#864-18 ist ein Arbeiter an der neuen Fabrik. Ein Torso, denn die Arbeiter leben nur für ihren Beruf, und dafür sind sie mit Schnittstellen versehen, die anstelle der Gliedmaßen sitzen. Augen, Ohren und Mund sind ebenfalls unnötig und durch Sensoren ersetzt. #864-18 stößt bei Bauarbeiten auf ein Autowrack, in dem noch das Skelett eines Menschen zu sehen ist. Kurze Zeit später kommt es zu einem Sturm, bei der das automatische System durcheinander gerät und #864-18 abstürzt – verletzt kommt er in eine Art Klinik und entdeckt dort, daß seine Augen zwar vernäht, aber niemals entfernt wurden...
Frank Hebbens neue Kurzgeschichte erinnert stark an seine Story »Gelée Royal«, die man u.a. auch in der Sammlung »Prothesengötter« nachlesen kann. Eine postapokalyptische Welt, in der der Mensch mehr und mehr zur Maschine gemacht wird und in einem ferngesteuerten System seine Dienste verrichten muß – und unklar bleibt, ob dies nicht längst alles nutzlose Arbeit allein für das System ist. Hier ist es nicht anders.
Trotzdem ist die Geschichte in gewohnter Hebben-Qualität geschrieben, auch wenn es etwas seltsam wirkt, wenn diese zwei Sätze kurz aufeinander folgen: »Keine Augen. (...) Wir haben die schwachen Teile entfernt.« und »(...) ich sehe ihn schon aus weiter Ferne, seine Ausleger von grauer Morgensonne bestrahlt«.
