Shock Wave Rider hat geschrieben:Hügel - Berg - Meine ungelesenen SF-Bücher
So ungefähr könnte eine Steigerungsreihe lauten.
1. Wieviele ungelesene Bücher habt Ihr derzeit rumliegen?
2. Welche innere Einstellung habt Ihr zu dem Stapel?
3. Habt Ihr eine klare Strategie, wie Ihr die "Last" abbauen wollt? (Und haltet Ihr Euch daran?)
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Nicht eingerechnet die ca. 30+ Bücher aus Familien"erbbestand", die ich mir als unbedingt mal lesenswert markiert habe.
In dem Stapel stecken auch noch einzelne Titel, die seit meiner Studienzeit dastanden. Hab davon gerade soeben
Rachel Carson: Silent Spring gelesen. Die Hoffnung ist also nicht vergebens! und das Buch ist unbedingt empfehlenswert! (freilich off topic,
fast alle übrigen Titel sind SF)
2. Er ist Teil meines Lebensprojekts, mir alle wichtigen bzw. lesenswerten Werke der Science Fiction zu Gemüte zu führen. Ich hab mir in den 1980ern diverse Listen der 20, 50, 100 besten SF-Werke zusammennotiert, und soweit erreichbar abgekauft. Inzwischen ergänze ich die Liste wesentlich flexibler.
3. Jepp! Vor ca. zehn Jahren bin ich in die richtige Krise geraten. Ich schaute auf meinen Bücherstapel, auf welches Buch ich akut als nächstes Lust habe, und konnte
nichts finden, weil ich bei allen Büchern nicht mehr in Erinnerung hatte, warum sie lesenswert wären. Zu irgendeinem konnte ich mich dann durchringen; aber das wiederholte sich immer neu (weil in der Zeit auch gerade nichts frisch begeisterndes dazu kam), und mit jedem Durchlauf der Unentschlossenheit verloren die Bücher insgesamt an Reiz. Sozusagen alles Mehrfachverschmähte.
Also entschloss ich mich: Ich sortiere die jetzt alle nach
Erscheinungsjahr. Und lese sie komplett eins nach dem anderen durch, wie die Reihe da steht.
So habe ich noch den Mehrwert, dass ich über mehrere Titel hinweg den gleichen Zeitgeist habe.
(Nur habe ich das neue Problem, dass die Epochenkonzentration prompt zu einem thematischen Leseschwerpunkt
(Anti-)Utopien vor 1950 wurde, und ich lauter Bücher neu beschaffe, die ich schon immer lesen wollte, oder früher mal gelesene wieder hervorhole - und nur noch ein Drittel des Pensums meinen Ungelesene-Stapel abbaut.
Macht aber nichts, der Lektüre-Mehrwert des gezielten Schwerpunkts ist bestechend.)
Das mit dem Jahrgang funktioniert natürlich schlecht für Leute, deren Stapel vorwiegend aus gegenwärtigen Titeln besteht. In dem Fall wäre meine angepasste Methode: sortieren egal wie, aber links anfangen, eins nach dem anderen wie sie kommen, bis man rechts durch ist. Man muss da halt das Vertrauen in sich selbst haben, dass man jedes dieser Bücher mal gekauft hat, weil man es für lesenswert hielt.