Hyperraum, Schwarze Löcher, Wurmlöcher

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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Ulrich hat geschrieben:Hatte ich vergessen vorzuschlagen:
Wie wäre es mit "überlichtschnell" als Übersetzung für "superluminal"?
Ja, aber dann klingt "superluminal velocity" so doppelt-gemoppelt.
:wink: "Superluminal" meint eigentlich nur "jenseits des Lichts". Also eben z.B. eine Geschwindigkeit jenseits des Lichts - also Überlichtgeschwindigkeit.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

breitsameter hat geschrieben:
Ulrich hat geschrieben:Hatte ich vergessen vorzuschlagen:
Wie wäre es mit "überlichtschnell" als Übersetzung für "superluminal"?
Ja, aber dann klingt "superluminal velocity" so doppelt-gemoppelt.
:wink: "Superluminal" meint eigentlich nur "jenseits des Lichts". Also eben z.B. eine Geschwindigkeit jenseits des Lichts - also Überlichtgeschwindigkeit.
Das ist wahr. Die Übersetzung hängt bestimmt auch vom Satzzusammenhang ab, ob es "überlicht" oder "überlichtschnell" heißt. Überlichtschnelle Geschwindigkeiten gibt es im Deutschen nicht, daraus wird Überlichtgeschwindigkeit (superluminal velocity bzw. superluminal motion).

In der Physik gibt es den Tunneleffekt. Eine Übersetzung des superluminar tunneling wäre Überlichtgeschwindigkeit durch Tunneln.
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Jorge

Re: Hyperraum, Schwarze Löcher, Wurmlöcher

Ungelesener Beitrag von Jorge »

Scott hat geschrieben:Ich war schon immer auf der Suche nach einem Roman, worin interessante Theorien zu Hyperräumen, Schwarzen Löchern und Wurmlöchern stehen.

Kennt jamnd hierzu ein Wälzer, der sich mit dieser Thematik umfassend beschäftigt? (Außer jetzt "Conact" von Carl Sagan zu nennen (wobei die Verfilmung wohl noch eine der besseren Sci-Fi-Streifen ist)).

Außer den bereits angegebenen Autoren(Baxter, Niven usw) gibt es noch folgendes:

Sachbücher zu allen drei Themen:

Jim Al - Khalili
"Schwarze Löcher, Wurmlöcher und Zeitmaschinen"(Black Holes, Wormholes & Time Machines)
Spektrum Akademischer Verlag


J. Richard Gott
"Zeitmaschinen in Einsteins Universum"(Time Travel in Einsteins Universe - The Physical Possibilities of Travel through Time)

Beide Autoren behandeln das Thema leicht verständlich mit vielen Beispielen aus der SF(u.a. das "Terminator" unlogisch ist)


Hyperraum:

John W. Campell
"Das unglaubliche System"(The Mightiest Machine)
Inhalt: In dieser Story wurde zum ersten Mal der Begriff Hyperaum geprägt(1934), an dem sich später viele Autoren bedienten.

Fredrik Pohl
"Die Kartographen"(The Mapmakers)
Inhalt: In dieser Story geht es um die Schwierigkeiten beim Navigieren im Hyperraum. Kleinste Fehler führen zu riesigen Kursabweichungen.

Philip Jose Farmer
"Der Schatten des Weltraums"(The Shadow of Space)
Inhalt: In dieser Story gelangt ein neuartiges Raumschiff durch einen Unfall in einen Raum außerhalb unseres Universums und wird dabei größer als das ganze Universum.

Bob Shaw
"Menschen im Nullraum"(Night Walk)
Inhalt: Das Navigieren im Hyperraumuniversum in diesem Roman ist sehr kompliziert und der Alptraum jedes Mathematikers.

Brian M. Stableford
"Schwanengesang"(Swan Song)
Abschlußband der 6 - teiligen Saga um den Raumpiloten Grainger: Dieser soll mit einem Spezialraumschiff in eine Region vordringen, wo alle Gesetze der Physik und der Chemie außer Kraft gesetzt sind.
"Selbstmord im All"(Man in a Cage)
Vom Flug in den Hyperraum kehren die Astronauten tot(Selbstmord) oder wahnsinnig zurück. Also beschließt man einen Irren als Piloten auszubilden.

Poul Anderson
"Das Avatar"(The Avatar)
Raumfahrer entdecken ein von unbekannten Aliens gebautes Hyperraumsprungtor.

George R. R. Martin
"Die zweite Stufe der Einsamkeit"(The Second Kind of Loneliness)
Story: Ein Astronaut, der in einer Station für Nullraumtore seinen Dienst verrichtet, wartet verzweifelt auf seine Ablösung und verliert dabei den Verstand.

Schwarze Löcher:

Jerry Pournelle(Hrsg.)
"Black Holes"(Black Holes)
Storys internationaler Autoren zum Thema.

Barry Malzberg
(Galaxies)
In diesem Roman wird ein schwarzes Loch beschrieben, das so gigantisch ist, das es als schwarze Galaxie bezeichnet wird.

A.A Attanasio
"Radix"(Radix)
1300 Jahre in der Zukunft gerät die die Erde in den Einflußbereich der Strahlung eines schwarzen Loches.
"Evoe"(In other Worlds)
Ein Mann verwandelt sich in Licht und wird in eine ferne Zukunft verschlagen, wo Raum und Zeit in einem riesigen schwarzen Loch verschmelzen.

Gregory Benford
"Artefakt"(Artifact)
In Griechenland wird bei Ausgrabungen ein mysteriöser Block gefunden, in dessen Inneren sich eine Singularität befindet und bei der es sich offenbar um den legendären Minotauros handelt.

Alan Dean Foster
"Der Kollapsar"(The End of the Matter)
Ein Roman aus dem "Humanx"-Commonwealth: Ein schwarzes Loch droht einige Welten zu vernichten. Ein merkwürdiges Wesen scheint der Schlüssel für die Rettung zu sein.


Wurmlöcher/Schwarze Löcher:

Roger Mac Bride Allen:
Zyklus der heimgesuchten Erde
"Der Ring von Charon"(The Ring of Charon)
"Die zerschmetterte Sphäre"(The Shattered Sphere)
Experimente mit Gravitationswellen auf dem Mond Charon erwecken uralte Aliens; als Folge davon verwandeln sich Pluto und Charon in ein schwarzes Loch und die Erde verschwindet in einem Wurmloch.
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saturn
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Re: Hyperraum, Schwarze Löcher, Wurmlöcher

Ungelesener Beitrag von saturn »

Scott hat geschrieben:...worin interessante Theorien zu [...] Wurmlöchern stehen.
Kennt jamnd hierzu ein Wälzer, der sich mit dieser Thematik umfassend beschäftigt?
Mir hat "Das Licht ferner Tage" von Arthur C. Clarke und Stephen Baxter ganz gut gefallen, aber ob es das Thema "umfassend" behandelt... da habe ich Zweifel.

Ciao, Lars
Ulrich
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Re: Hyperraum, Schwarze Löcher, Wurmlöcher

Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Jorge hat geschrieben:John W. Campell
"Das unglaubliche System"(The Mightiest Machine)
Inhalt: In dieser Story wurde zum ersten Mal der Begriff Hyperaum geprägt(1934), an dem sich später viele Autoren bedienten.
In John W. Kosmische Kreuzfahrt (Islands of Space) aus dem Jahr 1931 kommt ein Überlichtantrieb bzw. Space-Warp Drive zum Einsatz. Hier wird vermutlich auch schon die Grundlage für den Hyperraum in „Das unglaubliche System"(The Mightiest Machine) 1934. Das Raumschiff in „Kosmische Kreuzfahrt“ findet sich in einem anderen Universum wieder.

Paul McAuley, How We Lost the Moon
in Peter Crowther (Hg.), Moon Shots
In Folge eines Unfalls zerstört ein schwarzes Miniloch den Mond

Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis
Den Bewohnern der Erde wird am Anfang des Buches mitgeteilt:
„Wie Ihnen zweifellos bekannt sein wird, sehen die Pläne zur Entwicklung der Außenregionen der Galaxis den Bau einer Hyperraum-Expreßroute durch Ihr Sternensystem vor, und bedauerlicherweise ist Ihr Planet einer von denen, die gesprengt werden müssen. Das ganze wird nur etwas weniger als zwei Ihrer Erdenminuten in Anspruch nehmen. Danke.“
und
„Es gibt überhaupt keinen Grund, dermaßen überrascht zu tun. Alle Planungsentwürfe und Zerstörungsanweisungen haben fünfzig Ihrer Erdenjahre lang in Ihrem zuständigen Planungsamt auf Alpha Centauri ausgelegen. Sie hatten also vie Zeit, formell Beschwerde einzulegen, aber jetzt ist es viel zu spät, so ein Gewese darum zu machen.“

Auch aus Per Anhalter durch die Galaxis
Unwahrscheinlichkeitsdrive: „Sensationeller Durchbruch in der Unwahrscheinlichkeitsphysik. Wenn die Geschwindigkeit des Raumschiffs die Unendliche Unwahrscheinlichkeit erreicht, durchfliegt es nahezu gleichzeitig jeden Punkt des Universums.“

Perry Rhodan
Die Autoren der Serie erweitern ständig das Perry Rhodan-Universum um weitere Details über-, unter- und nebengelagerter Dimensionen
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Ungelesener Beitrag von upspaced »

und populärwissenschaftlich?

Stephen Hawkings Universum Teil 2: Schwarze Löcher und die "Theorie für alles"

brauch man noch nichmal lesen weil auf dvd - • ASIN: B00005NPN0 -
von der bbc aus ner 6-teiligen reihe ( 1-2 auf deutsch erschienen)

science statt fiction
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Khaanara
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Da ich es gerade durchgelesen habe:

Iain Banks Blicke windwärts

Ein Wurmloch wird für ein Attentat benutzt ...
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Lensman
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Hi allerseits!
Es ist ja beeindruckend, was zu einem Thema so alles zusammenkommt, wenn man die richtigen Leute befragt!

Einen Hinweis hätte ich auch noch: die Stories von Cordwainer Smith.
Ich denke da an
"The lady who sailed the soul" und
" The burning brain"

Die letztere story beginnt
" Ich sage euch, es ist traurig, es ist mehr als traurig, es ist furchterregend - denn es ist ein schreckliches Wagnis, hinweg ins Auf-und-Hinaus zu fahren, zu fliegen ohne zu fliegen, zwischen den Sternen zu flattern (...)"

Es grüßt
Lensman
"Und nun, durch zwiefach Glas, sehe ich
Des Bruders dunkelnd Ebenbild.
Jetzt mach' uns frei, an unserer Seite stehe,
den Hammer schwing, o Thor, und leih uns deinen Schild."
Gordon Dickson
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Jorge

SF-Theorien zum Hyperraum

Ungelesener Beitrag von Jorge »

Hier noch ein paar Tipps in Sachen Hyperraum:

Gregory Benford
"Die Asche des Imperiums"(The Stars in Shroud)

Der Autor geht von der Überlegung aus, das unserem Universum ein spiegelbildliches Tachyonenuniversum "gegenüberliegt". Während im Normaluniversum die Lichtgeschwindigkeit die Obergrenze ist, ist sie im Tachyonenuniversum die Untergrenze. Ein Partikel im Normalraum mit null kinetischer Energie hat keine Geschwindigkeit, ein Tachyon mit null kinetischer Energie bewegt sich mit unendlicher Geschwindigkeit. Nimmt die Energie des Tachyons zu, wird es im Verhältnis zum Normalraum langsamer, bei unendlicher Energie bewegt es sich mit Lichtgeschwindigkeit. Das Prinzip des Überlichtantriebs in diesem Roman beruht also darauf, das man Partikel des Normalraums in ihren Tachyonenzustand versetzt(und sie demzufolge unendliche Geschwindigkeit haben). Das Problem ist jedoch, das die dafür nötige Technik ungeheuer teuer und kompliziert ist: Wenn nicht sämtliche Partikel des Schiffes inklusive der Besatzung und Nutzlast im gleichen Augenblick in den Tachyonenzustand springen, bewegen sie sich mit extrem unterschiedlichen Geschwindigkeiten; mit entsprechend fatalen Folgen(Auseinanderreißen) für Schiff und Besatzung.

In Alan Dean Fosters "Humanx"-Zyklus gibt außer dem Normalraum noch den sog. "Plusraum"(der überlichtschnelle Raumfahrt im Zeitraum von Wochen zulässt) und den sog."Nullraum"(der nur Signalübertragung wie Bilder und Töne im Zeitraum von Minuten zulässt, jede durchgesandte Materie endet als Matsch).

Und in Fred Saberhagens "Beserker" gibt es den sog. "C+"-Raum, der von Schiffen mit entsprechendem Antrieb durchquert wird. Während der Entscheidungsschlacht am Steinplatz gegen die Beserker können einige Spezialschiffe Geschosse durch die eigenen Reihen(ohne diesen zu schaden) via "C+"-Raum feuern, diese kehren kurz vor Erreichen ihres Ziels in den Normalraum zurück und zerstören Teile der Beserkerflotte.
Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Philip K. Dick
Der variable Mann, in: Und jenseits – das Wobb, Zürich 1998
Zwischen der Erde und dem Centaurischen Imperium herrscht Krieg. Langsam verschieben sich die Chancen auf einen Sieg zugunsten der Menschen. Die größte Hoffnung beruht auf einem fehlgeschlagenen Überlichtexperiment. Bei Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit nimmt das Raumschiff oder Projektil an Masse zu und explodiert beim Wiedereintritt in den Normalraum. Als Waffe verwendet, soll der Stern Proxima Centauri und damit die Feinde zerstört werden. Zum gleichen Zeitpunkt wird aus Versehen Thomas Cole aus Anfang des 20. Jahrhunderts in die Zukunft geholt. Er erweist sich als technisches Universalgenie im Gegensatz zu den hochspezialisierten Technikern der Zukunft. Cole ist der variable Mann, weil die Computer mit dieser unbekannten Komponente nicht die Wahrscheinlichkeiten auf einen Sieg errechnen können. Cole, dessen Fähigkeiten man inzwischen erkannt hat, soll die Waffe perfektionieren und der Krieg geht in seine entscheidende Phase. Überraschend wird die irdische Flotte vernichtend geschlagen und der Stern Centaurus explodiert nicht.
Die Erklärung: Thomas Cole hat nicht die Waffe fertiggestellt sondern den ursprünglichen Zweck des Überlichtantriebs erkannt und ihn so perfektioniert, dass beim Wiedereintritt keine Explosion erfolgt. Damit stehen der Erde Überlichtraumschiffe zur Verfügung und die Möglichkeit die Blockade des Imperiums zu überwinden.
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