SF-Jahr 2019 - Unterstützer gesucht!

[L.N. Muhr]

Tja, sagt das nicht mir, sondern den Editoren.

[Flossensauger]

Hirnkost geht jetzt endgültig in die Insolvenz.
https://r.news.hirnkost.de/mk/mr/sh/1t6 ... 278tyI2jyk

[breitsameter]

Hirnkost geht jetzt endgültig in die Insolvenz.
https://r.news.hirnkost.de/mk/mr/sh/1t6 ... 278tyI2jyk

Es war absehbar. Ich kann andererseits auch nicht jedem der Worte zustimmen. Die Zahl der Kleinverlage wuchs eine Zeit lang gewaltig und jetzt geht sie wieder (rapide?) zurück.

[Uschi Zietsch]

Es war absehbar und tut mir sehr leid. Hab ihm grad ne Mail geschickt. Wir kennen uns schon soooo lange. Nicht so lang, wie wir beide uns, Florian, aber dennoch.
Ja, die Zahl der Kleinverlage geht rapide zurück., das stimmt, und die SPler verlieren auch immens. Wer sich nicht schon vorher gut etabliert hatte, ist jetzt weg.
So ist es halt. Bitter. Aber nicht zu ändern. Machen wir weiter.

[Ender]

"Science Fiction haben wir im Grunde gar nicht verkauft."

Tja. So sieht's aus.

[Flossensauger]

"Science Fiction haben wir im Grunde gar nicht verkauft."

Tja. So sieht's aus.

An mich zumindest nicht. Obwohl ich wollte.

Aber lassen wir das. Ist jetzt auch egal.

[Shock Wave Rider]

"Science Fiction haben wir im Grunde gar nicht verkauft."

An mich zumindest nicht. Obwohl ich wollte.

Aber lassen wir das. Ist jetzt auch egal.

Sehe ich nicht so. Ich meine, genau darüber müssen wir reden.
Denn für mich ist der wiederholt holprige und unzuverlässige Ablauf bei Kauftransaktionen einer der wichtigsten Gründe für das Scheitern des Hirnkost-Verlags. Nachdem schon bei meinen ersten Bestellungen vor einigen Jahren nicht alles glatt lief (eine Bestellung ging komplett verloren, bei einer anderen kam die Rechnung, aber dann lange Zeit kein Buch), war meine Sympathie für das in der Tat eigenständige, engagierte und für mich hoch attraktive Programm des Verlags doch schon deutlich angeschlagen. Weil das keine Einzelfälle blieben, habe ich mich auch nicht an der Crowdfunding-Kampagne zur Rettung des Hirnkost-Verlags beteiligt.
Klaus hat es versäumt, ein Mitarbeity einzustellen, das sich ausschließlich um die Abwicklung der alltäglichen Niederungen wie Kauf-, Sende- und Bezahlvorgänge kümmert. "Ausschließlich" heißt: auch dann, wenn der restliche Verlags-Staff gerade mal wieder einen Betriebsausflug auf eine Buchmesse oder einen Con unternimmt. Dadurch, dass Klaus regelmäßig Alarmmeldungen in die Öffentlichkeit absonderte, fühlte ich mich in eine permanente Alarmbereitschaft und einen gewissen Kaufdruck versetzt - ein Zustand, den niemand auf Dauer durchhält. Auf jeden Fall mag man den auch als wohlwollendes Lesy und Buchkäufy nicht.

Nun werde ich mich auf die Schnelle noch mit vielen Büchern eindecken müssen, die ich sicherlich irgendwann gekauft und gelesen hätte. Aber eben nicht unbedingt jetzt. Vielleicht kaufe ich jetzt sogar mehr Hirnkost-Bücher als ich bislang insgesamt erworben habe.

Das bedeutet aber auch, dass ich Käufe bei anderen engagierten Nischenverlagen (ich nenne hier mal insbesondere den Verlag von Dieter von Reeken) zeitlich aufschieben werde, nur um im Ergebnis die Konkursmasse des Hirnkost-Verlags anzufetten. Ich erinnere mich an keinen anderen Kleinverlag aus der deutschen Fantastik-Szene (Atlantis, Ernst Wurdack, Dieter von Reeken, Fabylon, Begedia, Shayol, Memoranda, Carcosa, p.machinery, um nur einige stellvertretend zu nennen), mit dem ich bei der Abwicklung meiner Bestellungen überhaupt einmal Probleme gehabt hätte. Wenn das das Alleinstellungsmerkmal ist, das in Erinnerung bleibt ...

Trauriger, aber in gewissem Maß auch verärgerter Gruß
Ralf

[Mammut]

Das SF Jahr erschien ja bisher bei Heyne, Golkonda und Hirnkost. Bin gespannt ob wieder einer bereit ist, das zu subventionieren.

[Flossensauger]

"Science Fiction haben wir im Grunde gar nicht verkauft."

An mich zumindest nicht. Obwohl ich wollte.

Aber lassen wir das. Ist jetzt auch egal.

Sehe ich nicht so. Ich meine, genau darüber müssen wir reden.

(...)

Trauriger, aber in gewissem Maß auch verärgerter Gruß
Ralf

Natürlich hast du in allen Punkten recht. Und dieser Faden hier zeigt das ja auch gut auf.

Mir persönlich hat der Abgang von Klaus Farin vom Archiv der Jugendkulturen und sein Buch über Skinheads schon nicht geschmeckt, wollte den Neuanfang aber unterstützen.

Ich wollte nur nicht als jemand verstanden werden, der Nachtritt. Ich habe aus meiner Sicht fast alles versucht, um mit dem Hirnkost-Verlag zurecht zu kommen. An qualitativ hochwertigen Produkten hat es sicherlich nicht gelegen. Wenn ich sie denn hätte bekommen können.

Fehlende Bücher werde ich nun zu deutlich reduzierten Preisen irgendwo mal auftreiben, das liegt in der Natur der Sache.

[Doop]

Das SF Jahr erschien ja bisher bei Heyne, Golkonda und Hirnkost. Bin gespannt ob wieder einer bereit ist, das zu subventionieren.

Das käme dem Verbrennen von Geld gleich. Leider.

[Flossensauger]

Das SF Jahr erschien ja bisher bei Heyne, Golkonda und Hirnkost. Bin gespannt ob wieder einer bereit ist, das zu subventionieren.

Das käme dem Verbrennen von Geld gleich. Leider.

Fördern. Steuergelder. Wieviele Opern hat Berlin noch gleich? Wieviele Leute gehen in die Oper? Da könnte man einige SF-Jahrhunderte von subventionieren.

[Doop]

Es gehen mehr Leute in Berlin in die Oper als Leute das SF-Jahr lesen. Die drei Opernhäuser haben über 200.000 Besucher pro Jahr. Das SF-Jahr hatte zuletzt wieviele Leser? 250?

[Flossensauger]

Ja. Dann genau so viel Subvention pro Kopf wie für die -lächerlichen- 200.000 Operngänger. Dürfte reichen.

[Doop]

Und warum? Oper wird subventioniert, damit sich die Leute den Besuch leisten können. Und die Häuser sind voll. Wenn das SF-Jahr künftig nur noch 1 EUR kostet, wird es trotzdem außerhalb unserer kleinen Bubble niemand lesen. Du magst anderes glauben, aber das ist Wunschdenken.

[Mammut]

Und warum? Oper wird subventioniert, damit sich die Leute den Besuch leisten können. Und die Häuser sind voll. Wenn das SF-Jahr künftig nur noch 1 EUR kostet, wird es trotzdem außerhalb unserer kleinen Bubble niemand lesen. Du magst anderes glauben, aber das ist Wunschdenken.

Das sehe ich genauso. Das SF-Jahr ist ein Buch, das findet auch in der SF-Szene nicht genügend Leser. Warum sollte man ein Buch, das außer denen, die daran beteiligt sind, kaum einen interessiert, künstlich am Leben gehalten werden in dem die Allgemeinheit das finanziert. Das ist ein Dinosaurier, der schon lange völlig aus der Zeit gefallen ist.
Aber ich lasse mich gerne belehren: Was ist der genaue Mehrwert des SF-Jahr, der ihn subventionswürdig machen würde?