Andymon und DDR-SF

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zaks
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Ungelesener Beitrag von zaks »

Hallo zusammen,

interessanter Thread hier ;)

Ich kann mich noch relativ gut an ein paar Bücher aus der ehenaligen DDR erinnern, die mich in meiner Jugend begleitet haben.

- Andymon (ist heute auch wieder aufgelegt), habe noch das Original
- Orakel der Delphine (gibt glaub ich 2 oder 3 Bände), hier gehts um die Entschlüsselung der "Spache" der Delphine im Zusammenhang mit einem Besuch von Ausserirdischen. (Wolf Weitbrecht glaub ich)
- Eden City (leider kenne ich den Autor nicht mehr). Der Autor hat auch noch ein 2. Buch geschrieben, wo ein Mensch (?) den Messias eines anderen Planeten verkörpert. Er selbst ist als Raumfahrer dort und mischt sich in die Belange dort ein.
- Von Arne Sjöberg "Die stummen Götter" und "Andromeda" (meine absoluten Highlights)
- Menschen wie Götter und der Rest der Trilogie (?)

Das wär schon fast einen neuen Thread wert ;)
(SF im ehemaligen Ostblock)

Gruß,
zaks
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Andymon habe ich vor kurzem gelesen. Das Buch hat mir super gefallen. Eines der besten SF Bücher, die ich je gelesen hatte.
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Scotty
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Ungelesener Beitrag von Scotty »

"Andymon" hört sich gut an. Wie ich sehe, gab es letztes Jahr eine Neuauflage. Ich habe es auf die Merkliste gesetzt.

Kannst du zu den anderen "Ost-Büchern" eine kurze Inhaltsangabe liefern?

Noch eine andere Frage: Wurden die Bücher in der DDR nicht hinsichtlich politischer und soziologischer Fragen zensiert?
zaks
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Ungelesener Beitrag von zaks »

Mahlzeit,

eine Inhaltsangabe ist ziemlich schwer, weil ich einen Teil nicht (mehr) habe oder sie in den Tiefen meiner nicht ausgepackten Umzugskartons vor sich hinschlummern. Aber ich versuch es mal ;)

- Andymon ist bekannt.

- In den "Orakle der Delphine" Bücher gehts um Delphine, ihre Sprache, Ausserirdische die die Delphine verändert haben, damit wir Menschen irgendwann erkennen was dahinter steckt. Das geht dann meine ich bis zum Asteroiden Ceres wo sich irgendwas Sendermäßiges befindet. Es ist bestimmt schon 20 Jahre her das ich das Buch gelesen habe.

- In Eden City geht es um eine Stadt unter einem Gebirge, welche nach bzw. vor einem Atomkrieg errichtet wurde. Dort leben verschieden Kasten mit versch. Intelligenzen. Die untersten sind Clone ohne Verstand, die nur zum Arbeiten da sind. Es geht im Buch dann um eine Gruppe von Menschen die versucht das System zu stürzen.
Das andere Buch läßt sich kurz mit "Jesus war ein Ausserirdischer" umschreiben ;) Es spielt aber nicht auf der Erde!

- In den Büchern von Arne sjöberg geht es um eine fremde Technik und Menschen die sie nicht verstehen. Katastrophen sind da vorprogrammiert. Das 2. dreht sich dann nur noch um eine Figur aus dem 1. Teil, welche auf dem "Planeten der Schöpfer der Technik" gestrandet ist.

- Menschen wie Götter sollte hier eigentlich bekannt sein, ist ein galaktischer Epos von einem russischen Schriftsteller. Als "dummer" Jugendlicher habe ich diese 3 Bücher gegen "Kampfstern Galaktika" eingetauscht *verzweifelt an den Fingernägeln nag*

Ob die Bücher zensiert waren kann ich nicht sagen, war damals zu jung. Fakt ist, das in allen Büchern mehr oder weniger die Gesellschaftsformen und ihre Konflikte eine Rolle spielten. Ausnahme für mich sind hier die beiden Bücher von Arne Sjöberg und bedingt auch Andymon.

Gruß,
zaks
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Ronni
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Ungelesener Beitrag von Ronni »

Scotty hat geschrieben:Noch eine andere Frage: Wurden die Bücher in der DDR nicht hinsichtlich politischer und soziologischer Fragen zensiert?
Um Erik Simon aus seinem Interview »Wieso denn Kasanzew?« zu zitieren:
Im Verlagswesen der DDR galt SF - völlig zu Recht - als unwichtig, was den Vorteil hatte, daß man die Lektoren (im Rahmen der allgemeinen und nicht sehr scharf formulierten politischen Linie) meistens machen ließ, was sie wollten
Gruß Ronni
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sarah may

Ungelesener Beitrag von sarah may »

Ich würde so gerne wissen, warum DDR-SF in letzter Zeit immer mit "Andymon" eingeleitet wird. Nichts gegen diesen Roman, er war gut ( hab ihn gelesen mit 15 und war begeistert). Aber mal ehrlich, es gab danach wie auch davor auch noch lesenswertes ...
Puh ... sorry .. für diese Einleitung (die musste jetzt einfach sein!)

Empfehlenswert ist m.M.n. :

Ernst Otto-Luthard: "Die klingenden Bäume"

Karl-Heinz Tuschel: "Ein Stern fliegt vorbei" und "Die blaue Sonne der Paksi" (übrigens - einer meiner Lieblingsautoren, der leider im Febr. 2005 verstarb)

Klaus Frühauf "Mutanten auf Andromenda"

gibt - zugebenerweise - noch vieles mehr .. mein Bücherregal ist ein Reichweite ... aber das jetzt alles zu erörtern, macht das Sinn???
Eigentlich müsste ich Steinmüllers dankbar sein, seit Andyom durch diverse Foren geistert, scheint Interesse geweckt ... oder?!
zaks
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Ungelesener Beitrag von zaks »

sarah may hat geschrieben:Ich würde so gerne wissen, warum DDR-SF in letzter Zeit immer mit "Andymon" eingeleitet wird. Nichts gegen diesen Roman, er war gut ( hab ihn gelesen mit 15 und war begeistert). Aber mal ehrlich, es gab danach wie auch davor auch noch lesenswertes ...
Puh ... sorry .. für diese Einleitung (die musste jetzt einfach sein!)
Das liegt vielleicht daran, das Andymon es geschafft hat heute wieder neuaufgelegt zu werden. Leider ist der rest der DDR-SF in der Versenkung verschwunden. Auch wenn das sicherlich keine qualitativen Ursachen hat.

Gruss
zaks
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hinkelstein

Ungelesener Beitrag von hinkelstein »

Mit dem hier schon genannten K.-H. Tuschel konnte ich persönlich nie so richtig was anfangen. "Die Kristallwelt der Robina Crux" z.Bsp. war für mich ein Langweiler erster Güte.
Naja, Geschmäcker sind halt verschieden.
Noch nicht genannt wurde Michael Szameit. "Alarm im Tunnel Transterra"
und seine 2 Nachfolger (Titel sind mir nicht mehr so genau present) habe ich damals ganz gern gelesen. Wobei, ich war damals um die 14. Möglicherweise würde ich heute ganz anders denken.
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Doop
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Ungelesener Beitrag von Doop »

hinkelstein hat geschrieben:Mit dem hier schon genannten K.-H. Tuschel konnte ich persönlich nie so richtig was anfangen. "Die Kristallwelt der Robina Crux" z.Bsp. war für mich ein Langweiler erster Güte.
Robina Crux war nicht von Tuschel sondern von Alexander Kröger. :lehrer:

Wobei... beides hervorragende Vertreter der DDR-Military-SF. Ideologisch reichlich verbohrt, nicht sehr originell und langweilig... Tuschel veröffentlichte nach meiner Erinnerung auch im Militärverlag der DDR, was ihm in meinen Augen die Satisfaktionsfähigkeit nimmt... :wink:

Hervorragende DDR-SF:
Wie schon genannt "Andymon" (Ich habe es schon damals geliebt, habe es mit ungefähr 13 am Ostseestrand gelesen)
Auch genannt wurde schon Szameit mit "Alarm im Tunnel Transterra".

Daneben fallen mir als wirklich wichtige Werke ein: Gert Prokops "Wer stiehlt schon Unterschenkel" und "Der Samenbankraub" (Die Kurzgeschichten um Timothy Truckle), Heiner Ranks "Die Ohnmacht der Allmächtigen" (schon der Titel war damals subversiv) und Erik Simons Kurzgeschichtensammlungen ("Fremde Sterne" und "Die ersten Zeitreisen" zusammen mit dem früh verstorbenen Reinhard Heinrich).

Ein weiteres Buch, das mir sehr gut gefallen hat (aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das nostalgische Erinnerungen sind, und dass ich das Leseerlebnis lieber nicht wiederholen sollte): "Zeit der Sternschnuppen" von Herbert Ziergiebel.

Einen Link zu einer Best-of-DDR-SF-Liste gibts hier:

http://home.t-online.de/home/ivo.gloss/ ... -SF-Bücher
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Ronni
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Ungelesener Beitrag von Ronni »

Doop hat geschrieben:mit dem früh verstorbenen Reinhard Heinrich).
Reinhard Heinrich dürfte jetzt bestimmt anmerken, daß die Gerüchte über seinen Tod etwas verfrüht sind.

Gruß Ronni
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Rainer Fuhrmann: "Medusa" und "Die Untersuchung" haben mir gefallen. Beide Bücher las ich als Heyne-Ausgaben.
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Doop
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Ungelesener Beitrag von Doop »

Ronni hat geschrieben:
Doop hat geschrieben:mit dem früh verstorbenen Reinhard Heinrich).
Reinhard Heinrich dürfte jetzt bestimmt anmerken, daß die Gerüchte über seinen Tod etwas verfrüht sind.

Gruß Ronni
ups. Hatte da wohl etwas falsch in Erinnerung. :oops:
Rufe deshalb Reinhard Heinrich zu "Live long and prosper!"
zaks
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Ungelesener Beitrag von zaks »

@Doop: super seite hast Du da verlinkt. Da kommen beim Lesen viele Erinnerungen wieder ;)

Mal sehen wann der Inhalt meiner Bücherkisten wieder an das Tageslicht kommt, da krieg ich bestimmt Tränen in den Augen ;)

Gruss
zaks
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lapismont
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Ungelesener Beitrag von lapismont »

Eden-City von Reinhard Kriese ist mir als übelste Männerfantasie im Gedächtnis.
Ging beständig um Kopulation. Die Sklaven-Story war bloß ein Aufhänger.
Soweit mein Gedächtnis.
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sarah

Ungelesener Beitrag von sarah »

Doop hat geschrieben: Heiner Ranks "Die Ohnmacht der Allmächtigen"
Danke für den Linktipp und die Erwähnung dieses Buches.
Kannst Du Dich noch an das Ende entsinnen, als Akso gefragt wird, was sie wohl erwarten wird und er antwortet: "Offene Weite" ...
Ich hab das Buch noch hier und vor kurzem sogar noch einmal gelesen. Ich habe es auch mal jemanden geliehen, der es dann gar nicht so gut fand. So sind Geschmäcker eben. Weiß jemand, was aus Heiner Ranks geworden ist? Schreibt er noch? Ist er noch unter uns? Sorry für die Fragen, aber ich weiss es wirklich nicht - es würde mich jedoch sehr interessieren.
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