Interessante Sache. Werktreue ist ein Qualitätsmerkmal, ja oder nein - Ich kann mich in beide Positionen gut hineinversetzen. "Früher" mochte ich das auch nicht, wenn ein Film sich nicht an mein geliebtes Buch hielt. Der Film war dann "falsch".
Aus der Sichtweise bin ich irgendwann herausgewachsen, mittlerweile betrachte ich Buch und Film unabhängig voneinander. Verglichen wird aber trotzdem und tendentiell gefällt mir das besser, was ich zuerst kannte.
Mal was anderes:
Badabumm hat geschrieben: 16. Juli 2018 20:06
Dann sei mir die Frage erlaubt, weshalb ein Roman verfilmt wird, wenn
nicht der Roman verfilmt wird. Es geht also nicht um Originaltreue. Die Verfilmung
ähnelt zwar dem Roman, ist aber sozusagen Fanfiktion des Romans - das heißt, es ist eine Geschichte, die vom Original zwar die Personen und die Geschichte entlehnt, aber nicht den Roman widergibt.
Ja, warum ist das so? Wenn es egal ist, wie sehr sich ein Film vom Buch abnabelt, warum überhaupt Romane verfilmen?
Hat das finanzielle Gründe? Ist es nachweislich gute Werbung für einen Film, wenn man draufschreiben kann "nach dem Klassiker von [Autorenname]"? Das erscheint mir unwahrscheinlich, wenn es relativ wenige(r) Leute gibt, die lesen als Filme sehen. Die meisten kennen das Buch nicht, warum sollten sie bevorzugt einen Film sehen wollen, der auf einem Buch basiert?
Hat es kreative Gründe? Gibt es irgendein Defizit bei Drehbuchschreibern, die eine bereits vorhandene Story brauchen, um sich daran entlangzuhangeln, anstatt neue Geschichten zu erfinden?
