Dystopien sind reaktionär!
- T'Lu R'Galay
- Fan
- Beiträge: 58
- Registriert: 27. März 2017 17:19
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Johannes Thiele - Die großen deutschen Dichter und Schriftsteller
Re: Dystopien sind reaktionär!
Zum Teil würde ich der These zustimmen.
Mir ist neulich einmal aufgegangen, dass das gerne verbreitete postapokalyptische Szenario des Rückfalls in die Barbarei eigentlich sehr unrealistisch ist.
Möglicherweise hat mich "Im Grunde gut" von Rutger Bregmann da etwas beeinflusst, aber Fakt ist, dass es einige sehr kritische Situationen gab und gibt, in denen das nicht eingetreten ist. Am Ende des zweiten Weltkrieges funktionierte sogar die Post noch in Deutschland, nach den Bombardierungen halfen sich die meisten Menschen, anstatt übereinander her zu fallen. In der Ukraine bemühen sich derzeit die Menschen normal weiter zu leben und in Gaza ebenso. Trotz des Chaos sehe ich da keine marodierenden Horden, die einfachen Leute machen weiter, oder versuchen es.
Bregmann deutet in seinem Buch ja an, dass es die Herrschenden sind, die sich einfach ein friedliches Miteinander der Menschen ohne sie, nicht vorstellen können oder wollen. Gerade autoritär gesinnte Menschen nutzen gerne den, ich nenne es einmal Mythos vom Rückfall in die Barbarei, um ihre Herrschafft, oder mehr Kontrolle über die Beherrschten zu legitimieren.
Auf Dystopien, in denen eine Überkontrolle geschildert wird, trifft das aber nicht zu. Diese würde ich auch eher als als Warnung verstehen.
Mir ist neulich einmal aufgegangen, dass das gerne verbreitete postapokalyptische Szenario des Rückfalls in die Barbarei eigentlich sehr unrealistisch ist.
Möglicherweise hat mich "Im Grunde gut" von Rutger Bregmann da etwas beeinflusst, aber Fakt ist, dass es einige sehr kritische Situationen gab und gibt, in denen das nicht eingetreten ist. Am Ende des zweiten Weltkrieges funktionierte sogar die Post noch in Deutschland, nach den Bombardierungen halfen sich die meisten Menschen, anstatt übereinander her zu fallen. In der Ukraine bemühen sich derzeit die Menschen normal weiter zu leben und in Gaza ebenso. Trotz des Chaos sehe ich da keine marodierenden Horden, die einfachen Leute machen weiter, oder versuchen es.
Bregmann deutet in seinem Buch ja an, dass es die Herrschenden sind, die sich einfach ein friedliches Miteinander der Menschen ohne sie, nicht vorstellen können oder wollen. Gerade autoritär gesinnte Menschen nutzen gerne den, ich nenne es einmal Mythos vom Rückfall in die Barbarei, um ihre Herrschafft, oder mehr Kontrolle über die Beherrschten zu legitimieren.
Auf Dystopien, in denen eine Überkontrolle geschildert wird, trifft das aber nicht zu. Diese würde ich auch eher als als Warnung verstehen.
Zuletzt geändert von T'Lu R'Galay am 4. Dezember 2024 16:36, insgesamt 1-mal geändert.
- Flossensauger
- SMOF
- Beiträge: 1095
- Registriert: 2. Dezember 2014 20:27
- Land: Deutschland
Re: Dystopien sind reaktionär!
Valider Punkt. (Das Bregmann Buch kenne ich nicht.)
- Flossensauger
- SMOF
- Beiträge: 1095
- Registriert: 2. Dezember 2014 20:27
- Land: Deutschland
Re: Dystopien sind reaktionär!
Und, nur als Info, weil ich über meinen eigenen Eintrag in einem anderen Forum gerade darüber gestolpert bin:
Isabella Hermann:
Seit sie zum ersten Mal Star Trek bei ihrer Großmutter im Fernseher gesehen hat, schlägt Isabella Hermanns Herz für Science Fiction. Jetzt hat die promovierte Politologin ein Buch über das Genre geschrieben. Ihr Wunsch: mehr positive Utopien!
Isabella Hermann:
- T'Lu R'Galay
- Fan
- Beiträge: 58
- Registriert: 27. März 2017 17:19
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Johannes Thiele - Die großen deutschen Dichter und Schriftsteller
Re: Dystopien sind reaktionär!
Mir fällt auch kein wirkliches Beispiel für eine positive Utopie ein. Wahrscheinlich wäre die Schilderung einer gerechten Gesellschaft auch nicht so ganz spannend zu lesen, selbst wenn es angenehm wäre, in ihr zu leben.
Ein kleiner Ansatz war in irgendeinem Zeitreisefilm, den ich mal gesehen habe. Da musste ein Team Zeitreisender verhindern, dass jemand sein Buch (mit irgendwelchen Ideen) einem angehenden Diktator in die Hand drückt. Das gelang dann der letzten Überlebenden, die dann nach der Heimkehr in ihre Zeit eine technisch weit entwickelte und extrem freundliche Menschheit antraf.
Manchmal denke ich auch, ein Leben ohne Herausforderungen sei langweilig, aber diszipliert sein und morgens aufzustehen ist für viele schon Herausforderung genug. Ich denke in Utopia stirbt keiner vor Langeweile, man kann sich ja virtuell austoben.
Ein kleiner Ansatz war in irgendeinem Zeitreisefilm, den ich mal gesehen habe. Da musste ein Team Zeitreisender verhindern, dass jemand sein Buch (mit irgendwelchen Ideen) einem angehenden Diktator in die Hand drückt. Das gelang dann der letzten Überlebenden, die dann nach der Heimkehr in ihre Zeit eine technisch weit entwickelte und extrem freundliche Menschheit antraf.
Manchmal denke ich auch, ein Leben ohne Herausforderungen sei langweilig, aber diszipliert sein und morgens aufzustehen ist für viele schon Herausforderung genug. Ich denke in Utopia stirbt keiner vor Langeweile, man kann sich ja virtuell austoben.
- WeepingElf
- Fan
- Beiträge: 98
- Registriert: 8. September 2007 21:53
- Bundesland: Niedersachsen
- Land: Deutschland
- Wohnort: Braunschweig
- Kontaktdaten:
Re: Dystopien sind reaktionär!
Natürlich ist ein Leben ohne Herausforderungen langweilig, und eine perfekte Utopie keine Quelle für spannende Geschichten (und unrealistisch sowieso, schließlich sind Menschen keine Engel). Aber der Kampf für eine bessere Welt bietet sicher mehr als genug Erzählstoff!
... brought to you by the Weeping Elf
Flowstate - Magazin für Lebenslust und Zukunftskultur
Flowstate - Magazin für Lebenslust und Zukunftskultur
- Flossensauger
- SMOF
- Beiträge: 1095
- Registriert: 2. Dezember 2014 20:27
- Land: Deutschland
Re: Dystopien sind reaktionär!
Was ist denn mit diesen Dingern von dem Drogeriekettenbesitzer? Der gesamte Papiercontainer auf dem Recyclinghof ist voll davon. Wird da nicht um eine bessere Welt (und günstige Preise) gekämpft? Irgendwas mit Frutti de Mare oder so.
[@WeepingElf: Im Tauschregal am Waisenhausplatz stehen auch welche, glaube nicht das die dort freiwillig wer mit nimmt. Kannste ja Weihnachten mal 'reinschauen.]
[@WeepingElf: Im Tauschregal am Waisenhausplatz stehen auch welche, glaube nicht das die dort freiwillig wer mit nimmt. Kannste ja Weihnachten mal 'reinschauen.]
- All An!
- Neo
- Beiträge: 15
- Registriert: 5. Januar 2024 22:30
- Bundesland: Hamburg
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Anne Reinecke: Hinter den Mauern der Ozean
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Dystopien sind reaktionär!
Genau: Utopie ist ja eben ein unerreichbarer "Nicht-Ort". Aber sie kann eine Richtung angeben, in die es sich zu gehen lohnt.WeepingElf hat geschrieben: 6. Dezember 2024 15:33 Natürlich ist ein Leben ohne Herausforderungen langweilig, und eine perfekte Utopie keine Quelle für spannende Geschichten (und unrealistisch sowieso, schließlich sind Menschen keine Engel). Aber der Kampf für eine bessere Welt bietet sicher mehr als genug Erzählstoff!
- Shock Wave Rider
- Statistiker des Forums!
- Beiträge: 11289
- Registriert: 20. Juli 2003 21:28
- Bundesland: Bayern
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: M. Haitel (Hg.) "NOVA 33"
W.M. Schmitt "Die Filmanalyse" - Wohnort: München
Re: Dystopien sind reaktionär!
D'accord!T'Lu R'Galay hat geschrieben: 3. Dezember 2024 21:50 Mir ist neulich einmal aufgegangen, dass das gerne verbreitete postapokalyptische Szenario des Rückfalls in die Barbarei eigentlich sehr unrealistisch ist.
Möglicherweise hat mich "Im Grunde gut" von Rutger Bregmann da etwas beeinflusst, aber Fakt ist, dass es einige sehr kritische Situationen gab und gibt, in denen das nicht eingetreten ist. Am Ende des zweiten Weltkrieges funktionierte sogar die Post noch in Deutschland, nach den Bombardierungen halfen sich die meisten Menschen, anstatt übereinander her zu fallen. In der Ukraine bemühen sich derzeit die Menschen normal weiter zu leben und in Gaza ebenso. Trotz des Chaos sehe ich da keine marodierenden Horden, die einfachen Leute machen weiter, oder versuchen es.
Ich nenne das gerne den "Rückfall in die Solidarität".
In Krisenzeiten fällt die flächendeckende Grundversorgung für alle weg. Die ökonomische Vernunft bringt die Menschen dann dazu, sich mit den im Wortsinne "Nächsten" zusammen zu tun, um die gemeinsamen, unmittelbar verfügbaren Ressourcen möglichst effizient für alle unmittelbar Beteiligten einzusetzen.
Kritisch wird es, wenn sich clan- oder stammartige Gemeinschaften ausbilden, die das "Us & Them" verinnerlicht haben. Die könnten dann schnell zur Überzeugung kommen, dass es für "Us" besser ist, wenn wir "Them" ausbeuten und vielleicht sogar vernichten.
Gruß
Ralf,
für den Solidarität ein Mangelindikator ist
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
- WeepingElf
- Fan
- Beiträge: 98
- Registriert: 8. September 2007 21:53
- Bundesland: Niedersachsen
- Land: Deutschland
- Wohnort: Braunschweig
- Kontaktdaten:
Re: Dystopien sind reaktionär!
So ist es!All An! hat geschrieben: 6. Dezember 2024 15:45Genau: Utopie ist ja eben ein unerreichbarer "Nicht-Ort". Aber sie kann eine Richtung angeben, in die es sich zu gehen lohnt.WeepingElf hat geschrieben: 6. Dezember 2024 15:33 Natürlich ist ein Leben ohne Herausforderungen langweilig, und eine perfekte Utopie keine Quelle für spannende Geschichten (und unrealistisch sowieso, schließlich sind Menschen keine Engel). Aber der Kampf für eine bessere Welt bietet sicher mehr als genug Erzählstoff!
... brought to you by the Weeping Elf
Flowstate - Magazin für Lebenslust und Zukunftskultur
Flowstate - Magazin für Lebenslust und Zukunftskultur
- Badabumm
- SMOF
- Beiträge: 5197
- Registriert: 16. April 2016 18:01
- Bundesland: flach
- Land: Deutschland
- Kontaktdaten:
Re: Dystopien sind reaktionär!
Ich habe da nur eine Kurzgeschichte im Hinterkopf, mir fällt weder Titel noch Autor ein: ein Raumschiff, dessen Besatzung streng hierarchisch ist und militärisch reglementiert wird, landet nach langer Zeit auf einem Planeten, um nach den Siedlern zu schauen, die sich damals hier niedergelassen haben. Nach und nach desertiert die Mannschaft und der Prota will herausfinden, warum. Es stellt sich heraus, dass der Satz „Ich will nicht“ (deutsche Übersetzung) zu einem Zusammenleben ohne Herrscher und ohne Zwänge führt, weil jeder selbst entscheidet, ob er was macht oder nicht. Das ist natürlich sehr naiv gedacht, erinnert ein wenig an verklärte US-Western-Träume, in denen niemand einem was vorzuschreiben hat. Aber immerhin: amüsant und positiv. Vielleicht von Alfred Bester?
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“
Harald Lesch
Harald Lesch
-
- Fan
- Beiträge: 17
- Registriert: 27. September 2016 12:10
- Bundesland: Wien
- Land: Österreich
- Liest zur Zeit: Der 4. Versuch
Re: Dystopien sind reaktionär!
Nein, von Eric Frank Russell 'And Then There Were None'
- T'Lu R'Galay
- Fan
- Beiträge: 58
- Registriert: 27. März 2017 17:19
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Johannes Thiele - Die großen deutschen Dichter und Schriftsteller
Re: Dystopien sind reaktionär!
Das Thema hat E.F. Russell zweimal verarbeitet. Einmal in "Late Night Finale" 1948 geschrieben (In die besten Stories von E.F.R: Nächtliches Finale) und in The Great Explosion (Die große Explosion). Kann das sein, dass er da eine ältere Kurzgeschichte mit in eine Novelle verarbeitet hat? Sie endet nämlich mit den Worten "und dann war auch der eine verschwunden."
Ich liebe beide Geschichten, das sind, wenn ich darüber nachdenke, wirklich postive Utopien. Ich hatte sie gar nicht mehr auf dem Schirm.
PS: In beiden Geschichten ist das Leben nicht ohne Herausforderungen, aber es sind eben die Herausforderungen, die wir auch haben. Die Menschen arbeiten für ihren täglichen Bedarf, deshalb verblöden sie nicht.
Ganz naiv finde ich das übrigens nicht, dass wenn man dazu erzogen wird auch einmal "Nein" zu sagen - und nicht zu Gehorsam - dass dabei eine bessere Gesellschaft herauskommt.
PPS: Nachschauen, was aus den Kolonisten geworden ist, und dann auf originelle neu entstandene Gesellschaftformenzu treffen, kommt auch bei Jack Vance "Big Planet" (Planet der Ausgestoßenen) vor. In Showboat World hat er das dann noch einmal aufgegriffen.
Ich liebe beide Geschichten, das sind, wenn ich darüber nachdenke, wirklich postive Utopien. Ich hatte sie gar nicht mehr auf dem Schirm.
PS: In beiden Geschichten ist das Leben nicht ohne Herausforderungen, aber es sind eben die Herausforderungen, die wir auch haben. Die Menschen arbeiten für ihren täglichen Bedarf, deshalb verblöden sie nicht.
Ganz naiv finde ich das übrigens nicht, dass wenn man dazu erzogen wird auch einmal "Nein" zu sagen - und nicht zu Gehorsam - dass dabei eine bessere Gesellschaft herauskommt.
PPS: Nachschauen, was aus den Kolonisten geworden ist, und dann auf originelle neu entstandene Gesellschaftformenzu treffen, kommt auch bei Jack Vance "Big Planet" (Planet der Ausgestoßenen) vor. In Showboat World hat er das dann noch einmal aufgegriffen.
- Badabumm
- SMOF
- Beiträge: 5197
- Registriert: 16. April 2016 18:01
- Bundesland: flach
- Land: Deutschland
- Kontaktdaten:
Re: Dystopien sind reaktionär!
Ich weiß nicht, ob man „Die letzte Generation“ von Clarke auch positiv auffassen möchte. Es umschreibt immerhin die Kluft zwischen einer „alten“ und einer „jungen“ Generation, wenngleich die beschriebene Utopie sicher nicht nach jedermanns Geschmack ist.
Eine Utopie gibt es auch in „Das Lied der fernen Erde“ von Clarke, die ein wenig an die paradiesische Südseevorstellung bei Gauguin erinnert, und vielleicht auch so verstanden sein wollte. Gemeinsam ist beiden, dass die Utopie nicht für jeden erstrebenswert zu sein scheint, es also immer die Protas gibt, die in dieser Utopie nicht leben wollen oder können.
Nimmt man „Transfer“ von Lem, so fremdelt der Prota mit dieser emotionslosen, kalten Utopie am Anfang, bis er mit seiner Entscheidung, IN ihr und MIT ihr leben zu wollen, die Utopie als „lebenswert“ akzeptiert, während seine Freunde aus ihr ausbrechen wollen.
Bemerkenswert scheint zu sein, dass die positive SF-Utopie oft einhergeht mit einem Verlust an „Menschlichem“, was immer das sein mag. Man versteht Aggression oder Gefühle oft als abzustreifendes Übel, um den ewigen Frieden zu erlangen, was an beständige Langeweile erinnert. Tatsächlich gibt es wirklich fast keine Utopie, die MIT den menschlichen Schwächen und Impulsen jongliert und versucht, diese zu verwalten (so wie Russells), - als ob man die Integration von Sünden und Übeln nicht bewerkstelligen kann, ohne sie ganz abzuschaffen.
Eine Utopie gibt es auch in „Das Lied der fernen Erde“ von Clarke, die ein wenig an die paradiesische Südseevorstellung bei Gauguin erinnert, und vielleicht auch so verstanden sein wollte. Gemeinsam ist beiden, dass die Utopie nicht für jeden erstrebenswert zu sein scheint, es also immer die Protas gibt, die in dieser Utopie nicht leben wollen oder können.
Nimmt man „Transfer“ von Lem, so fremdelt der Prota mit dieser emotionslosen, kalten Utopie am Anfang, bis er mit seiner Entscheidung, IN ihr und MIT ihr leben zu wollen, die Utopie als „lebenswert“ akzeptiert, während seine Freunde aus ihr ausbrechen wollen.
Bemerkenswert scheint zu sein, dass die positive SF-Utopie oft einhergeht mit einem Verlust an „Menschlichem“, was immer das sein mag. Man versteht Aggression oder Gefühle oft als abzustreifendes Übel, um den ewigen Frieden zu erlangen, was an beständige Langeweile erinnert. Tatsächlich gibt es wirklich fast keine Utopie, die MIT den menschlichen Schwächen und Impulsen jongliert und versucht, diese zu verwalten (so wie Russells), - als ob man die Integration von Sünden und Übeln nicht bewerkstelligen kann, ohne sie ganz abzuschaffen.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“
Harald Lesch
Harald Lesch
- Flossensauger
- SMOF
- Beiträge: 1095
- Registriert: 2. Dezember 2014 20:27
- Land: Deutschland
Re: Dystopien sind reaktionär!
Ich brechs mal darauf nieder:
Der unbescholtene, idyllische Wilde.
Der rationale Moderne.
Was fehlt dem einem von dem anderem? Und will der jeweilige andere überhaupt vom anderem wissen?
Und: Sollen wir, die beides kennen (hüstel) die miteinander bekannt machen?
Der unbescholtene, idyllische Wilde.
Der rationale Moderne.
Was fehlt dem einem von dem anderem? Und will der jeweilige andere überhaupt vom anderem wissen?
Und: Sollen wir, die beides kennen (hüstel) die miteinander bekannt machen?
- Badabumm
- SMOF
- Beiträge: 5197
- Registriert: 16. April 2016 18:01
- Bundesland: flach
- Land: Deutschland
- Kontaktdaten:
Re: Dystopien sind reaktionär!
Dann wäre die wahre Utopie zweigeteilt (am besten durch eine hohe Mauer): auf der einen Seite die rationalen Vernünftler, auf der andern die gefühlsgesteuerten Wilden... (hüstel)
Sowas hatte Arno Schmidt in seiner „Gelehrtenrepublik“. Ging aber auch schief, weil die rationalen (...die wahren Bekloppten) sich nicht einigen konnten, wohin die Republik fahren sollte... Ein Ampel-Dilemma also.
Sowas hatte Arno Schmidt in seiner „Gelehrtenrepublik“. Ging aber auch schief, weil die rationalen (...die wahren Bekloppten) sich nicht einigen konnten, wohin die Republik fahren sollte... Ein Ampel-Dilemma also.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“
Harald Lesch
Harald Lesch