Vergessene SF-Filme
Re: Vergessene SF-Filme
Es gibt tatsächlich Filme, die hatten nie eine Chance. Und mit "Chance" meine ich jetzt nicht Chance auf Unsterblichkeit, sondern einfach nur die Chance auf eine längerfristige großflächige Wahrnehmung; mithin also chancenlose Filme - Filme, die quasi zum vergessen geboren wurden.
Zwei Beispiele aus neuerer Zeit:
Maggie und Vice.
Zu Maggie kann ich nicht viel schreiben. Die BD steht zwar seit längerer Zeit bei uns im Regal, gesehen habe ich diesen Film jedoch noch nicht.
Keine Ahnung, warum; vielleicht habe ichs ja vergessen. Es geistern lediglich die ein oder anderen positiven Anmerkungen zu Schwarzeneggers Performance in meinem Hirn.
Anders mit Vice. Dieser Film ist alleine deswegen sehenswert, weil Bruce Willis hier, anders als sonst in seiner Historie, mal einen Bösewicht spielt; einen skrupellosen Geschäftsmann.
Okay, seine Performance als Bösewicht reicht nicht annähernd an die von Tom Cruise heran, welcher in Collateral einen Auftragsmörder spielte der abends in LAX ankommt, nach einem Cameo von Jason Statham einen Koffer mit den Todeslisten erhält und loslegt. Wie von TC nicht anders zu erwarten: grandios auch wg der Interaktionen mit seinem Taxi-Chauffeur (Jamie Fox).
Willis spielt den Leiter eines Vergnügungsparks in dem die (vorwiegend männlichen) Gäste mit den dort gehaltenen (vorwiegend weiblichen) KI machen können, was sie wollen; was sie auch tun. Jeweils um etwa 03:00 Uhr ist Schuss mit (keineswegs) lustig. Ein über dem Park abgestrahltes Gehirn-Signal löscht die Erinnerungen der KI an das was Mann mit ihnen gemacht hat. Die umfangreich vorhandenen Verletzungen, Foltermerkmale und Tötungen werden mit Nano-Technologie repariert und 5h später fängt der neue Tag an genau so wie alle anderen vorher.
Irgendwann aber bleibt das Gehirn-Signal aus und die KI merken was sie sind, wo sie sind und was mit ihnen gemacht wird.
Ihre Rache ist beachtlich.
OK, erinnert z. B. an Westworld, Futureworld und an die ein oder andere Sequenz aus (ich glaube) Jupiter Ascending u.v.m.
Gleichwohl ist dieser Film eigenständig, nach meiner Auffassung sehenswert und erinnert deutlich an den Spruch von Frank Schätzing:
Die Erfindung der Künstlichen Intelligenz ist die letzte Erfindung, die die Menschheit machen wird.
Leider, leider ein außerhalb des Genres nahezu vergessener SF - Film.
Gast09
Zwei Beispiele aus neuerer Zeit:
Maggie und Vice.
Zu Maggie kann ich nicht viel schreiben. Die BD steht zwar seit längerer Zeit bei uns im Regal, gesehen habe ich diesen Film jedoch noch nicht.
Keine Ahnung, warum; vielleicht habe ichs ja vergessen. Es geistern lediglich die ein oder anderen positiven Anmerkungen zu Schwarzeneggers Performance in meinem Hirn.
Anders mit Vice. Dieser Film ist alleine deswegen sehenswert, weil Bruce Willis hier, anders als sonst in seiner Historie, mal einen Bösewicht spielt; einen skrupellosen Geschäftsmann.
Okay, seine Performance als Bösewicht reicht nicht annähernd an die von Tom Cruise heran, welcher in Collateral einen Auftragsmörder spielte der abends in LAX ankommt, nach einem Cameo von Jason Statham einen Koffer mit den Todeslisten erhält und loslegt. Wie von TC nicht anders zu erwarten: grandios auch wg der Interaktionen mit seinem Taxi-Chauffeur (Jamie Fox).
Willis spielt den Leiter eines Vergnügungsparks in dem die (vorwiegend männlichen) Gäste mit den dort gehaltenen (vorwiegend weiblichen) KI machen können, was sie wollen; was sie auch tun. Jeweils um etwa 03:00 Uhr ist Schuss mit (keineswegs) lustig. Ein über dem Park abgestrahltes Gehirn-Signal löscht die Erinnerungen der KI an das was Mann mit ihnen gemacht hat. Die umfangreich vorhandenen Verletzungen, Foltermerkmale und Tötungen werden mit Nano-Technologie repariert und 5h später fängt der neue Tag an genau so wie alle anderen vorher.
Irgendwann aber bleibt das Gehirn-Signal aus und die KI merken was sie sind, wo sie sind und was mit ihnen gemacht wird.
Ihre Rache ist beachtlich.
OK, erinnert z. B. an Westworld, Futureworld und an die ein oder andere Sequenz aus (ich glaube) Jupiter Ascending u.v.m.
Gleichwohl ist dieser Film eigenständig, nach meiner Auffassung sehenswert und erinnert deutlich an den Spruch von Frank Schätzing:
Die Erfindung der Künstlichen Intelligenz ist die letzte Erfindung, die die Menschheit machen wird.
Leider, leider ein außerhalb des Genres nahezu vergessener SF - Film.
Gast09
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Re: Vergessene SF-Filme
Es gibt eine Reihe von "unbekannteren" SF. Aber es ist auch viel B-Qualität darunter.
Orbiter 9
Das Morgan-Projekt
Cargo
Eva
Projekt Brainstorm
Vesper
Magellan
Salyut 7
Welt am Draht
Phase IV
Chrysalis
Osiris Child
Children of men
Babylon A.D.
The quiet earth
The signal
Und dann die unzähligen Teenager-Endzeit-Zombie-Apokalypse-Filme, von denen ich alleine 8 ungeöffnet hier stehen habe.
Zu "Maggie": ich habe ihn unter meiner eigenen Kategorie "Teenager-Zombie-Filme" (s.o.) einsortiert. Wenn man die Filme für junge Erwachsene als SF hinzuzählt, kommt man auf sehr viele. Allerdings wiederholen die sich oft thematisch. Schätze sind selten dabei.
"Vice" habe ich mal auf meine Liste gesetzt.
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Und dann die unzähligen Teenager-Endzeit-Zombie-Apokalypse-Filme, von denen ich alleine 8 ungeöffnet hier stehen habe.
Zu "Maggie": ich habe ihn unter meiner eigenen Kategorie "Teenager-Zombie-Filme" (s.o.) einsortiert. Wenn man die Filme für junge Erwachsene als SF hinzuzählt, kommt man auf sehr viele. Allerdings wiederholen die sich oft thematisch. Schätze sind selten dabei.
"Vice" habe ich mal auf meine Liste gesetzt.
Zuletzt geändert von Badabumm am 6. Juni 2024 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“
Harald Lesch
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Re: Vergessene SF-Filme
Durch die Erwähnung des Films The Morgan Projekt hast du eine Schublade geöffnet, die ich auch schon öffnen wollte: SF mit Kindern.
Und klar, wir sind hier bei den eher vergessenen Genre - Filmen - also nichts mit E.T., Jurassic Park oder Super 8, (wobei letzterer schon an der Grenze kratzt) sondern eben:
Let me in, A.I., D.A.R.Y.L., Wer ist Hannah und The Morgan Projekt. Und ganz sicher noch etliche mehr die allerdings wohl auch bei mir dem Vergessen anheim gefallen sind.
A.I. ist ein Spielberg - Film und er ist teilweise sehr langatmig. Die Idee aber ist gut, sehr gut. Ein Ehepaar verliert ihren etwa 10-jährigen Sohn durch einen Unfall. Sie kompensieren den Schmerz indem sie einen ähnlich aussehenden KI - Jungen kaufen.
Klappt alles gut und also aktivieren sie die zweite KI - Stufe. Die KI wird die Person welche ihr gegenüber ein genau definiertes Code - Wort ausspricht immer und bedingungslos lieben. Auch das klappt. Doch plötzlich erwacht ihr leiblicher Sohn aus dem Koma und sie setzen die KI irgendwo in einem Sumpfgebiet aus. Sehr tragisch das alles und leider auch sehr langatmig; die Handlung verläuft über mehrere hundert Jahre. Haley Joel Osment spielt seine Hauptrolle hier genauso faszinierend wie in The Sixth Sense (er hatte vorher bereits einen kleinen Auftritt als Sohn von Forrest Gump).
Gleichwohl ist dieser Film anstrengend weil er kein Ende findet und daher nicht auf meiner Favoritenliste.
Ganz anders: Wer ist Hannah. Der Film wird von einer brilliant aufspielenden Saoirse Ronan getragen. Sie ist eine Kampf - KI und wächst bei ihrem katlherzigen Vater auf, der das weiß; Eric Bana als Unsympathico. Aber noch besser ist Cate Blanchett als Bösewicht. Alles dies vereinigt sich zu einem fulminanten Action - Film weitgehend ohne Längen und mit hohem Sympathiepotenzial für Hannah.
Mit D.A.R.Y.L. ist es eigentlich genau so: Data Analysing Robot Youth Lifeform = DARYL. Auf deutsch: Daten Analysierender Roboter Y Lebensform
Auch er erkennt sein Schicksal und flüchtet. Beste Szene: Daryl besteigt einen Stealth-Bomber, analysiert das Cockpit und fliegt los.
Mein Favorit aber wäre Let me in. Cloe Grace Moretz startet ihre Karriere. Sie spielt einen etwa 10 Jahre alten Vampir welcher zu schwach ist, um Menschenblut durch Tötung zu erlangen. Sie braucht Hilfe. Okay, das muss jetzt gesagt werden:
Ein vergessener SF - Film dem aber m.E. immer mal wieder Streicheleinheiten zugeführt werden sollten.
Ach ja: Die Erwähnung von Quiet Earth erzeugte bei mir eine Gänsehaut.
Gast09
Und klar, wir sind hier bei den eher vergessenen Genre - Filmen - also nichts mit E.T., Jurassic Park oder Super 8, (wobei letzterer schon an der Grenze kratzt) sondern eben:
Let me in, A.I., D.A.R.Y.L., Wer ist Hannah und The Morgan Projekt. Und ganz sicher noch etliche mehr die allerdings wohl auch bei mir dem Vergessen anheim gefallen sind.
A.I. ist ein Spielberg - Film und er ist teilweise sehr langatmig. Die Idee aber ist gut, sehr gut. Ein Ehepaar verliert ihren etwa 10-jährigen Sohn durch einen Unfall. Sie kompensieren den Schmerz indem sie einen ähnlich aussehenden KI - Jungen kaufen.
Klappt alles gut und also aktivieren sie die zweite KI - Stufe. Die KI wird die Person welche ihr gegenüber ein genau definiertes Code - Wort ausspricht immer und bedingungslos lieben. Auch das klappt. Doch plötzlich erwacht ihr leiblicher Sohn aus dem Koma und sie setzen die KI irgendwo in einem Sumpfgebiet aus. Sehr tragisch das alles und leider auch sehr langatmig; die Handlung verläuft über mehrere hundert Jahre. Haley Joel Osment spielt seine Hauptrolle hier genauso faszinierend wie in The Sixth Sense (er hatte vorher bereits einen kleinen Auftritt als Sohn von Forrest Gump).
Gleichwohl ist dieser Film anstrengend weil er kein Ende findet und daher nicht auf meiner Favoritenliste.
Ganz anders: Wer ist Hannah. Der Film wird von einer brilliant aufspielenden Saoirse Ronan getragen. Sie ist eine Kampf - KI und wächst bei ihrem katlherzigen Vater auf, der das weiß; Eric Bana als Unsympathico. Aber noch besser ist Cate Blanchett als Bösewicht. Alles dies vereinigt sich zu einem fulminanten Action - Film weitgehend ohne Längen und mit hohem Sympathiepotenzial für Hannah.
Mit D.A.R.Y.L. ist es eigentlich genau so: Data Analysing Robot Youth Lifeform = DARYL. Auf deutsch: Daten Analysierender Roboter Y Lebensform
Auch er erkennt sein Schicksal und flüchtet. Beste Szene: Daryl besteigt einen Stealth-Bomber, analysiert das Cockpit und fliegt los.
Mein Favorit aber wäre Let me in. Cloe Grace Moretz startet ihre Karriere. Sie spielt einen etwa 10 Jahre alten Vampir welcher zu schwach ist, um Menschenblut durch Tötung zu erlangen. Sie braucht Hilfe. Okay, das muss jetzt gesagt werden:
Der Film ist spannend, CGM bringt das Leiden des kindlichen Vampirs perfekt rüber und dem in der Schule von einer Bande gnadenlos unterdrücktem etwa gleichaltrigem Jungen wird auch geholfen. Es fließt viel Blut, ist ja klar und Richard Jenkins (hier im Genre nicht ganz unbekannt) gibt klar zu erkennen, dass er nach 40 Jahren Morden keine Lust mehr hat.
Ein vergessener SF - Film dem aber m.E. immer mal wieder Streicheleinheiten zugeführt werden sollten.
Ach ja: Die Erwähnung von Quiet Earth erzeugte bei mir eine Gänsehaut.
Gast09
Re: Vergessene SF-Filme
Ich muss da leider ebenfalls mit-einstimmen. Das Buch "Timeline" fand ich großartig, aber die Verfilmung wiederum sehr enttäuschend. War ja auch leider nur ein B-Movie.
Aber recht passend zum Thema: Bei mir läuft aktuell "Der Schatz im All".
... Also ich muss mich da, ehrlich gesagt, schon ganz schön aufraffen. Die Serie ist nicht gut gealtert. Ich kann nur alle paar Tage mal eine Folge gucken, und wohl nur die viele Nostalgie hält mich bei Laune. (Bin aktuell bei der vierten Folge.)
Ein großer Pluspunkt in der Serie ist immerhin Anthony Quinn. Mit seiner sehr charismatischen Art ist er für mich, wohl immer noch, die Idealbesetzung für John Silver.
Aber recht passend zum Thema: Bei mir läuft aktuell "Der Schatz im All".

... Also ich muss mich da, ehrlich gesagt, schon ganz schön aufraffen. Die Serie ist nicht gut gealtert. Ich kann nur alle paar Tage mal eine Folge gucken, und wohl nur die viele Nostalgie hält mich bei Laune. (Bin aktuell bei der vierten Folge.)
Ein großer Pluspunkt in der Serie ist immerhin Anthony Quinn. Mit seiner sehr charismatischen Art ist er für mich, wohl immer noch, die Idealbesetzung für John Silver.
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Re: Vergessene SF-Filme
Wenn man Zombie, Apokalype- und Jugendfilme dazurechnen möchte, wird die Liste ziemlich lang, Vielleicht sind diese Film aber gar nicht für die „Ewigkeit“ gemacht, da es nun mal um zeitabhängige Jugendthemen geht.
The Girl with all the gifts - mal eine andere Wende
Train to Busan - Zombies im Überfluss, rasant
Warm Bodies- rührend und trivial
The cured - Zombie-Diskriminierungsthematik
12 Monkeys - grandiose Schauspieler, aber übers Ziel hinausgeschossen
Leave to trace
Monsters (nicht der 2-Frauen-Film)
Involution
Singularity
Apokalypse
Seelen
The Maze
Die 5. Welle
usw.
Was ich aber noch erwähnen würde, wäre „Das blaue Palais“. Wie in deutschen Filmen üblich, ist es etwas kopflastig und nicht immer mitreißend, aber mit sehr guten Ideen ausgestattet. Die Wissenschaftler dort haben etwas von Lems Professor Tarantoga.
Zu den Erler-Filmen, neben seinen bekannteren Klassikern, gehört auch „Die Halde“, die ein wenig wie „Stalker gemixt mit Godot light“ ist, kafkaesk, und man könnte es sicher auch mit Hausmeister Krause verfilmen, aber man bedenke, wie früh der produziert wurde...
Apropos Lem und Strugatzki: „Stalker“ und „Solaris (Tarkowski)“ sind zwar auch Klassiker, werden aber nach den entsprechenden Neuverfilmungen, die zeitgemäßes Getöse enthalten, nur selten erwähnt. Gut, für beide Filme muss man leidensfähig sein, aber die Umsetzungen sind adäquat. Ich warte ja auch eine gelungene Pirx- oder Tichy-Verfilmung (und die peinliche deutsche Serie zähle ich mal nicht dazu).
„Der Kongress“ hat ja irgendwie gar nichts mit dem Original zu tun, enthält Tricksequenzen, die an „Yellow Submarine“ erinnern könnten, aber insgesamt ist der Film eher anstrengend.
Eine SF-Umsetzung des Romans: „Jugend ohne Gott“. Tja, kommt nicht annähernd an das Originalbuch heran.
Die alte „Planet-der-Affen“-Box habe ich mir jetzt gegönnt. Von den 5 Filmen kenne ich nur die ersten drei. Nachdem nun die Neuverfilmung raus ist, redet keiner mehr über das Original. Klar, von Heston hat man heute eine ablehnende Meinung, aber er war mal genau das Gegenteil von heute. Der erste Teil gehört in gewisser Weise zum Kultinventar.
Ein sehr zeitnaher SF ist „Into the forest“, in dem einfach mal der Strom ausfällt. Was dann nach Tagen, Wochen, Monaten passiert, möchte ich mir nicht ausmalen. Ellen Page, die sowohl mitgespielt als auch mitproduziert hat, hat sich das ausgemalt.
The Girl with all the gifts - mal eine andere Wende
Train to Busan - Zombies im Überfluss, rasant
Warm Bodies- rührend und trivial
The cured - Zombie-Diskriminierungsthematik
12 Monkeys - grandiose Schauspieler, aber übers Ziel hinausgeschossen
Leave to trace
Monsters (nicht der 2-Frauen-Film)
Involution
Singularity
Apokalypse
Seelen
The Maze
Die 5. Welle
usw.
Was ich aber noch erwähnen würde, wäre „Das blaue Palais“. Wie in deutschen Filmen üblich, ist es etwas kopflastig und nicht immer mitreißend, aber mit sehr guten Ideen ausgestattet. Die Wissenschaftler dort haben etwas von Lems Professor Tarantoga.
Zu den Erler-Filmen, neben seinen bekannteren Klassikern, gehört auch „Die Halde“, die ein wenig wie „Stalker gemixt mit Godot light“ ist, kafkaesk, und man könnte es sicher auch mit Hausmeister Krause verfilmen, aber man bedenke, wie früh der produziert wurde...
Apropos Lem und Strugatzki: „Stalker“ und „Solaris (Tarkowski)“ sind zwar auch Klassiker, werden aber nach den entsprechenden Neuverfilmungen, die zeitgemäßes Getöse enthalten, nur selten erwähnt. Gut, für beide Filme muss man leidensfähig sein, aber die Umsetzungen sind adäquat. Ich warte ja auch eine gelungene Pirx- oder Tichy-Verfilmung (und die peinliche deutsche Serie zähle ich mal nicht dazu).
„Der Kongress“ hat ja irgendwie gar nichts mit dem Original zu tun, enthält Tricksequenzen, die an „Yellow Submarine“ erinnern könnten, aber insgesamt ist der Film eher anstrengend.
Eine SF-Umsetzung des Romans: „Jugend ohne Gott“. Tja, kommt nicht annähernd an das Originalbuch heran.
Die alte „Planet-der-Affen“-Box habe ich mir jetzt gegönnt. Von den 5 Filmen kenne ich nur die ersten drei. Nachdem nun die Neuverfilmung raus ist, redet keiner mehr über das Original. Klar, von Heston hat man heute eine ablehnende Meinung, aber er war mal genau das Gegenteil von heute. Der erste Teil gehört in gewisser Weise zum Kultinventar.
Ein sehr zeitnaher SF ist „Into the forest“, in dem einfach mal der Strom ausfällt. Was dann nach Tagen, Wochen, Monaten passiert, möchte ich mir nicht ausmalen. Ellen Page, die sowohl mitgespielt als auch mitproduziert hat, hat sich das ausgemalt.
Zuletzt geändert von Badabumm am 6. Juni 2024 22:17, insgesamt 3-mal geändert.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“
Harald Lesch
Harald Lesch
Re: Vergessene SF-Filme
"A.I." ist ein furchtbarer Film: Furchtbar langweilig, furchtbar aufgeblasen, furchtbar lang und furchtbar fehlbesetzt. Spielberg hat ein paar wirkliche Gurken produziert, dies ist eine davon.
"Children of Men" dagegen ist zu unrecht oben erwähnt worden, der Film hat eine Menge Anerkennung erfahren und wird regelmäßig wiederholt. Und er ist eine Perle.
Und er macht ja gleich weiter: "12 Monkeys" ist vermutlich einer der zehn(!) besten Filme, die je gedreht wurden. Wer sollte den vergessen?!
Oder "Monsters" ... Der Film war quasi das Bewerbungsvideo für Gareth Edwards, um danach mit großem Budget "Godzilla" zu drehen. Der Film ist einfach Gold und läuft nach wie vor gut auf allen Streaming-Portalen und regelmäßig auf Arte und 3Sat.
Wie gesagt, ihr lebt in komischen, kleinen Blasen.
Hey, ich nenne jetzt mal ein paar Filme, die ich mag, die aber wirklich eher selten wiederholt werden:
"Soldier", auf deutsch "Starforce Soldier", eine Art Blade-Runner-Fanfilm von Paul Anderson, der ansonsten eher strunzdumme Zombie-Serienware verbrochen hat. Nicht so dieser Film: Einerseits ist er ultrabrutal - was nur auffällt, wenn man eine Schnittversion ab 18 erwischt, was unwahrscheinlich ist, weil etwa 5 unterschiedliche Schnitte dieses Films existieren. Andererseits liefert Kurt Russel hier eine Charakterstudie eines missbrauchten Soldaten ab, und spricht dabei im ganzen Film vielleicht 10 Worte - großartig!
Und dann noch "Flucht aus Absolom" - auch ein seltsamer Film: Hochkarätig besetzt, eine faszinierende Robinsonade. Auf der anderen Seiten voll von abstoßender Homophobie. Ein echter B-Film seiner Zeit!
"Razorback - Kampfkoloss aus der Hölle": Beginnt als klassischer Mann gegen Bestie Horror, bloß, dass der Hai hier ein riesiges Wildschwein ist. Mittendrin dann eine Art ausgedehnter Drogentrip im Outback - bizarr und gut.
Aus demselben Regal: "Death Machine - Monster aus Stahl" Grima Schlangenzunge, Verzeihung, Brad Dourif baut einen irren Killerroboter, der sich in einem Hochhauskomplex ein Duell mit ein paar Leuten liefert. Die Schrottplatzvariante von Terminator!
Und zum Thema Mann gegen Bestie nochmal: "Tremors - Im Land der Raketenwürmer" Die eine gute Szene aus Dune, an die man sich immer erinnert, nämlich die Flucht vor dem Wurm über die Steine in der Wüste, und das über einen ganzen, extrem lustigen Film ausgedehnt. Zurecht ein Kultfilm, und zum Glück nicht so vergessen, wie die vorgenannten.
Okay, dann eben noch ein Film, den außer mir bestimmt niemand gesehen hat: "Gunhed", ein japanischer Roboter-Mecha-Actionkracher, dessen Handlung so verworren ist, dass ich sie quasi instantan vergessen habe. Aber so geile 90er-Effekte, deren Best-of man auch heute noch im Musikvideo zu Front Line Assemblys Disco-Kracher "Mindphaser" bewundern kann.
"Children of Men" dagegen ist zu unrecht oben erwähnt worden, der Film hat eine Menge Anerkennung erfahren und wird regelmäßig wiederholt. Und er ist eine Perle.
Und er macht ja gleich weiter: "12 Monkeys" ist vermutlich einer der zehn(!) besten Filme, die je gedreht wurden. Wer sollte den vergessen?!
Oder "Monsters" ... Der Film war quasi das Bewerbungsvideo für Gareth Edwards, um danach mit großem Budget "Godzilla" zu drehen. Der Film ist einfach Gold und läuft nach wie vor gut auf allen Streaming-Portalen und regelmäßig auf Arte und 3Sat.
Wie gesagt, ihr lebt in komischen, kleinen Blasen.
Hey, ich nenne jetzt mal ein paar Filme, die ich mag, die aber wirklich eher selten wiederholt werden:
"Soldier", auf deutsch "Starforce Soldier", eine Art Blade-Runner-Fanfilm von Paul Anderson, der ansonsten eher strunzdumme Zombie-Serienware verbrochen hat. Nicht so dieser Film: Einerseits ist er ultrabrutal - was nur auffällt, wenn man eine Schnittversion ab 18 erwischt, was unwahrscheinlich ist, weil etwa 5 unterschiedliche Schnitte dieses Films existieren. Andererseits liefert Kurt Russel hier eine Charakterstudie eines missbrauchten Soldaten ab, und spricht dabei im ganzen Film vielleicht 10 Worte - großartig!
Und dann noch "Flucht aus Absolom" - auch ein seltsamer Film: Hochkarätig besetzt, eine faszinierende Robinsonade. Auf der anderen Seiten voll von abstoßender Homophobie. Ein echter B-Film seiner Zeit!
"Razorback - Kampfkoloss aus der Hölle": Beginnt als klassischer Mann gegen Bestie Horror, bloß, dass der Hai hier ein riesiges Wildschwein ist. Mittendrin dann eine Art ausgedehnter Drogentrip im Outback - bizarr und gut.
Aus demselben Regal: "Death Machine - Monster aus Stahl" Grima Schlangenzunge, Verzeihung, Brad Dourif baut einen irren Killerroboter, der sich in einem Hochhauskomplex ein Duell mit ein paar Leuten liefert. Die Schrottplatzvariante von Terminator!
Und zum Thema Mann gegen Bestie nochmal: "Tremors - Im Land der Raketenwürmer" Die eine gute Szene aus Dune, an die man sich immer erinnert, nämlich die Flucht vor dem Wurm über die Steine in der Wüste, und das über einen ganzen, extrem lustigen Film ausgedehnt. Zurecht ein Kultfilm, und zum Glück nicht so vergessen, wie die vorgenannten.
Okay, dann eben noch ein Film, den außer mir bestimmt niemand gesehen hat: "Gunhed", ein japanischer Roboter-Mecha-Actionkracher, dessen Handlung so verworren ist, dass ich sie quasi instantan vergessen habe. Aber so geile 90er-Effekte, deren Best-of man auch heute noch im Musikvideo zu Front Line Assemblys Disco-Kracher "Mindphaser" bewundern kann.
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Re: Vergessene SF-Filme
OK, dann könnte ich sie rauswerfen. Da ich aber keine Strömdienste nutze, kriege ich nicht mit, was dort angeboten wird. Ich habe eher an Kino, TV und DVD gedacht. Ich habe auch kein Privatfernsehen, wo ja manchmal was wiederholt wird. Und ich habe auch nicht behauptet, dass darunter KEINE Perlen seien. 

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Re: Vergessene SF-Filme
mhm, wir bräuchten da echt mal einen Filmcontest oder so. Kann man nicht Filme online zusammen gucken und kommentieren dabei? Also Niklas und Knochi etwa würde ich als Begleitgucker großartig finden. Geht das technisch? Einer streamt per discord und der Rest guckt und labert mit?
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Re: Vergessene SF-Filme
Das geht über Discord. Meistens... 
Hatten wir bei „Picard“ und „Wednesday“gemacht, weil eben nicht jeder rankommt.
PS Zwei meiner Lieblinge möchte ich noch anbieten:
„The last days“ und „A breath away“. Apokalypse zweimal anders.

Hatten wir bei „Picard“ und „Wednesday“gemacht, weil eben nicht jeder rankommt.
PS Zwei meiner Lieblinge möchte ich noch anbieten:
„The last days“ und „A breath away“. Apokalypse zweimal anders.
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Harald Lesch
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Re: Vergessene SF-Filme
Soweit ich mich entsinne, wurde "Soldier" damals einhellig verrissen. Bis dann, ein paar Jahre später - ganz plötzlich, Irgendjemand auf die Idee kam, dass es sich dabei ja eigentlich um eine tiefgreifende Charakterstudie handelt, über einen zutiefst verstörtes, emotionales Opfer des Militarismus.
Ich fand diese Analyse ja etwas sehr dick aufgetragen und auch ganz schön weit hergeholt. Für mich war/ist das einfach nur ein recht simpler Action-Kracher ... Aber unterhaltsam fand ich den Film allemal ... Also wegen der testosteron-geschwängerten Action, und Kurt Russel, und eher weniger wegen dem "Anspruch".
Aber ich fand ja auch "Battlefield Earth" gar nicht sooo schlecht.
Jaaa, ich gebe zu, der Film hatte gigantische Logiklöcher - man sollte bloß nicht zu viel drüber nachdenken. Gilt doch aber ebenso, in gleicher Weise, genauso auch z.B. für einen "Independence Day". Oder viele andere Filme ... Bin mir ziemlich sicher, dass die breite Kritik damals, viel mehr mit dem Scientology-Bezug zu tun hatte, als mit dem Film selbst.
Ich werf' dann mal noch "The 13th Floor" in den Flur. Der hat mir, zumindest damals, um Welten besser gefallen als "Welt am Draht". Ersterer hat nämlich den großen Vorteil, dass er nicht von Fassbinder ist. (Hab ich schon erwähnt, dass ich mich schwertue, mit anspruchsvollem Kritiker-Kino?) Und Armin Mueller-Stahl spielt da mit. Den seh' ich ohnehin immer wieder gerne.
Ich fand diese Analyse ja etwas sehr dick aufgetragen und auch ganz schön weit hergeholt. Für mich war/ist das einfach nur ein recht simpler Action-Kracher ... Aber unterhaltsam fand ich den Film allemal ... Also wegen der testosteron-geschwängerten Action, und Kurt Russel, und eher weniger wegen dem "Anspruch".

Aber ich fand ja auch "Battlefield Earth" gar nicht sooo schlecht.


Jaaa, ich gebe zu, der Film hatte gigantische Logiklöcher - man sollte bloß nicht zu viel drüber nachdenken. Gilt doch aber ebenso, in gleicher Weise, genauso auch z.B. für einen "Independence Day". Oder viele andere Filme ... Bin mir ziemlich sicher, dass die breite Kritik damals, viel mehr mit dem Scientology-Bezug zu tun hatte, als mit dem Film selbst.
Ich werf' dann mal noch "The 13th Floor" in den Flur. Der hat mir, zumindest damals, um Welten besser gefallen als "Welt am Draht". Ersterer hat nämlich den großen Vorteil, dass er nicht von Fassbinder ist. (Hab ich schon erwähnt, dass ich mich schwertue, mit anspruchsvollem Kritiker-Kino?) Und Armin Mueller-Stahl spielt da mit. Den seh' ich ohnehin immer wieder gerne.

Re: Vergessene SF-Filme
Das war dann wohl ichHahlebopp hat geschrieben: 6. Juni 2024 23:31 Soweit ich mich entsinne, wurde "Soldier" damals einhellig verrissen. Bis dann, ein paar Jahre später - ganz plötzlich, Irgendjemand auf die Idee kam, dass es sich dabei ja eigentlich um eine tiefgreifende Charakterstudie handelt, über einen zutiefst verstörtes, emotionales Opfer des Militarismus.


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Re: Vergessene SF-Filme
Ich habe "Soldier" (damals noch "Star Force Soldier" damals im Kino gesehen, weil ich nach "Event Horizon" noch die Hoffnung hatte, das Anderson wieder einen guten Film abliefern würde. Leider war der durch die Schnitte fast unverständlich und letztlich ist es auch nur "Mein großer Freund Shane" gepaart mit "Universal Soldier". Das war sehr enttäuschend, vor allem, weil das Drehbuch von David Peoples (u.a. Blade Runner und Erbarmungslos) stammte.
"Razorback" habe ich in den späten 80ern mal gesehen und kann mich nur noch an das Wildschwein auf dem Cover erinnern. Der war von Russell Mulcahy, bevor er "Highlander" drehen durfte, oder?
"Razorback" habe ich in den späten 80ern mal gesehen und kann mich nur noch an das Wildschwein auf dem Cover erinnern. Der war von Russell Mulcahy, bevor er "Highlander" drehen durfte, oder?
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Ezra Klein - Der tiefe Graben
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Re: Vergessene SF-Filme
Wie wäre es mit "Es ist nicht leicht ein Gott zu sein" von Peter Fleischmann (1990)? Den sieht man doch auch kaum noch irgendwo.
Link: https://www.youtube.com/watch?v=61rae5AbZWo
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Re: Vergessene SF-Filme
Jep. Und sehr futuristisch mit dem neuen BMW-Museum, der neuen Vereinsbank ... da wurde sehr viel in München gedreht. Das Remake war total lame.

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Re: Vergessene SF-Filme
Oh ja. Den fand ich damals super. Habe ihn aber nun schon seit mindestens 30 Jahren nicht mehr gesehen - damit erfüllt er für mich das Kriterium "Vergessener Film" zu 100 Prozent.Khaanara hat geschrieben: 7. Juni 2024 07:45 Wie wäre es mit "Es ist nicht leicht ein Gott zu sein" von Peter Fleischmann (1990)? Den sieht man doch auch kaum noch irgendwo.
Aber dieser Trailer! Der Hammer! Das müsste man mal heute so versuchen. Ich glaube nicht, dass man damit IRGENDWEM den Film schmackhaft machen könnte. Ich schmeiß mich weg