obwohl ihr euch redlich bemüht habt, wofür ich mich an dieser Stelle auch noch mal ganz herzlich bedanken möchte, konntet ihr mir bei meiner Suche nach einer Fernsehsendung bislang nicht helfen.
Ich hätte da aber noch eine andere Frage, genauer gesagt eigentlich eine ganze Reihe von Fragen, die ich bis jetzt noch nicht zu stellen wagte. Hauptsächlich deshalb, weil es um eine recht alberne Sache geht und ihr mich vermutlich für bescheuert haltet, dass ich mir über sowas überhaupt Gedanken mache. Aber egal, die Sache geht mir schon so lange nicht mehr aus dem Kopf, das ich gewillt bin, dieses Risiko einzugehen.
Es geht um den achten Band von Harry Harrisons Stainless-Steelrat-Zyklus 'Die Stahlratte singt den Blues' von 1994, bei uns erschienen ein Jahr später im Heyne-Verlag, in der Übersetzung von Thomas Schlück und Roland M. Hahn.
In diesem Roman beobachtet der Titelheld Jim diGriz alias Stahlratte auf Seite 165 einen kleinen Jungen, der mit einem Teddy spielt. Dazu heißt es im Text:
Gewiss hätte ich diesen Satz einfach überlesen und sofort wieder vergessen, währe Uwe nicht zufälligerweise auch mein Vorname (Nein, ich bin NICHT Uwe Boll. Ehrlich nicht.) Das merkwürdige daran ist, dass dieser Name nur in diesem einen Satz genannt wird. Er fällt kein weiteres Mal, weder in diesem, noch in einem der übrigen Stahlratte-Bände. Und die beschreiben immerhin das ganze Leben Stahlrattes von Kindesbeinen an. Das bringt mich nun zu folgenden Fragen:'Einen gewöhnlichen, leicht abgewetzten, stinknormalen Teddybär, wie mein Freund Uwe einen hat.'
Warum schreibt Harrison nicht zum Beispiel '...wie man ihn in jeder beliebigen Spielzeugabteilung kaufen kann' ?
Warum denkt er sich extra eine Figur aus und gibt ihr sogar einen Namen, um diese dann nur einmal zu erwähnen und dann nie wieder?
Wie kommt er ausgerechnet auf den Deutschen Namen Uwe? Ist der in Amerika denn so bekannt (Harrison ist Amerikaner)? Kann ich mir eigendlich kaum vorstellen, den Boll kannte 1994 jedenfalls noch keiner und auch Uwe Seeler dürfte im an Europäischem Fußball kaum interessierten Amiland nur wenigen ein Begriff sein.
Kennt Harrison vielleicht persönlich einen Uwe, den er auf diesem Weg in seinen Büchern verewigen wollte? In seiner Vita finde ich zwar keinerlei Hinweise auf meinen mysteriösen Namensvetter, aber das muß ja nichts bedeuten. Vielleicht heißt Harrisons Zahnarzt ja so ('Wenn sie mich in ihrem nächsten Buch erwähnen, bin ich auch bestimmt ganz besonders vorsichtig.').
Oder mal anders gefragt: Kennt das Buch vielleicht jemand in der englischsprachigen Originalfassung?
Wenn nein, woher könnte ich die am günstigsten beziehen?
Wenn ja: Kommt dieser Uwe denn überhaupt im Original ebenfalls vor?
Falls nicht, was stand da denn ursprünglich? Gar kein Name oder der Name von einem der wirklich schon mal in einem Stahlratte-Band vorkam?
Und kommt es wirklich vor, dass Übersetzer Namen von Freunden oder Familienmitgliedern in die Romane anderer Leute hineinschreiben oder gegen andere Namen austauschen, um diesen so ein kleines Denkmal zu setzten? Den Herrn Schlück kenne ich zwar nicht, aber zumindest Roland M. Hahn dürfte das doch nicht nötig haben, der ist schließlich selbst Autor und kann in seinen eigenen Romanen jeden Namen verwenden, der ihm gefällt.
Fragen über Fragen und eine blöder als die andere.
Vielleicht trotzdem irgendeiner irgendeine Idee?
Abgesehen von dem Vorschlag, psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen, mein ich.
