Stephen Baxter oder Alastair Reynolds?

Science Fiction in Buchform
Benutzeravatar
Marcus 'Stormking' Klemm

Ungelesener Beitrag von Marcus 'Stormking' Klemm »

Ist nur ein Beispiel: Nasa braucht Jahre, um nach dem Columbia Unfall wieder ein Space Shuttle zu starten. Baxters Malenfant und sein ständig unfug redender technik Guru schaffen das mit einer Eigenkonstruktion in unglaublich kurzer Zeit.
1. Besteht der "Big Dumb Booster" in den "Multiversum"-Romanen aus vorhandener, möglichst simpel gehaltener Technik.

2. Kritisiert Baxter in vielen seiner Romane die Nasa für ihre Bürokratie und Innovationsfeindlichkeit.

3. Die Nasa hätte auch in der Woche nach dem Columbia-Unfall sofort wieder ein Shuttle starten können und dessen Flug wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlerfrei verlaufen. Die Suche nach Risiken und deren Minimierung hat IMHO nichts mit der prinzipiellen Flugfähigkeit des Space Shuttle zu tun.

4. Auch Malenfants BDB hätte auf dem Startfeld aufgrund einer porösen Gummidichtung explodieren können, nur wäre dann der Roman recht schnell zuende gewesen.[/code]

Ciao, Marcus

PS: Der vorhergehende Gast-Beitrag ist auch von mir.
Benutzeravatar
Andrej

Ungelesener Beitrag von Andrej »

Hi Marcus.

Ich meine, Malenfants BDB wäre mit 100% Sicherheit explodiert. Und hätte Baxter es explodieren lassen, wäre es Hard Science Fiction. Weil BDB exisitren kann, oder denkbar ist und vielleicht sogar existiert und sich so verhalten würde, wie es im wirklichen Leben sein sollte. Aber wenn so ein ding nach paar Wochen(und nicht etwa 10-20Jahren) Testzeit fliegt... Die Techniker können das Ding doch gar nicht kontriollieren, weil sie es nicht verstehn, weil sie zuwenig damit getestet haben. Ich bemängele bei Baxter die gLaubwürdigkeit in der Dartsellung vom Alltag der Wissenschaft und Forschung. Ich studiere Physik und ein Experiment, um ein einziges Neutrino zu detektieren dauert beispilesweise Jahre, fast Jahrzente. Und dann detektiert man auch noch 5 Signale pro Jahr. Und Neutrinos kann man gar nicht modulieren, weil die auf gar nix reagieren, und ich frage mich, wie mann dann die Information überhaupt übertragen kann?
Benutzeravatar
Ulli 47

Ungelesener Beitrag von Ulli 47 »

Ich habe von Baxter einige und von Reynolds alle gelesen die bisher auf Deutsch vorliegen und ich fand die durchaus lesbar. Und was die Glaubwürdigkeit der Technologien etc. betrifft kann man gerne und ausgibig streiten, bringt aber nix.
Solange die innere Logig der Handlung funktioniert ist es auch eher Banane. Ich würde die empfehlen, aber am Ende ist natrülich der persönliche Geschmack entscheidend.
Benutzeravatar
Marcus 'Stormking' Klemm

Ungelesener Beitrag von Marcus 'Stormking' Klemm »

Andrej hat geschrieben:Aber wenn so ein ding nach paar Wochen(und nicht etwa 10-20Jahren) Testzeit fliegt... Die Techniker können das Ding doch gar nicht kontriollieren, weil sie es nicht verstehn, weil sie zuwenig damit getestet haben.
Ein paar Gegenargumente:

1. Der BDB bestand hauptsächlich aus vorhandenen, lange Zeit getesteten Komponenten wie z.B. die Shuttle-Triebwerke.

2. Ist man mit heutiger Computertechnologie in der Lage, vieles in Simulationen zu testen. Das war zu der Zeit der Space-Shuttle-Entwicklung z.B. noch nicht möglich. Und wenn ich mich reichtig erinnere spielte "Zeit" auch noch ein paar Jährchen in der Zukunft.

3. Der BDB mußte auch gar nicht so sicher und zuverlässig wie z.B. ein Space-Shuttle sein, da ja ursprünglich keine Menschen damit befördert werden sollten.

Ich studiere Physik und ein Experiment, um ein einziges Neutrino zu detektieren dauert beispilesweise Jahre, fast Jahrzente. Und dann detektiert man auch noch 5 Signale pro Jahr.
Die schnelle Konstruktion des Empfängers wurde IMHO damit erklärt, daß die Absender in der Zukunft ja ganz genau wissen würden, wonach man Ausschau hält.

Und Neutrinos kann man gar nicht modulieren, weil die auf gar nix reagieren, und ich frage mich, wie mann dann die Information überhaupt übertragen kann?
Dazu kann ich so schnell nix sagen, da ich "nur" Informatik studiere. Allerdings steht im Anhang zu "Zeit":
Die Idee des "Feynman-Funkgeräts", um mit speziellen elektromagnetischen Wellen Botschaften aus der Zukunft zu empfangen, ist real. Dies ist sogar schon versucht worden, zum Beispiel von I. Schmidt und R. Newman (Bulletin of the American Physical Society, Band 25, S. 581, 1979). Die Übertragung der Idee auf die Quantenmechanik(die "Transaktions-Interpretation") ist ebenfalls real. Siehe John Cramer, Reviews of Modern Physics, Band 58, S. 647, 1986)
Bei Interesse kannst Du da sicher mal nachlesen, als Physik-Student sollte man mit entsprechenden Fachartikeln etwas anfangen können.
rockmysoul67
Neo
Neo
Beiträge: 11
Registriert: 14. Mai 2005 21:54

Ungelesener Beitrag von rockmysoul67 »

Ich bemängele bei Baxter die gLaubwürdigkeit in der Dartsellung vom Alltag der Wissenschaft und Forschung.
Die persönliche Über- oder Unterschätzung der Zeitschemen bei Firmen und hat nichts mit Physik oder Technik zu tun. Als Stilbemängelung macht dies natürlich Sinn.
Ein Experiment, um ein einziges Neutrino zu detektieren dauert beispilesweise Jahre, fast Jahrzente. Und dann detektiert man auch noch 5 Signale pro Jahr.


Somit ist dies möglich. Nicht falsch. Hier anzusetzen macht viel Sinn in einem (Hard-)SF-Roman.
Und Neutrinos kann man gar nicht modulieren, weil die auf gar nix reagieren, und ich frage mich, wie mann dann die Information überhaupt übertragen kann?
Ein gutes Argument. @Baxter: tsk, tsk, tsk. Künftig besser jeden Punkt unter die Lupe nehmen.
Benutzeravatar
Scotty
SMOF
SMOF
Beiträge: 2603
Registriert: 16. März 2005 15:38
Land: Deutschland
Wohnort: Neuss

Ungelesener Beitrag von Scotty »

Bei dieser Diskussion über die Physik möchte ich sicherstellen, dass nicht zuviel auf Alastair Reynolds abfährt. Im gegensatz zu Rupert halte ich ihn gar nicht für einen Hard SF Autor sondern lediglich für einen SF Autor mit technischen Hintergrund. In vielen Hard SF Romaneb steht die Technik im Vordergrund, nicht selten sind Wissenschaftler die Haupt-Protagonisten. Gutes Beispiel: Zeitschaft von Benford!

Reynolds beschreibt dagegen exotische Welten mit ihren politischen Konflikten. Ich stecke ihn eher in die SChublade: Modern Space Opera. Wer Quest mag, für den ist beispielsweise Chasm City die geeignete Alternative. Reynolds Protagonisten sind Archäologen, Killer, kleine Gauner etc. Natürlich werden gelegentlich auch astrologische Phänomene beschrieben. Ich schätze, in Chasm City sind das vielleicht 1-2% der Seiten! Der Rest sind Verfolgungsjagden, Action sowie bunte Welten und Kulturen!
Lese zur Zeit:
Michael McDowell - Blackwater
Davor:
Erik Harlandt - DOHA Galaktische Geschäfte
Antti Tuomainnen - Palm Beach, Finland
Pierce Brown - Red Rising

    Benutzeravatar
    Marcus 'Stormking' Klemm

    Ungelesener Beitrag von Marcus 'Stormking' Klemm »

    Und Neutrinos kann man gar nicht modulieren, weil die auf gar nix reagieren, [...]
    Wenn man ihre Existenz feststellen und einige (meinetwegen extrem wenige) detektieren kann, dann müssen sie ja irgendwie mit anderen Teilchen wechselwirken, oder?
    Benutzeravatar
    Scotty
    SMOF
    SMOF
    Beiträge: 2603
    Registriert: 16. März 2005 15:38
    Land: Deutschland
    Wohnort: Neuss

    Ungelesener Beitrag von Scotty »

    Ich schau immer mal wieder auf die Homepage von Alastair Reynolds und wundere mich schon eine Weile, dass diese schon seit Januar 2005 nicht mehr aktualisiert wurde. Hab dann ein bißchen recherchiert und bin auf die Ankündigung seines neuesten Werkes gestossen, welches im Oktober erscheint (Quelle: Amazon):

    Book Description
    First Contact with extraordinary aliens, glittering technologies that could destroy the universe in a nanosecond, huge sweeping space operas: Alastair Reynolds is back!

    Synopsis
    Some centuries from now, the exploration and exploitation of the Solar System is in full swing. On the cold edge of the system, Bella Lind, captain of the huge commercial spacecraft Rockhopper IV, helps fuel this new gold rush by attaching mass-driver motors to organic-rich water-ice comets to move them back to the inner worlds. Her crew are tough, blue-collar miners, engineers and demolition experts. Around Saturn, something inexplicable happens: one of the moons leaves its orbit and accelerates out of the Solar System. The icy mantle peels away to reveal that it was never a moon in the first place, just a parked spacecraft, millions of years old, that has now decided to move on. Rockhopper IV, trapped in the pull, is hurled across time and space into the deep, distant future, arriving in a vast, alien-constructed chamber. And the crew are not alone, for each chamber contains an alien culture dragged into this cosmic menagerie at the end of time. The crew of the Rockhopper IV know a lot about blowing up comets, but not much about first contact with ultra-advanced aliens. They have two things to worry about: can they (and their new alien allies) negotiate their way through each harrying contact? And can they assimilate the avalanche of knowledge about their own future - including all the glittering, dangerous technologies that are now theirs for the taking - without destroying themselves in the process?
    Lese zur Zeit:
    Michael McDowell - Blackwater
    Davor:
    Erik Harlandt - DOHA Galaktische Geschäfte
    Antti Tuomainnen - Palm Beach, Finland
    Pierce Brown - Red Rising

      Benutzeravatar
      Scotty
      SMOF
      SMOF
      Beiträge: 2603
      Registriert: 16. März 2005 15:38
      Land: Deutschland
      Wohnort: Neuss

      Ungelesener Beitrag von Scotty »

      Scotty hat geschrieben:Bei dieser Diskussion über die Physik möchte ich sicherstellen, dass nicht zuviel auf Alastair Reynolds abfährt. Im gegensatz zu Rupert halte ich ihn gar nicht für einen Hard SF Autor sondern lediglich für einen SF Autor mit technischen Hintergrund. In vielen Hard SF Romaneb steht die Technik im Vordergrund, nicht selten sind Wissenschaftler die Haupt-Protagonisten. Gutes Beispiel: Zeitschaft von Benford!

      Reynolds beschreibt dagegen exotische Welten mit ihren politischen Konflikten. Ich stecke ihn eher in die SChublade: Modern Space Opera. Wer Quest mag, für den ist beispielsweise Chasm City die geeignete Alternative. Reynolds Protagonisten sind Archäologen, Killer, kleine Gauner etc. Natürlich werden gelegentlich auch astrologische Phänomene beschrieben. Ich schätze, in Chasm City sind das vielleicht 1-2% der Seiten! Der Rest sind Verfolgungsjagden, Action sowie bunte Welten und Kulturen!
      Hab gerade auf der Homegape von Reynolds gelesen, dass es einen weiteren Roman aus dem "Revelation Space Universum" geben wird. Super! Darauf habe ich gewartet. Endlich ein Roman aus diesem wundervollen Universum ohne Druck, die Handlung weiter oder gar zuende führen zu müssen. Das neue Werk soll eine Art "24 im Weltall" werden und handelt 100 Jahre vor Chasm City. Ich bin gespannt!
      Lese zur Zeit:
      Michael McDowell - Blackwater
      Davor:
      Erik Harlandt - DOHA Galaktische Geschäfte
      Antti Tuomainnen - Palm Beach, Finland
      Pierce Brown - Red Rising

        Benutzeravatar
        Marcus 'Stormking' Klemm

        Ungelesener Beitrag von Marcus 'Stormking' Klemm »

        Scotty hat geschrieben:Hab gerade auf der Homegape von Reynolds gelesen, dass es einen weiteren Roman aus dem "Revelation Space Universum" geben wird. Super! Darauf habe ich gewartet. [...] Ich bin gespannt!
        Schließe mich an. "Offenbarung" steht auch schon ein paar Monate ausgelesen im Schrank. Langsam machen sich Entzugserscheinungen bemerkbar.
        Benutzeravatar
        Scotty
        SMOF
        SMOF
        Beiträge: 2603
        Registriert: 16. März 2005 15:38
        Land: Deutschland
        Wohnort: Neuss

        Ungelesener Beitrag von Scotty »

        Bis zur deutschen Übersetzung kann es noch etwas dauern. Jetzt stehen erst einmal 2 Romane außerhalb des RS Universums an. Auf die bin ich aber ebenso gespannt! Den Anfang macht "Ewigkeit", welches in 2 Monaten erscheint.
        Lese zur Zeit:
        Michael McDowell - Blackwater
        Davor:
        Erik Harlandt - DOHA Galaktische Geschäfte
        Antti Tuomainnen - Palm Beach, Finland
        Pierce Brown - Red Rising

          Antworten