Stephen Baxter oder Alastair Reynolds?

Science Fiction in Buchform
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data
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Stephen Baxter oder Alastair Reynolds?

Ungelesener Beitrag von data »

Hallo,

ich hab mal ne Frage zu Stephen Baxter:

Hat jemand die Multiversum-Trilogie gelesen und kann (ohne zuviel zu verraten) kurz berichten?

Habe auch gehört, dass das ganze auf die Glaubensphilosophie einer in den USA anerkannten UFO-Religion anspielt...

Im Prinzip fällt die Wahl zwischen Baxter: Zeit und Reynolds: Unendlichkeit :roll:

Gruss, Clemens.
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Knochenmann
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Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

BAXTER! Und zwar nicht weil der so wahnsinnig gut ist sondern weil Peynolds so wahnsinnig schlecht ist:

Der Vergelcih macht sie sicher:

Baxters Multiversumreihe, bestehen aus Raum, Zeit, Ursprung, Multiversum und Evolution ist zwar wahnsinnig deprimierend aber dafür interresant geschrieben: Band eins beschäftigt sich mit dem Fermi Paradoxon, Band 2 mit der "Doomsday Theorie" (falls die jemand kennt) usw... der Witz an der Sache: die einzelenen Bände haben zwar zum Teil die gleichen Hauptfiguten, haben aber eigendlich (naja...) nichts miteinander zu tun. Im Groen und ganzen beschäftigt sich das Multiversum mit.... Leben, Raum und Zeit :). "Evolution" ist eine Art Ausreiser, das ist so ein halbes Sachbuch, das sich mit der Evolution der Primaten beschäfigt (auch hier bis zum bitteren Ende).

Reynods hab ich auch gelesen... not good at all. Reynods kaut nur das wieder, womit sich schon andere SF Bücher lang und breit beschäftigt haben - und er machts nichtmal gut. Zuviel wird mystiviziert, zuviele Fragen bleiben offen, die Logic bleibt oft auf der Strecke. Die Hauptfiguren sind durch die Bank unsympatisch (aber das ist kein Unterschied zu Baxter).
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Ist beides pure Hard SF. Ich habe von beiden Autoren noch nichts gelesen, werde mich aber wohl mal an Reynolds versuchen.
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data
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Ungelesener Beitrag von data »

@Knochenmann:

Thanx für die interessanten Einblicke!

Zum Thema Halb Sachbuch/halb Fiction (Beispiel: Evolution): Die ganzen Anspielung "Eschatology" und diverse Details wie Barcode auf dem Handrücken gleich zu Anfang von Baxters "Zeit" haben mich doch nachdenklich gemacht, ob da nicht unterschwellig Botschaften transportiert werden sollen.

Ich hab eigentlich keine Lust auf ein "Battlefield Earth" :wink:
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Ich glaube, obwohl ich das Buch nicht gelesen habe, dass der Autor ganz andere Intentionen hatte als Hubbard.
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Knochenmann
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Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Also, vor einem religiösen Touch muss man bei Baxter keine Angst haben. Wenn du das Multiversum nciht riskieren willst versuchs mal mit "Die Zeitschiffe" von Baxter.

Dabei handelt es sich um eine Art Fortsetzung von "Die Zeitmaschine" von H.G. Wells. Das Buch ist durchaus lesenswert geschrieben und ein gutes Stück mehr optimistisch als Baxters übliche Bücher.
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data
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Ungelesener Beitrag von data »

Wenn keine gegenteiligen Meinungen mehr kommen, werd ich's wohl mal riskieren... :smokin
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deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

also ich habe von stephen baxter nur ein buch gelesen. -ring- aus dem xeleezyklus.

das buch war hard sf reinsten wassers. unverständlich, geschrieben für angehende physiker oder wissenschaftler anderer sparten. hätte es nicht eine so, für meinen geschmack, überragende, visionäre idee gehabt, hätte ich es in die ecke gepfeffert. baxter ist ja selbst wissenschaftler und darum kann er wahrscheinlich auch nur so schreiben, oder? gibt es andere beispiele? also, ich habe nach diesem buch abstand von ihm genommen.
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Gast

Ungelesener Beitrag von Gast »

Mit Alastair Reynolds Buch "Unendlichkeit" konnte ich gar nichts anfangen. Für mich erschien das Buch als Versuch so viele Ideen wie möglich zusammenzuklauen und dabei Figuren verwenden, die den unsympathischen Hamilton-Figuren nicht unähnlich sind. Nur noch unsympathischer.

Baxter Habe ich nicht gelesen.
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Siegfried Langer
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Ungelesener Beitrag von Siegfried Langer »

'Zeitschiffe' von Stephen Baxter hatte mir sehr gut gefallen, originelle Ideen, spannend erzählt; eine würdige Fortsetzung von Wells' 'Zeitmaschine', als dessen offizielle Fortsetzung der Roman ja damals auch erschienen war.

Mit hoher Erwartungshaltung hatte ich mir dann auch 'Das Geflecht der Unendlichkeit' und 'Mission Ares' gekauft. Durch ersteres habe ich mich bis zum Ende durchgequält, zweiteres irgendwann sehr enttäuscht abgebrochen.

Im Gegensatz zu 'Zeitschiffe' war bei den beiden anderen Romanen der Schwerpunkt viel zu sehr auf der 'Science' und viel zu wenig auf der 'Fiction'.

Reynolds kenne ich nicht.

S.
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Knochenmann
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Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Ja, Baxter ist nur in kleinen Dusen zu ertragen.... obwohl ich das Xeelee Universum ganz gut gelungen finde. Zu empfehlen sind hier vor allem du Kurzgeschichtensammlung "Vacuum Diagramme". "Zeitschiffe" ist aber wohl sin Meisterwerk, vor allem wenn man bedenkt das er viele Ideen aus "Multiversum" dort verwendet hat.

Eine kleine Inhaltsangabe zu den einzelnen "Multiversum" Büchern:

S P O I L E R

"Zeit" befasst sich mit der "Doomsday Theorie". Auf der Erde bildet sich eine religiöse Gruppierung die das Überleben der Menschheit sichern weill, und zwar nicht nur für "sehr lange" sondern für "ewig". Zeitgleich tauchen superintelligente Kinder und ein Portal auf, die anscheinend von Lebewesen aus der fernen, fernen, fernen Zukunft stammen.

"Raum" befasst sich mit dem Fermi Paradoxon. Aliens tauchen auf und nehmen Kontackt mit der Menschheit auf um diese für ein wichtiges Projeckt zu gewinnen. Das Fermi Paradoxon wird interresant aufgelöst, die Story wird aus den Blickwinken von Fernreisenden erzählt, und zieht sich über mehrere Millionen Jahre hin. Meiner Meinung nach das beste Buch des Zykluses.

In "Urspung" taucht ein zweiter Mond in der Umlaufbahn der Erde auf, der von allen möglichen Hominiden bevölkert ist. Die Erde startet eine Expedition dorthin, doch wie diese den Mond erreicht verschindet der auch wieder. Langsam stellt sich heraus das dieser Mond ein Teil einer Maschine ist die...

"Evolution" ist ein halbes Sachbuch, geschildert wird die (teilweise fiktive) Evolution die zur Entstehung des Menschen führe... und zu dessen Ende. Und wie die Evolution danach wietergeht. Recht amüsant.

"Multiversum" kommt noch.

Die Romane haben, wie gesagt, eigendlich überhaupt ncihts miteinander zu tuen und können seperat gelesen werden.
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Scotty
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Ungelesener Beitrag von Scotty »

Bin beim Stöbern auf diesen alten Thread gestossen und wollte eine Lanze für Alastair Reynolds brechen. Ich kenne beide Autoren, insbesondere auch Baxters "Zeitschiffe".

Wer bzgl. "Unendlichkeit" meint, der Roman driftet am Ende zu sehr ins Mystische ab: Gleiches kann man wohl für Zeitschiffe sagen."Unendlichkeit" ist eine wirklich schöne Space Opera mit einem für mich neuen Ansatz des Zeitversatzes.

Trotzalledem hab ich Reynolds so richtig erst durch sein Folgewerk "Chasm City" schätzen gelernt. Mit "Unendlichkeit" hat Reynolds die Kulisse geschaffen, "Chasm City" setzt darauf auf mit einer Top Story!
Lese zur Zeit:
Michael McDowell - Blackwater
Davor:
Erik Harlandt - DOHA Galaktische Geschäfte
Antti Tuomainnen - Palm Beach, Finland
Pierce Brown - Red Rising

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    Andrej

    Ungelesener Beitrag von Andrej »

    Ein wesentlicher unterschied zwischen Baxter und Reynolds: Bei Baxter im M ultiversum stimmt die Physik (oder sagen wir mal die Naturphilosophie) überhaupt nicht. Was er im Band eins an physikalischen Zusammenhängen beschreibt, ist lächerlich. Ich würde zustimmen, dass seine Bücher eher auf UFO-Religion basieren. In allen technischen Bereichen ist Baxter in etwa genauso glaubwürdig, wie Jules Verne. IMHO kann man Baxter überhaupt nicht mit Reynolds vergleichen, denn auch seine Sprache und die Charaktere sind eher primitiv. Ist nur ein Beispiel: Nasa braucht Jahre, um nach dem Columbia Unfall wieder ein Space Shuttle zu starten. Baxters Malenfant und sein ständig unfug redender technik Guru schaffen das mit einer Eigenkonstruktion in unglaublich kurzer Zeit....Baxter hat kA von Astrophysik. Das ist keine Hard SF, eher light science fantasy.
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    Gast

    Ungelesener Beitrag von Gast »

    Bei Baxter im M ultiversum stimmt die Physik (oder sagen wir mal die Naturphilosophie) überhaupt nicht. Was er im Band eins an physikalischen Zusammenhängen beschreibt, ist lächerlich. Ich würde zustimmen, dass seine Bücher eher auf UFO-Religion basieren. In allen technischen Bereichen ist Baxter in etwa genauso glaubwürdig, wie Jules Verne.
    Starke Worte! Sicher kannst Du das belegen oder wenigstens die physikalischen Zusammenhänge nennen, die so lächerlich sein sollen.

    Aus der Wikipedia zu Stephen Baxter:

    Er studierte Mathematik in Cambridge und hat auch einen Doktor als Ingenieur an der Southampton-University erhalten. Einige Jahre lang lehrte er Mathematik, Physik und Informatik. Seit 1995 arbeitet er hauptberuflich als Autor.

    Einem promovierten Mathematiker und Ingenieur zu unterstellen, seine physikalisch-technischen Darstellungen wären "in etwa genauso glaubwürdig wie Jules Verne" ist schon gewagt.
    rockmysoul67
    Neo
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    Ungelesener Beitrag von rockmysoul67 »

    eher auf UFO-Religion basieren
    Das erste Buch der Multiversumtrilogie (Evolution gehört übrigens nicht dazu) behandelt das Fermi Paradox und ist damit gegen Ufo-Theorien. Auch sonst wimmelt es nicht gerade vor Ufos in Baxters Büchern.
    Bei Baxter im M ultiversum stimmt die Physik (oder sagen wir mal die Naturphilosophie) überhaupt nicht ... Was er im Band eins an physikalischen Zusammenhängen beschreibt, ist lächerlich. ...
    In allen technischen Bereichen ist Baxter in etwa genauso glaubwürdig, wie Jules Verne ... Baxter hat kA von Astrophysik.


    Baxter hat einen wissenschaftlichen Hintergrund und steht dafür bekannt, dass seine wissenschaftlichen Beschreibungen Hand und Fuss haben. Als wissenschaftlich aufgeschlossener Laie sind mir jedenfalls keine Unvorstellbarkeiten in Baxters Büchern aufgefallen.
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