Man bekommt einerseits ein ausgehandeltes Honorar (hoch lebe dabei der ausgefuchste Literaturagent). Dieser Garantievorschuß wird in drei Etappen gezahlt: 1) bei Vertagsabschluss, 2) bei Ablieferung Manuskript, und 3) bei Erscheinen des Buches.
Zudem erhält man natürlich festgelegte Tantiemensätze, sprich: pro verkauftes Buch X Prozent vom Nettoverkaufspreis. Diese Tantiemen sind gestaffelt und steigern sich je nach Absatz, also bei Taschebüchern z. B. 5% von 0 - 15.000 Exemplare, 6% bis 25.000 Exemplare, und 7% darüber (Beispielwerte). Die Tantiemen bei Hardcovern sind natürlich etwas höher.
Die Tantiemen weden ab Erstverkaufstag mit dem zuvor ausbezahlten Garantiehonorar verrechnet. Bei "Lord Gamma" beispielsweise flatterten lange Zeit Abrechnungen ins Haus, auf denen groß und fett "Bestätigung Negativsaldo" stand.

Erst ab knapp 11.000 verkauften Exemplaren, also mehr als die erste Auflage betrug !!!), gleichen sich die Tantiemen mit dem Garantiehonorar ab und sorgen (endlich!) für ein wenig Gewinn.
Dies nur als Rechen-Info für alle, die das Autorenleben durch die rosarote Brille sehen - und um den irgendwie in die Welt gesetzten Trugschluss zu zerstreuen, "Gamma" wäre der totale Reibach gewesen. Bis endlich mal schwarze Zahlen unter dem Strich stehen, ist es ein langer Weg. Dessen sollten sich alle, die einen Roman veröffentlichen wollen, bewusst sein. Es gibt für einen aufstrebenden Autor kaum etwas Problematischeres, als bei den Verlagsbuchmachern den zweifelhaften Ruf zu gewinnen, seine Garantiehonorare nicht einzuspielen. Das böse Wort heisst dann: Unrentabel ...