[Literatur] Neuauflage der "Haarteppichknüpfer"

Science Fiction in Buchform
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andy
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Re: HTK

Ungelesener Beitrag von andy »

TT hat geschrieben:M.E. bestehen die SF-Reihen nur noch, weil man die paar Stammleser nicht vergraulen möchte und darauf hofft, dass der Trend irgendwann wieder in die andere Richtung ausschlagen möge.

Gruß,

Thomas
mich wundert, dass sf-themen an der kinokasse eine ganz große rolle spielen. irgendwie kann der trend wohl nicht auf den buchmarkt übertragen werden...

schade eigentlich. einige autoren und bücher hätten sicherlich mehr aufmerksamkeit verdient...

andy
Zuletzt geändert von andy am 1. Februar 2005 08:55, insgesamt 1-mal geändert.
Decius
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Re: HTK

Ungelesener Beitrag von Decius »

andy hat geschrieben:
mich wundert, dass sf-themen an der kinokasse ein ganz große rolle spielen. irgendwie kann der trend wohl nicht auf den buchmarkt übertragen werden...

andy
In den USA schein SF ziemlich gut zu laufen, zumindest 2003. Wie es 2004 war weiß ich aber leider nicht.
Wolle
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Ungelesener Beitrag von Wolle »

Guckt mal auf:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3404243374/

Anstelle von Andreas Eschbach würde ich Amazon bitten, seinen Titel nicht eigenmächtig zu ändern. DER Haarteppichknüpfer ... tz tzt tz
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Re: HTK

Ungelesener Beitrag von Space Cadet »

mich wundert, dass sf-themen an der kinokasse ein ganz große rolle spielen. irgendwie kann der trend wohl nicht auf den buchmarkt übertragen werden...
Da bestätigen sich doch die Vorurteile der Verlage. Der geistig arme Sci-Fi Fan will nicht lesen, sondern seinen Schund im Kino konsumieren. Was läuft denn so unter dem Begriff SF erfolgreich im Kino? Riddick, Star Wars, I Robot und was weiß ich. Da geht es um Action und Explosionen! Der wundervolle Film Equilibrium ist ja wohl ziemlich gefloppt, was ich so höre. Das ist schon wieder zu anspruchsvoll! Film ist eine ganz andere Nummer, als tatsächlich ein Buch in die Hand zu nehmen und sich mit fremden Welten und Ideen tatsächlich geistig auseinander zu setzen. Dazu kommt noch der schlechte Ruf, den SF in Deutschland mit sich rumschleppt.
Liest gerade:
Carl Hiaasen - Stormy Weather + Lucky You (non-SF)
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Sorry, das ich lache, aber was bitte ist an Equilibrium anspruchsvoll. Für mich war der Film Mainstream Schrott. Aber wir wollen nicht streiten. ;)
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andy
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Re: HTK

Ungelesener Beitrag von andy »

Space Cadet hat geschrieben: Da bestätigen sich doch die Vorurteile der Verlage. Der geistig arme Sci-Fi Fan will nicht lesen, sondern seinen Schund im Kino konsumieren.
lassen wir die qualität mal aussen vor, es ging ja auch eher um die geringen auflagen von sf-büchern.
und da wundert es mich schon, dass sf-themen keine größere rolle spielen.
und sei es nur "schrott"!

andy
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Shock Wave Rider
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Re: HTK

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

andy hat geschrieben:[...] es ging ja auch eher um die geringen auflagen von sf-büchern.
und da wundert es mich schon, dass sf-themen keine größere rolle spielen.
Die Themen spielen schon eine große Rolle.
Denk nur an die großen Erfolge von "Das Jesus-Video" bzw. "Der Schwarm". Beides sind reinrassige SF-Romane.

Der Punkt ist: Sie werden nicht als SF wahrgenommen.
Weil sie von den Verlagen eher in die Allgemeinen Reihen gepackt werden und nicht in der SF-Nische.

Gruß
Ralf
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möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

andy hat geschrieben:lassen wir die qualität mal aussen vor, es ging ja auch eher um die geringen auflagen von sf-büchern.
Leute, glaubt nicht immer, die Auflagen von SF-Titeln seien so dermaßen gering! Manche meiner Mainstream-Übersetzungen haben auch nur Startauflagen von 5.000 Exemplaren und das durchaus in großen Verlagen.
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Siegfried Langer
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Ungelesener Beitrag von Siegfried Langer »

Frank Böhmert hat geschrieben:Leute, glaubt nicht immer, die Auflagen von SF-Titeln seien so dermaßen gering! Manche meiner Mainstream-Übersetzungen haben auch nur Startauflagen von 5.000 Exemplaren und das durchaus in großen Verlagen.
Ich habe mal gelesen, dass der Break-Even-Point für Taschenbücher - grob geschätzt - bei einer Auflage von 10.000 Stück liegt.
Weiß da jemand Näheres?

S.
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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

siegfried.langer hat geschrieben:Ich habe mal gelesen, dass der Break-Even-Point für Taschenbücher - grob geschätzt - bei einer Auflage von 10.000 Stück liegt.
Weiß da jemand Näheres?
Das hängt ja extrem von der Größe des Verlages ab. Für einen kleinen Verlag liegt der "Break-Even-Point" erheblich niedriger; der hätte bei einer Auflage von 10.000 eher den "Break-Down-Point" erreicht. Wegen Infarktgefahr. :biggrin:
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Siegfried Langer
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Ungelesener Beitrag von Siegfried Langer »

Frank Böhmert hat geschrieben:
siegfried.langer hat geschrieben:Ich habe mal gelesen, dass der Break-Even-Point für Taschenbücher - grob geschätzt - bei einer Auflage von 10.000 Stück liegt.
Weiß da jemand Näheres?
Das hängt ja extrem von der Größe des Verlages ab. Für einen kleinen Verlag liegt der "Break-Even-Point" erheblich niedriger; der hätte bei einer Auflage von 10.000 eher den "Break-Down-Point" erreicht. Wegen Infarktgefahr. :biggrin:
Ja, okay, ich meinte schon eher den traditionellen Publikumsverlag.

S.
Fjunch-Klick
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Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Frank Böhmert hat geschrieben:Leute, glaubt nicht immer, die Auflagen von SF-Titeln seien so dermaßen gering!
tolles beispiel ist doch michael marraks "lord gamma" mit einer fünfstelligen startauflage bei lübbe
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Marrak
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Ungelesener Beitrag von Marrak »

Fjunch-Klick hat geschrieben:tolles beispiel ist doch michael marraks "lord gamma" mit einer fünfstelligen startauflage bei lübbe
Das lag allerdings vor allem daran, dass "Lord Gamma" damals als SF-Buchtip des Monats erschien und somit eine Sonderstellung einnahm. In so einem Fall findet ein Buch automatisch mehr Beachtung und die Buchhändler ordern deutlich mehr Exemplare als bei "normalen" Reihenveröffentlichungen. Dass das Buch allerdings so erfolgreich laufen würde, hatte damals eigentlich alle überrascht (es kletterte z. B. bei Amazon.de für einige Zeit bis auf Verkaufsrang 4 - und überholte sogar den Dalai Lama ... :biggrin: ).

In der Regel liegt die Startauflage von SF-Büchern tatsächlich "nur" bei 5000 bis 8000 Exemplaren, wobei ich auch nur für Lübbe sprechen kann. Wie hoch die Heyne-Auflagen sind, weiß ich nicht. Dass die Absatzzahlen von "Gamma" inzwischen bei weit über 10.000 liegen, lässt vermuten, dass das Buch (ebenso wie Andreas Eschbachs "Quest" u. ä.) den Leserkreis der SF längst verlassen hat.
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Judith Rauch

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Ungelesener Beitrag von Judith Rauch »

Bekommen die Autoren ein festes Honorar pro Buch, oder werden sie prozentual am Umsatz beteiligt? Also, was weiß ich 15 % pro verkauftes Buch, oder so.
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Marrak
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Ungelesener Beitrag von Marrak »

Man bekommt einerseits ein ausgehandeltes Honorar (hoch lebe dabei der ausgefuchste Literaturagent). Dieser Garantievorschuß wird in drei Etappen gezahlt: 1) bei Vertagsabschluss, 2) bei Ablieferung Manuskript, und 3) bei Erscheinen des Buches.

Zudem erhält man natürlich festgelegte Tantiemensätze, sprich: pro verkauftes Buch X Prozent vom Nettoverkaufspreis. Diese Tantiemen sind gestaffelt und steigern sich je nach Absatz, also bei Taschebüchern z. B. 5% von 0 - 15.000 Exemplare, 6% bis 25.000 Exemplare, und 7% darüber (Beispielwerte). Die Tantiemen bei Hardcovern sind natürlich etwas höher.

Die Tantiemen weden ab Erstverkaufstag mit dem zuvor ausbezahlten Garantiehonorar verrechnet. Bei "Lord Gamma" beispielsweise flatterten lange Zeit Abrechnungen ins Haus, auf denen groß und fett "Bestätigung Negativsaldo" stand. :oops: Erst ab knapp 11.000 verkauften Exemplaren, also mehr als die erste Auflage betrug !!!), gleichen sich die Tantiemen mit dem Garantiehonorar ab und sorgen (endlich!) für ein wenig Gewinn.

Dies nur als Rechen-Info für alle, die das Autorenleben durch die rosarote Brille sehen - und um den irgendwie in die Welt gesetzten Trugschluss zu zerstreuen, "Gamma" wäre der totale Reibach gewesen. Bis endlich mal schwarze Zahlen unter dem Strich stehen, ist es ein langer Weg. Dessen sollten sich alle, die einen Roman veröffentlichen wollen, bewusst sein. Es gibt für einen aufstrebenden Autor kaum etwas Problematischeres, als bei den Verlagsbuchmachern den zweifelhaften Ruf zu gewinnen, seine Garantiehonorare nicht einzuspielen. Das böse Wort heisst dann: Unrentabel ...
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