SF am Ende...

Science Fiction in Buchform
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Dres
Neo
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... und sie dreht sich doch!

Ungelesener Beitrag von Dres »

Nachdem ich mich jetzt eine knappe halbe Stunde durch den wirklich interessanten Thread gearbeitet habe, muß ich den einen oder anderen Kommentar auch noch loswerden.

Ich glaube nicht, daß das SF-Genre den Weg alles Irdischen gehen wird. Wir haben immer mal wieder positive und negative Trends bei Büchern gehabt, und ich gebe zu, daß aktuell eher ein negativer Trend vorliegt. Aber daraus einen generellen Niedergang zu prognostizieren, halte ich für übereilt. Wir haben noch viele gute Autoren, wenn es im Moment nach meiner Meinung auch zu viele Serien und Reihen und zu wenige einzeln oder alleinstehende Werke gibt, und es liegt letztendlich (auch) an uns, diese Bücher zu kaufen und damit diesen Zweig der Literatur am Leben zu erhalten.

@Oliver & Marrak & andere

Sicher habt Ihr beiden recht, wenn Ihr beim Problem des Lesens als Freizeitbeschäftigung die Überflutung medialer Eindrücke als Grund ansprecht. Insbesondere TV & Computer (incl. Internet) lassen allen die Möglichkeiten des leichten (dunklen?) Weges, auf dem vorproduzierte Ideen dem Konsumenten häppchenweise oder im Ganzen zugeführt werden.
Das halte ich aber per se gar nicht für schlecht, denn wie so oft macht es meines Erachtens die Mischung des Ganzen. Ich selber habe 2 Jungs im Alter von 6 und 9 Jahren, die gerne alles machen. Die gucken Fernsehen und spielen am Computer, aber vergessen dabei nicht, daß auch lesen, spielen (nicht Pokemon oder YoGiOh, sondern Gesellschaftsspiele & Co.) und Sport zur Freizeitgestaltung dazugehören. Und hier ist die Verantwortung der Eltern gefragt, daß eben nicht nur der Weg des geringsten Widerstandes eingeschlagen, sondern die Vielfalt der Möglichkeiten aufgezeigt wird. Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen, aber man kann Interesse wecken und die Bereitschaft fördern, auch Dinge zu probieren, die nicht dem gängigen Mainstream angehören. :lehrer:

@Shock-Wave-Rider
Daß in Bezug auf Belletristik der Großteil der Leser weiblich ist, mag stimmen. Meine Erfahrung, insbesondere aus meinem eigenen Freundeskreis, zeigt jedoch eindeutig, daß SF & Fantasy eine Männderdomäne zu sein scheint - abgesehen vielleicht mal von Mario Zimmer-Bradley... :nein:

... zum Thema: "Wo kaufe ich?"
ebay und amazon sind einfach klasse; ersterer wenn's um "alte" Sachen geht, letzterer wenn's um "neue & eilige" Sachen geht - zumindest, wenn der Briefkasten groß genug ist :wink:
Flohmärkte waren mal eine unendlich Quelle von SF-Literatur, leider hat sich das m.E. in den letzten Jahren geändert. Zum einen sind viele kleinere Floh- oder sog. Trödelmärkte voll von schrottiger Neuware (Handyschalen, billiges Plastikspielzeug, etc.) bzw. nicht brauchbarer Konsalik- und Utta Danella-Sammlungen, zum anderen - hat man mal mehr als einen Roman in einer Kiste gefunden - werden z.T. deftigste Preise verlangt ... Das klassische "Schnäppchen" ist mir lange nicht mehr begegnet, wenn ich auch die Hoffnung nicht aufgebe ...

Dres
liest zur Zeit:
"Das Blut der Wüste" von Mark Anthony

gerade durch:
"Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams

letztes Kino-Erlebnis:
"Sin-City"
heino
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Ungelesener Beitrag von heino »

Oh ja, die gute Marion hatt ich ganz vergessen :D
@SWR:ich meinte damit, daß ich bei ebay auch mal Bücher von Autoren ersteigert habe, die ich nur vom Namen her kannte, weil die Bücher spottbillig verkauft wurden. Natürlich schaue ich mich auch noch in Buchhandlungen um, aber bei den dortigen Preisen ärgert man sich schon eher über einen Fehlkauf.

@Des:Zustimmung in allen Punkten :bier: , wobei ich noch hinzufügen möchte, daß es auch in den 80ern schonn haufenweise Ablenkungsmöglichkeiten gab. Da hatten wir MTV, Kabelfernsehen, den C64, den Game Boy, das Telefon (wenn auch nicht Handy). Das hat aber niemanden vom Lesen abgehalten, der es wollte.
Lese zur Zeit:

Simon Becketzt - Die Verlorenen
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Christof

Ungelesener Beitrag von Christof »

Nachdem ich mir die Mühe mal gemacht habe diesen sehr interesanten Thread zu durchforsten, möchte ich auch meine 2 Cent dazu beitragen. Ich gehöre zu denen die sich im Netz informieren wann welches Buch erscheint. Dazu sind natürlich die Verlage wie auch diese Seite sehr gut geeignet. Und Amazon ist natürlich immer wieder gut um sich einige Rezies zu gönnen oder auch zu schauen was es noch in Englisch von diesem Autor gibt.
ABER, ich bestelle bei Amazon so gut wie nichts. Das hat 2 Gründe. Mir dauert das viel zu lange! Ich schaue da lieber auf der HP meines Buchhändlers nach und schaue ob er es da hat. Und wenn ja wird es geholt.
Und wenn ich Novis jage, dann kommt Amazon sowieso nicht mit. Denn dann werden die Buchläden durchforstet. Denn komischerweise bekommen sie nicht alle am gleichen Tag ihre Lieferung. Und solange ich bei Amazon.de weder einen Buchanfang und bei Amazon keinen Buchschluß lesen kann ist es für mich auch nicht so informativ.

Zu der Frauenquote. Ich bin im Netz in einer Community wo ich sagen muß das sehr viele Frauen Fantasy lesen. Wahrscheinlich mehr als Männer. Dagegen scheinen die Männer bei der SF die Nase vorne zu haben.
Wenn ich aber in meinen üblichem Fantasyladen schaue wer Bücher kauft, dann sind das entweder alles ältere Kaliber männlichen Geschlechts oder Mädchen/Junge Frauen.
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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Was Hohlbein angeht, so ist Häme billig. Viel interessanter fände ich die Frage, was er denn den im Fantastik-Lager so hoch gehaltenen Autoren voraus hat, dass ihn so viele Frauen und Nicht-Genrekenner lesen, noch dazu über Jahre hinweg.
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Lensman
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Ungelesener Beitrag von Lensman »

Frank Böhmert hat geschrieben:Was Hohlbein angeht, so ist Häme billig. Viel interessanter fände ich die Frage, was er denn den im Fantastik-Lager so hoch gehaltenen Autoren voraus hat, dass ihn so viele Frauen und Nicht-Genrekenner lesen, noch dazu über Jahre hinweg.

Ich würde behaupten: den "RTL-Faktor" - leicht, schnell und schmerzlos zu konsumieren.
Das muss nichts schlechtes sein ... ... ... ... ..., aber auch nichts gutes.

Es grüßt
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"Und nun, durch zwiefach Glas, sehe ich
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Jetzt mach' uns frei, an unserer Seite stehe,
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Guido Latz

Ungelesener Beitrag von Guido Latz »

Vielleicht schreibt Wolfgang einfach nicht an der potentiellen Käuferschicht vorbei? Vielleicht schreibt er für die Leser, während andere Autoren mehr für sich schreiben? Was ist denn falsch daran - zumindest kommt es so rüber, sorry -, dass Hohlbeins Romane "leicht, schnell und schmerzlos zu konsumieren" sind? Offenbar macht er alles richtig. Ob das den Kritikern und Möchtegern-Autoren gefällt, ist dabei unwichtig.
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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Guido Latz hat geschrieben:Was ist denn falsch daran - zumindest kommt es so rüber, sorry -, dass Hohlbeins Romane "leicht, schnell und schmerzlos zu konsumieren" sind? Offenbar macht er alles richtig. Ob das den Kritikern und Möchtegern-Autoren gefällt, ist dabei unwichtig.
Verzeih, aber ich sehe schon einen Unterschied zwischen etwas das "leicht und schmerzlos zu konsumieren" ist, und der Art von Literatur, die mich nicht nur unterhalten und fesseln kann, sondern auch auf geistiger Ebene reizen und herausfordern kann.

Er macht sicher alles richtig, um auf "Fast Food"-Niveau viele Leser zu erreichen. Mich unterhält er allerdings nicht, ganz im Gegenteil. Ich mußte für die Arbeit im Literaturpreiskomitee einige Bücher von Hohlbein lesen und sie waren durch die Bank nicht nur lausig geschrieben (d.h. sehr einfach gestrickte Handlung, minimaler Wortschatz, Logikfehler), sondern auch noch wenig unterhaltsam. Beispiele gewünscht? Bitte sehr: diverse "Charity"-Bände und als besonderer Leckerbissen: "Das Netz".
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Gast

Ungelesener Beitrag von Gast »

Du hast in allen Punkten Recht. Von _Deiner_ Sicht, was _Deinen_ Anspruch betrifft. Vielleicht gibt es einfach nur keinen Markt für das, was Du Dir wünscht? Die Frage, die sich die Lektoren stellen ist doch nicht: gefällt das dem breitsameter, kauft der das? gefällt das dem latz, kauft der das? Die interessieren sich nicht für das, was _wir_ unter SF verstehen, sondern bedienen die Käuferschicht, die sie erreichen können, mit denen sie Geld verdienen können - gut muss das das nicht finden, aber respektieren kann ich es.
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Christof

Ungelesener Beitrag von Christof »

Vielleicht gibt es einfach nur keinen Markt für das, was Du Dir wünscht
Das denke ich nicht. Nur wenn du nur noch Fast Food siehst, dann kennst du keine lukullischen Genüsse mehr. Wenn ich in eine Buchhandlung hineingehe, sehe ich doch normalerweise nur noch sehr wenige Fantasyautoren in den oberen, sprich interesanten Auslagen. Das ist Hohlbein und Eschbach. Dabei ist es egal ob ein frisch übersetzter Fantasyroman mal wieder Wochenlang in der Bestenliste der NY Times stand. Unsere Buchhändler kennen sich doch in der Regel überhaupt nicht mit der Materie aus. Sie kennen Hohlbein, vielleicht auch noch Jordan und Williams. Vielleicht auch noch Prachett. Dann ist es doch aus. Also werden immer die selben Romane bestellt und präsentiert. Und das man ScheXXX verkaufen kann zeigt doch wohl jeder Shopingkanal im Fernsehen. Und wer sagt den das Leser nicht auch auf sowas reinfallen? Es ist halt alles eine Sache des Marketings.
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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Anonymous hat geschrieben:Du hast in allen Punkten Recht. Von _Deiner_ Sicht, was _Deinen_ Anspruch betrifft. Vielleicht gibt es einfach nur keinen Markt für das, was Du Dir wünscht?
Danke, aber den Markt gibt es durchaus, wie auch der Erfolg von Andreas Eschbach zeigt. :wink:
Und auch ansonsten finde ich noch genug Bücher, die ich gerne lesen würde (wenn es auch nicht immer SF ist). Allerdings immer seltener in dt. Übersetzung in den klassischen SF-Verlagsprogrammen.
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Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Es gibt ja auch Leute die Star Trek gucken, warum sollen es dann nicht Leute geben die Hohlbein lesen.

Dieter Bohlen kann auch keiner leiden, aber trotzdem sind die Bücher oben in den Charts !

"Im Jahr des Greifen" fand ich allerdings sehr gut, was auch vielleicht an Bernhard Hennen liegt, der dort mitgeschrieben hat. Hohlbein ist halt Vielschreiber, da leidet die Qualität vielleicht doch etwas drunter.
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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Also, leicht und schmerzlos zu konsumieren fand ich persönlich Hohlbein bei meinen wenigen Lektüre-Versuchen nicht. Da ging es mir wie dem Kollegen Breitsameter. Insofern kann ich meine weiter oben gestellte Frage selber nicht beantworten; sie war also keine rhetorische.

Da sich hier kein notorischer Hohlbein-Fan geoutet hat, kann ich nur Vermutungen anstellen, was seine Vorzüge angeht: Ich nehme an, dass Hohlbein a) sehr gute Orientierung bietet, d. h. die Leser wissen immer, wo sie gerade stecken, und dass er b) gute Identifikationsmöglichkeiten bietet, d. h. Figuren, die irgendwie menschlich wirken, mit denen sich mitfühlen lässt.

Vielleicht kann sich ja Khaanara noch mal äußern? Trifft das auf "Das Jahr des Greifen" zu?

c) kommt wohl noch der von Florian erwähnte minimale Wortschatz hinzu. Zumindest ich habe in der Schule noch gelernt, dass der möglichst groß sein sollte, und Wortwiederholungen sind gnadenlos angestrichen worden. Im englischen Sprachraum gibt es jedoch eine schriftstellerische Tradition, bei der versucht wird, das, was man zu erzählen hat, mit möglichst einem möglichst kleinen Schatz an möglichst kurzen Wörtern zu erzählen. Musterbeispiel: Charles Webb, "The Graduate". Und da ist was dran! Denn jedes Wort, das ich nicht kenne, bremst meinen Lesefluss, vor allem wenn ich zu den neugierigen, gutwilligen Lesern zähle, die dann ins Wörterbuch gucken. Wer drüber wegliest und drüber wegliest, wird das Buch irgendwann in die Ecke pfeffern.

Ihr merkt, ich will mich auf eine Fast-Food-Discussion nicht einlassen. :wink: Die schmeckt mir nämlich immer noch zu sehr nach Häme. Hohlbein muss auch Tugenden haben. Und zwar welche, die so genannte literarische Autoren eher selten haben.

Vielleicht gilt für die in diesem Strang so kulturpessimistisch betrachtete SF ja: Von Hohlbein lernen, heißt siegen lernen!

Andreas Eschbach immerhin verkauft sich hervorragend, und das sogar im Hardcover, was vor ihm stets als absolut utopisch für einen deutschen SF-Autoren galt - und nein, bitte jetzt keine Diskussion darüber, dass Eschbach ja kein lupenreiner SF-Autor ist ... 8)
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Ungelesener Beitrag von Lucardus »

Khaanara hat geschrieben: "Im Jahr des Greifen" fand ich allerdings sehr gut, was auch vielleicht an Bernhard Hennen liegt, der dort mitgeschrieben hat. Hohlbein ist halt Vielschreiber, da leidet die Qualität vielleicht doch etwas drunter.
Soweit ich weiß, ist "Das Jahr des Greifen" komplett von Hennen
geschrieben worden. Hohlbein war nur wegen Marketing auf dem Cover.
Und diese drei ersten DSA-Romane von Hennen sind mit Sicherheit auch nicht seine besten Werke. Es gibt schon ein paar Klöpse, die das Lektorat hätte austreiben müssen.

Der Verlag war da auch offensichtlich nicht an Sorgfalt interessiert.
Wenn man als DSA-Kenner den Klappentext gelesen hat, kräuselten
sich die Fußnägel... Ich entsinne mich schwach an "Greifenberg, die
größte Stadt Aventuriens". Die Stadt hieß Greifenfurt und die größte
war sie auch nicht. Aber was soll's, er hat's überlebt.
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Ungelesener Beitrag von Lensman »

Holla, bemerkenswertes Echo - in der kurzen Zeit. :) Es scheint ja immer wieder ein interessantes Thema zu sein; für mich auch, deshalb äußere ich mich jetzt noch einmal etwas ausführlicher dazu.

Ich mag Hohlbeins Bücher nicht. Dieses Urteil beruht auf ca. 6 gelesenen Werken. Ich habe sie alle spätestens nach einem Drittel als relativ langweilig empfunden. Ich will damit nicht sagen, dass Hohlbein keinen Spannungsbogen halten kann, sondern dass das Geschehen/die Personen/die Szenerie nach "Schemas F" geformt ist. Wenn man einigermaßen literarisch vorgebildet ist, empfindet man sowas nicht mehr als wirklich lesenswert; und ich persönlich mag das nicht einmal mehr zum Chillout. Es ist billig gemachte Literatur, die sich vom Groschenroman der 60er und 70er Jahre kaum unterscheidet (anderes Ambiente, wesentlich länger). Hier wird schlicht Lesestoff quasimaschinell produziert. Und das unterstütze ich nicht.
Um nicht missverstanden zu werden: Wenn jemand zum Einstieg in das Lesen dickerer Bücher (was heute für viele eine große Überwindung ist) sich durch Bücher von Hohlbein oder Zimmer-Bradley frisst, kann das ja zur Übung ganz hilfreich sein. Aber "Einstieg" heißt eben auch, nicht dort zu verharren. Leider tun das aber sehr viele Leute - in der gleichen Weise, wie sie sich vor die Daily-Soaps im Fernsehen setzen. Schade um die verlorene Zeit.
Darüber hinaus befürchte ich, dass durch zu langes Konsumieren simpelster Handlungsmuster die Fähigkeit und das Wollen verloren geht, sich auch an schwierigere Materie heranzuwagen und sich dort einzulesen. Beim aktuellen Fernsehkonsum scheint das offensichtlich so zu sein.

Wenn ich es schärfer fasse, würde ich sagen: Hohlbein ist ein besonders gutes Beispiel für die Kommerzialisierung der Literatur mit dem ausschließlichen Ziel der Gewinnmaximierung. Das führt zu einer Nivellierung auf niedrigem Niveau.

Es grüßt
Lensman
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Christof

Ungelesener Beitrag von Christof »

ich habe oben ja schon meine Meinung bezüglich verkauften Hohlbein Bücher kund getan. Habt ihr euch mal überlegt warum die Bücher so einfach geschrieben sind? Könnte es nicht sein das es eigentlich Kinder und Jugendbücher sind? Also ich habe mir 9/10 Jahren die Bücher von Hohlbein geradezu verschlungen. Aber irgendwann sollte man da schon rauswachsen :wink: Einen anderen Grund sehe ich für die Einfachheit dieser Bücher nicht.
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