Der "Liest zur Zeit" Thread

Science Fiction in Buchform
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Scotty
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Scotty »

Ender hat geschrieben: 4. Dezember 2024 14:46
andy hat geschrieben: 4. Dezember 2024 14:27 James Corey: Die Gnade der Götter [...] für 4,99 Euro
Oh, danke für den Hinweis. Das klingt in der Tat nach einem Schnäppchen. (Das gebundene Buch soll 24 Euro kosten.)
Ich mache mir immer eine Kindle eBook Liste. Da sind über 100 Bücker drin. Und wenn immer mal wieder ein Werk stark reduziert angeboten wird, schlage ich zu.

Gerade recht günstig:
"Gestrandet in der Realzeit" von Vernor Vinge für 3,99 EUR
"Krieg der Klone" (die ersten 3 Bände) von John Scalzi für 4,99 EUR
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    Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

    Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

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    Ja, das ging jetzt sehr schnell, bedingt durch das Kranksein.
    Was soll das jetzt eigentlich sein? Ein Episodenroman locker zusammenhängender Geschichten, mit einer Rahmenhandlung, die als Exposition nach >600 Seiten zu der eigentlichen Geschichte ab Band 2 führt?
    Fazit: Meins isses nicht.

    Am Anfang rasche Wechsel durch Schauplätze und Zeit, irrsinniges Infodumping und Name-Dropping, dass ich mir wahnsinnig schwer getan habe, reinzukommen. Dann wird mir klar, dass der Klappentext völlig banane ist und ackere mich durch 5 verschiedene Thriller, die alle mehr oder minder die Weltrettung beinhalten. Und das alles so bis ins letzte Molekül beschrieben (zB drei oder mehr Seiten, wie jemand von A nach B gelangt), dass ich mit dem Überblättern und Überfliegen kaum fertig geworden bin. Die Storys haben mich nicht interessiert (ich weiß ja, wie es ausgeht), denn jede von ihnen kann einen für sich allein stehenden Thriller darstellen. Wenn ich nen Thriller haben will, lege ich mir einen zu. Und nicht alle auf einmal als diverse Rahmenhandlungen.
    Natürlich muss es irgendeinen Bezug zu den Olyix geben (nur wird der nicht so hergestellt, wie ich es von einem Thriller erwarten würde), und es soll vermutlich auch der Charakterisierung dienen. (Was nicht gelingt, weil mir alle Beteiligten grenzenlos wurscht sind und bleiben, da hauptsächlich von ihren Superklamotten die Rede ist, mit denen sie in den Einsatz gehen, oder welche Speisen sie essen, auch hier bis ins Molekül beschrieben.)
    Aber muss das auf 500 Seiten geschehen? Plötzlich, ab Geschichte 3 oder 4, mit einer Superschurkin, die immer nur erwähnt wird, dann einmal kurz auftaucht (mit einer geschmeidigen Bewegung) und dann hinüber ist. Aufgebauscht, aber nix dahinter. (Und wenn nicht, auch egal für Band 1.) Eine Geschichte ist eigentlich kein Thriller, sondern ein Krimi; dieser Mafia-Bandenkrieg und der Grund dafür ist einfach nur albern. Ein knatschiges Kind, echt jetzt? Ja, in Wirklichkeit geht es um Datenklau, wird geklärt. Aber muss das Dutzende Seiten dauern mit einer völlig anderen Geschichte drumherum? Ja, kann spannend sein - als einzelstehendes Buch für sich. Hier aber warte ich die ganze Zeit nur auf das eigentliche Thema und habe keine Ahnung, warum ich das lesen soll und wohin mich das führt. (Nach der letzten Seite: nirgends. Wenn man es zu einer Seite zusammendampft, hat man alle Infos, die benötigt werden. Und das gilt für alle Einzelstorys.)
    Als Zwischenkapitel und weiterer Rahmenhandlung immer wieder ein Sprung 500 Jahre in die Zukunft, der uns zeigt, dass die handlungsaktuelle Mission, die gerade unterwegs ist zu einem Artefakt, irgendein Auslöser für den Widerstand war und es in der Zukunft Krieg gibt. (Aber auch nur vielleicht, weil die sind ja völlig isoliert - vielleicht gibt's ja gar niemand mehr da draußen. Aber halt - es ist Band 1. muaha.)
    Dass die Olyix nicht so nett sind, wie sie tun, verrät schon der Klappentext. Also keine Überraschung, dennoch verbleibt der Großteil der Erzählung in Vergangenheits-Aktionen, die mit den Aliens nichts zu tun haben, außer der späteren, aber nicht weiter erklärten Verbindung.

    Die Situation der Geschichte ist ähnlich wie bei Hyperion: Man findet sich zu einer Mission zusammen, und jeder erzählt einen Schwank aus seinem Leben. Was aber hier nicht unbedingt erklärt, warum er dabei ist, weil er sich ja gar nicht selbst auf Pilgerfahrt begeben hat, sondern berufen wurde.
    Ja, was bei Hyperion gut war, denn es hat die verschiedenen Motive etcpp erklärt, aber das alles fehlt mir hier.
    Ich dachte, mich erwartet sowas wie im Klappentext beschrieben. Ich weiß, das ist kühn, weil selten der Fall. Aber ich lese und lese und warte die ganze Zeit auf die Haupthandlung.
    Die dann um S. 580 rum tatsächlich mal beginnt, wo wir dann auch mal was über dieses "gigantische" Raumschiff erfahren, das allerdings nicht von den Menschen in den Tiefen des Alls gefunden wurde, sondern ganz gemächlich im Solsystem ankommt und erst mal da bleibt, um Energie zu kaufen.
    F***k Klappentext, der mich von vorn bis hinten veräppelt hat.
    Wie man auf die Ankunft reagiert hat (die man ja schon lange vorher festgestellt haben muss) und wie der Erstkontakt war, Fehlanzeige, das erfahren wir in den vielen Rückschauen nie. Die sind da, die Menschen leben wie im 21. Jahrhundert, nur mit sehr angenehmer Technik, und einige davon sind Agenten, die was zu tun haben und uns ihre Geschichten erzählen, während wir zu dem Artefakt auf einem Hinterdupfing-Planeten fahren.

    Und dann wird der Bogen zu den ersten Seiten zurückgeschlagen und vermutlich soll der Knaller enthüllt werden, aber ich bin null überrascht.
    Null darüber, wer "das Alien" ist, das der Ich-Erzähler enttarnen will (ohne dem Leser je zu erklären, warum, aber das als Grund für das Auftischen der Geschichten dient), das war mir schon ziemlich bald klar, weil ich doch aufmerksam genug gelesen hatte, dass mir dieses und jenes auffiel.
    Und der zweite Knalleffekt, na ja, der ist ab dem Moment klar, als sie das Artefakt betreten und damit der Bogen zur Einstiegsszene geschlagen wird.

    Ein zweites Experiment mache ich nicht mit dem Autor, der liegt absolut nicht auf meiner Linie. Weniger ist mehr für mich, und Konzentration auf das Wesentliche. Das hier ist viel zu viel hineingepackt plus viel zu viel Detailverliebtheit.
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    Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

    Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

    Ganz meine Meinung, Uschi. Mehr als dieses Buch halte ich nicht aus
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    Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

    Ungelesener Beitrag von Scotty »

    Vor vielen vielen Jahren gab es mal eine Leserunde zum Armageddon Zyklus. Damals hatte ich angefangene Bücher immer konsequent zuende gelesen. So waren es am Ende 6 Bücher mit zusammen ca 3500 Seiten.

    Heutzutage Frage ich mich, wie ich das geschafft hatte....

    Schon damals war mein Eindruck: An sich eine gute Story, aber seeehr zäh mit Details, die mich nicht interessieren. Außerdem eine große Vorliebe für einen gewissen Frauentyp und immer wieder unnötigen Sex Szenen.

    Naja, das motiviert mich nicht, noch was anderes zu lesen.
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von Mammut »

      Den gab es hier:
      viewforum.php?f=22

      Ich konnte dem Autor auch nichts abgewinnen. Was mir in Erinnerung blieb: Der hatte einen recht starken Horroranteil. Oder habe ich das falsch abgespeichert?
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

      Noch ein Nachtrag. Manches an der Übersetzung hat mich gestört, wie etwa "menschliche Rasse", "außerirdische Rasse".
      Und dann stolperte ich über den "organischen Joghurt", bis mir dämmerte, dass damit nicht Bio- gemeint ist, sondern dass es wahrscheinlich ein echter Kuhlimuhli-Joghurt ist. Und da hab ich mich dann bei aller Detailverliebtheit gefragt, wie die auf der Erde ihr Essen anbauen. Auf den Asteroiden ist klar, das wurde erklärt. Aber was ist auf der Erde? Die Städte haben sich ja nicht wirklich verändert, wir sind ja auch nur ab 60 bis 150 Jahre in der Zukunft, und es scheint keine Landesgrenzen mehr zu geben. Aber an und für sich müsste die Nahrungsmittelindustrie doch auch erhebliches Machtpotential haben, oder?
      Ja, wie man sieht: So viele Molekulardetails, und dann bleiben doch noch Fragen offen.
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

      Mammut hat geschrieben: 6. Dezember 2024 10:34 Was mir in Erinnerung blieb: Der hatte einen recht starken Horroranteil. Oder habe ich das falsch abgespeichert?
      Bei Salvation 1 nicht.
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von aquarius »

      Natürlich schade, dass ihr damit nichts anfangen könnt, weil die Fortsetzungen "Verderben" und "Erlösung" werden noch besser. Aber wer sich bei "Befreiung" eher durchgequält hat, der wird dann die nächsten Teile auch nicht toll finden.

      Klar findet man bei der Übersetzung eines so langen Werkes immer einige holprige Stellen, aber im Großen und Ganzen finde ich, dass sie gut gelungen ist. (Ich hab's auf Deutsch und Englisch gelesen)

      Seit dem Commonwealth-Zyklus (so um 2000 rum) kommt eigentlich kein Horroranteil mehr in seinen Büchern vor, meistens ist aber eine Fantasy-Komponente vorhanden, die dann aber am Ende des letzten Buches aufgelöst wird.

      Wem die Romane zu überlang sind, es gibt auf Deutsch auch eine Kurzgeschichtensammlung "Die Dämonenfalle"
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von Ender »

      aquarius hat geschrieben: 6. Dezember 2024 13:37 Wem die Romane zu überlang sind, es gibt auf Deutsch auch eine Kurzgeschichtensammlung "Die Dämonenfalle"
      Ah, das klingt interessant. Ich habe noch gar nichts von Hamilton gelesen, eben weil ich auf Monster-Riesen-Zyklen keine Lust habe. Na ja, und weil ich schon viele Meinungen zu seinem Werk gelesen habe, die mich auch eher abgeschreckt haben. Aber mit Kurzgeschichten könnte man es mal probieren, die gehen ja bekanntlich immer.
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von aquarius »

      Es gibt sogar noch eine weitere Kurzgeschichtensammlung "Zweite Chance auf Eden", wird oft als Armageddon Band 7 bezeichnet, sind aber relativ unabhängige Kurzgeschichten, die nur in diesem Universum spielen.

      "Die Dämonenfalle" ist aber komplett unabhängig von seinen anderen Werken.

      Der einzige Roman, der auf deutsch nicht Teil eines Mehrteilers ist, ist "Der unsichtbare Killer". Ist aber auch ein großer Wälzer... (mit allen oben geschilderten Vor- und Nachteilen)
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

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      Greg Egan "Diaspora"

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      Der Klappentext hat geschrieben: DAS ATEMBERAUBENDE BILD UNSERER ZIVILISATION IN TASEND JAHREN

      Am Ende des nächsten Jahrtausends steht die Menschheit vor einem tiefgreifenden Umbruch. Sie hat nicht nur die Grenzen ihren Heimatplaneten hinter sich gelassen und das Sonnensystem bevölkert, sondern auch die Beschränkungen des eigenen Körpers überwunden - von Geburt an ist jeder Mensch Teil eines gigantischen virtuellen Netzes.
      Doch der vermeintliche Fortschritt erweist sich als äußerst brüchig, als aus den Tiefen des Alls eine Katastrophe droht, die die Zivilisation mit einem Schlag vernichten könnte - wenn sie nicht den nächsten Schritt vollbringt und den letzten Rätseln des Universums auf die Spur kommt.
      Ein transhumanistischer Roman, der den Gegensatz zwischen elektronischen und körperlichen "Menschen" schön herausarbeitet. Allerdings wirkt alles etwas gedrängt und gerafft. Ob jemand ohne physikalische Vorbildung den Roman in seiner Gänze goutieren kann, wage ich nicht zu beurteilen. Oftmals wird doch auf moderne physikalische Theorien und davon abgeleiteten wissenschaftlich plausiblen Weiterungen eingegangen. Und das nicht unbedingt in populär-wissenschaftlichem Stil.
      Der Epilog, als die Zivilisation schließlich gerettet ist, erscheint mir zu kursorisch. In kürzester Zeit dringen die Menschen in mehr als 237 Billionen (deutsche Billionen wohlgemerkt!) Universen vor, wobei sie dort lediglich die von einer ausgestorbenen(?)/transformierten(?)/sonstwie mysteriösen Spezies geschaffenen Artefakte abfahren. Das erschien mir entweder überflüssig oder dahin gehuscht.
      Ich habe das Buch trotz aller Schwächen genossen und freue mich auf "Teranesia". Aber ich kann mir vorstellen, dass das kein Buch für jedermensch ist.

      Im Glossar (Ja, das Buch hat und braucht eins!) fand ich eine schöne Defintion:
      Greg Egan in "Diaspora" hat geschrieben: Bürger. Bewußte Software, die ein Reihe von unveräußerlichen Rechten in einer bestimmten Polis besitzt. Diese Rechte unterscheiden sich von Polis zu Polis, schließen jedoch in jedem Fall die Unverletzlichkeit, den Anspruch auf einen Mindestanteil an Rechnerkapazität und den uneingeschränkten Zugang zu öffentlichen Daten ein.
      Gruß
      Ralf,
      lobt insbesondere die kongeniale Übersetzung von Bernhard Kempen
      Shock Wave Riders Kritiken aus München
      möchten viele Autor'n übertünchen.
      Denn er tut sich verbitten
      Aliens, UFOs und Titten.
      Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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      aquarius
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von aquarius »

      germany-2064.jpg
      Martin Walker: Germany 2064
      Bruno, der Kleinstadtpolizist aus dem französischen Perigord ermittelt im Jahr 2064 in Deutschland.
      NEIN! Natürlich nicht. Bruno spielt in diesem Roman nicht mit.
      Vermutlich sitzt er längst auf seiner Terrasse und genießt mit selbstangebautem Wein und selbstgemachten Käse seinen Ruhestand. :bier:

      Die Hauptpersonen:
      Bernd Aguilar - Kommissar
      Roberto - sein Automatisierter Partner (Roboter)
      Klaus Miller - Restaurantbesitzer, Winzer, ehemaliger Roboterkonstrukteur
      Dieter Manstein - Journalist
      Friedrich Wendt - Konzernbesitzer, produziert Roboter
      Christina Dendias - Professorin für Robotik
      Hannes Molders - Journalist
      Ruth von Thoma - Ministerin

      Die hübsche Sängerin Hati Boran verschwindet spurlos vor einem Konzert auf dem Restaurantbauernhof von Klaus Miller. Kommissar Bernd Aguilar und Roberto ermitteln.
      Zur gleichen Zeit waren Friedrich Wendt und Christina Dendias sowie Hannes Molders und Ruth von Thoma im Restaurant beim Essen.
      In gewohnter Krimi-Manier werden falsche Spuren gelegt und die Wege der einzelnen Protagonisten kreuzen sich im Lauf der Handlung. Außerdem geht es um Industriespionage, feindliche Übernahme von Konzernen, eventuelle Fehler bei Robotern und die Russenmafia. Gegen Ende des Buches werden die verschiedenen Handlungsstränge souverän entwirrt.

      Zur Geschichte des Buches: Im Jahr 2014 machte sich der Thinktank von Martin Walker Gedanken, wie Deutschland und Europa in 50 Jahren aussehen könnte, indem verschiedene technische und gesellschaftliche Entwicklungen auf die Zukunft projiziert wurden. Da kam die Idee auf, dass Martin Walker ja einen Roman darüber schreiben könnte. Ergebnis ist dieser leicht überdurchschnittliche Krimi, der immer mal wieder von sachbuchartigen Gedanken oder Rückblenden unterbrochen wird. Der Schreibstil hat mich an Kim Stanley Robinson erinnert, Fans von diesem könnte der Roman gefallen.
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von deval »

      Kleiner Mond für Psychopathen von Philip K. Dick

      Ganz ehrlich, wenn dieser überdrehte Quatsch von jemand anderem als von Dick geschrieben worden wäre, hätte ich das Buch vermutlich weggelegt.
      So aber genieße ich es irgendwie.
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von Mammut »

      deval hat geschrieben: 8. Dezember 2024 11:18 Kleiner Mond für Psychopathen von Philip K. Dick

      Ganz ehrlich, wenn dieser überdrehte Quatsch von jemand anderem als von Dick geschrieben worden wäre, hätte ich das Buch vermutlich weggelegt.
      So aber genieße ich es irgendwie.
      Den habe ich auch gelesen:
      http://defms.blogspot.com/2020/11/phili ... ondes.html

      Hatte den gleichen Eindruck wie du. Der war schon arg schräg.
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von heino »

      Robert Harris - Der zweite Schlaf

      "England ist nach einer lange zurückliegenden Katastrophe in einem erbärmlichen Zustand. Der junge Priester Fairfax wird vom Bischof in ein Dorf entsandt, um dort die Beisetzung des mysteriös verstorbenen Pfarrers zu regeln. In der Umgebung finden sich besonders häufig jene verbotenen Artefakte aus vergangener Zeit - Münzen, Scherben, Plastikspielzeug -, die der Pfarrer akribisch gesammelt hat. Hat diese ketzerische Leidenschaft zu seinem Tod geführt?"

      Der erbärmliche Zustand, den obige Inhaltsangabe erwähnt, besteht darin, dass England nach einer vor Jahrhunderten erfolgten (aber nie näher erläuterten) globalen Katastrophe mühsam den Wiederaufbau geschafft hat und auf ein spätmittelalterliches Niveau zurückgekehrt ist, bei dem die Kirche das Sagen hat und jegliche Beschäftigung mit der Vergangenheit zur Ketzerei erklärt hat. Dies erinnert ein wenig an "Lobgesang auf Leibowitz", aber Harris ist in erster Linie Thriller-Autor und das kommt hier dann doch wieder durch. Leider weist das Buch einige sehr seltsame Ideen auf und vieles wird nicht aufgeklärt, es scheint auch wie bei "Angst" eine gewisse Technikfeindlichkeit durch und es wird nie geklärt, um was für eine Katastrophe es sich handelt und wie es im Rest der Welt aussieht. Im Gesamtwerk des Autors ist das hier nicht mehr als Mittelmaß.
      Lese zur Zeit:

      Dan Simmons - Die Hyperion-Gesänge
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