Nebula 2024 - die Gewinner

[Sam Francisco]

Ich komme nur auf 13

[Raeuber Kneissl]

Hups. Ich komme auf 36.
Aber ich bin auch jemand, der immer gerne alles gelesen haben möchte, was auf irgendwelchen Best-of-Listen zu finden ist und zwar schon immer. Auch um mitreden zu können und ein Gefühl zu bekommen, was so in der Community gerade en vogue ist und mir selbst eine Meinung dazu zu bilden.
Insgesamt sind solche Listen immer Geschmackssache, und alles in allem finde ich die Hugo-Gewinner in der Regel (wenn auch nicht immer) lesenwerter als die Nebula-Gewinner, die im Vergleich zum Hugo eher einen (pseudo-)elitär intellekturellen Anspruch haben.

[Knochenmann]

Ich komme "nur" auf 15,5; 11 davon bis 1977 inklusive. Der halbe sind Michael Chabons "jiddische Polizisten", den ich nach ziemlich genau der Hälfte entnervt abgebrochen habe. Das ist auch der einzige mir bekannte Preisträger, mit dem ich nicht so richtig warm geworden bin.

Ich hab das als Hörbuch, ich hab das mindestens 10 mal gehört.

Das Buch gewinnt sehr durch die Sprecher.

[Teddy]

einen (pseudo-)elitär intellekturellen Anspruch

Da bräuchte ich mal das ein oder andere Beispiel.

[Raeuber Kneissl]

einen (pseudo-)elitär intellekturellen Anspruch

Da bräuchte ich mal das ein oder andere Beispiel.

Jeff Vandermeer Auslöschung "Annihilation" fällt meiner Meinung nach drunter. (Nebula gewonnen, aber für Hugo nicht mal nominiert, keiner der Teile)
Eigentlich unlesbar und definitiv nicht unterhaltend, aber es gibt sicher Leute, die da irgendwo eine tiefschürfende Aussage zu finden meinen.
Nur meine Meinung.

Über die Jahre hat sich das auch etwas gewandelt, und an einigen Blockbustern kam natürlich auch der Nebula nicht vorbei, aber so vom Trend her, meine ich disbezüglich einen Unterschied zwischen Hugo und Nebula zu erkennen.

[Fjunch-Klick]

15. und davon auch die meisten von vor meiner Zeit…

[stolle]

Ich komm auf 23. Und ich möchte aufs Vehementetste Jeff Vandermeer verteidigen. Für mich ist das SF im besten Sinne, fordernd, mutig, fremdartig, grenzüberschreitend. Hat mich total an Michael Bishop erinnert.

[Doop]

Vandermeers Roman war erfolgreich genug, um eine Big-Budget-Verfilmung mit Natalie Portman, Tessa Thompson, Oscar Isaac und Jennifer Jason Leigh nachsich zu ziehen. Und den Shirley Jackson Award für den besten Horror-Roman des Jahres hat der Roman auch gewonnen.

Der Roman scheint mir eine Hommage an die Strugatzkis bzw. Tarkowski (die „Zone“ aus „Picknick am Wegesrand“ bzw. „Stalker“) und Lem (die Charaktere haben keine Namen, sondern Funktionsbezeichnungen wie in „Eden“. Vielleicht alles Zufall, aber ich glaube Vandermeer ist ein sehr belesener Dude.

Dass der Roman nicht für einen Hugo nominiert war, liegt evtl. auch daran, dass er 2014 erschienen ist und die Sad und Rabid Puppies die 2015er Hugos durch Block Voting mit ihrem Zeug vollstopften. Außerdem sahen viele ihn vielleicht nur als Teil der Trilogie und für die ganze Trilogie konnte man damals nicht voten. Inzwischen gibt es den Hugo für die beste Serie, und „Southern Reach“ ist für eben diesen Hugo in diesem Jahr nominiert (und damit ist auch Teil 1 „Annihilation“ nunmehr Hugo-nominiert.

Beim Locus Award landete die Trilogie übrigens auf Platz 3.

[Teddy]

einen (pseudo-)elitär intellekturellen Anspruch

Da bräuchte ich mal das ein oder andere Beispiel.

Jeff Vandermeer Auslöschung "Annihilation" fällt meiner Meinung nach drunter. (Nebula gewonnen, aber für Hugo nicht mal nominiert, keiner der Teile)
Eigentlich unlesbar und definitiv nicht unterhaltend, aber es gibt sicher Leute, die da irgendwo eine tiefschürfende Aussage zu finden meinen.
Nur meine Meinung.

Über die Jahre hat sich das auch etwas gewandelt, und an einigen Blockbustern kam natürlich auch der Nebula nicht vorbei, aber so vom Trend her, meine ich disbezüglich einen Unterschied zwischen Hugo und Nebula zu erkennen.

Ich sehe in etwas deinen Punkt.
Annihilation ist nicht gerade mein Lieblingsroman unter den Nebula-Gewinnern, aber ich halte ihn durchaus für lesbar und bestimmt nicht für pseudoelitär. Vandermeer schafft es eine beklemmende Atmosphäre zu erzeugen, wie ich es bei wenigen anderen Romanen erlebt habe. Am Ende blieb mir Vieles unklar, was immer unbefriedigend ist, aber ich kann verstehen, was viele Leser an dem Roman beeindruckt hat.

Wahrscheinlich wird beim Hugo im Schnitt der leichter zugängliche Roman gewählt. Wobei es auch hier Ausnahmen gibt: Morgenwelt von Brunner ist schon ein sperriger Brocken. Zumindest verglichen mit dem Nebula-Gewinner Welt zwischen den Sternen von Panshin des gleichen Jahres.

[Ender]

Vielleicht leide ich an einem Vervollständigungszwang. Ich muss dann alle Nebula-Sieger lesen, alle Hugo-Gewinner, alles, was auf der "beste Bücher alles Zeiten"-Liste steht, alles von Dick oder Le Guin, usw.

Eine ähnliche Manie habe ich tatsächlich auch, allerdings schiele ich dabei mittlerweile auf dermaßen viele verschiedene Listen, dass ich letzten Endes keine davon auch nur annähernd schaffe.
Mein neuester Plan: in jedem Jahr die jeweils aktuellen Gewinnertitel der ... ähem ... 7 bis 8 mich interessierenden Preise lesen. Die sind ja i.d.R. sowieso interessanter als die ganzen 50, 60, 70 Jahre alten Schinken.
Schaffe ich aber natürlich auch nicht.

Nerd problems

[Teddy]

Nerd problems

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