Ich breche Bücher nicht ab. Ich verschiebe das Fertiglesen auf später.
Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
- Doop
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Re: Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
Ich markiere nichts in E-Books. Diese dämlichen Markierungen anderer habe ich am Kindle ausgeschaltet. Das nervte mich nämlich hart.
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- Badabumm
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Re: Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
Da ich vorwiegend im Buchhandel kaufe, gilt die Regel: „wer hungrig ist, sollte nichts zu essen kaufen“. Es hängt durchaus von der Stimmung und der Situation ab, ob ich ein Buch anfangs ganz geil fand, aber zuhause dann gemerkt habe, dass ich das Werk doch nicht durchhalte. Da ich auch viel experimentiere und jedem schrägen Autoren eine Chance gebe, wenn mir zwei, drei Seiten Reinlesen gefallen haben, habe ich viele Bücher außerhalb meiner Komfortzone rumstehen. Da ist es dann so, dass man seine Lesegewohnheit vielleicht doch nicht so krass ändert, je älter man wird. Und ja: inzwischen ist meine Zeit kostbar und ich breche nicht nur Bücher ab, sondern auch Computerspiele oder Filme, wenn mir nicht mehr danach ist. Das darf dann auch nach 70% sein.
Das zwanghafte Durchhalten, weil man es ja bis hierhin geschafft hat, gilt als einer der größten Denkfehler, der uns Milliardengräber beschert hat, weil man nicht aufhören konnte (Stichwort: Stuttgart 21). Ich sehe das eher wie japanisches Kunsthandwerk: wenn absehbar ist, dass es misslingen wird, bricht man ab und beginnt neu. Der bisherige Verlust steht in keinem Verhältnis zum Verlust, den man durch die unbefriedigende Vollendung bekommen wird, auch wenn es nur 30% sind, weil die Belohnung umgekehrt proportional sein wird. Ich könnte mich am Ende höchstens rühmen, „Ulysses“ oder die „Buddenbrooks“ geschafft zu haben (hier stellvertretend für lange und anstrengende Bücher, nicht für schlechte) - aber zu wem stehe ich denn da im Wettstreit..?
Das zwanghafte Durchhalten, weil man es ja bis hierhin geschafft hat, gilt als einer der größten Denkfehler, der uns Milliardengräber beschert hat, weil man nicht aufhören konnte (Stichwort: Stuttgart 21). Ich sehe das eher wie japanisches Kunsthandwerk: wenn absehbar ist, dass es misslingen wird, bricht man ab und beginnt neu. Der bisherige Verlust steht in keinem Verhältnis zum Verlust, den man durch die unbefriedigende Vollendung bekommen wird, auch wenn es nur 30% sind, weil die Belohnung umgekehrt proportional sein wird. Ich könnte mich am Ende höchstens rühmen, „Ulysses“ oder die „Buddenbrooks“ geschafft zu haben (hier stellvertretend für lange und anstrengende Bücher, nicht für schlechte) - aber zu wem stehe ich denn da im Wettstreit..?
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Re: Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
Hat auch bei mir lange gedauert, aber irgendwann kam ich zu der Erkenntnis, dass Bücher aus den verschiedensten Gründen einfach Zeitverschwendung sein können und die auf sie vergeudete Lebenszeit nicht wert sind. Seitdem breche ich immer wieder ab, wenn ich merke, dass es zu dämlich wird oder ich das Interese verliere. Ich will nie wieder Monate mit so einem Mist wie Schätzings "Limit" oder Kings "The Stand" vergeuden, dafür gibt es einfach zu viele andere interessante Bücher
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Re: Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
Boah, ich denke Buddenbrocks war mein allererster Buchabbruch überhaupt. Oder war das Salvi Fünf? Ja, Salvi Fünf war früher.
Aber Buddenbrocks, oh man, da könnte ich mich heute noch endlos aufregen. Zum Glück stand ich bei meinen Deutsch-Lehrenden nie im Verdacht, Schullektüre nicht zu lesen.
Jüngst hab ich ein Buch beendet, das ich dreißig Seiten vor Schluss abbrechen wollte und nur zu Ende las, weil ich im Wartezimmer festsaß.
Heuer breche ich schneller ab. Ich hab einfach zu viele lockende Bücher daheim und sehe meine Lesejahre schwinden.
Aber Buddenbrocks, oh man, da könnte ich mich heute noch endlos aufregen. Zum Glück stand ich bei meinen Deutsch-Lehrenden nie im Verdacht, Schullektüre nicht zu lesen.
Jüngst hab ich ein Buch beendet, das ich dreißig Seiten vor Schluss abbrechen wollte und nur zu Ende las, weil ich im Wartezimmer festsaß.
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- Badabumm
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Re: Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
Ich habe mich kürzlich bei einem Buch überschätzt: 1164 Seiten und ich ahne, dass ich es nicht schaffen werde: Hannah Arendt, „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“. Keine Absatz-Leerzeilen, jede Seite ein Textblock... Man muss jeden Satz lesen, als befände man sich beim Buchstabieren in der zweiten Klasse... Wenn man online bestellt, sieht man nicht wirklich, wie dick ein Buch am Ende ist (ein Grund mehr, im lokalen Buchhandel zu kaufen...).
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Harald Lesch
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Re: Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
Erstaunlich. Die „Buddenbrocks“ haben mir seinerzeit mit 16 im Sommer 86 durchaus gefallen. Empfand ich als gute Schullektüre. Ganz im Gegensatz zu Kants (Hermann, nicht Immanuel) „Aula“, die damals auch auf dem Stundenplan des Deutschunterrichts stand. Abgebrochen habe ich damals die Schullektüre „Nackt unter Wölfen“ (bis zum Ende gelesen aber „Das siebte Kreuz“, auch Schullektüre, es lag also am Buch, nicht am Thema)lapismont hat geschrieben: Gestern 21:22 Boah, ich denke Buddenbrocks war mein allererster Buchabbruch überhaupt. Oder war das Salvi Fünf? Ja, Salvi Fünf war früher.
Aber Buddenbrocks, oh man, da könnte ich mich heute noch endlos aufregen. Zum Glück stand ich bei meinen Deutsch-Lehrenden nie im Verdacht, Schullektüre nicht zu lesen.
Jüngst hab ich ein Buch beendet, das ich dreißig Seiten vor Schluss abbrechen wollte und nur zu Ende las, weil ich im Wartezimmer festsaß.
Heuer breche ich schneller ab. Ich hab einfach zu viele lockende Bücher daheim und sehe meine Lesejahre schwinden.
Alles in allem neigt aber Schulunterricht dazu, einem auch gute Bücher zu verleiden. Meine Frau findet Ray Bradbury ganz schlimm, weil sie „Fahrenheit 451“ in der Schule lesen musste. Und da das Buch ja objektiv gut ist, kann das nur der begleitende Unterricht versaut haben.
Re: Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
Es mag auch daran liegen, dass man manche Lektüre in jüngeren Jahren einfach anders beurteilt als in einem etwas gesetzteren Alter.
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Re: Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
HAST DU UNS GERADE "ALT" GENANNT?!?!?!!!
Re: Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
Wie man es nimmt
. ich bin schon mit etwa 30 von einem 17 Jahre jungen Mann mal als "Oldie" bezeichnet worden.
Und ich weiss, dass ich zb mit 30 durchaus einige Dinge (auch manche Bücher) anders betrachtet habe als in meiner Schulzeit so zwischen etwa 15 und 19.
Und ich weiss, dass ich zb mit 30 durchaus einige Dinge (auch manche Bücher) anders betrachtet habe als in meiner Schulzeit so zwischen etwa 15 und 19.
- Knochenmann
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Re: Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
Das kann sein. Ich musste in der Schule "Parzival" von Wolfram von Eschenbach lesen, und es gefiel mir gar nicht. Im Mittelalter hätte es mir wahrscheinlich besser gefallen.RSt hat geschrieben: Heute 00:21 Es mag auch daran liegen, dass man manche Lektüre in jüngeren Jahren einfach anders beurteilt als in einem etwas gesetzteren Alter.
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Re: Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
Knochenmann hat geschrieben: Heute 08:59Das kann sein. Ich musste in der Schule "Parzival" von Wolfram von Eschenbach lesen, und es gefiel mir gar nicht. Im Mittelalter hätte es mir wahrscheinlich besser gefallen.RSt hat geschrieben: Heute 00:21 Es mag auch daran liegen, dass man manche Lektüre in jüngeren Jahren einfach anders beurteilt als in einem etwas gesetzteren Alter.
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Alles siehst du irgendwann wieder,
nur verliehene Bücher nicht.
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Re: Fast alle Bücher werden nicht gelesen.
Ich kenne ja mindestens eine Foristen, der Schnappatmung bekommt, wenn er den Namen Eschenbach lesen muss. 
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
