Die Phantastik - Lesechallenge 2025

[Cyberduck]

[...] Das Standardprotokoll des Militärs für Befragungen in "solchen" Situationen ist einfach genial.

Ja, die Geschichte rund um das Protokoll 42, das den unwahrscheinlichen Fall beschreibt, dass keines der zuvor umfassend beschriebenen Protokolle zutrifft, gehört zu den humorvolleren Kapiteln. Überhaupt war mir Professor Adrian Miller von Anfang an sehr sympathisch. Schon die Anfangsszene, in der er vorgestellt wird, als er sich bei einer Campusparty an seine Kollegin herangemacht hat, fand ich sensationell:

Um sich zu ermannen und sie anzusprechen, hat Adrian ein Bier getrunken, dann noch eins. Im nüchternen Zustand könnte er etwas hermachen – Meredith hat ihm eines Tages, was gar nicht bösartig gemeint war, gesagt, er habe eine «Statur wie ein Ryan Gosling in abgemilderter Form und etwas kahler» –, aber jetzt sieht er lediglich wie einer aus, der zu viel getrunken hat. Er schätzt seine Erfolgschancen auf 27 Prozent. Er hätte sie auf 40 Prozent steigern können, wenn er nicht so fürchterlich nach Alkohol röche, aber andererseits reduziert die Trunkenheit den Leidensdruck um circa 60 Prozent im Falle einer Zurückweisung. Der Wahrscheinlichkeitstheoretiker hat daraus geschlossen, dass er sich bei diesem Anteil an Chancen, eine Abfuhr einzufangen, auch gleich betrinken könne.

Auch im weiteren Verlauf der Geschichte sorgt Adrian Miller immer wieder für Heiterkeit. Ein Beispiel ist sein Besuch beim Präsidenten im Weißen Haus. Zu berücksichtigen ist auch, dass Donald Trump zu der Zeit, in der die Geschichte spielt, Präsident der Vereinigten Staaten war (Eigentlich eher zum Zeitpunkt als das Buch geschrieben wurde). Er sorgt ebenfalls für die eine oder andere Situationskomik.

Abgesehen davon habe ich die Geschichte aber als sehr ernst und bisweilen tragisch wahrgenommen. Wie du schon sagst, kommen die humorvollen Pointen aber immer wieder zwischendurch und meist zur rechten Zeit.

[Shock Wave Rider]

"Anomalie" von Hervé Le Tellier scheint ja eine echte Empfehlung zu sein.
Bis vorgestern kannte ich weder Autor noch Werk.
Ist vorgemerkt!

Gruß
Ralf,
für den sich die Lesechallenge allein wegen solcher Rückmeldungen lohnt

[Uschi Zietsch]

Jep. Hab ihn auch schon bestellt.

[Ender]

"Anomalie" von Hervé Le Tellier scheint ja eine echte Empfehlung zu sein.
Bis vorgestern kannte ich weder Autor noch Werk.
Ist vorgemerkt!

Gruß
Ralf,
für den sich die Lesechallenge allein wegen solcher Rückmeldungen lohnt

Ts, ts, ts. Wie unaufmerksam von dir!
Der Roman war immerhin KLP-nominiert, ist bei Knochis letzter Phantastik-Buchweltmeisterschaft (mindestens?) 1-2 Runden weitergekommen und wurde im Laufe der Zeit von mehreren Foristen - zumeist positiv - erwähnt.

Bitte etwas mehr Konzentration!!! Wir machen das doch hier nicht zum Spaß!

[Cyberduck]

[...] Wir machen das doch hier nicht zum Spaß!

Oh...
(Ich schon)

[Shock Wave Rider]

Bitte etwas mehr Konzentration!!!

Hä? Was hassu gesecht?

fragt
Ralf
nach

[Uschi Zietsch]

Um was ging's hier doch gleich?

[Mammut]

3.) ein Buch, das den Nebula Award gewonnen hat

Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Ich hatte zwei Bücher in der Auswahl und hatte die Auswahl vor mir hergeschoben. Irgendwie hatte ich keine richtige Lust auf diese und da hatte ich mir nochmal die Liste angeschaut und mich für Gateway von Frederik Pohl entschieden, das ich eigentlich überhaupt nicht lesen wollte. Aber manchmal ist es an der Zeit und die Lektüre passend. Und wirklich, mir hat das Buch gut gefallen. Meine Eindrücke finden sich hier:
viewtopic.php?p=311249#p311249

[Shock Wave Rider]

Ich habe die ganzen Gateway-Romane von Fredrik Pohl auch sehr gerne gelesen.
Aber das hatte ich mW auch schon zu Cyberducks Lesemeldung.

Nebenbei: Mammut auf der Zielgeraden!

Gruß
Ralf

[Sam Francisco]

Ich hatte gedacht, dass ich für die Lesechallenge bis zum Jahresende Zeit hätte. Aber ihr anderen macht ganz schön Druck. Es ist gerade mal Juni und ein paar sind schon (fast) durch bzw. einer ist schon im zweiten Durchgang. Daher wird es Zeit, dass ich auch endlich mal vorwärts komme.

Ich melde daher Vollzug für die Kategorie 4 – Buch eines Autors/einer Autorin, in dessen/deren Nachname ein »L« vorkommt.

Es handelt sich um den Roman »Andrade« von Armin Rößler. Da der Wurdack-Verlag letztes Jahr seinen Geschäftsbetrieb eingestellt hat, habe ich mir kurz vor Toreschluss noch die fünf(!) Bücher der Argona-Trilogie gekauft. Nachdem ich Band 1 letztes Jahr schon gelesen hatte, passte jetzt Band 2 gut in die Challenge.

Mit dem Buch setzt der Autor seine Space-Opera-Reihe um das Argona-Universum fort. Der Roman spielt etwa 1000 Jahre nach den Ereignissen in »Entheete«, dem ersten Band. Es hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, dass die Geschichte auch inhaltlich mit dem Vorgängerband zusammenhängt und nicht nur im gleichen Universum spielt. Zuerst kam mir der Roman wie ein Einzelabenteuer vor, welcher durchaus auch einzeln gelesen werden kann. Doch weit gefehlt.

Die Verknüpfungen die »Andrade« mit »Entheete« verbinden, sind überraschend, aber folgerichtig, sollen hier aber nicht verraten werden. Die Geschichte findet ein passendes Ende, welches mich komplett abgeholt hat. Der Showdown lässt aber genügend Fragen und Handlungsstränge offen, um mich gespannt auf den Nachfolger »Argona« bleiben zu lassen.

Rößler schreibt in einem flüssigen Stil und hat es geschafft, mir als Leser die handelnden Figuren nahezubringen. Trotz der doch beachtlichen Anzahl an handelnden Personen habe ich nie die Übersicht verloren. Der Roman ist mit 283 Seiten (Kindle-Anzeige) angenehm kurz, sodass bei mir auch keine Längen aufgekommen sind. Der Roman erreicht 2008 den 3. Platz beim Deutschen Science-Fiction Preis, meiner Meinung nach berechtigt.

SF

1.) deutschsprachiges Buch aus 2024: Maik Kassel – Jenseits der Dächer
2.) Roman, Erstveröffentlichung vor 1966: Algis Budrys – Projekt Luna
3.) Sieger Nebula Award: P. Djèlí Clark – Meister der Dschinn
4.) Autor mit "L" im Nachnamen: Armin Rößler – Andrade
5.) Roman, der auf einem Raumschiff spielt
6.) Buch, mit "und" oder "oder" im Titel
7.) Original nicht Deutsch oder Englisch

[Naut]

Es ist unglaublich lange her, dass ich Armins Zweitling gelesen habe. An die Handlung erinnere ich mich tatsächlich kaum, aber mir gefiel das Buch damals so gut, dass ich es in einem Durchlauf im Flugzeug gelesen habe.

[Fjunch-Klick]

Mir hatte schon Entheete damals sehr gefallen. Echt lange her…

[Fjunch-Klick]

"Anomalie" von Hervé Le Tellier scheint ja eine echte Empfehlung zu sein.
Bis vorgestern kannte ich weder Autor noch Werk.
Ist vorgemerkt!

Gruß
Ralf,
für den sich die Lesechallenge allein wegen solcher Rückmeldungen lohnt

Ts, ts, ts. Wie unaufmerksam von dir!
Der Roman war immerhin KLP-nominiert, ist bei Knochis letzter Phantastik-Buchweltmeisterschaft (mindestens?) 1-2 Runden weitergekommen und wurde im Laufe der Zeit von mehreren Foristen - zumeist positiv - erwähnt.

Bitte etwas mehr Konzentration!!! Wir machen das doch hier nicht zum Spaß!

Nach der Weltmeisterschaft hatte ich den Eindruck, jede/r hier kennt die Anomalie… erstaunlich.

[Teddy]

Kategorie 4 - Ein Buch einer Autorin, in deren Nachname ein "L" vorkommt

Rebecca Campbell - Arborealität



Bei Arborealität handelt es sich um einen Band untereinander verbundener Erzählungen (manche würden auch Mosaikroman dazu sagen), der 2023 den Le Guin-Preis gewonnen hat und dieses Jahr bei Carcosa erschienen ist.
Die Erzählungen spielen in naher Zukunft (2050 - 2100) in Kanada, das vom Klimawandel stark betroffen ist und einen Teil der Bevölkerung durch Pandemien verloren hat. Die Geschichten beschränken sich auf das Gebiet von Vancouver Island, wo Überschwemmungen und Waldbrände den größten Teil der Bevölkerung vertrieben haben. Die einzelnen Erzählungen setzen nun Schlaglichter in diesen düsteren Weltenbau, kleine, positive Ereignisse, die Mut machen, innerhalb des dystopischen Szenarios: Ein Professor, der Bücher aus der Bibliothek einer verlassenen Universität rettet. Ein Mann, der die Gärten einer verlassenen Siedlung so umgestaltet, dass eine Landschaft entsteht, die sich nach einem Waldbrand schneller wieder erholen kann. Ein Geigenbauer, der für eine virtuose Violinistin über Jahrzehnte eine vollendete Geige baut.
Campbell ist eine tolle Erzählerin, die einen sofort in ihre Geschichten hineinzieht und es schafft, die Balance zwischen Zerstörung und Hoffnung zu halten, denn dies ist Gewiss keine Cosy-Dystopie, wenn Figuren aufgrund fehlender medizinischer Versorgung sterben oder verkrüppelt bleiben. Trotzdem, insgesamt ein positives Buch über eine düstere Zukunft, das ich allen wärmstens empfehlen kann.


[ ] Deutschsprachiges Buch von 2024
[ ] Erstveröffentlichung vor dem eigenen Geburtsjahr
[ ] Nebula Award-Sieger
[X] Nachname enthält ein "L" | Rebecca Campbell - Arborealität
[ ] Handlung auf Raumschiff
[ ] "und" oder "oder" im Titel
[X] Nicht auf deutsch oder englisch | Stanisław Lem - Solaris