Fertig mit:
Ja, das ging jetzt sehr schnell, bedingt durch das Kranksein.
Was soll das jetzt eigentlich sein? Ein Episodenroman locker zusammenhängender Geschichten, mit einer Rahmenhandlung, die als Exposition nach >600 Seiten zu der eigentlichen Geschichte ab Band 2 führt?
Fazit: Meins isses nicht.
Am Anfang rasche Wechsel durch Schauplätze und Zeit, irrsinniges Infodumping und Name-Dropping, dass ich mir wahnsinnig schwer getan habe, reinzukommen. Dann wird mir klar, dass der Klappentext völlig banane ist und ackere mich durch 5 verschiedene Thriller, die alle mehr oder minder die Weltrettung beinhalten. Und das alles so bis ins letzte Molekül beschrieben (zB drei oder mehr Seiten, wie jemand von A nach B gelangt), dass ich mit dem Überblättern und Überfliegen kaum fertig geworden bin. Die Storys haben mich nicht interessiert (ich weiß ja, wie es ausgeht), denn jede von ihnen kann einen für sich allein stehenden Thriller darstellen. Wenn ich nen Thriller haben will, lege ich mir einen zu. Und nicht alle auf einmal als diverse Rahmenhandlungen.
Natürlich muss es irgendeinen Bezug zu den Olyix geben (nur wird der nicht so hergestellt, wie ich es von einem Thriller erwarten würde), und es soll vermutlich auch der Charakterisierung dienen. (Was nicht gelingt, weil mir alle Beteiligten grenzenlos wurscht sind und bleiben, da hauptsächlich von ihren Superklamotten die Rede ist, mit denen sie in den Einsatz gehen, oder welche Speisen sie essen, auch hier bis ins Molekül beschrieben.)
Aber muss das auf 500 Seiten geschehen? Plötzlich, ab Geschichte 3 oder 4, mit einer Superschurkin, die immer nur erwähnt wird, dann einmal kurz auftaucht (mit einer geschmeidigen Bewegung) und dann hinüber ist. Aufgebauscht, aber nix dahinter. (Und wenn nicht, auch egal für Band 1.) Eine Geschichte ist eigentlich kein Thriller, sondern ein Krimi; dieser Mafia-Bandenkrieg und der Grund dafür ist einfach nur albern. Ein knatschiges Kind, echt jetzt? Ja, in Wirklichkeit geht es um Datenklau, wird geklärt. Aber muss das Dutzende Seiten dauern mit einer völlig anderen Geschichte drumherum? Ja, kann spannend sein - als einzelstehendes Buch für sich. Hier aber warte ich die ganze Zeit nur auf das eigentliche Thema und habe keine Ahnung, warum ich das lesen soll und wohin mich das führt. (Nach der letzten Seite: nirgends. Wenn man es zu einer Seite zusammendampft, hat man alle Infos, die benötigt werden. Und das gilt für alle Einzelstorys.)
Als Zwischenkapitel und weiterer Rahmenhandlung immer wieder ein Sprung 500 Jahre in die Zukunft, der uns zeigt, dass die handlungsaktuelle Mission, die gerade unterwegs ist zu einem Artefakt, irgendein Auslöser für den Widerstand war und es in der Zukunft Krieg gibt. (Aber auch nur vielleicht, weil die sind ja völlig isoliert - vielleicht gibt's ja gar niemand mehr da draußen. Aber halt - es ist Band 1. muaha.)
Dass die Olyix nicht so nett sind, wie sie tun, verrät schon der Klappentext. Also keine Überraschung, dennoch verbleibt der Großteil der Erzählung in Vergangenheits-Aktionen, die mit den Aliens nichts zu tun haben, außer der späteren, aber nicht weiter erklärten Verbindung.
Die Situation der Geschichte ist ähnlich wie bei Hyperion: Man findet sich zu einer Mission zusammen, und jeder erzählt einen Schwank aus seinem Leben. Was aber hier nicht unbedingt erklärt, warum er dabei ist, weil er sich ja gar nicht selbst auf Pilgerfahrt begeben hat, sondern berufen wurde.
Ja, was bei Hyperion gut war, denn es hat die verschiedenen Motive etcpp erklärt, aber das alles fehlt mir hier.
Ich dachte, mich erwartet sowas wie im Klappentext beschrieben. Ich weiß, das ist kühn, weil selten der Fall. Aber ich lese und lese und warte die ganze Zeit auf die Haupthandlung.
Die dann um S. 580 rum tatsächlich mal beginnt, wo wir dann auch mal was über dieses "gigantische" Raumschiff erfahren, das allerdings nicht von den Menschen in den Tiefen des Alls gefunden wurde, sondern ganz gemächlich im Solsystem ankommt und erst mal da bleibt, um Energie zu kaufen.
F***k Klappentext, der mich von vorn bis hinten veräppelt hat.
Wie man auf die Ankunft reagiert hat (die man ja schon lange vorher festgestellt haben muss) und wie der Erstkontakt war, Fehlanzeige, das erfahren wir in den vielen Rückschauen nie. Die sind da, die Menschen leben wie im 21. Jahrhundert, nur mit sehr angenehmer Technik, und einige davon sind Agenten, die was zu tun haben und uns ihre Geschichten erzählen, während wir zu dem Artefakt auf einem Hinterdupfing-Planeten fahren.
Und dann wird der Bogen zu den ersten Seiten zurückgeschlagen und vermutlich soll der Knaller enthüllt werden, aber ich bin null überrascht.
Null darüber, wer "das Alien" ist, das der Ich-Erzähler enttarnen will (ohne dem Leser je zu erklären, warum, aber das als Grund für das Auftischen der Geschichten dient), das war mir schon ziemlich bald klar, weil ich doch aufmerksam genug gelesen hatte, dass mir dieses und jenes auffiel.
Und der zweite Knalleffekt, na ja, der ist ab dem Moment klar, als sie das Artefakt betreten und damit der Bogen zur Einstiegsszene geschlagen wird.
Ein zweites Experiment mache ich nicht mit dem Autor, der liegt absolut nicht auf meiner Linie. Weniger ist mehr für mich, und Konzentration auf das Wesentliche. Das hier ist viel zu viel hineingepackt plus viel zu viel Detailverliebtheit.