[Lesezirkel] Ihr Körper, das Schiff - Kurzgeschichten

[jeamy]

Einmal mehr schließe ich daraus, dass alles, was irgendwann technisch möglich ist, auch auf reichlich Nachfrage stößt, egal wie krank es ist.

Anfang der 2010er prophezeiten alle, dass in kurzer Zeit ein jeder mit Datenbrille (Google Glass) rumrennen würde und jeder jeden ständig ausspionieren würde. Ist aber nie eingetreten.

Keine Angst, was nicht ist, wird gerade ...

Smart Glasses und Privatsphäre: Was können die smarten Brillen?
https://www.onlinesicherheit.gv.at/Serv ... emein.html

Datenschutz-Alptraum: Ray-Ban-Smart-Brille enthüllt Personalien in Sekundenschnelle
https://www.chip.de/news/Datenschutz-Al ... 22945.html

[Uschi Zietsch]

Ich kann mich zum Teil in die Prota hineinversetzen. Aber bei mir war's die ganze Familie, nicht nur die Eltern.

[Knochenmann]

"Mare" heißt ja auch "Meer" und hat noch etliche weitere Bedeutungen in anderen Sprachen. Nicht jede(r) ist so pferdenah, dass gleich an Rösser gedacht wird.
[/quote]

"Mare" heißt hier im Haushalt "verehrte Tante", so werden ältere Damen in Tagalog angesprochen.

Hab nachgeschaut: Die Autorin hat weder phillipinische noch spansiche Wurzeln, also wohl eher nicht.

[Knochenmann]

Wieso hat die Prota plötzlich Erinnerungen, die sie vorher nicht hatte? Der gezüchtete Bruder Kann sie ihr ja kaum übertragen. Seltsam, dass die Eltern dazu in der Lage waren, liebevolle Erinnerungen einzupflanzen. Anscheinend haben die ihre ganz eigene Tochter-Welt erschaffen gehabt.
Irgendwo wird auch behauptet, dass er wegen ihres DNA-Anteils Erinnerungen hat. Das geht doch gar nicht.

Es ist Rekombination oder Rekonstruktion. Unsere Erinnerungen sind ja nicht faktisch, sondern werden immer wieder rekonstruiert. Und jetzt kommt dieser falsche Bruder mit den falschen Erinnerungen, und die müssen irgendwie in die eigene Vergangenheit eingepflegt werden.

Wo war der Burder also als die Eltern sie auf der Veranda haben schalfen lassen? Hier muss eine nichtexistierende Erinnerung neu gebildet werden, sowohl für die Schwester als für den Bruder.

Ich fand das alles ganz ok, mehr als ok um genauer zu sagen, Erinnerungen funktionien halt so. Und der Bruder muss sich auch seine eigene Verganenheit rekonstuierten, die eben toxsischer ist als es den Erzeugern vermutlich bewusst war.

Auch das Ende, das Rachemotiv: ich fand das richtig und gut. Wer ist denn ein größeres Missbrauchsopfer als dieses Kustlebewesen mit begrenzer Lebenserwartung? Erinnert mich an die Metldown Madonna, Lennie Clarke, aus Peter Watts Rifters.

[Knochenmann]

Gespräche mit Toten werden zum Geschäftsmodell
Ein bekannter US-Journalist hat kürzlich die KI-Reproduktion eines ermordeten Teenagers »interviewt«. Auch kommerzielle Angebote von »Deadbots« gibt es bereits. Sie werfen gravierende ethische Fragen auf.

Eine schlimme Geschichte, ich hab das ganze ein wenig verfolgt über "It coult happen here", scheinbar hat ein schmieriger Jornalist ohne das einverständniss der Eltern ein wenig KI-Nekromantie betrieben, und wofür das alles? Um einen erschossenen Teenager zu fragen was man gegen Waffengewalt tun sollte (und als Antowrt ein paar KI generiter Algemeinsätze zu erhalten). Was für ein Scheiß.

[Naut]

"Mare" heißt ja auch "Meer" und hat noch etliche weitere Bedeutungen in anderen Sprachen. Nicht jede(r) ist so pferdenah, dass gleich an Rösser gedacht wird.

"Mare" heißt hier im Haushalt "verehrte Tante", so werden ältere Damen in Tagalog angesprochen.

Hab nachgeschaut: Die Autorin hat weder phillipinische noch spansiche Wurzeln, also wohl eher nicht.

Tatsächlich vermute ich, dass es das hier ist:
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Mare_(folklore)

[Uschi Zietsch]

Dat is'n Nightmare. Und das passt auch nicht.

Ich denke mal, das hat einfach keine Bedeutung, sondern kam einfach so in den Sinn und blieb.

[Teddy]

"Mare" als Meer, das die Wirklichkeit an seiner Oberfläche spiegelt, i.d.R. aber mehr oder weniger stark verzerrt, finde ich eigentlich recht passend, insbesondere wenn man den Titel mit berücksichtigt.

[Uschi Zietsch]

Ja, nun, das fand ich halt alles in der Story nicht wieder. Vermutlich liegts daran.

[Ralf Wambach]

Sorry, dass ich jetzt erst schreibe, ich kam leider erst gestern dazu, die Geschichte zu lesen. Werde mich aber wieder bessern ...
Ich habe der Diskussion nicht neues hinzuzufügen.
Mir hat die Geschichte gefallen. Irgendwie für mich typisch Science-Fiction. Da wird eine künftige mögliche Erfindung beschrieben, ja und da habe ich leider Vertrauen in die Menschen, dass sie eine Neuerfindung stets auch nutzen werden ... um Gutes oder Schlechtes zu tun. Bei dieser Geschichte hier fand ich die Familienkonflikte interessant und wie die einzelnen Protagonisten damit umgehen. Nun verstehe ich mich mit meiner Schwester immer sehr gut, ich werde ihr aber heute ankündigen, dass ich ihr mit DHL einen weiteren Bruder schicken werde, wenn sich das mal ändern sollte ...
Mich interessiert bei solchen Geschichten am meisten eigentlich die ethische Einordnung/Bewertung einer Neuerfindung. Das kam zu kurz, aber es sollte ja auch eine Kurzgeschichte sein, ist also kein Vorwurf an den Autor. Können wir hier in der Runde gern vertiefen, falls das interessiert.