Die Wolke - Gudrun Pausewang

Science Fiction in Buchform
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Shock Wave Rider
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Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Dienstag habe ich mich nun doch dem Film ausgesetzt. Muss ich ja fast schon von Berufs wegen.

Hmm...
Die Teenager-Liebesgeschichte fand ich wenig berauschend. Es waren doch wieder nur die üblichen Klischees. Auch die Panikreaktionen wirkten aufgesetzt. Es hat mich jedenfalls kaum mitgerissen. Der Unfalltod des kleinen Ulli war für meinen Geschmack nicht notwenig. Insgesamt wurde zu viel auf die Tränendrüse gedrückt (Elmars Mutter mit Gehirnschlag etc.). Paula Kalenberg strahlte als Glatzenfrau eine morbide Erotik aus.
Was ich vermisste: Informationen über die Unfallursache. Die drohende radioaktive Gewitterwolke fand ich total kitschig - so etwas entwickelt sich zumindest nicht nach einem Super-GAU. Überhaupt hat sich der Film durch die Nicht-Darstellung des Unfalls selbst seines Potenzials beraubt.
Hannah litt anscheinend unter schwerer Strahlenkrankheit mit einer Dosis von 2-3 Sv (s. hier). Die Symptome sind recht gut getroffen. Allerdings würden die Haare in Wirklichkeit schneller nachwachsen.
Anders bei Elmar: Zum einen ist Hautkrebs nicht gerade ein typischer Strahlenkrebs. Zum anderen trat er bereits wenige Monate nach dem Unfall auf - viel zu früh.

Heute morgen las ich in der SZ ein Interview mit Jungregisseur Florian Henckel von Donnersmarck ("Das Leben der Anderen"). Seine Worte, die er in ganz anderem Zusammenhang äußerte, treffen teilweise auf "Die Wolke" zu:
Florian Henckel von Donnersmarck (soviel Zeit muss sein) hat geschrieben:Betroffenheitskino ist etwas Furchtbares, das ist eigentlich nur eine andere Art von Propagandafilm.
Fazit: Weder die Liebesgeschichte noch der Katastrophenteil konnte überzeugen. Muss man nicht gesehen haben.

Bewertung: 2 von 10 überfahrenen Teddybären

Gruß
Ralf
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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