"Schattenlichter" von Theodore Roszak
schattenlichter
Hallo Andy,
es ging mir auch so, man kann einfach nicht aufhören zu lesen darum finde ich das ende umso enttäuschender...
meine meinung dazu ist das der schluss das buch verdierbt und ich habe mich gefragt was will er damit sagen zu viele offene fragen und ein bischen zu hollywood like...
ist halt geschmacktssache...
gruß pia :roll:
es ging mir auch so, man kann einfach nicht aufhören zu lesen darum finde ich das ende umso enttäuschender...
meine meinung dazu ist das der schluss das buch verdierbt und ich habe mich gefragt was will er damit sagen zu viele offene fragen und ein bischen zu hollywood like...
ist halt geschmacktssache...
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Ich bin jetzt 50 Seiten vor dem Ende und bin bisher noch nicht enttäuscht....Hmmm, kommt das dicke Ende etwas noch?
Insgesamt ist das Buch bisher ein sehr eigenständiges Werk, das mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleibt. Intelligent geschrieben, sehr gut ausgestaltete Protagonisten und interessante Anekdoten.
Mir war das Buch in Summe allerdings um 200 Seiten zu lang. Eine Straffung hätte dem Buch gut getan. Außerdem ist es durchzogen mit einer Stimmung der Hoffnungslosigkeit. Nichts für Leser mit Weltschmerz etc.
Mal sehen, was die letzten 50 Seiten bringen...
Insgesamt ist das Buch bisher ein sehr eigenständiges Werk, das mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleibt. Intelligent geschrieben, sehr gut ausgestaltete Protagonisten und interessante Anekdoten.
Mir war das Buch in Summe allerdings um 200 Seiten zu lang. Eine Straffung hätte dem Buch gut getan. Außerdem ist es durchzogen mit einer Stimmung der Hoffnungslosigkeit. Nichts für Leser mit Weltschmerz etc.
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Lese zur Zeit:
Michael McDowell - Blackwater
Davor:
Erik Harlandt - DOHA Galaktische Geschäfte
Antti Tuomainnen - Palm Beach, Finland
Pierce Brown - Red Rising
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- breitsameter
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Ja.Scotty hat geschrieben:Ich bin jetzt 50 Seiten vor dem Ende und bin bisher noch nicht enttäuscht....Hmmm, kommt das dicke Ende etwas noch?

Wobei ich zwar vom Ende etwas enttäuscht war, aber nicht vom Roman an sich. Der war brilliant!
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
Ich hab bei dem Roman einen ganz seltsamen Effekt beobachtet. Ich hatte zwischendurch mehrfach das Gefühl, das Buch zieht sich zäh in die Länge. Wenn ich aber mal meine Anzahl gelesener Seiten pro Tag ermittle, komme ich auf eine überdurchschnittliche Lesegeschwindigkeit.breitsameter hat geschrieben:Ja.Scotty hat geschrieben:Ich bin jetzt 50 Seiten vor dem Ende und bin bisher noch nicht enttäuscht....Hmmm, kommt das dicke Ende etwas noch?![]()
Wobei ich zwar vom Ende etwas enttäuscht war, aber nicht vom Roman an sich. Der war brilliant!
Das Buch liest sich wirklich flüssig, ist sehr einfach geschrieben, kein Hin- und herblättern ist nötig, die Themen sind interessant aber trotzdem wünscht man sich manchesmal, Roszak würde ein bißchen schneller zur Sache kommen.
Dem kann ich allerdings überhaupt nicht zustimmen. Ich bin jetzt 50 Seiten vor dem Ende und muss sagen: Große Überaschungen gab es (fast) keine. Zumindest dann nicht, wenn man die Zusammenfassung gelesen hat. Die erste kleine Überraschung gibt es ca. 80 Seiten vor Schluss, als es zu der "seltsamen" Begegnung in der Gefangenschaft kommt. Aber auch dies war keine wirkliche Überraschung. Mal ehrlich: Wer hat nicht erahnt oder sogar erwartet, dass es dazu kommt?Andreas Eschbach hat geschrieben: Nicht nur das, jedesmal, wenn man nach Luft schnappt und denkt, »hey, wow, also darum geht es« - setzt die Geschichte noch eins drauf.
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Leider kam das dicke Ende nicht. Es gab überhaubt kein Ende! Ich hätte genausogut auch 50 Seiten vort dem Schluss aufhören können. Etwas neues kam danach nicht mehr. Oder habe ich etwas übersehen?breitsameter hat geschrieben:Wobei ich zwar vom Ende etwas enttäuscht war, aber nicht vom Roman an sich. Der war brilliant!
Trotz alledem finde ich das nicht vorhandene Ende ok und durchaus passend.
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Das ist genau der Punkt, der so viele, mich eingeschlossen, enttäuscht hat.Scotty hat geschrieben:Leider kam das dicke Ende nicht. Es gab überhaubt kein Ende! Ich hätte genausogut auch 50 Seiten vor dem Schluss aufhören können.
Ein Ende (oder viel mehr keines), das dem Buch nicht gerecht wird.
Gruß,
Thomas
Puh, wenn das alles war!!! Ich dachte schon, ich hätte irgendetwas verpasst.
Also ich fand das mit dem fehlendem Ende überhaupt nicht schlimm. Roszak ging es sicherlich nicht darum einen "Kopf-Thriller" zu schreiben und am Ende eine raffinierte Auflösung zu bieten. Ich glaube, das hätte dem Buch den Zauber genommen.
Ich habe es so empfunden, dass es den Leser ganz sanft zurücklässt. Genauso sanft, wie der Held nach und nach aufgibt und alles nicht mehr so ernst nimmt. Am Ende macht der Leser sich seine eigenen Gedanken. Es bleibt Raum für eine Vermischung aus Fiktion und Wirklichkeit. Bei einem fulminanten Ende wäre das vielleicht nicht möglich gewesen.
Ich fands ok so wie es ist!
Also ich fand das mit dem fehlendem Ende überhaupt nicht schlimm. Roszak ging es sicherlich nicht darum einen "Kopf-Thriller" zu schreiben und am Ende eine raffinierte Auflösung zu bieten. Ich glaube, das hätte dem Buch den Zauber genommen.
Ich habe es so empfunden, dass es den Leser ganz sanft zurücklässt. Genauso sanft, wie der Held nach und nach aufgibt und alles nicht mehr so ernst nimmt. Am Ende macht der Leser sich seine eigenen Gedanken. Es bleibt Raum für eine Vermischung aus Fiktion und Wirklichkeit. Bei einem fulminanten Ende wäre das vielleicht nicht möglich gewesen.
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Nach allem, was er seitens des Lesers an Erwartungshaltung aufgebaut hat?Scotty hat geschrieben:Ich habe es so empfunden, dass es den Leser ganz sanft zurücklässt. Genauso sanft, wie der Held nach und nach aufgibt und alles nicht mehr so ernst nimmt.
Ne, ne, das war einfach nur schwach. Wahrscheinlich hat Roszack selbst nicht gewußt wie er seinen Kopf aus all den Schlingen, Falltüren und Doppelbödigkeiten, die er gelegt hat, herausziehen soll. Ein Phänomen, dass ich des öfteren beobachte, u.a. bei der Fernsehserie "Lost". Da wird drauflos geplottet bis die Köpfe rauchen und hinterher heißt es "April, April".
Das ist für mich kein Zeichen von Kunstfertigkeit sondern schlichtweg von Ratlosigkeit.
Ich bin ansonsten auch recht kritisch, was unaufgelöste Erwartungshaltungen angeht. Genau aus diesem Grunde habe ich auch die Freude an Lost etwas verloren. Allerdings hatte ich bei "Schattenlichter" nicht den EIndruck, dass es wichtige offene und ungeklärte Aspekte gibt.
Unser Held liebt das Kino. Nach und nach macht er immer mehr Entdeckungen in den Filmen von Castle und entdeckt eine Verschwörung. Es werden sowohl die Ziele als auch die Motive der Verschwörung geklärt. Es ist klar wer welche Rolle spielt. Was bleibt das offen? Am Ende steht unser Held dem ganzen machtlos gegenüber und kann nur dem Siegeszug des "Bösen" zusehen. Was ist da noch offen? Allenfalls, dass dem Leser keine entscheidene Schlacht geboten wurde...oder ein Sieg über das Böse oder was auch immer. Aber genau DAS hätte dem Buch den Zauber genommen.
Naja, am Edne hat uns ja beiden das Buch sehr gut gefallen, wir haben nur unterschiedliche Kritikpunkte. Vielleicht wird ja genau dadurch der ein oder andere neugierig gemacht?!?
Unser Held liebt das Kino. Nach und nach macht er immer mehr Entdeckungen in den Filmen von Castle und entdeckt eine Verschwörung. Es werden sowohl die Ziele als auch die Motive der Verschwörung geklärt. Es ist klar wer welche Rolle spielt. Was bleibt das offen? Am Ende steht unser Held dem ganzen machtlos gegenüber und kann nur dem Siegeszug des "Bösen" zusehen. Was ist da noch offen? Allenfalls, dass dem Leser keine entscheidene Schlacht geboten wurde...oder ein Sieg über das Böse oder was auch immer. Aber genau DAS hätte dem Buch den Zauber genommen.
Naja, am Edne hat uns ja beiden das Buch sehr gut gefallen, wir haben nur unterschiedliche Kritikpunkte. Vielleicht wird ja genau dadurch der ein oder andere neugierig gemacht?!?
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So, auch ich hab das Buch fertig. Ich glaub das Ende werd ich noch mal mit meinem Sallyrand lesen. Mir schwant das der liebe Herr Roszak die Techniken des Filmes in sein Buch übernommen hat.
Weia, da lassen sich wieder Verschwörungstheorien spinnen.
Ich glaub ich les nie wieder was ....
Viele Grüße
zaks
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- breitsameter
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Re: "Schattenlichter" von Theodore Roszak
Endlich ist die Taschenbuchausgabe bei Heyne erscheinen:
52574 Roszak, Theodore “Schattenlichter“
Phantastischer Roman
http://www.amazon.de/Schattenlichter-Fl ... /sfbuch-21
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Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
Re: "Schattenlichter" von Theodore Roszak
Ich habe mir das Buch gekauft, weil mich dieser Thread neugierig gemacht hat - und wurde schwer enttäuscht. Ja, es ist eine Menge drin versteckt und es steht vieles zwischen den Zeilen, aber von einem Roman erwarte ich, dass IN den Zeilen auch etwas halbwegs Interessantes steht. Über 900 Seiten Beiwerk und Geschwätzigkeit, während die eigentliche Handlung mit Mühe und Not für einen Heftroman gereicht hätte - meine Güte! Und als schließlich alles (was eigentlich überhaupt?) vorbei ist, walzt der Autor das enttäuschende, unbefriedigende Ende auch noch mal über 100 Seiten aus, die als überflüssiger Schwanz hinten dran hängen - Hilfe! Nicht zu vergessen die grandiose Botschaft, die der Autor vermittelt: Die Welt ist böse und sie wird immer schlechter.
Au weia!
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Ausreichend hochentwickelte Magie ist nicht von Technologie zu unterscheiden.
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- SMOF
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Re: "Schattenlichter" von Theodore Roszak
So, bin jetzt auch durch und etwas zwiegespalten. Als echter Filmfan und Freund von Sekundärliteratur begeistert mich in erster Linie die umfangreiche Recherche und das gekonnte Einstreuen filmhistorischer Informationsbrocken. Auch die Figuren sind alle sehr schön gezeichnet und schleppen ihre Ambivalenzen mit sich rum. Roszak charakterisiert auch sehr schön den Wahn echter Geeks und Sammler, die für den kleinsten unnötigen Schnittrest über Leichen gehen würden. Aaaaaaaaaaber:
- Erstmal ist der Roman zu lang. Roszak schweift immer wieder ab und füttert uns mit ellenlang erzählten Anekdoten, die nichts zur Handlung beitragen, aber den Erzählfluss stören.
- Dann ist die unfassbare Naivität des Protagonisten, die er sich ja trotz eines Zeitraumes von ca. 10- 15 Jahren und dementsprechender Lebenserfahrung erhält, in meinen Augen eher störend, weil unglaubwürdig.
- Der gesamte Appendix ist überflüssig, weil er nichts neues beiträgt. Mit Ausnahme des Briefes von Edgar Ulmer, der Max Castle ganz im Gegensatz zur Schilderung der Erlebnisse auf der Insel als alles andere als genial dastehen lässt und den Eindruck erweckt, dass Castle selbst zum religiösen Fanatiker mit Todessehnsucht mutierte. Das widerspricht den fast 900 vorangegangenen Seiten und zieht die ganze Schilderung von Jonathan Gates wieder in Zweifel.
Mit dem Ende hatte ich im Gegensatz zu den meisten Kommentaren hier kein Problem, das fand ich sogar folgerichtig. Gates wird kaltgestellt und kann nichts mehr gegen die Sturmwaisen unternehmen, deren Verschwörung geht dadurch ihren Gang. Ob sie erfolgreich sein wird, bleibt offen. Kann man als feige betrachten, kann man aber auch mutig finden, weil Roszak sicherlich klar war, dass ein offenes Ende viele Leser verprellen wird. Und im Gegensatz zu "Lost" (das hier ja als Vergleich hergenommen wurde) ist ja bei dem Roman klar, worauf das Ganze hinaus läuft. Ich betrachte das als mutig, so wie ich auch offene Filmenden oft mutig finde.
Was mich etwas gestört hat, ist die Tatsache, dass Roszak bei der Charakterisierung der französichen Kritikerszene die Franzosen wieder als absolute Karikaturen erscheinen lässt, die nur hohlen Blödsinn von sich geben, während die amerikanischen Kritiker, vertreten durch Clarissa Swann, natürlich einen viel objektiveren und sachlicheren Blickwinkel einnehmen. Da spricht ein deutlicher Kulturchauvinismus raus (wie auch aus der Figur Jonathan Gates, der sich gern selbst im filmischen Schlamm suhlt, aber offen gegen alles ist, was gegen die "gute Moral" - also Rockmusik und Splatterfilme - verstösst), der auf der vermeintlichen Überlegenheit der US-Amerikaner gegenüber den Franzosen rumreitet. War vielleicht als Satire gemeint, wirkt aber nicht so.
Insgesamt fand ich das Buch höchst unterhaltsam und durch die Fülle der technischen und historischen Informationen sehr lehrreich. Aufgrund der o.a. Schwächen würde ich es aber nicht Klassiker bezeichnen, den Mist von Dan Brown steckt Roszak allerdings locker in die Tasche.
- Erstmal ist der Roman zu lang. Roszak schweift immer wieder ab und füttert uns mit ellenlang erzählten Anekdoten, die nichts zur Handlung beitragen, aber den Erzählfluss stören.
- Dann ist die unfassbare Naivität des Protagonisten, die er sich ja trotz eines Zeitraumes von ca. 10- 15 Jahren und dementsprechender Lebenserfahrung erhält, in meinen Augen eher störend, weil unglaubwürdig.
- Der gesamte Appendix ist überflüssig, weil er nichts neues beiträgt. Mit Ausnahme des Briefes von Edgar Ulmer, der Max Castle ganz im Gegensatz zur Schilderung der Erlebnisse auf der Insel als alles andere als genial dastehen lässt und den Eindruck erweckt, dass Castle selbst zum religiösen Fanatiker mit Todessehnsucht mutierte. Das widerspricht den fast 900 vorangegangenen Seiten und zieht die ganze Schilderung von Jonathan Gates wieder in Zweifel.
Mit dem Ende hatte ich im Gegensatz zu den meisten Kommentaren hier kein Problem, das fand ich sogar folgerichtig. Gates wird kaltgestellt und kann nichts mehr gegen die Sturmwaisen unternehmen, deren Verschwörung geht dadurch ihren Gang. Ob sie erfolgreich sein wird, bleibt offen. Kann man als feige betrachten, kann man aber auch mutig finden, weil Roszak sicherlich klar war, dass ein offenes Ende viele Leser verprellen wird. Und im Gegensatz zu "Lost" (das hier ja als Vergleich hergenommen wurde) ist ja bei dem Roman klar, worauf das Ganze hinaus läuft. Ich betrachte das als mutig, so wie ich auch offene Filmenden oft mutig finde.
Was mich etwas gestört hat, ist die Tatsache, dass Roszak bei der Charakterisierung der französichen Kritikerszene die Franzosen wieder als absolute Karikaturen erscheinen lässt, die nur hohlen Blödsinn von sich geben, während die amerikanischen Kritiker, vertreten durch Clarissa Swann, natürlich einen viel objektiveren und sachlicheren Blickwinkel einnehmen. Da spricht ein deutlicher Kulturchauvinismus raus (wie auch aus der Figur Jonathan Gates, der sich gern selbst im filmischen Schlamm suhlt, aber offen gegen alles ist, was gegen die "gute Moral" - also Rockmusik und Splatterfilme - verstösst), der auf der vermeintlichen Überlegenheit der US-Amerikaner gegenüber den Franzosen rumreitet. War vielleicht als Satire gemeint, wirkt aber nicht so.
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