mein zwischenbewertung zu "schomburg - die sirius-verschwörung" (noch 100 seiten von ca. 520 zu lesen)
ein politthriller über geheime machenschaften verschiedener regierungen rund um die themen "ufos und aliens". der autor greift jede bekannte verschwörungstheorie auf (ich glaube, nur die sache mit bielefeld wird nicht erwähnt) und konstruiert daraus eine geschichte rund um einen journalisten, dem zufällig beweismaterial in die hände fällt und der drauf hin im zentrum einer menschenhatz rund um den planeten steht. gleichzeitig spielt das buch im weissen haus, bei der bergung eines ufos in kanada, in der area 51, in irgendwelchen geheimen komandozentralen, in las vegas, im pentagon und sonst noch wo.
leider gelingt es dem autor nicht, die ganzen handlungsstränge auch nur ansatzweise interessant zu gestalten. für meinen geschmack wurde hier nur geklotzt um zu zeigen "schaut mal wie toll ich recherchiert habe". irgendwo zwischen dem dritten ultrageheimen air force kommando und der fünften noch geheimeren nsa-überwachungseinheit verlor sich dann mein interesse.
erschwerend kommt hinzu, dass die figuren nur an a) namen b) geschlecht und c) herkunftsland zu unterscheiden sind. alle männer sind groß mit stahlblauen augen und gut gebaut, alle frauen sind wohlproportioniert.
dazu kommen noch texte zur beschreibung der hintergründe, die sich lesen wie wikipedia-einträge: informativ, aber nicht gerade für einen roman geeignet (mein persönlicher tiefpunkt: beschreibung eines überfalls auf einen "geheimen" stützpunkt, der angegriffene verteidigt sich mit einem messer und jetzt "stopp" und kurze beschreibung der entwicklung dieses messers, einfach so ohne irgendeine anknüfpung an den text, dann geht es weiter mit dem kampf. nichts gegen hintergrundinformationen in einem roman, aber bitte nicht in dieser form präsentieren.)
die story klingt sehr nach akte x, angereichert um tom clancy, und bietet auch keine wirkliche innovation.
auf der plus-seite steht für mich der realistische historische kontext, in den das ganze eingebunden ist: clinton spielt ebenso eine rolle wie putin, reagan oder die uno. und wenn clinton mit seinen beratern über ufos spricht, das wirkt schon interessant.
ich würde es nicht noch einmal lesen wollen. die letzten 100 seiten bringe ich aber auch noch hinter mich und berichte dann. (evt. kommt die sache mit bielefeld ja doch noch?

)
schade, eigentlich bin ich ein großer fan von verschwörungen. aber die hier war nichts.
als nächstes kommt, angeregt durch die positive kritik auf
http://www.sf-fan.de , "spin". ich hoffe auf ein besseres werk.
andy