Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Science Fiction in Buchform
Benutzeravatar
L.N. Muhr
SMOF
SMOF
Beiträge: 12322
Registriert: 2. Februar 2003 01:31
Land: Deutschland
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Stormking hat geschrieben:
Pogopuschel hat geschrieben: innovative Erzählweise - Wer welchen Kampf gewinnt, wurde vom Autor per Würfeln nach Rollenspielsystem entschieden.
Wirkt auf mich eher abschreckend.
"das orakel vom berge" wurde ja auch erwürfelt.

als absolutes gegenbeispiel ist der comic "helden" zu sehen, ebenfalls die 1:1-widergabe einer rollenspielrunde. schlicht unlesbar, jeder storyansatz verliert sich in sekundenschnelle und weicht einer absoluten un-dramaturgie, die in einem un-finale nicht gipfelt.

wir lernen: es kann so oder so ausgehen.
Smiley
Anwärter auf den 5. Beanie!
Anwärter auf den 5. Beanie!
Beiträge: 935
Registriert: 5. Juni 2003 14:49
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Wohnort: Wattenscheid
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von Smiley »

L.N. Muhr hat geschrieben:[
"das orakel vom berge" wurde ja auch erwürfelt.
Ähm, das "I Ging" mit einem Würfelrollenspiel zu vergleichen ist . . . nun ja, etwas zu vereinfacht. :wink:
Er hat es auch mehr unter dem Einfluß des I Ging geschrieben, und nicht die Handlung danach folgen lassen.
So viel ich jetzt weiß . . .
Außerdem werden da Stäbchen gezogen :D

http://de.wikipedia.org/wiki/I_Ging
Ein Leben ohne Tabasco ist möglich, aber geschmacklos.
Benutzeravatar
L.N. Muhr
SMOF
SMOF
Beiträge: 12322
Registriert: 2. Februar 2003 01:31
Land: Deutschland
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Smiley hat geschrieben:
L.N. Muhr hat geschrieben:[
"das orakel vom berge" wurde ja auch erwürfelt.
Ähm, das "I Ging" mit einem Würfelrollenspiel zu vergleichen ist . . . nun ja, etwas zu vereinfacht. :wink:
Er hat es auch mehr unter dem Einfluß des I Ging geschrieben, und nicht die Handlung danach folgen lassen.
So viel ich jetzt weiß . . .
Außerdem werden da Stäbchen gezogen :D

http://de.wikipedia.org/wiki/I_Ging
eben. philip hat seine stäbchen gezogen und danach seine figuren handeln lassen ... letztlich auch eine zufallsdramaturgie.
Benutzeravatar
Uschi Zietsch
TBGDOFE
TBGDOFE
Beiträge: 20533
Registriert: 13. März 2004 18:09
Land: Deutschland
Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Aber irgendwie ... ist es für mich ein bissl abstrus: da hat man als Schriftsteller endlich mal die Möglichkeit, Herr über Leben und Tod zu sein, alles zu bestimmen und zu entscheiden, also so richtig Gott zu spielen ... und dann überlässt man es Stäbchen oder Würfeln? :lol:
:bier:
Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
heino
SMOF
SMOF
Beiträge: 7816
Registriert: 2. Mai 2003 20:29
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Wohnort: Köln

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von heino »

Uschi Zietsch hat geschrieben:Aber irgendwie ... ist es für mich ein bissl abstrus: da hat man als Schriftsteller endlich mal die Möglichkeit, Herr über Leben und Tod zu sein, alles zu bestimmen und zu entscheiden, also so richtig Gott zu spielen ... und dann überlässt man es Stäbchen oder Würfeln? :lol:
Ich könnte mir vorstellen, dass Dick das gemacht hat, um seinen damals doch ziemlich festen Schreibgewohnheiten zu entkommen. Viele seiner Romane aus der Zeit erzählen ja sehr ähnliche Geschichten mit den immer gleichen Themen, da wäre das als Ausbruchsmittel IMHO gar nicht so undenkbar :kopfkratz:
Lese zur Zeit:

David M. Pierce - Down in the valley
Smiley
Anwärter auf den 5. Beanie!
Anwärter auf den 5. Beanie!
Beiträge: 935
Registriert: 5. Juni 2003 14:49
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Wohnort: Wattenscheid
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von Smiley »

Aha . . .
Dann gibts es ja auch noch die abgefahrene "A.E. van Vogt Methode". Der ließ sich ja angeblich nachts nach jeweils einer Stunde Schlaf wecken und schrieb dann weiter. Dann wieder ein Stündchen pennen, wecken . . . pennen . . .
Ein Leben ohne Tabasco ist möglich, aber geschmacklos.
Benutzeravatar
Helge
BNF
BNF
Beiträge: 677
Registriert: 5. Mai 2004 09:49

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von Helge »

Uschi Zietsch hat geschrieben:Aber irgendwie ... ist es für mich ein bissl abstrus: da hat man als Schriftsteller endlich mal die Möglichkeit, Herr über Leben und Tod zu sein, alles zu bestimmen und zu entscheiden, also so richtig Gott zu spielen ... und dann überlässt man es Stäbchen oder Würfeln? :lol:
Ich finde, es ist auch sonst nicht immer leicht, sich gegen die selbst geschaffenen Figuren durchzusetzen oder die Richtung eines Handlungsverlaufs noch in der vorgesehenen Spur zu halten, wenn der mal in Fahrt gekommen ist.
Ausreichend hochentwickelte Magie ist nicht von Technologie zu unterscheiden.
Benutzeravatar
Uschi Zietsch
TBGDOFE
TBGDOFE
Beiträge: 20533
Registriert: 13. März 2004 18:09
Land: Deutschland
Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Helge hat geschrieben: Ich finde, es ist auch sonst nicht immer leicht, sich gegen die selbst geschaffenen Figuren durchzusetzen oder die Richtung eines Handlungsverlaufs noch in der vorgesehenen Spur zu halten, wenn der mal in Fahrt gekommen ist.
Vollkommen korrekt! Jede Geschichte entwickelt ihre Eigendynamik, Figuren tauchen einfach auf, andere tun nicht das, was sie sollen oder sterben schlicht ... das ist ein wahnsinnig spannender Prozess und genau das, was mir beim Schreiben so viel Spaß macht: Ich erlebe Überraschungen und bin oft selbst gespannt, wie es weitergeht. Aber trotzdem hab ich den roten Faden, ich habe den Hintergrund/die Welt geschaffen, ich habe die Figuren kreiert - und hoffentlich eben so, dass sie ein Eigenleben entwickeln und mir auch mal ans Schienbein treten -, also ich habe alle Voraussetzungen geschaffen und eine Menge Vorarbeit geleistet, damit die Geschichte sich auch frei entfalten kann, ohne dass ich ständig nachgucken muss, wo sind die, was ist das für ein Land, wer ist denn die Figur. Sondern ich bin mittendrin in der Geschichte, um mich rum passiert jede Menge, und ich bin nie sicher. Aber letztendlich werden alle Fäden zusammenführen zu dem Ende, das ich wünsche, denn ein starkes Ende ist von enormer Bedeutung. Und das muss man deswegen vorher kennen: das ist die Reiseroute, Anfang und Ziel, damit ich weiß, wo und wann ich ankomme. Das Dazwischen aber ist undiscovered country, und dazu brauche ich überhaupt keine Würfel, die alles zufällig aus dem Hut zaubern, wie es grad passt. Je besser die Vorplanung, umso vielschichtiger die Storyline, umso mehr "Aha"-Erlebnisse gibt es, umso geschlossener, einheitlicher und funktionierender ist die Geschichte, weil sich unterwegs Erkenntnisse ergeben, auf die man so nie gekommen wäre. Zusammenhänge, die sich plötzlich erschließen und die man erkennt, weil man immer noch den Überblick hat und den konstanten roten Faden, um den herum das Chaos wirbelt.
Upps, Entschuldigung, das war jetzt ein sehr langer OT-Sermon. Wenn's euch stört, lösch ich ihn wieder.
:bier:
Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
Benutzeravatar
achimh
SMOF
SMOF
Beiträge: 1592
Registriert: 9. Dezember 2008 11:52
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: Chiang, Tad - Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes (C)
Wohnort: Wendland, (Freie Republik)
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von achimh »

Uschi Zietsch hat geschrieben:Upps, Entschuldigung, das war jetzt ein sehr langer OT-Sermon. Wenn's euch stört, lösch ich ihn wieder.
Noe, das passt schon, lass mal stehen. Ein durchaus interessanter Einblick.

achim
Benutzeravatar
L.N. Muhr
SMOF
SMOF
Beiträge: 12322
Registriert: 2. Februar 2003 01:31
Land: Deutschland
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Uschi Zietsch hat geschrieben:Aber irgendwie ... ist es für mich ein bissl abstrus: da hat man als Schriftsteller endlich mal die Möglichkeit, Herr über Leben und Tod zu sein, alles zu bestimmen und zu entscheiden, also so richtig Gott zu spielen ... und dann überlässt man es Stäbchen oder Würfeln? :lol:
das ergebnis jedenfalls spricht bei dick für sich.

aber er hat es ja auch nur einmal gemacht, soll wohl auch heissen, dass er die methode nicht als der weisheit letzten schluss ansah und natürlich ähnliches wie du zum handlungsverlauf beobachtet hat.
Benutzeravatar
molosovsky
BNF
BNF
Beiträge: 731
Registriert: 25. Juli 2003 13:09
Land: Deutschland
Wohnort: FfM
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von molosovsky »

Der OT-Strang ist grad interessanter.

Geschichten, die beim Schreiben entdeckt werden sind so eine Sache. Seit einigen Jahren ›bilde ich mir ein‹ zu erkennen, wenn sich Autoren zu sehr auf diese Art des Schreibens verlassen und gar nicht mehr anders können, als Anfangsimpulse auszuarbeiten und die Sache dann ihren Lauf nehmen zu lassen.

Mittlerweile hänge ich der Meinung an, dass die wirklich guten Schriftsteller gedacht haben, ehe sie sich ans Schreiben machen. Im Extremfall heißt dass, dass man genau weiß wo die Geschichte beginnt, wie sie endet und was dazwischen geschieht. Freilich gibt es da immer noch viele verschiedene Praktiken, wie man das erreicht: man kann 1000 Manuskriptseiten ›planlos drauflosschreiben‹ und dabei entdecken, und streicht das dann zu 400 dichten Manuskriptseiten zusammen; man beginnt mit einem Plan, und passt bei jeder überraschenden Änderung dieses Grundgerüst an usw. — Da warte ich dann auch gerne einige Jahre auf das neue Buch eines Autoren und mißtraue immer mehr den Autoren, die im Jahres- oder Zweijahresabstand Novitäten produzieren.

Grüße
Alex / molo
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV STAND: 30. JANUAR 2013.

»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)

Molo-Kontakt: MoloChronik-Blog ••• Twitter
Benutzeravatar
Uschi Zietsch
TBGDOFE
TBGDOFE
Beiträge: 20533
Registriert: 13. März 2004 18:09
Land: Deutschland
Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

molosovsky hat geschrieben: Da warte ich dann auch gerne einige Jahre auf das neue Buch eines Autoren und mißtraue immer mehr den Autoren, die im Jahres- oder Zweijahresabstand Novitäten produzieren.
Hihi, dann musst du mir aber ganz gehörig misstrauen! :lol:
Ernsthaft: Es kommt immer auf die Thematik und den Anspruch an. Wage ich mich an einen historischen Roman, brauche ich sicher ein Jahr zum schreiben. Will ich ein sehr aufwendiges Werk machen, auch länger. Aber bei "normaler" Literatur, wo eine unterhaltsame Geschichte erzählt wird, geht das auch schneller. Wenn man vom Schreiben lebt, hat man eh keine Wahl, da zählt jede Stunde.
Autoren wie Dan Simmons, Stephen King & Co planen sicherlich sehr genau, vor allem wenn es mehrere Bände werden. Da geht das gar nicht anders. Das ist eben das gewisse Tüpfelchen auf dem I, das die Geschichte rund und homogen werden lässt, wo man dann sagt - toll. Diese Geschichte funktioniert.
Bei Kurzgeschichten muss ich gestehen, habe ich auch meistens nur eine Anfangsidee, schreibe drauflos und bin gespannt, was dabei herauskommt. Ich habe eine Vorstellung vom Ende, kann aber spontan auch anders kommen, wenn ich merke, die Storyline erhält einen ganz anderen Focus als den ursprünglich geplanten. Eine Kurzgeschichte ist auch ein Szenario, eingebettet in einen virtuellen größeren Rahmen, ein kurzer Ausschnitt, ein Szenenbild. Aber bei (epischen) Romanen könnte ich das gar nicht, wenigstens muss ich das Ziel meiner Reise kennen. Ich setze mich ja auch nicht ins Flugzeug und schau mal, wo es landet, und dann seh ich weiter - aber was sehe ich denn? Wo schlafe, esse, bleibe ich, was will ich sehen, machen? Selbst wenn man an einem schönen Sonntag ins Auto steigt und "einfach ins Blaue" fährt, steht man irgendwann an einer Kreuzung und überlegt sich: Wo will ich jetzt hin? Nach links in den Zoo, geradeaus in die Berge, rechts in die Kneipe? Man muss Entscheidungen treffen. Wenn man hier würfelt, lässt man sich einfach ziellos treiben ... und ist irgendwann doch wieder am Punkt der Unzufriedenheit: Was will ich denn eigentlich? Habe ich denn gar kein Ziel?
Ich denke, was im Gedächtnis bleibt, sind die Geschichten, die scheinbar leicht geschrieben sind, aber eben gerade deswegen vorher sehr exakt geplant wurden. (Das ist für mich ein Kriterium für Qualität.) Meiner Ansicht nach hat eine Figur, die vorher "ziemlich fertig" als Charakter, mit Lebensgeschichte und allem drum und dran war, die besten Entwicklungschancen, an ihrer Geschichte zu wachsen oder dran zu zerbrechen, über ihre Grenzen hinaus zu gehen. Das, finde ich, macht diese Figuren lebensecht und realistisch, glaubwürdig - und dann fiebere ich am meisten mit. Zuletzt ging es mir so bei "I am Legend" - obwohl ich den Schluss extrem schwach finde, hat mich das Leben und Fühlen des Robert Neville so mitgerissen, dass es mir lange im Gedächtnis bleiben wird.
Es ist ja auch so, dass man Wendepunkte in der Geschichte braucht (die beiden Haupt Plot Points im Dreiakter, was jede Geschichte und jeder Film ist), die ganz entscheidend sind für den Fortgang und Glaubwürdigkeit der Geschichte. Wenn die fehlen, stolpern die Helden einfach so dahin, aber es passiert nichts Entscheidendes, und eine Entwicklung findet auch kaum statt. Dann wird die Geschichte womöglich an der Handlung festgemacht, nicht an der Figur. (Dagegen spricht übrigens auch nichts, aber das finde ich persönlich langweilig, weil ich immer außen vor bleiben muss und nicht in die Geschichte hinein darf.)
Das ist das, was mir übrigens an Michael Crichton gefällt, ich habe da "Welt in Angst" gelesen. Crichton hat sich ein sehr brisantes Thema, den Umweltschutz, ausgesucht. Trotzdem erleben wir das Abenteuer aus der Warte eines jungen Mannes, der sich überhaupt nicht dafür interessiert - über das Normalmaß hinaus. Toll erzählt, und mit einfachen Worten werden sehr kritische Diskussionspunkte aufgeworfen, über die man lange und hitzig debattieren kann.

Das war mein Problem mit Asimov, dessen Ideen ich damals absolut faszinierend fand, und ich habe damals auch fast alles von ihm gelesen. Aber ich empfand die Geschichten als "tot", ich hatte keinen Zugang dazu. Mir war es ehrlich gesagt wurscht, ob einer der Protagonisten starb oder nicht. Nur die Idee blieb haften. Ich will halt schöne Geschichten erzählt bekommen, da bin ich immer noch ganz Kind. Heinlein und Niven haben mir da mehr gegeben. Und dann gab es zwei Meilensteine: Ringwelt und Wüstenplanet, wo ich genau das fand, was mich fesselte: Eine faszinierende fremde Welt und lebendige Figuren. Heutzutage ging es mir so mit Hyperion (-> wobei das ja auch schon ordentlich Jahre auf dem Buckel hat) und Spin (aber *nur* Spin, ohne das vergeigte Axis), um nur mal zwei Beispiele zu nennen.
Wenn ich das so betrachte, muss ich sagen, dass im Grunde kein Unterschied besteht zu früher, und das habe ich weiter oben auch schon gesagt: Ich glaube nicht, dass die SF damals besser war als heute, einen Qualitätsverlust kann ich nicht feststellen. Damals wie heute gibt es Faszinositäten :beanie: aber auch "Mist". An den Mist von früher erinnert man sich nur weniger, weil er aus dem Gedächtnis gestrichen wurde.

Was allerdings heutzutage ein Argument ist: Durch die Programmkürzungen werden sicherlich einige gute Werke nicht übersetzt - aber deswegen sind sie ja trotzdem da und zeigen die heutige Qualität.

Also mein Fazit: Alt und neu: Beides Hui. Und Pfui.
:bier:
Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
Smiley
Anwärter auf den 5. Beanie!
Anwärter auf den 5. Beanie!
Beiträge: 935
Registriert: 5. Juni 2003 14:49
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Wohnort: Wattenscheid
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von Smiley »

Nochmal kurz zu Dick und dem I Ging . . .
Etwas anderes ist da ja nun doch. Da werden nicht nur Stäbchen gezogen, sondern das Ergebniss muss vom Fragenden selbst interpretiert werden. So gesehen ist das jetzt kein starres Vorgehen der Marke "Gehe durch die mittlere Tür und schmeiß die Papierrolle weg . . .".
Also etwa: Spiele ich Schiffversenken oder Schach? Beides ein Spiel, aber anderes Niveau.
Allerdings habe ich mit Esoterik nichts am Hut und finde es schon sehr befremdlich, dass in Fernost Leute ihre Lebensplanung nach ausrichten. Sehr seltsam :kopfkratz:
Ein Leben ohne Tabasco ist möglich, aber geschmacklos.
Benutzeravatar
Bully
SMOF
SMOF
Beiträge: 4790
Registriert: 8. Dezember 2007 17:24
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Wohnort: Münzenberg
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von Bully »

Von den Geschichten her, sind neue Bücher oft vielschichtiger als alte, was z.T. aber auch daran liegt, dass die neuen SF-Bücher direkt als Trilogien im praktischen Ziegelkleinformat konzeptiert werden.
Von der SF her ist es aber schwerer, neue Ideen zu bringen.
Und sooo gut waren Heinlein und Asimov auch nicht - Asimov hatte meist derartig strichmännchenartige Charaktäre, dass seine Roboter da gut mithalten konnten, und Heinlein(s Figuren) tendieren oft zu großmäuligen Moralpredigten.
Anderswo known as Yart Fulgen
Benutzeravatar
L.N. Muhr
SMOF
SMOF
Beiträge: 12322
Registriert: 2. Februar 2003 01:31
Land: Deutschland
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Alte SF hui, Neue SF pfui ?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Bully hat geschrieben:Von den Geschichten her, sind neue Bücher oft vielschichtiger als alte, was z.T. aber auch daran liegt, dass die neuen SF-Bücher direkt als Trilogien im praktischen Ziegelkleinformat konzeptiert werden.
"konzipiert". ;)

und "länge = vielschichtig", also da würde ich mal ganz prinzipiell widersprechen, die rechnung geht nicht auf, wenn der held sich einfach nur tausend seiten durch ork-herden durchschlachtet, nur mit einer axt ...

mir wäre auch nicht aufgefallen, dass das unsägliche trilogien-prinzip bei der SF so maximal durchschlägt, sondern vorrangig bei der fantasy ...
Antworten