Diboo hat geschrieben:Sonst noch irgendwelche Kommentare zu dem Buch? Abschließende Äußerungen? Beleidigungen & Schmähungen? Spontane Geldüberweisungen? Nein?
Doch!Hier!
Ich war gestern auf einer Dienstreise und hatte viel Zeit zum Lesen (okay, ich habe auch vier Folgen »Doctor Who« gesehen) und dabei auch den »Tentakeltraum« beendet. Zuerst eines: als der Roman dann vorbei war, hätte ich am liebsten gleich weitergelesen. Die Lektüre hat wieder Spaß gemacht, und das finde ich, ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal.
Allerdings fallen auch einige Punkte auf, die mich gestört haben. Über Beverly Splett wird vor allem viel schlechtes gesagt und es wird jede Gelegenheit dazu genutzt um noch mehr über sie zu lästern. Der Leser kriegt aber das Meiste nur aus zweiter Hand mit: er muß glauben, daß Beverly Splett nur Unsinn redet und trotz ihrer offensichtlichen Inkompetenz trotzdem politisch für die Direktoren gefährlich ist. Das kommt nicht rüber, denn die wenigen Dialogzeilen von Splett wirken
nur inkompetent, aber nicht mehr.
Ich fand es rückwirkend schade, daß gleich zu Beginn für den Leser klar ist, daß beide Seiten ein falsches Spiel spielen. Gerade dem Strang um Splett hätte es gut getan, wenn man
nicht gewußt hätte, daß hier eine »Große Täuschung« abläuft. Das hätte auch der Figur Splett etwas mehr Gewicht verliehen, denn dann hätte auch der Leser den Eindruck gewinnen können, daß vielleicht doch etwas an der Vermutung dran ist, daß die Erde an allem schuld sein könnte.
Was gewinnen die Tentakel eigentlich durch die »Große Täuschung«? Klingt blöd die Frage, aber genau betrachtet haben die Tentakel nur deshalb ein leichtes Spiel beim Kampf um die Erde, weil die Erde sich NICHT täuschen läßt und statt dessen selbst einen Angriff an anderer Stelle durchführt. Ansonsten wäre die Flotte zuhause und die Erde wäre viel besser verteidigt...!
Dann noch was – Seite 118, folgendes Zitat: »Sie schien ihrem Gesprächpartner zu genügen, denn er setzte die gehaltvolle Konversation mit Begeisterung fort. Es schien für ihn völlig selbstverständlich zu sein, Blödsinn zu reden. Wahrscheinlich war er vor der Manipulation durch die Tentakel Anwalt oder Schriftsteller gewesen. Oder beides.«
Hm, wie weit ist Oliver eigentlich mit seinem Fantasyepos?
Zum Vorwurf des Sexismus in Zusammenhang mit DeBurrenbergs Traumaufzeichnung. Nach der kurzen Diskussion hier hätte ich mehr da mehr erwartet. Daß der Wissenschaftler eine emotionsfreie Zone darstellt, war ja bekannt, oder?