich habe das immer für ein Lippenbekenntnis der Verlage gehalten. Natürlich werden in einer Science-Fiction-Reihe keine Bestseller in fünf- oder sechsstelligen Auflagenzahlen verlegt (und falls sich doch mal ein Erfolg abzeichnet, wird es flugs unter dem Label "Roman" in die "Allgemeine Reihe" transferiert), aber der Verlag kann doch mit einem festen Kundenkreis von etwa 1000-5000 Käufern rechnen. Würde dasselbe Science-Fiction-Buch in einer Allgemeinen Reihe als simpler "Roman" erscheinen, hätte er wesentlich größere Konkurrenz und könnte sich (bei der Qualität der meisten Produkte) wohl nicht am Markt behaupten. Anders herum gesagt: Das Label "Science Fiction" verhindert NICHT den Erfolg eines Buches, es GARANTIERT ihn (jedenfalls in einem gewissen Ausmaß). Die Verlage sind meines Erachtens gar nicht interessiert, dass sich die Dinge ändern. Warum sollten sie auf ein Erfolgsrezept verzichten?TT hat geschrieben: Schlimm. Damit manövrieren sie die SF selbst in Schundecke, aus der sie seit Jahren, unter viel Wehklagen, herauswollen.
Nessuno
Omnis clocha clochabilis, in clocherio clochando, clochans clochativo clochare facit clochabiliter clochantes. Parisius habet clochas. Ergo gluc (Rabelais).
Re: HTK
Nessuno hat geschrieben:Das Label "Science Fiction" verhindert NICHT den Erfolg eines Buches, es GARANTIERT ihn
Die Argumentation kann ich nicht nachvollziehen.
Laut Börsenblatt ist die SF der klare Verlierer 2004. Während alle anderen Genres (abgesehen von Fantasy, bei der Stagnation herrscht) leicht verbessern konnten, ging es bei SF weiter abwärts. Auflagen von 2.000 Exemplaren sind normal, danach wandert ein Buch zum Ramscher. Jeder Autor, der über seine Vorauszahlung hinaus noch einmal Geld sehen möchte, bettelt händeringend darum, in die allgemeine Reihe zu kommen. Autoren wie Andreas, die sich überduchschnittlich gut in der SF verkaufen, wandern in die allgemeine Reihe, und zwar nicht damit sich ihr Absatz dort verschlechtert, sondern weil man sich dort einen weitaus größeren Erfolg verspricht.
M.E. bestehen die SF-Reihen nur noch, weil man die paar Stammleser nicht vergraulen möchte und darauf hofft, dass der Trend irgendwann wieder in die andere Richtung ausschlagen möge.
Gruß,
Thomas
Re: HTK
Die Buchhandlungen erleichtern mir aber auch nicht gerade den Kauf von SF-Romanen. Es gibt in der Buchhandlung meines Vertrauens keinen Unterschied mehr zwischen SF und Fantasy sowie Serien beider Gattungen. Hinzu kommt eine schlechte oder gar keine Beratung.TT hat geschrieben:Die Argumentation kann ich nicht nachvollziehen.
Laut Börsenblatt ist die SF der klare Verlierer 2004. Während alle anderen Genres (abgesehen von Fantasy, bei der Stagnation herrscht) leicht verbessern konnten, ging es bei SF weiter abwärts. Auflagen von 2.000 Exemplaren sind normal, danach wandert ein Buch zum Ramscher. Jeder Autor, der über seine Vorauszahlung hinaus noch einmal Geld sehen möchte, bettelt händeringend darum, in die allgemeine Reihe zu kommen.
Für mich ist es schon schwierig einen neuen, guten Roman zu finden und ich kenne mich in diesem Bereich aus. Für Neueinsteiger wahrscheinlich undurchschaubar.
Übrigens bei einer wieteren Neuauflage würde ich mich über ein Cover von Dir auch freuen. Die Landchaft gefällt mir am Besten. Da werde ich doch neugierig was mich hinter dem Buchdeckel erwartet. Die anderen beiden Entwürfe erinnern mich wie schon gesagt wurde sehr an "Dune".
Gruß
Wolle
Zuletzt geändert von Random am 29. Januar 2005 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
- Motörfisch
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Re: HTK
Was meines Erachtens aber noch nicht den Unterschied zwischen z.B. Heyne und Bastei erklärt. Ich glaube - unterm Strich - werden sich wohl die meisten darüber einig sein, dass Bastei nicht unbedingt - naja, wie soll ich es sagen - über ästhetisches Gespür verfügt. Heyne: sehr gutes Artwork bis Edeltrash. Bastei: meist in die Trash-Richtung.TT hat geschrieben:Dass sie uns ein solches Cover vorsetzen, läßt m.E. Rückschlüsse darüber zu, wie sie uns, ihre Zielgruppe, ihre Leser, sehen und auf welchem Niveau wir uns, ihrer Meinung nach, bewegen.
Schlimm. Damit manövrieren sie die SF selbst in Schundecke, aus der sie seit Jahren, unter viel Wehklagen, herauswollen.
Natürlich kenne ich auch das Argument, dass die Leserschaft der SF zumeist männlich ist und dass man unbedingt die Frauen an die SF bringen möchte. Ist dieses Cover also der Versuch, weibliche Leser anzusprechen? Das wiederum würde ein Licht darauf werfen, welches geistige Niveau man Frauen zutraut.
Mindestens ebenso blamabel, wie ich finde.
Verständlicherweise werden die Verlage versuchen, am Einband kenntlich zu machen, dass es sich hierbei um Science Fiction handelt. What you see, is what you get. (Wobei ich selbst eigentlich nichts gegen sterile Einbände habe. Ich mag es eher minimalistisch.) Die Frage, die ich mir also bei "Die Haarteppichknüpfer" stelle ist, ob dem hier Rechnung getragen wird. Ich assoziiere lediglich den Namen mit SF, den Einband jedoch nicht. Vielleicht will Bastei ja wirklich Kinder und Frauen ansprechen. Was der Einband über die Haltung des Verlages Frauen gegenüber verrät, hast du dabei ja schon angesprochen.
Re: HTK
Oh je, ich wusste nicht, dass es so schlecht aussieht. Na, ich werde mich nicht mehr über die hohen Preise eines SF Buchs beschweren.TT hat geschrieben:
Laut Börsenblatt ist die SF der klare Verlierer 2004. Während alle anderen Genres (abgesehen von Fantasy, bei der Stagnation herrscht) leicht verbessern konnten, ging es bei SF weiter abwärts. Auflagen von 2.000 Exemplaren sind normal, danach wandert ein Buch zum Ramscher. Jeder Autor, der über seine Vorauszahlung hinaus noch einmal Geld sehen möchte, bettelt händeringend darum, in die allgemeine Reihe zu kommen. Autoren wie Andreas, die sich überduchschnittlich gut in der SF verkaufen, wandern in die allgemeine Reihe, und zwar nicht damit sich ihr Absatz dort verschlechtert, sondern weil man sich dort einen weitaus größeren Erfolg verspricht.
M.E. bestehen die SF-Reihen nur noch, weil man die paar Stammleser nicht vergraulen möchte und darauf hofft, dass der Trend irgendwann wieder in die andere Richtung ausschlagen möge.