[Serie] Der neue Kampfstern Galactica

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Stormking
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Ungelesener Beitrag von Stormking »

Kringel hat geschrieben:Na ja, ich würde das nicht so eng sehen, aber du hast in gewisser Weise Recht. Man müsste allerdings wissen, wie weit Erde und übrige Kolonien (zeitlich) voneinander entfernt sind.
Der Exodus von Kobol ist wohl über 2000 Jahre her. Angekommen in den 12 Kolonien muß es dann aber eine Art Mittelalter gegeben haben, ansonsten wäre man technologisch bereits viel weiter.

Wie lange die Menschen auf Kobol lebten, ist allerdings noch offen.
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Okay - das entspricht ungefähr der "Entfernung" zwischen unserer Epoche und der Zeit der Kelten. Tja. Da hat die Mode sich doch ziemlich geändert. :wink:
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Hmpf
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Ungelesener Beitrag von Hmpf »

Stormking hat geschrieben: Ich bleibe dabei: Solche Oberflächlichkeiten reichen nicht aus, um eine alternative menschliche Kultur realistisch darzustellen.
Das habe ich ja auch nicht gesagt. Ich denke, ich hatte schon mal erwähnt, daß ich es auch sehr schön finde, daß man die Menschen in BSG z.B. als Polytheisten darstellt. Das ist schon eine ziemlich andere Weltsicht als unsere, auch wenn die politische Organisation davon nicht berührt wird. Ganz toll z.B. fand ich es, als man einmal sah, daß irgendwer - Starbuck, glaube ich - eine kleine Götterstatue in ihrem Spind hat. Und klar, ich würde mir noch ein paar kulturelle Unterschiede mehr wünschen. Wobei ich aber mit der politischen Organisation an sich ganz gut leben kann, da diese genau wie bei uns auf antike Wurzeln zurückzugehen scheint. (Ich wiederhole mich.) Warum sollten die Kolonialen nur ihre Göttervorstellungen von den Griechen und Römern übernehmen? Weshalb nicht auch die Idee der Demokratie? (Und ja, ich weiß, daß die bei den Griechen noch etwas anders aussah.) Ist ja unter den politischen Systemen auch nicht das unzweckmäßigste...

Im übrigen könnte man, wenn man davon ausgeht, daß in den zwölf Kolonien bereits eine wesentlich längere, ununterbrochenere Demokratie-Tradition herrscht als bei uns - wozu natürlich im Moment noch nichts Definitives gesagt wurde - das *gerade* als kulturellen Unterschied zu uns werten, wo dieses System ja erst seit einigen Jahrhunderten wieder in Gebrauch ist.
Da müßte es wesentlich größere Unterschiede im Verhalten und im Aufbau der Gesellschaft geben.
Das ist für mich jetzt durchaus die Frage. Im Verhalten - mag sein. So Sachen, wie daß Kopfschütteln in manchen Kulturen auch 'ja' bedeutet u.ä. - Unterschiede auf dieser Ebene würden sich sicherlich ergeben im Laufe einer mehrere Jahrtausende währenden parallelen kulturellen Evolution. Aber daß auf höheren Ebenen des Verhaltens *völlig* fremdartige Verhaltensmuster u.ä. auftauchen würden, bezweifle ich.

Und weshalb ich die Gesellschaftsorganisation im großen und ganzen relativ plausibel finde, habe ich ja bereits erklärt.
Da man aber diesen Riesensprung, unsere Verhaltensnormen und unsere Gesellschaftsstruktur nahezu unverändert zu übernehmen, bereits gemacht hat, ist der vergleichsweise kleine Schritt, auch unsere Kleidung, Namen und Technik zu übernehmen, in meinen Augen eher unerheblich.
Für mich wär's halt ein Zeichen gewesen, daß man anerkennt, daß da eine andere Entwicklung stattgefunden haben muß - daß man nicht einfach davon ausgeht, daß überall, wo Menschen sind, nur eine Lebensweise möglich ist, nämlich eine, die nach 'Amerika, 20./frühes 21. Jh.' aussieht. Klar, es wäre immer noch nicht perfekt, und eine perfekt glaubwürdige andere menschliche Kultur kann man natürlich in so einer Serie nicht machen, da daß ein Riesenaufwand wäre und wahrscheinlich Leute verschrecken würde. Und ich lebe ja auch in Farscape z.B. damit, daß die Peacekeeper da T-Shirts tragen und Taschenlampen haben, die klar von der Erde stammen. Aber ich find's halt nett, wenn man wenigstens *versucht*, anzudeuten, daß es - jenseits des Vorhandenseins von Raumschiffen und des gelegentlichen achteckigen Buches - kulturelle Unterschiede gibt. Ich wünsche mir mehr von den "Huch, die Leute ticken da ja doch ein bißchen anders!"-Aha-Momenten, wie dem, als Starbuck ihre Götterstatue küßte, und weniger von den Schlips-und-Anzug-"hier ist doch eigentlich alles exakt wie bei uns"-Momenten. Zumal einige Sachen - insbesondere eine entsprechende Auswahl der Namen - wirklich *leicht* zu machen gewesen wären. Ich meine, Baltar trägt ja schon den schönen Vornamen 'Gaius', und ich glaube, irgendwer - Gaeta? - hat den Namen 'Felix', und Boomers Nachname (Valerii) klingt auch recht antik. Und Helo heißt mit Nachnamen 'Agathon' - warum nicht mehr in der Richtung? Das hätte weder einen Dollar extra gekostet (na gut, vielleicht hätte man mal für ein Weilchen einen Namensforscher oder so anheuern müssen), noch das Publikum verschreckt, denn es gibt haufenweise richtig alte Namen, die uns dennoch genügend geläufig sind, um keinen Zuschauer ernsthaft zu befremden. Ich freue mich jedenfalls jedesmal, wenn eine Figur mit einem etwas ungewöhnlicheren Namen auftaucht.

Wie gesagt, es muß nicht perfekt sein. Aber ein bißchen mehr hätte es schon sein dürfen.
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Stormking
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Ungelesener Beitrag von Stormking »

Ich finde es halt besser, daß man sein Geld in Dinge gesteckt hat, die man (nahezu) perfekt machen kann und alles, was nichtmal annäherungsweise perfekt werden könnte, unterlassen hat.

Was die Namen angeht: Viele der von Dir bemängelten "modernen" Namen stammen ebenfalls aus der Antike und sind mitnichten "amerikanisch".
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Uschi Zietsch
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Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Das ist mir alles völlig schnuppe. Ich finde die Charaktere toll, die Spannung teilweise unerträglich, und ich genieße einfach jede Folge, die eine mehr als die andere, und ob die jetzt Anzug und Schlips tragen oder nicht ist mir sowas von egal, denn wenn es total fremd wäre, wäre es nicht mehr menschlich und nicht mehr so nachvollziehbar wie jetzt. Mir gefallen die Parallelen, und so sehe ich es auch: Als Parallele, als Analogie, als Extrapolation. Schließlich verhalten die sich auch ganz genauso wie die Menschen der vergangenen 2000 Jahre auf der Erde, und nicht anders. Das Militär hat dieselbe Struktur, die Präsidentin hat die "Colonial One" und ist eindeutig nach den USA gestaltet, nicht beispielsweise nach den deutschen Bundeschancellern, usw. Also, wenn man da anfängt, kann man die Serie von vorne bis hinten zerpflücken, und wozu? Warum glauben die an die griechischen Götter? Wieso die Zylonen an den Einen Gott? :nixwiss: :bier:
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Hmpf
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Ungelesener Beitrag von Hmpf »

Stormking hat geschrieben:Ich finde es halt besser, daß man sein Geld in Dinge gesteckt hat, die man (nahezu) perfekt machen kann und alles, was nichtmal annäherungsweise perfekt werden könnte, unterlassen hat.

Was die Namen angeht: Viele der von Dir bemängelten "modernen" Namen stammen ebenfalls aus der Antike und sind mitnichten "amerikanisch".
William? Ist englisch. Denke nicht, daß der Name weiter als bis ins Mittelalter zurückgeht. Na gut, es werden sicher bei den angelsächsischen Stämmen Vorläuferformen vorhanden gewesen sein, und vielleicht waren unter den Leuten, die die Kolonien begründet haben, ja auch germanisch geprägte. Trotzdem unwahrscheinlich, daß aus deren Sprachevolution dann exakt 'William' rauskommt, wie man schon an der Tatsache sehen kann, daß aus derselben Wurzel in Europa unter anderem auch noch Willem und Wilhelm und Guillaume entstanden sind.

Ansonsten hatte ich eigentlich keine konkreten Namen genannt (außer, mit Einschränkungen, weil ich bei dem aufgrund der Kürze eine Parallelevolution für glaubhafter halte, dem Namen 'Lee' - obwohl der von seiner Geschichte her, soweit ich weiß, eigentlich sogar einer der jüngsten ist, wenn man nicht auf den chinesischen Namen zurückgreift). Ich hatte bloß einen Trend beobachtet, englische Namen zu nehmen. Nicht nur bei Vornamen übrigens. Es gibt da Figuren, die Henderson und Edmondson heißen... wobei, klar: auch das sind natürlich wieder Namen, die letztlich auf germanische Vornamen - "Sohn von Soundso" - zurückgehen, wenn also ein irgendeine germanische Sprache sprechendes Kontingent von ausreichender Größe unter den frühen Kolonialen war, ist es schon irgendwie vorstellbar, wenn sich aus deren Sprache dann irgendwann relativ ähnliche Namen ergeben wie bei uns. Trotzdem unwahrscheinlich, daß das dann total identisch wird. Ich meine, auch da haben wir allein schon auf Erden wieder verschiedene Variationen, schon allein aufgrund der verschiedenen Endungen in verschiedenen Sprachen (-son, -sson, -sen; und warum sollte nicht in einer in den Kolonien entstandenen germanischen Sprache die Standardendung für so einen Namen meinetwegen -ssun lauten?)... ganz zu schweigen von den verschiedenen Varianten der Ursprungsnamen, auf die diese Nachnamen zurückgehen. Henderson? Henry, Henri, Heinrich, Hendrik, Henrik, Henner, Henning, Enrique, Hinrich, Hinner, Hinnerk, usw. usf., das dann multipliziert mit allen erdenklichen Endungen sowie diversen grammatischen 'Mutationen'... Es läuft darauf hinaus, daß ich die Parallelevolution identischer Namen aus einer gemeinsamen sprachlichen Wurzel für unwahrscheinlicher halte als die Parallelevolution sehr ähnlicher politischer Systeme aus einer gemeinsamen politisch-philosophischen Wurzel.

Ist ja auch egal. Ist halt eines meiner 'pet peeves'. Hat nicht jeder sowas? Irgendeine Kleinigkeit, die einen halt stört, auch wenn man das Gesamtprodukt mag? (Bei Farscape z.B. rege ich mich immer auf, wenn die versuchen, irgendwas wissenschaftlich klingen zu lassen, das haben die nämlich absolut nicht drauf. Mein Favorit: "The bacteria that cause the virus..." - arrrrrrrrrrrgh, Leute, legt Eure Skripte doch wenigstens mal jemandem vor, der ein paar Jahre Bio in der Schule hatte...) Na jedenfalls, Namen sind bei mir halt immer so 'ne Sache. Die tragen für mich einfach Atmosphäre und Glaubwürdigkeit einer Welt relativ stark mit.
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Hmpf
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Ungelesener Beitrag von Hmpf »

Uschi Zietsch hat geschrieben:denn wenn es total fremd wäre, wäre es nicht mehr menschlich
Klar. Aber ohne Schlips wäre es ja nicht gleich total fremd. Es gibt hier ja nicht nur zwei Pole, schwarz und weiß, "Schlips und Anzug" und "total fremd". Es geht mir nicht darum, die Menschen in BSG zu Aliens zu machen. Ich fände es lediglich ganz nett, wenn sie etwas deutlicher als Menschen mit einer anderen Kultur zu erkennen wären, das ist alles. Mag sein, daß das daran liegt, daß ich Archäologin und Kulturwissenschaftlerin (in spe) bin - da fasziniert mich sowas (Kulturunterschiede, Kulturentwicklung) halt besonders. Es ist einer der Gründe, weshalb ich SF lese und gucke.
und so sehe ich es auch: Als Parallele, als Analogie, als Extrapolation.
Ich auch. Die Frage ist für mich bloß: wie deutlich muß man das machen? Muß man wirklich davon ausgehen, daß die Zuschauer, wenn man z.B. wie bei B5 die Anzüge etwas anders gestalten würde und die Schlipse weglassen würde, dann den Schritt von den Geschehnissen auf dem Bildschirm zu ihrer eigenen Realität nicht mehr schaffen würden? Das wäre allerdings sehr traurig. Und irgendwie folgt aus der Frage auch: wieso überhaupt Raumschiffe usw., wenn man eigentlich gar nicht will, daß das ganze als *fremde*, außerirdische (wenn auch menschliche) Kultur gesehen wird?
Schließlich verhalten die sich auch ganz genauso wie die Menschen der vergangenen 2000 Jahre auf der Erde, und nicht anders.
Sie haben ja auch dieselben kulturellen Wurzeln wie wir. Soweit, so logisch, eigentlich.
Das Militär hat dieselbe Struktur,
Ist zweckmäßig.
die Präsidentin hat die "Colonial One" und ist eindeutig nach den USA gestaltet, nicht beispielsweise nach den deutschen Bundeschancellern, usw.
Das mit der Colonial One ist auch tatsächlich mal wieder so eine Sache, wo's mir zu bunt wird. Ich lasse mir nicht gerne mit dem "Dies ist eine Allegorie auf die USA!!!"-Schild auf den Kopf hauen.

Zur politischen Organisation selbst habe ich mich schon wiederholt geäußert. Wie der Staat in den Kolonien *im Detail* aufgebaut ist, wissen wir übrigens, soweit ich weiß, im Moment noch keineswegs; das muß nicht unbedingt exakt wie in den USA sein.
Also, wenn man da anfängt, kann man die Serie von vorne bis hinten zerpflücken, und wozu? Warum glauben die an die griechischen Götter?
Weil die alte griechische Kultur offensichtlich eine der Hauptwurzeln ihrer Kultur ist. Wie das kommt, ist eine andere Frage, und eine sehr spannende, finde ich. Und durchaus eine, die man stellen darf. Wer anfängt, eine Welt zu bauen - und das geschieht mit einer Serie wie BSG nun mal - der muß auch damit leben können, wenn Leute mehr darüber wissen wollen und sich gegebenefalls auch an Widersprüchlichkeiten stoßen. Oder wollen wir die Welt und Kultur, in der eine SF-Story spielt, jetzt zur bloßen Kulisse und Staffage degradieren?
Wieso die Zylonen an den Einen Gott?
Auch das ist eine extrem gute Frage. Auch die finde ich keineswegs überflüssig.
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Die "Colonial One" ist tatsächlich etwas, das die Serie in meinen Augen ziemlich abwertet - überhaupt das ganze Brimborium um die Präsidentin. Sorgt zwar für interessante Konflikte, gleicht aber trotzdem... Wie heißt es so schön? Man erkennt die Absicht und ist verstimmt.
Morgaine le Fey
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Kringel hat geschrieben:Die "Colonial One" ist tatsächlich etwas, das die Serie in meinen Augen ziemlich abwertet - überhaupt das ganze Brimborium um die Präsidentin. Sorgt zwar für interessante Konflikte, gleicht aber trotzdem... Wie heißt es so schön? Man erkennt die Absicht und ist verstimmt.
Ich erkenne dahinter die Absicht nicht und bitte deshalb um Aufklärung...

Wie findest du dann erst die Debatte um Abtreibungen und das sie jetzt in der Flotte unter Strafe stehen?
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"Colonial One" - "Airforce One". Klingelt's? Selbst die Pressekonferenzen der Präsidentin sehen genau so aus wie eine Veranstaltung dieser Art bei George Dabbeljuh.
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Knochenmann
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Hmpf hat geschrieben:Das ist für mich jetzt durchaus die Frage. Im Verhalten - mag sein. So Sachen, wie daß Kopfschütteln in manchen Kulturen auch 'ja' bedeutet u.ä. - Unterschiede auf dieser Ebene würden sich sicherlich ergeben im Laufe einer mehrere Jahrtausende währenden parallelen kulturellen Evolution. Aber daß auf höheren Ebenen des Verhaltens *völlig* fremdartige Verhaltensmuster u.ä. auftauchen würden, bezweifle ich.
Solche Pseudounterschiede nerven mich eher mehr als sie mich interresieren. Das beste Beispiel ist da immer noch das Sandwich. Einfach nur Brot - Wurst - Käse - Brot... aber wie soll man so ein Teil nennen, in einem Alternativuniversum, wo's keinen Earl of Sandwitch gegeben hat, nachdem man das Brot benennen könnte? Da hat man zwei Möglichkeiten: 1) Man denkt sich irgeneinen neuen, supertollen Begriff aus, oder 2) man sagt "Sandwich", jeder verstehts, alle sind glücklich.

Und die zweite, simplifizierte Methode wird bei BSG mit Riesenerfolg angewand. Ok, ein paar "Das kann kein Sandwitch sein, weil..." Fans mögen vielleicht verlohren gehen, aber mit gefällts.
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Stormking
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Knochenmann hat geschrieben: Und die zweite, simplifizierte Methode wird bei BSG mit Riesenerfolg angewand. Ok, ein paar "Das kann kein Sandwitch sein, weil..." Fans mögen vielleicht verlohren gehen, aber mit gefällts.
Danke, Du hast auch meine Meinung damit auf den Punkt gebracht.
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Doop
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Kringel hat geschrieben:Wie heißt es so schön? Man erkennt die Absicht und ist verstimmt.
Verstehe ich nicht. Wieso bist Du verstimmt?

Die Pressekonferenzen sehen im übrigen nicht nur so aus wie bei George W. Bush, sondern auch wie bei Clinton, Bush Vater etc.

Es ist durchaus die erklärte Absicht der Produzenten der Serie durch solche Bezüge im Hier und Jetzt eine Bodenhaftung zu verleihen, die sie sonst nicht hätte. Und viele Dinge sind Allegorie. Gerade die poliische Dimension der Serie sorgt dafür, dass sie eine der besten SF-TV-Serien geworden ist.
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Nur wegen der Colonial One, der Präsidentin und der Parallelen zu den USA (nicht speziell George W., auch wenn ich ihn nannte). Nur deswegen. Das ist mir etwas zu dick aufgetragen. Andere Kritikpunkte habe ich nicht gefunden. Wenn das zu negativ klang, dann war das nicht meine Absicht, denn die Serie gefällt mir ansonsten ja sehr gut.
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Ungelesener Beitrag von Doop »

Ich reagiere halt bei jedem Anzeichen von Antiamerikanismus (den ich Dir nicht unterstellen will!) ein wenig überempfindlich. Mich erinnert die Kritik an den USA, wie sie hierzulande Mehrheitsmeinung ist, immer öfter an das Leben des Brian "Was haben sie uns denn gebracht, die Römer...!?"

:bier:
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